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Mesoebene, Mittel- und Fernbereich

Im Dokument Umweltverträglichkeitsbericht 1. Stufe (Seite 167-170)

4.11 Landschafts- und Ortsbildschutz

4.11.2.2 Mesoebene, Mittel- und Fernbereich

Als Mittel- und Fernbereich des Standortes werden die Gebiete in einer Distanz von ca. 1 km bis ca. 10 km zum Vorhaben betrachtet. Für das vorliegende Kapitel wird auf die Festlegung einer verbindlichen Grenze des Mittel- und Fernbereiches verzichtet.

Grundsätzlich gelten alle Gebiete ausserhalb des Nahbereichs, die einen Blick auf die Anlagen des KKN erlauben, als Teil des Mittel- und Fernbereichs.

Als Anhaltspunkt dazu dient das bestehende, dem geplanten KKN unmittelbar benachbarte KKG:

Alle Gebiete, die einen Blick auf die Anlagen des KKG, insbesondere auf den Kühlturm erlauben, sind auch für die Beurteilung der Auswirkungen des KKN auf das Landschaftsbild wesentlich.

Bewertung, „Analytischer Zugang“

Ein grosser Teil des Mittel- und Fernbereichs ist der Aareebene zuzuordnen. Ebenfalls dem Mittel- bis Fernbereich zuzuordnen sind die Hügelzüge nördlich und südlich der Aareebene.

In den Arbeitspapieren für das Konzept Landschaft Kanton Solothurn (Kanton SO 2008d) werden diese Gebiete wie folgt charakterisiert:

1.1.6 Aareebene Winznau - Eppenberg - Wöschnau

Gemeinden: Olten, Starrkirch-Wil, Winznau, Obergösgen, Dulliken, Däniken, Gretzenbach, Niedergösgen, Schönen-werd, Eppenberg-Wöschnau, Niedererlinsbach

Beschreibung:

Die Aareebene zwischen Olten und Engelberg reicht von der Aare bis zum Fuss des Engelberges im Süden. Weite Tei-le des Aareufers sind durch die kantonaTei-le Uferschutzzone geschützt, vor alTei-lem die Ufer der Alten Aare. Diese ist im In-ventar der Vorranggebiete Natur und Landschaft aufgeführt. Die Alte Aare ist eine Restwasserstrecke der Kraftwerke Winznau, Olten-Gösgen und Aarau und bietet durch die wechselnden Wasserstände zeitweise überschwemmte Gebie-te. Zahlreiche spezialisierte Tier- und Pflanzenarten finden in den wechselfeuchten Standorten ihren Lebensraum. Die Alte Aare wird als Erholungsraum intensiv genutzt. Südlich der Aare ist die Aareebene durch Wohn-, Industrie- und Gewerbegebiet stark verbaut. Auch das Kernkraftwerk Gösgen befindet sich hier. Landwirtschaft wird in der ganzen Region kaum betrieben.

1.2.6 Engelberg und angrenzendes Hügelland bis Eppenberg-Wöschnau

Gemeinden: Olten, Starrkirch-Wil, Dulliken, Walterswil, Däniken, Gretzenbach, Schönenwerd, Eppenberg-Wöschnau Beschreibung:

Zwischen der Aareebene Winznau - Eppenberg-Wöschnau und der Kantonsgrenze im Süden erstreckt sich ein Hügel-land, welches ein Ausläufer der Born-Engelbergkette ist. Das Hügelland und der Engelberg bilden eine Einheit, welche durch die hügelige Landschaft und das Mosaik von Wald und Landwirtschaftsland zustande kommt. Das Gebiet ist kaum besiedelt, Einzelsiedlungen liegen verstreut in der Landschaft.

1.3.4 Jurasüdfuss Olten bis Obererlinsbach

Gemeinden: Trimbach, Winznau, Obergösgen, Lostorf, Stüsslingen, Niedergösgen, Niedererlinsbach, Obererlinsbach Beschreibung:

Das Gebiet des Jurasüdfusses Olten bis Obererlinsbach wird im Süden durch die Aareebene und im Norden durch die Jurahöhen abgegrenzt. Der gegen Süden geneigte Hang stellt ein idealer Lebensraum für eine artenreiche, wärmelie-bende Flora und Fauna, wie zum Beispiel für Reptilien dar. Dazu müssten aber verbindende Landschaftsstrukturen wie Hecken, naturnahe Bachläufe oder gestufte Waldränder vorhanden sein. Viele Bäche sind jedoch kanalisiert, nur weni-ge mit Gehölzen bestockt. Vereinzelt kommen Feldweni-gehölze, Hecken und Hostetten vor. An einiweni-gen Stellen weisen die Waldränder eine Stufung mit Gebüschmantel auf, wo eine artenreiche Flora und Fauna gefunden werden kann.

Bewertung, „Erlebnischarakter“

Überblick

Wie in den Grundlagen zum Konzept Landschaft Kanton Solothurn umschrieben, besteht ein mar-kanter Gegensatz zwischen den Siedlungsgebieten der Aareebene und den ländlich geprägten Juraketten nördlich und südlich davon.

Die Aareebene ist Teil des den ganzen Jurasüdfuss begleitenden Siedlungs- oder Agglomerati-onsgürtels mit einer Abfolge von Siedlungen unterschiedlichster Prägung (mit Stadtkernen, Dörfern sowie ausgedehnten Flächen von relativ ungeordneter Siedlungsentwicklung mit Wohn-, Gewerbe- und Industriezonen), landwirtschaftlich genutzten oder bewaldeten Flächen und wenigen kleinräu-migen Restbereichen von „Natur“.

Die nördlich und südlich angrenzenden Jurahänge sind dagegen klar ländlich geprägt und vermit-teln im Gegensatz zum Aareraum einen Eindruck von traditioneller Kulturlandschaft - auch wenn dieser Eindruck nicht immer zutrifft, vgl. die Bewertung aus den Arbeitspapieren für das Konzept Landschaft Kanton Solothurn.

Projektstandort / KKG

Zwar ist der Projektstandort selbst nur aus unmittelbar angrenzenden Gebieten oder von den be-nachbarten Jurahöhen her direkt einsehbar. Durch den markanten, mit rund 150 m Höhe sämtliche Bauwerke in der Region überragenden Kühlturm des KKG mit der zumeist auftretenden, weithin sichtbaren Dampfschwade ist der Standort des Kernkraftwerkes (bzw. der Kernkraftwerke) im Mit-tel- und Fernbereich jedoch praktisch omnipräsent.

Blick von Trimbach, Düriberg. Distanz ca. 5 km Blick von Lostorf, Rebenfeld. Distanz ca. 3.5 km

Blick von Niedergösgen, nördl. Schulhaus. Distanz ca.

2.3 km

Blick von Schönenwerd, Siedlungsgrenze am „Bergwald“.

Distanz ca. 3.0 km

Blick von Dulliken, oberhalb Bodenacker. Distanz ca.

2.6 km

Blick von Starrkirch-Wil, Kirche. Distanz ca. 3.4 km

Abbildung 4.11-1: Mittel- und Fernbereich: Blick von Standorten in Wohngebieten der umliegen-den Gemeinumliegen-den in Richtung Projektstandort (ohne Projekt KKN)

Schutzwürdigkeit, Schutzstatus

Wie oben beschrieben, ist der Mittel und Fernbereich aus landschaftlicher Sicht (Topographie, Be-bauung, Vegetation, landwirtschaftliche Nutzung und Bewaldung) sehr heterogen und kann kaum als „Gesamtraum“ charakterisiert werden.

Im Hinblick auf das Landschaftsbild sind folgende Schutzgebiete erlassen worden:

- Die Juraschutzzone umfasst das Gebiet der gesamten ersten Jurakette ausserhalb der Sied-lungen sowie die südlichen Juraausläufer von Engelberg, Säli und Born

- In verschiedenen Gemeinden bestehen kommunale Landschaftsschutzzonen, insbesondere an den Jurahängen

Auch in der Aareebene bestehen Schutzgebiete (kantonale Uferschutzzone, kantonale Naturreser-vate). Diese sind allerdings weniger im Hinblick auf das Landschaftsbild erlassen worden, sondern in erster Linie zum Schutz der Uferbestockung und von Natur- oder Kulturobjekten. Vergleiche das Kapitel 4.10, Naturschutz (Fauna, Flora und Naturräume).

4.11.2.3 Mikroebene, Nahbereich/Projektstandort

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