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Norman Davies

Im Dokument liefert nicht mehr in die EU (Seite 50-67)

Norman Davies ist emeritierter Professor für Geschichte an den Universitäten London, Harvard, Stanford und Columbia. Er wurde mit umfangreichen Werken und Bestsellern zur Geschichte Europas international bekannt. Sein Buch „Verschwundene Reiche. Die Geschichte des vergessenen Europa“ (2013) wurde zu einem weltweiten Erfolg.

© Foto: Stuart McClymont/ The Times

Ins Unbekannte

Eine seltene Weltreise in die Geschichte, ein wundervolles Lesebuch. Ob in Baku, Singapur oder Cornwall, auf Haiti oder Neuseeland: Jeder Ort hat seine Geschichte, oft unerwartet, ungewöhnlich oder völlig unbekannt. Der renommierte Historiker hat sich auf die Suche nach diesen Geschichten gemacht. Sein Buch ist ein Reisebericht der besonderen Art: eine Weltreise in die Vergangenheit, eine historische Spurensuche. Im Alter von 73 Jahren reist Davies von der südlichsten Spitze der Südseeinseln bis zum Nordkap einmal rund um den Globus. Das sehr persönliche Reisetagebuch ist auch ein Füllhorn an historischem Wissen und überraschenden Fakten. Für mich eine richtige Mitternachtslektüre, ein delikater Port gehört

unbedingt dazu.

Harald Lesch

Der Professor für Theoretische Astrophysik u.a. Disziplinen an der Ludwig-Maximilians-Universität München ist der wissenschaftliche Influenzer der Nation. So meldet sich der vielfach ausgezeichnete Professor für Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und Lehrbeauftragte für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie immer wieder auch politisch zu Wort, etwa als Mitglied des Bayerischen Klimarates. Vor einigen Jahren nahm Lesch das Wahlprogramm der AfD auseinander, die eine menschengemachte Erderwärmung infrage stellt. Als er dann Hassmails bekam, konterte er mit einer Analyse zur Psychologie des Hasses.

Lesch erklärt so, daß ihn die Menschen verstehen

Wissenschaft ist eine Sache der Polis, sie gehört auf den Marktplatz. Sie sollte sich keinesfalls in Laboratorien verstecken. Sie hat sogar die Verpflichtung, sich so zu zeigen. Dafür zahlt die Gesellschaft die Wissenschaft ja, so Lesch zur Deutschen Presse-Agentur.

Wie Bildung gelingt

Zusammen mit den Philosophen Ursula Forstner und Wilhelm Vossenkuhl entwickelt Lesch neue Ideen und überraschende Impulse für ein Umdenken in Schulen und Universitäten.„Wir müssen uns bilden und nicht ausbilden lassen!“ – „Wir sollten Menschen und nicht Fächer unterrichten!“ Harald Lesch brennt für das Thema Bildung. Der Physiker, Wissenschaftsjournalist und Fernsehmoderator deckt in diesem Diskussionsbuch die Ursachen der seit fast zwei Jahrzehnten bestehenden Bildungskrise auf. Das geht uns alle an und wer seinen Wissenshorizont nicht begrenzen will und offen für philosophische und praxisorientierte Gedankengänge ist, findet in diesen Gesprächen viele Anregungen und Ideen.

Auch diese frühere Buchvorstellung kann für Sie interessant sein.

Kenah Cusanit

geboren in Blankenburg im Harz, wie auch der Archäologe Robert Kaldewey, um den es in ihrem Debüt-Roman geht. Die Autorin lebt in Berlin. Für ihre Essays und Gedichte wurde die A l t o r i e n t a l i s t i n u n d E t h n o l o g i n b e r e i t s m e h r f a c h ausgezeichnet.

Foto: © Peter-Andreas Hassiepen

Babel

1913, unweit von Bagdad. Den Archäologen Robert Koldewey quält eine Blinddarmentzündung. Die Probleme sind menschlich, doch seine Aufgabe ist biblisch: die Ausgrabung Babylons. Zwischen Orient und Okzident bahnt sich gerade ein Umbruch an, der die Welt bis in unsere Gegenwart hinein erschüttern wird. Wie ein Getriebener dokumentiert Koldewey deshalb die mesopotamischen Schätze am Euphrat; Stein für Stein legt er die Wiege der Zivilisation frei – und das Fundament des Abendlandes. Babel ist Abenteuer- und Zeitgeschichte zugleich – spannend, zeigt

viel Wissen der Autorin und macht einfach nur riesigen Lesespaß. Die Geschichte ist so aufregend, daß ich mir zu später Stunde ein bis zwei schlanke Gläser Prickelndes gegönnt habe. Beides zur dualen Nachahmung empfohlen – damit es in der Wüste nicht zu staubtrocken wird, aber im Roman besteht da eh keine Gefahr.

Hubert Wolf

i s t e i n d e u t s c h e r K i r c h e n h i s t o r i k e r , b e d e u t e n d e r Religionswissenschaftler und Autor zahlreicher Sachbücher,

aber auch eines bemerkenswerten Romans , der im Pfeifenblog besprochen wurde. Er lehrt an der Universität Münster. Ich muß zugeben: ich bin ein Wolf-Fan und habe womöglich (?) fast alle seine Publikationen gelesen, eigentlich verschlungen.

Foto: © Catrin Moritz

Der Unfehlbare – Pius der IX. und die Erfindung des Katholizismus

Hubert Wolf schildert den erstaunlichen Weg eines kränkelnden jungen Adligen aus der Provinz zum mächtigsten und am längsten amtierenden Papst der Geschichte (1846 – 1878), der den Katholizismus neu erfand. Das fesselnd und anschaulich geschriebene Buch ist eine kalte Dusche für alle, die im Papst den Repräsentanten uralter Traditionen sehen. Der Autor beschreibt, wie der Katholizismus nach der französischen Revolution im Namen erfundener Traditionen ganz auf Rom ausgerichtet wurde. Im Bewusstsein eigener Machtvollkommenheit verkündete Pius IX. das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis Mariens und ließ sich auf dem Ersten Vatikanischen Konzil für unfehlbar erklären.

Wie immer bei Hubert Wolf, ist das Sachthema so spannend in eine Quasi-Erzählung eingewoben, bei der Anlesen und Zuendelesen ein Vorgang ist.

Lea Singer

Die einen kennen sie unter dem Namen Lea Singer, die anderen als Eva Gesine Baur – erfolgreich ist sie unter beiden. Die vielseitige Schriftstellerin hat sich als Sachbuchautorin g l e i c h e r m a ß e n e i n e n N a m e n g e m a c h t w i e a l s Romanschriftstellerin. Die gebürtige Münchnerin hat Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Musikwissenschaft studiert. Musik nimmt einen großen Stellenwert in ihrem literarischen Oeuvre ein, das stets von intensiven historischen Recherchen geprägt ist, ein: In ihren Sachbiografien beschäftigte sich Lea Singer nicht nur mit bekannten Namen wie Mozart und Chopin, sondern auch mit dem Librettisten der Zauberflöte, Emanuel Schikaneder. In ihrem Künstlerroman Konzert für die linke Hand (2008) steht der einarmige Pianist Paul Wittgenstein im Vordergrund, in ihrem zuletzt erschienenen Sachbuch Der Klavierschüler der 1989 verstorbene Klaviervirtuose Vladimir Horowitz.

Foto: © Martina Müller

La Fenice

Eine Geschichte, die anderen nützt, vielleicht noch in ferner Zukunft, mehr soll ihr Bericht gar nicht sein, sagt Angela del Moro am Schluss. Da ist sie dreiundzwanzig und hat mehr hinter sich als andere im doppelten Alter. Schon mit sechzehn hat sie es zu etwas gebracht, als Kurtisane, der einzige Beruf, in dem sie Geld verdienen, ein selbstbestimmtes Leben führen kann.

Der Absturz beginnt mit einem Nein: Sie wagt es, einen Stammkunden wegzuschicken, und die Rache des Abgewiesenen ist mörderisch. Andere überleben so etwas nicht, aber Angela will kein Opfer sein. Ihr Wiederaufstieg ist eine Sensation. Das kann nicht nur gut gehen. Lea Singer erzählt die historisch verbürgten Erlebnisse einer jungen Frau, La Zaffetta genannt, im Venedig der Renaissance, und offenbart, wie nebenbei, die Abgründe der Serenissima in der Zeit eines Tizian oder Aretino.

Sie spricht durch die Person einer jungen Frau, die einen Skandal auslöste, weil sie sich das Recht nahm, ihre Wünsche zu leben. Und die zum Kult wurde auf einem der berühmtesten Bilder der Welt: Tizians Venus von Urbino.

Das nächste literarische Halbjahr hat schon begonnen und leider ist ein Stöbern in den Münchner Buchhandlungen derzeit nicht möglich. Aber die Bestellungen funktionieren gut und so sind schon die ersten Druckerzeugnisse bei mir gelandet.

Vielleicht finden Sie das eine oder andere interessante Thema in meiner Leseliste, sie haben ein gutes halbes Jahr Zeit.

Erst dann gibt es die nächste.

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