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Operative Risiken

Im Dokument eVONiK ist da! (Seite 161-164)

Gesamtsituation Chancen und Risiken

2. Operative Risiken

Infolge der geschäftstypischen Abhängigkeit von externen Parametern insbesondere im Chemie-geschäft (unter anderem Konjunktur und Rohstoffpreise) bilden die Maßnahmen zur Reduzierung der operativen Risiken einen Schwerpunkt.

Vertriebs- und Absatzrisiken

Nachfragerückgänge in den Abnehmerindustrien sowie die Verschlechterung der Wettbewerbs-situation von bestehenden Kunden können unser operatives Geschäft beeinträchtigen. Diesen Risiken begegnen wir durch permanente Marktbeobachtung, das Gewinnen von Neukunden sowie durch unsere Bemühungen zur frühzeitigen Entwicklung neuer Anwendungen und Erschließung neuer Märkte. Die genannten Risiken können sowohl in Gänze als auch – aufgrund der großen Bedeutung verschiedener Produkte/Produktgruppen für den Konzern – einzeln hoch sein. Dies betrifft aufgrund ihrer hohen Bedeutung für den Konzern insbesondere Aktivitäten im Geschäfts-bereich Advanced Intermediates (Segment Specialty Materials) sowie im GeschäftsGeschäfts-bereich Health

& Nutrition (Segment Consumer, Health & Nutrition).

In den Chemiesegmenten besteht insgesamt eine geringe Kundenkonzentration. Einzelne ope-rative Einheiten (insbesondere im Segment Specialty Materials) sind gleichwohl von wich tigen Hauptkunden in einem gewissen Maße abhängig. Für diese Einheiten ist das Risiko als hoch zu beurteilen. Das Segment Services ist teilweise abhängig von der Entwicklung der Großkunden an den jeweiligen Standorten (beispielsweise im Chemiepark Marl). Hier bestehen mittlere Risiken.

Siehe S. 110 f.

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• AN UNSERE AKTIONÄRE

Risiko- und Chancenbericht Risiken

LAGEBERICHT • KONZERNABSCHLUSS • WEITERE INFORMATIONEN

Konzernabschluss

Neben den oben genannten spezifischen Marktsituationen stellen in Asien insbesondere eine mögliche Vogelgrippe und der darüber hinaus entstandene Vertrauensverlust in bestimmte Lebensmittel (sogenannte „Food Quality Crisis“) ein zusätzliches Risiko für unser Futtermittel-additiv-Geschäft dar. Hier können neu auftretende Fälle der Vogelgrippe zu hohen Risiken in Bezug auf die Ergebnisentwicklung in unserem Segment Consumer, Health & Nutrition führen.

Beschaffungsrisiken

Für unser Geschäft benötigen wir zum einen hohe Mengen an Rohstoffen, zum anderen aber auch strategisch relevante Produkte mit geringen Einkaufsmengen. Daher sieht sich unser Konzern mit Risiken aus Rohstoffpreisschwankungen, deren Verfügbarkeiten und einer teilweise sehr begrenzten Anzahl an potenziellen Lieferanten („Single Sourcing“) konfrontiert.

Die Chemiesegmente sind abhängig von der Preisentwicklung strategischer Rohstoffe, insbe-sondere von direkt oder indirekt aus Rohöl gewonnenen petrochemischen Rohstoffen, sowie von Wechselkursen, die sowohl Rohstoffpreise als auch Energiekosten stark beeinflussen. Diese Risiken werden durch Optimierung der globalen Ausrichtung der Einkaufsaktivitäten sowie durch den Abschluss langfristig orientierter und mit Formeln hinterlegter Verträge abgesichert. Im Jahr 2013 blieben die Rohstoffpreise gegenüber dem Vorjahr weitgehend konstant. Preisbewegungen nach oben konnten aufgrund von Markt- bzw. Wettbewerbssituationen gleichwohl nicht immer unmittelbar und auch nicht immer in vollem Umfang weitergegeben werden.

Auch kurz- oder mittelfristige Einschränkungen der Verfügbarkeit von Vor- und Zwischen-produkten stellen potenzielle Risiken dar. Neben der Vorbereitung von Lieferantensubstitutionen in Notfällen betreiben wir eine zeitnahe Beobachtung der wirtschaftlichen Performance aller Lieferanten wichtiger Rohstoffe, um frühzeitig auf Engpässe reagieren zu können.

Aufgrund der Beschaffungs- und Rückintegrationsstrategie von Evonik und der einzelnen Geschäftsbereiche ist der Konzern trotz der oben genannten Gegensteuerungsmaßnahmen Roh-stoffpreisschwankungen und -lieferengpässen teilweise ausgesetzt. Hier besteht – aus einer Brut-tosicht – dementsprechend ein hohes Risiko. Zur weiteren Reduzierung der Risiken ist Evonik stets bestrebt, beispielsweise durch Formelpreisverträge und entsprechende Verkaufspreisanpas-sungen etwaige Rohstoffpreissteigerungen an die Kunden weiterzugeben. Die „Pass Through Capability“ kann in vielen Geschäften angewendet werden und führt zu einer deutlichen Reduzie-rung unserer Risiken. Einzeln betrachtet sind die Risiken jedoch aufgrund der oben genannten Reduzierungsmaßnahmen den Größen klassen gering oder mittel zuzuordnen. Dies gilt im Besonde-ren für rohstoffnahe Bereiche des Segments Consumer, Health & Nutrition in Bezug auf Rohstoff-preisschwankungen und des Segments Specialty Materials sowohl für RohstoffRohstoff-preisschwankungen als auch -verfügbarkeiten. Darüber hinaus bestehen insbesondere im Segment Resource Efficiency mittlere Risiken im Zusammenhang mit Single Sourcing. Die kumulierte Gesamtheit dieser daraus resultierenden Netto-Risiken im Zusammenhang mit Rohstoffen und Lieferanten stellt weiterhin ein hohes Risiko für den Konzern dar.

108 FINANZBERICHT 2013 EVONIK INDUSTRIES

Lagebericht

Produktionsrisiken

Evonik ist als Spezialchemieunternehmen den Risiken von Betriebsunterbrechungen, Qualitäts-problemen und unerwarteten technischen Schwierigkeiten ausgesetzt. Wir produzieren Produkte über komplexe Herstellungsverfahren, die teilweise voneinander abhängige Produktionsschritte vorsehen mit der Folge, dass Störungen und Ausfälle auch Folgestufen und -produkte negativ beeinflussen können. Der Ausfall von Produktionsanlagen oder Störungen in Produktionsabläufen können einen signifikanten negativen Einfluss auf die Geschäfts- und Ertragsentwicklung nehmen und darüber hinaus auch Personen- und Umweltschäden zur Folge haben. Konzernweit gültige Richtlinien zu Projekt- und Qualitätsmanagement, eine hohe Mitarbeiterqualifikation und die regelmäßige Wartung unserer Anlagen gewährleisten eine wirksame Minimierung dieser Risiken.

Sach- und Betriebsunterbrechungsschäden an Anlagen und Werken sind in einem wirtschaftlich vertretbaren Maße versichert, sodass die wirtschaftlichen Folgen von möglicherweise eintretenden Produktionsrisiken weitgehend abgesichert werden. Die im Vorjahr stark beschädigte Cyclodode-catrien (CDT)-Anlage, deren Schaden von unseren Versicherern reguliert wurde, stand nach einer Bauzeit von nur sechs Monaten zu Beginn des Jahres wieder ohne Einschränkung zur Verfügung, sodass „Force Majeure“ wieder entfiel.

Bedingt durch die oben genannten Maßnahmen zur Risikominimierung und die bestehenden Versicherungen besteht Risikovorsorge. Gleichwohl können nicht vorhersehbare Einzelereignisse ein hohes Risiko darstellen.

Personalrisiken

Die Realisierung der strategischen und operativen Ziele in den Organisationseinheiten basiert auf den Fähigkeiten und Kenntnissen unserer hoch qualifizierten Fach- und Führungskräfte. Grund-sätzlich besteht das Risiko, die entsprechenden Leistungsträger für offene Stellen nicht im aus-reichenden Maße zu finden oder kompetente Stelleninhaber zu verlieren. Des Weiteren kann in den Schwellenländern, in denen wir investieren oder neues Geschäft aufbauen, der Anteil der Arbeitnehmer, deren fachliche Qualifikation und Sprachkenntnisse den Anforderungen anspruchs-voller Tätigkeiten in einem internationalen Chemiekonzern entsprechen, gering sein.

Um auch für die künftigen Anforderungen entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und dauerhaft zu binden, bietet Evonik attraktive Vergütungssysteme und über systematische Personalentwicklungsmaßnahmen vielfältige Möglichkeiten, sich fachlich und persönlich fort- bzw. weiterzubilden. Zudem werden intensive Kontakte zu Universitäten und Berufsverbänden gepflegt, um talentierte Nachwuchskräfte für das Unternehmen gewinnen zu können. Unser Employer Branding ist auch auf personelle Vielfalt (Diversity) ausgerichtet, womit wir Talente, Fach- und Führungskräfte für unser Unternehmen nachhaltig interessieren wollen. Damit haben wir Personalrisiken weitgehend abgedeckt.

Es bestehen Risiken bezüglich der Neuberechnung der von Evonik und deren Rechts vor gängern gemachten Versorgungszusagen. Diese sind als mittleres Risiko einzuschätzen.

G Siehe Glossar S. 272

Siehe S. 93 ff.

G Siehe Glossar S. 272 109

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3. Compliance- und Rechtsrisiken

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