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Teil 2 – Spezifische Belastungen

F.2 Probenentnahmezeit 4 Wochen

Der 2. Fragebogen zu chemischen Luftverunreinigungen bezieht sich a) auf die beiden Innenraum-luft-Sammler – den runden 3M-Sammler und den röhrchenförmigen PE-Sammler – sowie b) auf den runden Außenluft-Sammler (3M). Alle drei Sammler sollten 4 Wochen lang eingesetzt werden.

Damit die Ergebnisse der beiden Innenraumluft-Sammler besser beurteilt werden können, wurden – analog zum ersten Fragebogen – zusätzlich Angaben zu verschiedenen Aktivitäten erhoben, die in dem Raum stattgefunden haben, in dem die Sammler aufgehängt waren und die die Messergebnisse beeinflussen können. Da diese Variablen für die erste Woche bereits im 1. Fragebogen erhoben worden waren, sind für den 2. Fragebogen nur die letzten 3 Wochen der Probenentnahme relevant.

Weiterhin wurden zentrale zeitliche Angaben zur Verschließung und Verpackung der Sammler erhoben.

Quote:

Insgesamt liegen 96 Fragebögen „Chemische Luftverunreinigungen“ für die Probenentnahmezeit von 4 Wochen vor (2. Fragebogen). Darunter sind 80 Fragebögen (83,3%), die sich an die Eltern von Kindern unter 14 Jahren richten, und 16 Fragebögen (16,7%), die sich direkt an Jugendliche ab 14 Jahren wenden. Die beiden Formularvarianten sind im Prinzip identisch (mit Ausnahme des Deckblattes und der Ansprache in den Fragenformulierungen), so dass die Daten in einem Datenfi-le abgeDatenfi-legt werden konnten.

Zu beachten ist, dass sich von den 96 vorliegenden Fragebögen 11 Bögen auf Schulklassen bezie-hen. Da die Messungen in den Schulklassen einer anderen Systematik folgen als bei den Kindern und Jugendlichen, bezieht sich die folgende Darstellung ausschließlich auf die verbleibenden 85 Probanden.

Von den 85 Probanden sind 69 jünger (81,2%) und 16 älter als 14 Jahre (18,8%). Die Verteilung ist bei den verwendeten Fragebogenvarianten die gleiche, jedoch eben nicht mit identischen Fällen.

Die verwendeten Fragebogenvarianten korrespondieren nur in 83 Fällen mit dem Lebensalter der betreffenden Probanden. In einem Fall hat ein Proband unter 14 Jahren offenbar den Fragebogen für Jugendliche selbst ausgefüllt (oder auch die Altersgrenze überschritten), in einem anderen Fall wurde für einen Probanden ab 14 Jahren der Elternbogen ausgefüllt.

Probenentnahmezeit (Deckblatt):

Die Probenentnahmezeit wird auf dem Deckblatt mittels Anfangs- und Enddatum erfasst. Die tat-sächliche Dauer der Probenentnahme, die 4 Wochen betragen soll, kann somit errechnet werden.

Es liegen für 84 Probanden Angaben zu Beginn (L4_00D1) und Ende (L4_00D2) der Probenent-nahmezeit vor. In einem Fall fehlt das Enddatum (Eltern).

Bei 11 Probanden war der Probenentnahmezeitraum ungleich 28 Tagen. Für einen Probanden wa-ren Anfangs- und Enddatum gleich – das Enddatum war auf dem Titelblatt falsch vermerkt worden.

Ein Proband kam auf einen Probeentnahmezeitraum von 21 Tagen. Für die restlichen 9 Fälle konn-ten Zeiträume vom 30 und mehr Tagen ermittelt werden. Einige Probanden haben offenbar statt 4 Wochen einen ganzen Monat lang die Sammler in Betrieb gehabt. Für die Hauptphase sollte dies eindeutig klargestellt werden. In diesem Zusammenhang fällt zudem auf, dass bei 5 der 11 Fälle das Enddatum auf dem Titelblatt „nach hinten“ korrigiert worden war. Es ist nicht ersichtlich, ob hier Voreinträge der Interviewer durch die Probanden geändert wurden.

Aktivitäten (Frage 1):

In der ersten Frage wird ermittelt, ob während der restlichen 3 Wochen3, in denen der viereckige und der runde Innenraumluft-Sammler im Zimmer hingen, besondere Aktivitäten ausgeführt wur-den, die die Sammler besonders beeinflussen konnten. Insgesamt sind 15 Items aufgeführt (L4_1A bis L4_1P). Vorgegebene Antwortmöglichkeiten waren jeweils „ja“, „nein“ und „weiß nicht“.

Bei dieser Frage haben alle 85 Befragten bei mindestens einem der 15 vorgegebenen Items eine gültige Angabe gemacht. 78 hatten kein Missing (91,8%), 6 hatten ein oder zwei Missings (7,1%) und lediglich ein Proband hatte 3 Missings (1,1%) zu verzeichnen.

„Weiß nicht“-Angaben kamen relativ selten vor. 79 der Befragten (92,9%) haben diese Kategorie überhaupt nicht angekreuzt, 3 Probanden (3,5%) einmal und 3 Befragte zwei oder dreimal (3,5%).

Die am häufigsten genannte Belastung ist – wie in der ersten Woche – der Gebrauch von Körper-pflegemitteln wie z. B. Deos, Body Lotions, Hautölen, Haarsprays, Nagellacken usw. (vgl. Tab.

F.2.1). Das gilt für die Angaben der Eltern wie auch für die der Jugendlichen.

3 Die Aktivitäten in der ersten Woche waren bereits im 1. Fragebogen beantwortet worden.

Tab. F.2.1: Häufigkeit spezifischer Belastungen

ja, Aktivität in dem Zimmer, in dem der Sammler hing,

durchgeführt 0-13 Jahre

(N=69)

14-17 Jahre (N=16)

Aktivitäten: N %* N %*

a) Renovierungs-, Bau- oder

Modernisierungsarbeiten 1 1,5 0 0,0 b) Bodenbeläge verlegt 0 0,0 0 0,0 c) auf andere Art renoviert 1 1,4 0 0,0 d) Farben Lacke, Knetmassen 3 4,3 2 12,5 e) lösungsmittelhaltige Materialien 10 14,9 3 18,8 f) Lösungsmittel 0 0,0 0 0,0 g) handelsübliche Putz- oder Pflegemittel 32 46,4 4 25,0 h) Desinfektionsmittel 3 4,3 1 6,3 i) frisch chemisch gereinigte

Kleidungs-stücke getragen oder in der Wohnung

aufbewahrt 5 7,4 3 18,8

k) Körperpflegemittel verwendet 24 35,3 13 86,7 l) Schuhpflegemittel verwendet 1 1,4 1 6,3 m) sonstige Sprays verwendet 0 0,0 4 25,0 n) Kerzen, Teelichter o. ä. verwendet 3 4,4 5 33,3 o) Luftverbesserer eingesetzt 2 2,9 2 12,5 p) geraucht 2 2,9 5 31,3

(* = Prozenturierung auf valide Angaben)

Alles in allem ist die Frage offenbar nicht problematisch. Beim Layout sollte allerdings darauf ge-achtet werden, dass die verschiedenen Items klar durch einen Absatz voneinander abgetrennt sind, damit kein Verrutschen in der Zeile „provoziert“ wird.

Wohnraumlüftung (Frage 2):

In Frage 2 (L4_2) wurde ermittelt, wie häufig der Raum in den letzten 3 Wochen gelüftet wurde.

Vorgegebene Antwortmöglichkeiten waren A) weniger als 1 x täglich, B) 1 x täglich, C) mehrmals täglich und D) ständig.

Die Frage wurde ohne Probleme beantwortet. Insgesamt liegen nur 2 fehlende Angaben vor (beide bei den Eltern). Die Angaben der Jugendlichen und der Eltern unterschieden sich leicht. Häufigste Kategorie ist bei den Eltern die Lüftung mehrmals am Tage (31=46,3%), bei den Jugendlichen die einmalige Lüftung am Tage (9=56,3%).

Verschluss der Sammler (Frage 3):

In Frage 3 wurde erhoben, wann (Datum und Uhrzeit) die beiden Innenraumluft-Sammler (L4_3D1, L4_3U1 und L4_3D2, L4_3U2) und der Außenluftsammler (L4_3D3, L4_3U3) ver-schlossen wurden. Im Unterschied zum 1. Fragebogen wurde hier nicht gefordert, die Uhrzeit auf 15 Minuten genau anzugeben. Statt dessen sollten nur volle Stunden angegeben werden.

Datumsangaben für die drei Sammler:

Das Verschlussdatum wurde für den „runden“ 3M-Innenraumluft-Sammler bei einem Probanden nicht genannt (Eltern). Die personengebundenen Sammler wurden in 59 Fällen (69,4%) noch am gleichen Tag verschlossen wie der, der auf dem Titelblatt als Enddatum genannt worden war. In 21 Fällen (24,7%) wurde der Sammler an einem späteren Datum verschlossen (14-mal am darauffol-genden Tag, 7-mal mehr als einen Tag später).

Das Verschlussdatum war beim „röhrchenförmigen“ Innenraumluft-Sammler (PE-Sammler) bei 84 der 85 Fälle vorhanden (1 fehlende Angabe bei den Jugendlichen). Die PE-Sammler wurden in 61 Fällen (71,8%) am selben Tag verschlossen wie der, der auf der Titelseite als Probenentnahme-Endtag angegeben war. 12 Befragte (14,1%) haben den Sammler einen Tag später als zum auf der Titelseite vermerkten Enddatum verschlossen (9-mal Eltern, 3-mal Jugendliche). In 6 Fällen (7,1%) wurde der Sammler mehr als einen Tag später verschlossen.

Beim Außenluft-Sammler (3M-Sammler) ist die Datumsangabe bei 84 der 85 Fälle vorhanden (1 fehlende Angabe bei den Eltern). Die Sammler wurden in 60 Fällen (70,6%) am selben Tag ver-schlossen wie der, der auf der Titelseite als Probenentnahme-Endtag angegeben war. 13 Befragte (15,3%) haben den Sammler einen Tag später als zum auf der Titelseite vermerkten Enddatum verschlossen (9-mal Eltern, 4-mal Jugendliche). 7 Befragte (8,2%) haben den Sammler mehr als einen Tag später verschlossen.

Für alle drei Sammler gilt: Für einen Probanden wurde ein Verschlussdatum angegeben, dass vor dem auf dem Titelblatt genannten Enddatum lag – die Probenentnahme wurde hier wahrscheinlich vorzeitig abgebrochen. In drei Fällen unterschieden sich die beiden Daten um 1 Jahr, was offenbar auf fehlerhafte Einträge auf dem Deckblatt zurückgeht (es wurde jeweils „2001“ statt „2002“ ein-getragen). Weiterhin existiert ein Fall, bei dem die Differenz auf eine falsche Monatsangabe auf dem Deckblatt zurückzuführen ist (Februar statt März eingetragen).

Uhrzeitangaben für die drei Sammler:

Bei der Uhrzeitangabe gab es beim „runden“ 3M-Innenraumluft-Sammler 2 Missings (Eltern). In 15 Fällen wurde die Uhrzeit nicht auf die Stunde genau, sondern differenzierter angegeben und Minuten eingetragen (9-mal Eltern, 6-mal Jugendliche).

Beim PE-Innenraumluft-Sammler gab es 2 Missings (1-mal Eltern, 1-mal Jugendliche). In 13 Fäl-len wurde die Uhrzeit nicht auf die Stunde genau, sondern differenzierter angegeben und Minuten eingetragen (9-mal Eltern, 4-mal Jugendliche).

Auch beim Außenluft-Sammler gab es bei der Uhrzeitangabe 2 Missings (beide Mal Eltern). In 21 Fällen wurde die Uhrzeit nicht auf die Stunde genau, sondern differenzierter angegeben und Minu-ten eingetragen (14-mal Eltern, 7-mal Jugendliche).

Insgesamt scheint die Frage problemlos zu sein. Vorkommende Minutenangaben können bei der Dateneingabe durch die Codierer korrigiert werden.

Verpackung (Frage 4):

Die 4. Frage sollte ermitteln, wann (Datum, Uhrzeit) die drei Sammler mit dem dafür vorgesehenen Verpackungsmaterial verpackt wurden (L4_4D1, L4_4U1).

Die Datumsangabe weist bei dieser Frage keine fehlenden Werte auf. 59 der 85 Befragten (69,4%) haben die Sammler am gleichen Tag verpackt wie der, der auf dem Deckblatt als Enddatum für die Probenentnahme angegeben war. 12 Befragte (14,1%) haben die Sammler am nächsten Tag ver-packt, 9 Befragte (10,6%) haben sie mehr als einen Tag später verpackt. Wie auch bei Frage 3 gilt hier weiterhin: Für einen Probanden wurde ein Verschlussdatum angegeben, dass vor dem auf dem Titelblatt genannten Enddatum lag – die Probenentnahme wurde hier wahrscheinlich vorzeitig ab-gebrochen. In drei Fällen unterschieden sich die beiden Daten um 1 Jahr, was offenbar auf fehler-hafte Einträge auf dem Deckblatt zurückgeht (es wurde jeweils „2001“ statt „2002“ eingetragen).

Weiterhin existiert ein Fall, bei dem die Differenz auf eine falsche Monatsangabe auf dem Deck-blatt zurückzuführen ist (Februar statt März eingetragen).

Plausibel ist, dass bei 81 der 85 Fälle (95,3%) alle 4 Datumsangaben der Fragen 3 und 4 überein-stimmen. Das bedeutet, dass die drei Sammler am selben Tag verschlossen und verpackt wurden.

Bei der Uhrzeit liegen von allen Befragten Angaben vor. In 31 Fällen (36,5%) wurden die Angaben nicht in Stunden, sondern differenzierter in Stunden und Minuten gemacht (24-mal Eltern, 7-mal Jugendliche).

Alles in allem ist auch diese Frage nicht weiter zu beanstanden.

Zusammenfassung/ Empfehlungen:

Der Fragebogen funktioniert insgesamt sehr gut. Bei einigen wenigen Probanden gab es fehlerhafte Datumsangaben. Einige Probanden haben außerdem den Entnahmezeitraum von 4 Wochen bzw. 28 Tagen überschritten. Wie auch im 1. Fragebogen halten sich einige der Befragten nicht an die Vor-gabe, die Zeitangaben zu runden (hier auf ganze Stunden). Das ist jedoch relativ unproblematisch, da dies bei der Dateneingabe durch die Codierer vorgenommen werden kann.

Zu bemerken ist noch, dass den Befragten – im Unterschied zum 1. Fragebogen – am Ende des Bogens nicht die Möglichkeit gegeben wird, besondere Ereignisse oder Vorkommnisse zu vermer-ken. Da diese Möglichkeit im 1. Fragebogen durchaus genutzt wurde, ist zu diskutieren, ob dies im 2. Fragebogen entsprechend geändert werden sollte.