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Brief des Vorstandes

Im Dokument eVONiK ist da! (Seite 56-61)

Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstandes

„ Das Jahr 2013 steht für uns nicht nur für die Ankunft an der Börse und in der Spezialchemie. Es steht auch für unseren Aufbruch und den Anspruch, die Präsenz unserer Produkte, Lösungen und Technologien überall auf der Welt zu erhöhen.“

2 FINANZBERICHT 2013 EVONIK INDUSTRIES

das Jahr 2013 war für Evonik ein Jahr der Ankunft: an der Börse und in der Spezialchemie. Beide Erfolge waren keine Selbstläufer, sie haben uns viel Kraft und Durchhaltevermögen abverlangt. Doch jetzt können wir sagen: Evonik ist da.

Und das haben wir in einem konjunkturellen Umfeld geschafft, das es uns in der Chemie nicht leicht gemacht hat.

Operativ hatten wir es 2013 mit einer gesamtwirtschaftlichen Ent wicklung zu tun, die schwieriger war als erwartet. Dies führte zu einem spürbaren Druck auf die Verkaufspreise. Sehr erfreulich war dagegen die weltweit weiterhin hohe Nach-frage nach unseren Produkten, auch getrieben durch die Megatrends Gesundheit, Ernährung, Ressourcen effizienz und Globa lisierung.

Unter dem Strich überwiegen die guten Fortschritte, die wir im Jahres verlauf in unserer unternehmerischen Entwicklung gemacht haben. 2013 ist das Jahr, in dem wir den Umbau von Evonik zum lupenreinen Spezialchemieunternehmen abschließen konnten.

Unsere erfolgreiche Börsennotierung vom April 2013 war für uns ein wichtiger Meilenstein und hat uns bedeutende neue Finanzierungs- und Wachstumsspiel-räume erschlossen. Von diesen Chancen wollen wir gemeinsam mit unseren Aktionären profitieren. Unser schneller Aufstieg in den MDAX im September 2013 dokumentiert das große Interesse der Investoren und erhöht die Wahrnehmung von Evonik an den internatio nalen Finanzmärkten weiter.

Trotz der rückläufigen operativen Geschäftsentwicklung bewegen wir uns insgesamt immer noch auf einem ansprechenden Ertragsniveau: Bei einem Konzern-umsatz von 12,9 Milliarden € und einem bereinigten EBITDA von 2,0 Milliarden € lag die bereinigte EBITDA-Marge mit 15,6 Prozent auf gutem Niveau. Mit einem ROCE von 14,5 Prozent erzielten wir eine attraktive Verzinsung des eingesetzten Kapitals, die deutlich über unserem Kapitalkostensatz vor Steuern lag. Das Konzern-ergebnis stieg infolge des Veräußerungsgewinns aus der mehrheitlichen Abgabe der Immobilienaktivitäten erheblich auf 2,1 Milliarden €. Im Rahmen unseres ambitionierten Wachstumskurses haben wir die Sachinvestitionen um 18 Prozent auf 1,1 Milliarden € gesteigert.

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Im Zuge der Konzentration auf die Spezialchemie haben wir die Veräußerung von Nicht-Kerngeschäften planmäßig umgesetzt. Nachdem wir 2012 bereits unser Colorantsgeschäft und den Bereich Carbon Black abgegeben hatten, folgte im Geschäftsjahr 2013 der mehrheitliche Verkauf sowie die Entkonsolidierung der in der Vivawest GmbH gebündelten Immobilien aktivi täten. Auf Sicht wollen wir auch den noch bei Evonik verbliebenen Anteil von 10,9 Prozent an Vivawest an langfristig orientierte Investoren veräußern. Die Veräußerungserlöse sowie die Entkonsoli-dierung der Immobilienaktivitäten haben zur erheblichen Verbesserung unseres Finanz profils beigetragen: Am 31. Dezember 2013 verfügte Evonik über ein Netto-finanzvermögen von 552 Millionen € gegenüber einer Netto finanzverschuldung von 1.163 Millionen € am Jahresende 2012.

Als ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie ist für Evonik eine hohe Innovationskraft unverzichtbar. Gemäß unserem Leistungs versprechen

„Kraft für Neues“ wollen wir zu den innovationsstärksten Unternehmen zählen.

Deshalb haben wir unsere Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen seit 2009 um durchschnittlich 9 Prozent pro Jahr gesteigert, im Jahr 2013 betrugen sie 394 Millionen €. Die F&E-Quote lag bei 3,1 Prozent. Unsere F&E-Pipeline ist mit rund 500 Projekten gut gefüllt und soll auch in den kommenden Jahren mit attrak-tiven Innovationen den Wachstumskurs von Evonik unterstützen.

Zur weiteren Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit werden wir unsere Effizienz in den operativen und administrativen Bereichen konsequent steigern. Im Rahmen unseres 2012 gestarteten Effizienzprogramms „On Track 2.0“, zu dem insbesondere die weitere Erhöhung der Prozess effizienz der Produktion beitragen soll, haben wir gute Fortschritte erzielt: Nach 24 Monaten Laufzeit setzen wir derzeit Maßnahmen mit einem jährlichen Einsparpotenzial von mehr als 280 Millionen € um. Bis Ende 2016 wollen wir insgesamt 500 Millionen € pro Jahr nachhaltig einsparen.

Operative Höchstleistung braucht eine exzellente Verwaltung. Nach dem Umbau unseres Unternehmens vom Mischkonzern zum Spezialchemie unternehmen bleibt uns in diesem Bereich noch manches zu tun. Deshalb haben wir Ende Septem-ber 2013 ein Programm zur Straffung der Ver waltungsstrukturen aufgelegt: Ziel von „Administration Excellence“ ist eine weltweite Verwaltung aus einem Guss – ohne Doppelzuständigkeiten und kostenintensive Schnittstellen. Damit wollen wir unsere Beweglichkeit und Reaktionsschnelligkeit im Markt weiter erhöhen.

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Bis Ende 2016 sollen durch Administration Excellence bei Sach- und Personalkosten Einsparungen von jährlich bis zu 250 Millionen € erzielt werden. Mit dem Umbau der Verwaltung haben wir an der Spitze begonnen. Im September 2013 hat der Auf-sichtsrat die Verkleinerung des Vorstandes von Evonik beschlossen. Dr. Dahai Yu und Dr. Thomas Haeberle sind in gutem Einvernehmen zum 31. Dezember 2013 aus dem Unternehmen aus geschieden. Die Verantwortung für das Spezialchemiegeschäft ist zum 1. Januar 2014 auf Patrik Wohlhauser übergegangen. Mit Wirkung zum 1. Oktober 2013 hatte der Aufsichtsrat bereits im Juni 2013 Ute Wolf als Nachfolgerin von Dr. Wolfgang Colberg als Finanzvorstand bestellt.

Im Rahmen unserer Wachstumsstrategie haben wir uns 2013 ehrgeizige Finanz-ziele gesetzt: Bis 2018 wollen wir einen Umsatz von rund 18 Mil liarden € und ein bereinigtes EBITDA von über 3 Milliarden € erreichen. Wachstumstreiber für unser Geschäft sind die globalen Megatrends Gesund heit, Ernährung, Ressourcen-effizienz und Globalisierung sowie insbesondere die dynamische Entwicklung in den Schwellenländern. Unser Investitionsprogramm zum weltweiten Ausbau unserer führenden Marktpositionen mit einem Volumen von mehr als 6 Milliar-den € im Zeitraum 2012 bis 2016 trägt dem Rechnung. Davon haben wir 2012 und 2013 bereits 2,1 Milliarden € investiert und planen für 2014 Sachinvestitionen bis zu 1,4 Milliarden € ein.

Im Jahr 2013 haben wir wesentliche Investitionsprojekte fertiggestellt bzw.

begonnen: Im chinesischen Schanghai wurde 2013 unsere Anlage zur Produktion von Inhaltsstoffen für Kosmetikprodukte und Haushaltskonsumgüter in Betrieb genommen. In Singapur liegen wir beim Bau unserer Methioninanlage, der mit über 500 Millionen € größten Einzelinvestition in der Geschichte unseres Unternehmens, sehr gut im Plan. Hier ist die Inbetriebnahme für das zweite Halbjahr dieses Jahres vorgesehen.

In Saudi-Arabien ging 2013 in einem Joint Venture mit der Saudi Acrylic Acid Company unsere erste Produktionsanlage für Superabsorber im Nahen Osten in Betrieb. In Lateinamerika wollen wir 2016 die Umsatzschwelle von 1 Milliarde € überschreiten. Auf diesem Weg haben wir im Berichtsjahr unter anderem eine Anlage zur Produktion von Katalysatoren für die Biodieselherstellung in Argen-tinien eröffnet. In den USA wird der Ausbau unserer Kieselsäurekapazität um 20.000 Jahrestonnen 2014 abgeschlossen sein. In der russischen Region Rostow hat Evonik in einem Joint Venture damit begonnen, eine Produktionsanlage für Aminosäuren zu errichten.

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Unser weltweites Engagement lässt uns indes die Bedeutung unseres Heimatmarktes Deutschland nicht aus dem Blick verlieren. So haben wir in Marl im Jahr 2013 unter anderem die Kapazitätserweiterung für 1-Buten um 75.000 Tonnen gestartet und im Frühjahr 2014 soll eine neue Anlage zur Herstellung von funktionalisierten Polybutadienen den Betrieb aufnehmen. Zudem ging in Marl 2013 eine Anlage für phthalatfreie PVC-Weichmacher in Betrieb. Für unseren Geschäftsbereich Consumer Specialties, der unter anderem kosmetische Wirkstoffe und Öle entwickelt, haben wir in Essen ein neues Innovationszentrum eingeweiht.

Weltweit beschäftigen wir rund 33.000 Mitarbeiter, davon allein über 21.000 in Deutschland. Ihr Einsatz und großes Engagement bringen unser Unternehmen jeden Tag voran, ihre Ideen und Verbesserungen sind das kreative Herz von Evonik Industries. Deshalb pflegen wir den Dialog mit unseren Mitarbeitern und Sozial-partnern; ebenso wichtig ist uns der intensive Austausch mit unseren Aktionären und den Analysten. Beides brauchen wir, um unsere ambitionierten Wachstumsziele weiterverfolgen zu können.

So steht das Jahr 2013 für uns nicht nur für die Ankunft an der Börse und in der Spezialchemie. Es steht auch für unseren Aufbruch und den Anspruch, die Präsenz unserer Produkte, Lösungen und Technologien überall auf der Welt zu erhöhen. Mit dem, was wir im Jahr 2013 erreicht haben, haben wir ein gutes Fundament geschaffen für unsere weitere erfolgreiche Entwicklung.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Engel

Vorsitzender des Vorstandes der Evonik Industries AG

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