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Repräsentativität der befragten Einrichtungen und Dienste

Erhebung zum caritativen ehrenamtlichen Engagement in der Caritas

2.6. Rahmenbedingungen der Arbeit der Caritas in Deutschland

3.1.5. Rücklauf und Repräsentativität

3.1.5.2. Repräsentativität der befragten Einrichtungen und Dienste

Tabelle 7: Grundgesamtheit, Bruttostichprobe und Teilnehmer nach Diözese

Diözesanverband

* Eigenberechnung, Quelle: Zentralstatistik des DCV, Stand 30.8.2017

3.1.5.2. Repräsentativität der befragten Einrichtungen und Dienste

Diese Studie soll belastbare Zahlen zum Umfang des ehrenamtlichen Engagements im DCV liefern. Dafür wurde eine zufällige Stichprobe von 5.177 Einrichtungen und Diensten für eine Online-Erhebung ausgewählt, von denen sich 2.763 (53,4%) an der Befragung beteiligt haben.

Die Frage ist nun, inwieweit diese einen repräsentativen Querschnitt der Grundgesamtheit al-ler Einrichtungen und Dienste der Caritas darstellen.

Sollten sich die nichtteilnehmenden Einrichtungen und Dienste systematisch von denjenigen unterscheiden, die den Fragebogen ausgefüllt haben, könnte es zu Verzerrungen in den Er-gebnissen kommen. Verzerrungen sind vor allem dann zu befürchten, wenn der Grund für die

37 Da die Stichprobe disproportional nach Fachbereichen geschichtet wurde, wurden in den einzelnen Diözesen unterschiedliche Anteile der Grundgesamtheit gezogen.

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Nichtteilnahme mit den erhobenen Merkmalen – etwa der Zahl der Ehrenamtlichen – zusam-menhängt („Nonresponse Bias“38). Wenn sich z.B. sehr viele kleine für die Stichprobe ausge-wählte Einrichtungen mit wenigen Ehrenamtlichen nicht beteiligt hätten, wären diese unterre-präsentiert und es würde bei der Hochrechnung u.U. zu einer Überschätzung der Gesamtzahl der Ehrenamtlichen in der Caritas kommen.

Da es sich um ein disproportional nach Fachbereichen geschichtete Stichprobe handelt (vgl.

S. 23), ist zunächst einmal interessant, ob es Unterschiede in der Teilnahme der einzelnen Bereiche gab.

Tabelle 8: Grundgesamtheit, Brutto- und Nettostichprobe nach Fachbereichen

Fachbereiche

* Eigenberechnung, Quelle: Zentralstatistik des DCV, Stand 30.8.2017

Tatsächlich war die Teilnahmebereitschaft in den Fachbereichen „Kinder- und Jugendhilfe“39,

„Gesundheitshilfe“, „Aus- und Fortbildung“ sowie „Altenhilfe“ etwas niedriger als im Durch-schnitt, während eine besonders gute Ausschöpfung in den Bereichen „Weitere soziale Hilfen“

und „Familienhilfe“ erreicht wurde. In allen Fachbereichen lag die Teilnahmequote jedoch bei mindestens 40%, so dass keine bedeutsame Unterrepräsentierung von Bereichen auftrat.

Für die Einschätzung der Repräsentativität der Befragungsteilnehmer hinsichtlich weiterer Merkmale ist es nötig, das disproportionale Stichprobendesign durch entsprechende Gewich-tung zu berücksichtigen (s. Kap. 3.3.). In den folgenden Tabellen ist deshalb jeweils die tat-sächliche Anzahl der teilnehmenden Einrichtungen und Dienste angegeben sowie deren ge-wichteter Anteil an der Gesamtzahl.

38 Vgl. Koch / Blohm 2015.

39 Aus diesem Fachbereich wurden 224 Kitas ausgeschlossen, die angegeben haben, keine Ehrenamt-lichen zu haben. Das ist sehr unplausibel, da auf jeden Fall ein Elternbeirat vorhanden sein muss.

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Tabelle 9: Grundgesamtheit, Teilnehmer und deren Anteil an der Gesamtzahl nach Bundesland

Bundesland

Grundgesamtheit:

Einrichtungen und Dienste des DCV *

Anteil an GG Teilnehmer Anteil an TN (gewichtet)

Schleswig-Holstein 139 0,6% 31 0,9%

Hamburg 129 0,5% 18 0,4%

Niedersachsen 1441 6,1% 204 7,3%

Bremen 36 0,2% 4 0,1%

Nordrhein-Westfalen 7286 30,7% 790 29,2%

Hessen 1301 5,5% 155 5,0%

* Eigenberechnung, Quelle: Zentralstatistik des DCV, Stand 30.8.2017

Die gewichteten Anteile der teilnehmenden Einrichtungen und Dienste nach Bundesländern entspricht sehr gut der Verteilung in der Grundgesamtheit. Es gibt nur sehr geringe Abwei-chungen von höchstens 2,3%-Punkten. So ist v.a. Baden-Württemberg (13,5% der Teilnehmer vs. 15,8% der Grundgesamtheit) etwas zu schwach vertreten, während sich aus Niedersach-sen anteilig etwas mehr Einrichtungen und Dienste beteiligt haben, als das Bundesland in der Grundgesamtheit stellt (7,3% vs. 6,1%).

Aus der Tabelle lässt sich nochmals entnehmen, dass für einige Bundesländer sehr wenige auswertbare Fragebögen vorlagen. Wenn man als Mindestfallzahl 30 Fälle vorgibt, wird deut-lich, dass bei nach Bundesland differenzierten Auswertungen keine Aussagen zu den Bundes-ländern Hamburg und Bremen gemacht werden können. Selbst eine Zusammenlegung dieser beiden Bundesländer, die inhaltlich u.U. gerechtfertigt wäre, führt nur zu 22 Fällen.

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Tabelle 10: Grundgesamtheit, Teilnehmer und deren Anteil an der Gesamtzahl nach Diözese

Diözesanverband

Grundgesamtheit:

Einrichtungen und Dienste des DCV *

Anteil an GG Teilnehmer Anteil an TN (gewichtet)

* Eigenberechnung, Quelle: Zentralstatistik des DCV, Stand 30.8.2017

Die Abweichung der Teilnehmer zur Grundgesamtheit nach Diözesen ist noch geringer als nach Bundesländern und beträgt maximal -1,5%-Punkte (DiCV Freiburg). Die gewünschte Mindestfallzahl von 30 Fällen wird lediglich im DiCV Görlitz unterschritten, so dass für diesen keine gesonderten Ergebnisse berechnet werden können.

Tabelle 11: Grundgesamtheit, Teilnehmer und deren Anteil an der Gesamtzahl nach Einrichtungsart Art der

Einrich-tung

Grundgesamtheit:

Einrichtungen und Dienste des DCV *

Anteil an GG Teilnehmer Anteil an TN (gewichtet)

* Eigenberechnung, Quelle: Zentralstatistik des DCV, Stand 30.8.2017

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Auch nach Einrichtungsart unterscheiden sich die teilnehmenden Einrichtungen und Dienste nur unbedeutend von der Grundgesamtheit. Es sind etwas mehr offene Einrichtungen vertre-ten und dafür etwas weniger teilstationäre.

Tabelle 12: Grundgesamtheit, Teilnehmer und deren Anteil an der Gesamtzahl nach Mitarbeitende in Vollzeitäqui-valenten

Anteil an GG Teilnehmer Anteil an TN (gewichtet)

Insgesamt 23752 2763

* Eigenberechnung, Quelle: Zentralstatistik des DCV, Stand 30.8.2017

Nimmt man die Mitarbeitendenzahl in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) als Indikator für die Größe der Einrichtungen und Dienste40 der Caritas, so zeigt sich, dass auch hier nur geringfügige Abweichungen von maximal 5,3%-Punkten zwischen Befragten und Grundgesamtheit beste-hen. Die kleinen Einrichtungen und Dienste mit weniger als fünf VZÄ sind geringfügig überre-präsentiert, dafür haben etwas zu wenige mit 5 bis unter 10 VZÄ teilgenommen.

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat 2010 Raumtypen entwi-ckelt, die Gemeinden nach ihrer Besiedlungsform in städtisch und ländlich geprägte Gebiete klassifizieren (s. auch Kap. 2.6.2.)41. Demnach sind von den 12.066 deutschen Gemeinden 16,7% als überwiegend städtisch zu bezeichnen, 26,4% sind teilweise städtisch und 56,9%

ländlich. Wendet man diese Klassifikation auf die Standort-Gemeinden der Einrichtungen und Dienste der Caritas an, ergibt sich folgendes Bild:

40 Leider lagen für 1.169 Einrichtungen und Dienste keine bzw. keine zuverlässigen Angaben zu den Mitarbeitenden in Vollzeitäquivalenten vor.

41 Die Besiedlungsform wird dabei anhand der Bevölkerungsdichte und dem Siedlungsflächenanteil klassifiziert. Die Daten sind auf dem Stand 31.12.2009. Siehe

http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Raumbeobachtung/Raumabgrenzungen/Raumtypen2010_vbg/Ra umtypen2010_alt.html [zuletzt abgerufen am 8.11.2017].

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Tabelle 13: Grundgesamtheit, Teilnehmer und deren Anteil an der Gesamtzahl nach Besiedlungstyp der Gemeinde Besiedlungstyp

der Gemeinde

Grundgesamtheit:

Einrichtungen und Dienste des DCV *

Anteil an GG Teilnehmer Anteil an TN (gewichtet)

Ländlich 2889 12,5% 244 11,5%

Teilweise städtisch 5128 22,1% 583 23,7%

Überwiegend

städtisch 15174 65,4% 1869 64,8%

Insgesamt 23191 100,0% 2915 100,0%

Keine Daten 561 74

Insgesamt 23752 2989

* Eigenberechnung, Quelle: Zentralstatistik des DCV, Stand 30.8.2017

Knapp zwei Drittel aller Einrichtungen und Dienste sind an überwiegend städtischen Standor-ten tätig, 23,7% in zumindest teilweise städtischen und nur 11,5% in einem ländlichen Umfeld.

Dass ein Großteil der Einrichtungen und Dienste der Caritas in städtischem Umfeld angesie-delt sind, rührt daher, dass hier auch der Großteil der deutschen Bevölkerung lebt.

Wiederum gibt es kaum Abweichungen in der Verteilung zwischen der Grundgesamtheit der Einrichtungen und Dienste und den Befragten.