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Martín Caparrós

Im Dokument liefert nicht mehr in die EU (Seite 34-50)

1957 in Buenos Aires geboren, ist einer der bedeutendsten politischen Journalisten, Schriftsteller und Essayisten der spanischsprachigen Welt. Martin Caparros wurde 1957 in Argentinien geboren. Zwischen 1976 und 1983 lebte er im Exil, zunächst in Paris, wo er an der Sorbonne Geschichte studierte, dann in Madrid. Er kehrte nach Buenos Aires zurück, wo er heute als Schriftsteller und Journalist arbeitet.

(Foto: Hector Guerrero/AFP)

Väterland

D i e 1 9 3 0 e r J a h r e i n A r g e n t i n i e n , M i l i t ä r p u t s c h . Scheindemokratie, Konservative und dumpfe Reaktionäre haben die volksferne Macht. Der rätselhafte Tod einer Politiker-tochter, eine mächtige Clique rücksichtsloser Patrioten und eine Stadt unter Hochspannung: Ein atmosphärischer, spannender Roman aus dem flirrenden Buenos Aires der dreißiger Jahre – mit einem sympathischen Antihelden, der noch einiges lernen muss. Der Autor lässt das Buenos Aires der dreißiger Jahre l e b e n d i g w e r d e n : h a l b s e i d e n e B a r s , v e r q u a l m t e Zeitungsredaktionen, skurrile Nebenfiguren, Dichtercafés, faschistische Aufmärsche, dampfende Schlachthöfe – ein Tango am Abgrund.

Die Ewigen

Juan Domingo Remondo, genannt Nito, erblickt genau an jenem Tag das Licht der Welt, an dem sich ganz Argentinien nur für eines interessiert: den Tod seines Namensvetters Juan Domingo Perón. Ein bloßer Zufall? Als Nito herausfindet, dass sein verschwunden geglaubter Vater bei einem Autounfall starb, sinnt er auf Rache. Er schreibt dem verantwortlichen Fahrer einen anonymen Brief – und erläutert ihm darin, wann und auf welche Weise er ums Leben kommen wird. Ein einzigartiges Talent zeigt sich: Nito kann vom Sterben erzählen wie kein Zweiter. Seine Fähigkeit bleibt nicht lange unentdeckt. Wieder spannend erzählt und mit zahlreichen Blickwendungen auf einen weitverbreiteten Opportunismus, der schräge politische Systeme am Leben hält.

Valfierno – die sechs Gesichter der Gioconda

Mit seinem Leben als Sohn einer einfachen Hausangestellten in Argentinien will sich Juan Maria Perrone nicht zufrieden geben. Als er einen französischen Gemäldekopisten kennen lernt, kommt ihm die Idee, sich völlig neu zu erfinden. In der Gestalt des Marquis de Valfierno mischt er sich unter die feine Gesellschaft der Belle Epoque und verkauft Kopien des begabten Fälschers als Originale, um schließlich seinen spektakulärsten Coup zu planen: Leonardo da Vincis Mona Lisa aus dem Louvre zu stehlen …

Jill Lepore

ist Professorin für amerikanische Geschichte an der Harvard Universität und Staff writer des Magazins „The New Yorker“.

Sie hat mehr als ein halbes Dutzend Preise für ihre Bücher erhalten und war Finalistin für den National Book Award und den Pulitzer-Preis. Ihr Opus magnum „Diese Wahrheiten“ stand wochenlang auf den amerikanischen Bestsellerlisten.

Fotos: Stephanie Mitchell/Harvard Staff

Diese Wahrheiten

Die Amerikaner stammen von Eroberern und Eroberten ab, von Menschen die als Sklaven gehalten wurden, und von Menschen die Sklaven hielten, von der Union und von der Konföderation, von Protestanten und von Juden, von Muslimen und von Katholiken.

In der amerikanischen Geschichte ist manchmal – wie in fast allen Nationalgeschichten – der Schurke des einen der Held des anderen. Aber dieses Argument bezieht sich auf die Fragen der Ideologie: Die Vereinigten Staaten sind auf Basis eines Grundbestands von Ideen und Vorstellungen gegründet worden,

aber die Amerikaner sind inzwischen so gespalten, dass sie sich nicht mehr darin einig sind, wenn sie es denn jemals waren, welche Ideen und Vorstellungen das sind und waren. Die jüngsten Ereignisse um den Aufruf zum Aufruhr durch den abgewählten Präsidenten Trump werden nicht überraschen, wenn man Diese Wahrheiten gelesen hat.

Heiko Holste

promovierter Jurist und Verfassungshistoriker, ist in leitender Funktion im Bundespräsidialamt tätig.

Foto: Thomas Imo/photothek.net

Warum Weimar?

Weimar – die Stadt, in der 1919 die Verfassungsgebende Nationalversammlung tagte, ist zu dem Synonym für die Jahre 1918 bis 1933 geworden und als politischer Erinnerungsort in das kollektive Gedächtnis der Deutschen eingegangen. Doch warum wurde die erste deutsche Republik ausgerechnet in einer Kleinstadt in Thüringen gegründet? Auf der Grundlage zahlreicher Quellen zeichnet Heiko Holste die abenteuerliche Suche nach einem Geburtsort für Deutschlands erste Republik nach und räumt mit zählebigen Legenden auf: Der Grund für den Fortgang aus Berlin war nicht etwa revolutionäre Unruhe in der Hauptstadt, sondern eine »Los-von-Berlin!«-Stimmung im Reich, die Deutschland an den Rand des Zerfalls brachte.

Michael Sommer

einer der führenden Spezialisten für den östlichen Mittelmeerraum, hat Alte Geschichte, Klassische Philologie, Wissenschaftliche Politik, Neuere und Neueste Geschichte sowie Vorderasiatische Archäologie an den Universitäten Freiburg im Breisgau, Basel, Bremen und Perugia studiert. Zu seinen Forschungsthemen gehören die Wirtschafts-, Sozial-, Mentalitäts- und Institutionengeschichte des römischen Kaiserreichs sowie, epochenübergreifend, die Geschichte der Levante. Damit ist er ausgewiesener Experte für die Geschichte von Palmyra.

Palmyra – Biografie einer verlorenen Stadt

Als Karawanenstadt an der Handelsroute zwischen östlichem Mittelmeer und dem Arabischen Meer gelegen, nahm das syrische Palmyra während seiner Blütezeit vom 1. bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. eine überragende politische und kulturelle Stellung ein. Dann verlor die Stadt an Bedeutung und geriet schließlich fast in Vergessenheit, bis sie im 17. Jahrhundert von einem italienischen Reisenden wiederentdeckt wurde. Schon im 18.

Jahrhundert waren die Ruinen von Palmyra zu einem der am häufigsten gemalten Motive des Nahen Ostens geworden. Bis heute begeistert die Wüstenstadt Geschichtsinteressierte und Wissenschaftler gleichermaßen. Die geistlosen irren Terroristen des sogenannten „IS“ haben Palmyra in weiten

Teilen zerstört, eine unfassbare Barbarei.

Der IS hatte Palmyra bereits von Mai 2015 bis März 2016 beherrscht. In dieser Zeit zerstörten sie die beiden größten Tempel im Ort: den Baalschamin-Tempel und den Baal-Tempel.

Zudem sprengten sie das Hadrianstor. Khalesd Assad, der Chef-Archäologe von Palmyra, wurde von den Terroristen enthauptet.

Der Ort zählt zum Unesco-Weltkulturerbe.

Wer sich zum Thema vertiefen möchte, dem sei die Akademische Arbeit Palmyra und der IS. Chronologie einer Tragödie von Katja Aksenenka empfohlen.

VR Präsentation ZDF Mediathek – digitale Rekonstruktion von Palmyra

Geoffrey Parker

Geoffrey Parker ist einer der renommiertesten Altmeister zur Geschichte der Frühen Neuzeit. Er lehrte in Cambridge, dann in den USA an der Yale University und der Ohio State University.

F ü r s e i n e F o r s c h u n g e n w u r d e n P a r k e r z a h l r e i c h e wissenschaftliche Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen:

Er ist Fellow der British Academy, Mitglied der Real Academia de la Historia, der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied des Ordens von Alfonso X. Im Jahr 2012 gewann er den A.H.-Heineken-Preis für Geschichte, der alle zwei Jahre dem Wissenschaftler verliehen wird, der als einflussreichster Vertreter seines Fachs gilt.

Der Kaiser

Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und König von Spanien. In seinem Reich ging die Sonne niemals unter und kein Fürst vor oder nach ihm trug je wieder so viele Titel: Kaiser Karl V. war ein Herrscher der Superlative. Der Autor zeichnet in seinem Sachbuch mit umfangreichen

Quellenmaterial das Leben und Wirken des Habsburger Kaisers und Luthers Gegenspielers nach. Von seiner Umgebung wurde er teils verehrt, teils zum unglücklichsten Herrscher seiner Zeit erklärt: während er bei öffentlichen Auftritten die Zuhörer in seinen Bann zog, konnte Karl V. sich seiner eigenen Familie gegenüber entsetzlich rücksichtslos verhalten. Eine umfassende und spannend erzählte Biografie, die ein eindrückliches Bild von den politischen Geschehnissen im Europa des 16.

Jahrhunderts zeichnet. Liest sich bei aller Sachthemen-Vermittlung fast wie ein Roman.

Interview mit Geoffrey Parker zu Karl IV.

Frank Göse

lehrt Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität P o t s d a m . S e i n e F o r s c h u n g s s c h w e r p u n k t e s i n d d i e Brandenburgische Landesgeschichte der Frühen Neuzeit, G e s c h i c h t e d e s f r ü h n e u z e i t l i c h e n A d e l s s o w i e Militärgeschichte. 2012 erschien von ihm die Biographie des Vaters des Soldatenkönigs „Friedrich I., Ein König in Preußen“. Frank Göse gehört zu den besten Spezialisten für die frühneuzeitliche preußische Geschichte.

© Foto: MZV/Euent

Friedrich Wilhelm I. von Preußen

König Friedrich Wilhelm I. (1688-1740), Wegbereiter für

Preußens Vormachtstellung, war bereits zu Lebzeiten eine höchst kontroverse Herrscherfigur. Anders als sein Sohn Friedrich der Große, der ein begnadeter Fachmann in Sachen Selbstinszenierung war, oder sein Großvater, dem »Großen Kurfürsten«, nach dem er benannt ist, wurde er von Anfang an ambivalent beurteilt. Als Vater trat er despotisch auf und beschwor innerhalb der Familie schlimme Zerwürfnisse herauf.

Als Herrscher ordnete er seinen »lieben blauen Kindern«, den Soldaten seines Königsregiments, alles unter. Mit cholerischen Charakterzügen, Geiz und Misstrauen ausgestattet weckte er beim Adel Ablehnung. Gleichzeitig stellten seine umfassenden Reformen im Bereich Bildung, Finanzen und Militär die Weichen für den oft deklarierten preußischen Sonderweg.

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