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Persönliche Erfahrungsberichte (45 Minuten) Ziel:

Im Dokument Psychische Gesundheit und Schule (Seite 126-129)

• Den Einfluss einer psychischen Erkrankung auf diejenigen, die diese erleben, deutlich machen und Bewältigungsmöglichkeiten aufzeigen.

Vorgehensweise:

1) Bereiten Sie die Videos vor:

• „ADHS vs. ADS: Das solltest du wissen“

• „ANXIETY: Was mir wirklich geholfen hat“

• „Bipolar: Stellas Geschichte“

2) Informieren Sie die Klasse, dass die gezeigten Videos von jungen Menschen mit psychischen Erkrankungen entwickelt wurden, um über ihre Erfahrungen zu berichten.

3) Vor dem Abspielen der Videos sollte die Klasse in Gruppen eingeteilt und das Arbeitsblatt als Unterstützung für die Diskussion der Videos ausgeteilt werden. Teilen Sie jeder Gruppe ein Video zu. Geben Sie der Klasse einige Minuten, die Fragen auf dem Arbeitsblatt

durchzugehen. Erklären Sie, dass jede Gruppe ein unterschiedliches Video sehen wird.

4) Alternativ können auch 1 oder 2 Videos mit der gesamten Klasse angeschaut werden.

5) Nachdem die Videos gesehen worden sind, füllt jede Schülerin und jeder Schüler das Arbeitsblatt selbst aus. Dann werden die einzelnen Arbeitsblätter in der Kleingruppe diskutiert, um darauf aufbauend ein Arbeitsblatt für die gesamte Gruppe zu erstellen. Ein Gruppenmitglied präsentiert der gesamten Klasse die Gruppenergebnisse und

berichtet, welche Diskussionspunkte in der Gruppe aufkamen.

MODUL 4

Aktivität 1

Während einer Auseinander­

setzung mit den Erfahrungs­

berichten kann das Thema Suizid aufkommen.

Eine solche Diskussion ist im breiteren Kontext zu psychischen Erkrankungen sinn voll, die Diskussion soll­

te sich aber nicht hauptsäch­

lich auf das Thema Suizid fokussieren.

Bei der Beschäftigung mit dem Thema sind zu ver-meiden:

• Darstellungen, die Suizide als romantisch, helden haft oder tragisch darstellen

• Verbreitung von Wissen über Suizid methoden Hingegen soll betont wer-den:

• Die Bedeutung von Hilfe­

suche

• Die Verant wortung, einem Erwachsenen Bescheid zu geben, wenn man von Sui­

zidgedanken einer Freundin Suizidgedanken

Suizidgedanken kommen bei Jugendlichen häufig vor. Allerdings ist es wichtig, anhaltende und wiederkehrende Gedanken über Selbstmord als Zeichen zu begreifen, dass Hilfe notwendig ist. Es ist hilfreich, wenn Sie Ihren Schülerinnen und Schülern vermitteln,

MODUL 1

6) Die Nutzung der folgenden Fragen kann die Gesamtdiskussion in der Klasse unterstützen:

• Welche psychischen Erkrankungen wurden in den Videos erwähnt?

• Welche Hilfe oder Behandlung haben die Personen erhalten?

• Wurden die Personen wieder gesund?

• Was hat ihnen geholfen, gesund zu werden?

7) Fassen Sie die Aktivität zusammen und beantworten Sie hierbei die Fragen, die die Klasse nach dem Anschauen der Videos hat.

Im Rahmen der Diskus­

sion ist es von Bedeutung, dass die Schülerinnen und Schüler verstehen, dass die betroffenen Personen verschiedene Erkrankun­

gen und Erlebnisse hatten, aber dass es trotz alledem ähnliche Themen und Bedenken gibt. Fragen Sie Ihre Klasse, welche Gemeinsamkeiten sie in den Erzählungen der Er­

fahrungen der Betroffenen sehen.

Zugang zu den Videos:

Zwei der Videos lassen sich auch im Internet auf YouTube abrufen:

• „ADHS vs. ADS: Das solltest du wissen“:

https://www.youtube.com/watch?v=kPDyBuhVEPE

• „ANXIETY: Was mir wirklich geholfen hat“:

https://www.youtube.com/watch?v=kBV0U2EGfKg

Ein drittes Video befindet sich in der digitalen Materialsammlung, die sie unter https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/erziehungswissenschaft/zpi/projekte/downloads herunterladen können.

• „Bipolar: Stellas Geschichte“

Alternativ: Persönliche Erfahrungsberichte von Referentinnen und Referenten Kommt die Alternative in Frage?

Prüfen Sie, ob die Möglichkeit besteht, Kontakt zu Organisationen oder Institutionen (z.B. Verein Psychia-trie-Erfahrener, Betroffenenverbände, Psychiatrische Kliniken in der Umgebung) herzustellen, die Aufklä-rungsarbeit bezüglich psychischer Erkrankungen betreiben. In Kooperation mit diesen kann eine persönli-che Begegnungsstunde organisiert werden: Dabei werden Personen, die psychispersönli-che Erkrankungen erlebt haben, als Referentinnen und Referenten in die Klasse eingeladen, um ihre persönliche Bewältigungsge-schichte zu erzählen.

Folgende Voraussetzungen sollten dabei beachtet werden:

• Eine seriöse Organisation oder Institution sollte die Referentinnen oder Referenten vermitteln.

• Als Mitglieder von Vereinen sollten die Referentinnen und Referenten eine spezielle Ausbildung oder bereits Erfahrungen mit dem Berichten und Aufklären über ihre psychische Erkrankung und ihren Umgang damit haben.

MODUL 1

Fragen, die Sie mit der Referentin bzw. dem Referenten vorab besprechen (können):

Soll die Klasse vorab zusätzlich zu den Fragen auf dem Arbeitsblatt, andere Fragen an die durch eine psychische Erkrankung betroffene Person vorbereiten?

Wann und in welcher Form sollen die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen stellen können (während/nach dem Vortrag; direkt/indirekt bzw. „gefiltert“ - sollen die Fragen auf Zettel

geschrieben werden, damit Sie als Lehrkraft oder die Referentin bzw. der Referent Fragen filtern können?).

Sie können Fragen Ihrer Klasse auch vor der Begegnungsstunde bereits sammeln und im Vorfeld an die Referentin oder den Referenten weiterleiten.

• Die Referentinnen und Referenten sollten über einen Zugang zu psychologischer Unterstützung (z.B. durch die Mitgliedschaft im Verein) verfügen.

• Die Referentinnen und Referenten sollten ihre Vorträge nicht auf selbstverletzendes Verhalten, Suizid oder Essstörungen fokussieren.

• Die Referentinnen und Referenten sind in der Zeit der Begegnungsstunde für den Erfahrungsbe-richt und Fragen der Klasse verfügbar. Nach der Stunde sollte aber kein weiterer Kontakt zwischen den Referentinnen und Referenten und der Klasse bestehen.

Es ist hilfreich, einen Unterstützungsweg (Ansprechperson an der Schule etc.) aufzuzeigen, für den Fall, dass nach der Begegnungsstunde die Schülerinnen und Schülern eigene Probleme offen-baren wollen.

Falls diese Punkte nicht erfüllt sind, sollten die Referentinnen und Referenten nicht in die Schule eingeladen werden. Dann sollte entsprechend mit den Videos gearbeitet werden (siehe Seite 127).

Vorgehensweise: Persönliche Erfahrungsberichte von Referentinnen und Referenten 1) Eine Referentin oder ein Referent (es können auch mehrere Personen sein) berichtet

in der Klasse über die eigene Erfahrung mit psychischen Erkrankungen: Der Bericht sollte die Punkte auf dem Arbeitsblatt „Persönliche Erfahrung“ abdecken. Geben Sie der Klasse den Auftrag, sich während des Vortrags Notizen auf dem Arbeitsblatt zu machen.

2) Die Klasse kann zu dem Bericht Fragen an die Referentin oder den Referenten stellen. Sagen Sie den Schülerinnen und Schülern, dass sie sich die Fragen, die Ihnen einfallen, unter dem letzten Punkt auf dem Arbeitsblatt aufschreiben können.

3) Besprechen Sie das Arbeitsblatt mit Ihrer Klasse.

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Aktivität 4 MODUL 4

Im Dokument Psychische Gesundheit und Schule (Seite 126-129)