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528 Mek beschal 5

Im Dokument Jalkut Schimoni zum Zwölfprophetenbuch (Seite 129-149)

Jalkut Schimoni Hosea Kapitel 1

528 Mek beschal 5

(655)

Ich lehrte Efraim laufen, nahm [ihn] auf meine Arme (יתועורז). (Hos 11,3)

Begann der Sohn, unter der Hitze zu leiden, breitete er sein Gewandt über ihm aus, denn es heißt:

Er breitete eine Wolke aus um zu bedecken. (Ps 105,39) Hatte er Hunger, ließ er ihn Speise essen:

Siehe, ich will euch Speise vom Himmel regnen lassen. (Ex 16,4) Hatte er Durst, ließ er ihn Wasser trinken, denn es heißt:

Er ließ Bäche aus Stein hervorgehen. (Ps 78,16) Eine andere Auslegung:

Ich lehrte Efraim laufen. (Hos 11,3)

R. Huna und R. Berekhja, Sohn von R. Abbahu:

[Das gleicht] einem König, der einen Sohn hatte.

Weinte er, nahm er ihn auf seine Knie.

Aber ich, ich lehrte Efraim laufen. (Hos 11,3)

Weinte er, nahm er ihn auf seine Arme, denn es heißt:

Er nahm sie auf seine Arme. (Hos 11,3)

Weinte er, nahm er ihn auf seine Schulter, denn es heißt:

Ich werde Efraim reiten lassen. (Hos 10,11)

Beschmutzte er ihn, ließ er ihn auf die Erde hinab.

Sein Hinaufgehen glich nicht seinem Hinuntergehen: Sein Hinaufgelangen ging all-mählich, sein Hinabkommen geschah in einem [Augenblick]:

Er schleudert die Herrlichkeit Israels vom Himmel zur Erde. (Thr 2,1) Eine andere Auslegung:

Ich lehrte laufen (יתלגרת). (Hos 11,3)

[Das Wort יתלגרת ist zusammengesetzt aus יתרת und יתלגר und bedeutet]: Ich habe den Geist des Heiligen ausersehen (יתרת) und [dazu] bewegt (יתלגרו), Efraim zu segnen.

Wann?

Als er ihn auf [seine] Arme nahm (םחק). (Hos 11,3) In der Stunde, in der Jakob zu Josef sagte:

Führe sie doch (םחק) her zu mir, und ich werde sie segnen. (Gen 48,9) Durch wessen Verdienst?

Durch das Verdienst von Josef

zog ich sie an dem Seil eines Menschen. (Hos 11,4)

An dem Seil eines Menschen werde ich sie ziehen. (Hos 11,4) Das ist Israel, denn es heißt:

Zieh mich hinter dir her, wir wollen laufen. (Cant 1,4) Mit Banden der Liebe. (Hos 11,4)

ThrR 2,2

PR 3,4

GenR 86,1

Denn es steht geschrieben:

Ich habe dich geliebt, spricht JHWH. (Mal 1,2)

Und ich war ihnen wie jemand, der das Joch anhebt (ימירמכ).110(Hos 11,4) Denn ich hob weg (יתממורש) über ihnen die Bedränger. Warum all dies? / Wegen ihrer Kinnbacken. (Hos 11,4)

Wegen der Sache, die sie aus ihren Kinnladen herausließen und zu dem Kalb sagten:

Dieses ist dein Gott. (Ex 32,8) Und am Ende:

Da gab ich ihnen zu essen. (Hos 11,4)

Ich will ihm111 viel Speise zuteilen, denn es heißt:

Es sei Fülle an Getreide im Land. (Ps 72,16) Eine andere Auslegung:

Ich ließ sie an dem Seil eines Menschen ziehen (םכשמא). (Hos 11,4) Denn es heißt:112

Und sie zogen (וכשמיו) und brachten Josef herauf. (Gen 37,28) Mit Banden der Liebe. (Hos 11,4)

Denn es steht geschrieben:

Und Israel liebte Josef [mehr als seine Brüder]. (Gen 37,3)

Und ich war ihnen wie jemand, der das Joch anhebt (ימירמכ).113(Hos 11,4) Denn ich hob (יתממורש) die Bedränger über ihn hinweg.

Und wer ist das? Das ist die Frau des Potifar.

Warum all dies?

Wegen ihrer Kinnladen. (Hos 11,4)

Wegen der Sache, die er aus seinen Kinnladen herausließ, denn es heißt:

Und Josef brachte üble Nachrede von ihnen [an ihrem Vater]. (Gen 37,2) Und am Ende:

Da gab ich ihnen zu essen. (Hos 11,4) Ich teilte ihm viel Speise zu:

Und Josef war der Gebieter über das Land. (Gen 42,6) Eine andere Auslegung:

Ich ließ sie an dem Seil eines Menschen ziehen. (Hos 11,4)

|| 110 Hapax legomenon.

111 Israel.

112 Das ist Josef.

113 Hapax legomenon.

(656)

GenR 86,2

Das ist Jakob.

Rabbi Berekhja sagte im Namen von R. Juda, Sohn von R. Simon (Σίμων):

Jakob, unser Vater, wäre es wert gewesen, in Ketten (collarium) gefesselt nach Ägyp-ten herabgeführt zu werden,114 [aber] der Heilige, gepriesen sei er, sagte:

Er ist mein erstgeborener Sohn, und ich soll ihn unehrenhaft hinabführen? Siehe, ich lasse seinen Sohn vor ihm hinabziehen. Dies ist es, was geschrieben steht:

Und Josef wurde nach Ägypten hinabgebracht. (Gen 39,1) Er brachte Jakob nach Ägypten herab.

[Das gleicht] einer Kuh, die man zum Schlachthaus (μάκελλον) zieht, und die sich nicht ziehen lässt. Was macht man? Man zieht ihr Kind vor ihr her und sie geht frei-willig, was nicht zu ihrem Guten ist.

In deiner Mitte ist der Heilige, und nicht will ich kommen, um zu verheeren (ריעב).

(Hos 11,9)

R. Jochanan sagte:

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Ich werde nicht in das obere Jerusalem kommen, bis ich in das untere Jerusalem gekommen bin.

Gibt es denn auch ein oberes Jerusalem? Ja, denn es heißt:

Jerusalem, die erbaute, ist wie eine Stadt (ריעב), die [mit] einem ihr Verbundenen zu-sammengefügt ist. (Ps 122,3) /

Kapitel 12

Efraim umgibt mich mit Lüge. (Hos 12,1) R. Jehuda sagte:115

Als die Israeliten am Meer standen, standen die Stämme [im Wettstreit].

Der eine sagte: Ich gehe nicht hinab und der andere sagte: Ich gehe nicht hinab.

Steht geschrieben in § 35 [SDtn § 306, Jalkut Josua].

R. Meir pflegte zu sagen:

Als die Israeliten unschuldig waren, legten sie Zeugnis füreinander ab.

Steht geschrieben in § 35 [SDtn § 306, Jalkut Josua].

Er stritt (רשיו) gegen den Engel und hat [ihn] überwunden (לכויו). (Hos 12,5) Ich weiß nicht, wer zum Fürst (רש) über wen gemacht wurde.

|| 114 Vgl. bSchab 89b; TanB wa-jescheb 15; TanB wa-jescheb 18; MidrPs 105,5; Gen Rabbati 61(60),3.

115 Vgl. Jalkut Schimoni zu Psalmen § 799.

bTaan 5a

(657)

bSota 37a

SDtn § 306

bChul 92a

Dementsprechend heißt es:

Denn du hast gegen Gott und gegen Menschen gestritten (תירש) und hast [ihn] überwun-den (לכותו). (Gen 32,29)

Sage, Jakob wurde zum Fürsten über die Engel gemacht.

Er weinte und flehte vor ihm. (Hos 12,5)

Ich weiß nicht, wer wen beweinte. Dementsprechend heißt es:

Da sagte er: Entlass mich. (Gen 32,27) Sage, der Engel beweinte Jakob.

Denn du hast gestritten (תירש). (Gen 32,29) Rava sagte:

Seine [Situation] ist vergleichbar mit zwei künftigen Fürsten, die gegeneinander auf-stehen: Das Oberhaupt der Diaspora in Babylonien und der Patriarch im Land Israel.

Er fand ihn, Bet-El, und dort sprach er mit ihm. (Hos 12,5)

„Mit dir“ steht dort nicht geschrieben, sondern „mit ihm.“116

Der Engel sagte zu Jakob: Einst wird er sich dir in Bet-El offenbaren und deinen Na-men ändern. /

Kanaan, in seiner Hand ist eine falsche Waage, Geliebtes (בהא) zu betrügen. (Hos 12,8)

Kanaan, (Hos 12,8) das ist Elieser.

In seiner Hand ist eine falsche Waage, (Hos 12,8) denn er saß und wog seine Tochter aus:

Ist sie geeignet oder ist sie nicht geeignet [seine Frau zu sein].

Geliebtes zu betrügen, (Hos 12,8)

um den Geliebten der Welt zu betrügen, das ist Isaak.

Er sagte zu ihm:

Vielleicht (ילוא) willigt (הבאת) die Frau nicht ein, mir zu folgen. (Gen 24,5)

„Zu mir“ (ילא)117 steht geschrieben: Ich werde ihm meine Tochter geben.

Er sagte zu ihm: Du bist verflucht und mein Sohn ist gesegnet, und ein Verfluchter verbindet sich nicht mit einem Gesegneten.

Hüte dich, dass du nicht meinen Sohn dorthin zurückführst. (Gen 24,6)

Und durch die Propheten lasse ich in Gleichnissen reden (המדא). (Hos 12,11) R. Jehuda, Sohn von R. Ilai und die Rabbinen. R. Jehuda sagt:

|| 116 Vgl. GenR 82,2.

117 Siehe Gen 24,39, wo das „vielleicht“ defektiv, ohne Waw geschrieben ist.

GenR 78,2

(658)

GenR 59,9

LevR 1,14

Alle Propheten sahen in sieben Spiegel (speculum), wie du gesagt hast:

Und es war anzusehen wie das Gesicht, das er gesehen hatte.118(Ez 43,3) Und Mose sah in einem Spiegel (speculum), denn es heißt:

In einer Vision (ארמו) und nicht in Rätseln. (Num 12,8) Und die Rabbinen sagen:

Alle Propheten sahen in einen beschlagenen Spiegel (speculum) und Mose sah in einen klaren Spiegel (speculum).

In Bezug auf die Propheten steht geschrieben:

Und ich, eine Vision (ןוזח) habe ich vermehrt, und durch die Propheten lasse ich in Gleichnissen reden. (Hos 12,11)

Und in Bezug auf Mose steht geschrieben:

Das Bildnis JHWHs erblickte er. (Num 12,8) R. Pinchas im Namen R. Hoschaja:

[Das gleicht] einem König, der sich seinem Haussohn [nur] in seinem Bild (εἰκόνιον) zeigte. In dieser Welt zeigt sich die Schechina [nur] den Verwaisten.

Aber in der kommenden Welt

wird sich die Ehre JHWHs zeigen und alles Fleisch wird sie gemeinsam sehen. (Jes 40,5) In Gilgal opfern sie Rinder. (Hos 12,12)

Steht geschrieben oben in § 195 [= § 193, PRK 1,8, Jalkut Könige].

Auch ihre Altäre: Wie Steinhaufen an den Furchen des Feldes. (Hos 12,12)

Du hast keine Furche / im Land Israel, auf der Ahab nicht seinen Götzen aufgestellt hätte, um vor ihm niederzufallen.

Steht geschrieben in § 348 [ThrR pet. 22, Jalkut Ezechiel].

Da floh Jakob [in die] Gefilde Arams. (Hos 12,13) Der Prophet sagte zu Israel:

Euer Beispiel (δεῖγμα) gleicht Jakob: Wie Jakob, bevor er eine Frau geheiratet hatte, verknechtet worden war, und nachdem er eine Frau geheiratet hatte, verknechtet worden war, [so] auch ihr: Bevor ein Erlöser (לאוג) geboren ist, seid ihr verknechtet, und nachdem ein Erlöser geboren worden ist, seid ihr verknechtet.

Und durch einen Propheten führte JHWH Israel aus Ägypten herauf. (Hos 12,14)

Steht geschrieben in § 209 [PR 4,2, Jalkut Könige].

|| 118 BH: dass ich gesehen hatte.

bSanh 102b (659)

§ 529 GenR 70,20

Kapitel 13

Als Efraim Schreckliches (תתר)119 redete. (Hos 13,1)

Steht geschrieben in § 320 [LevR 12,5, Jalkut Jeremia].

Und nun fahren sie fort zu sündigen. (Hos 13,2) Bis:

Wie ihre Bilder von Götzen (םיבצע םנובתכ). (Hos 13,2) Was [bedeutet] „Wie ihre Bilder von Götzen“?

R. Isaak sagte:

Das lehrt, dass jeder sich sein Bild (תומד) seines Götzen (ותארי) anfertigte und in seinen Ausschnitt steckte. Und wenn er sich daran erinnerte, zog er es aus seinem Ausschnitt hervor und liebkoste und küsste es.

Was [bedeutet]:

Menschen schlachten sie und Kälber küssen sie? (Hos 13,2) R. Isaak aus der Schule von R. Ammi sagte:

Wenn die Götzenpriester (םירמוכ) neidisch auf einen reichen Menschen120 wurden, lie-ßen sie die Kälber aushungern und machten ein Bild (תומד) von diesem Menschen und stellten [es] an die Seite ihrer Krippe. Dann führten sie sie121 nach draußen. Und wenn sie sie sahen122, liefen sie ihnen nach und stupsten sie an und einer sagt: Der Götze hat Gefallen an ihm, er123 soll kommen und sich ihm selbst schlachten.

Rava sagte:

Wieso [heißt es dann]:

Menschen schlachten sie und Kälber küssen sie? (Hos 13,2)

[Sollte es dann nicht heißen:] Kälber küssen sie, damit ein Mensch geschlachtet wird?

Vielmehr sagte Rava:

Jedes Opfer war ein Geschenk (δῶρον) für den / Götzen.124

Man sagte zu ihm: Du hast ihm ein großes Geschenk gemacht, geh und küsse ihn.

|| 119 Hapax legomenon.

120 Wörtlich: die Eigentümer von Besitz.

121 Die Kälber.

122 Wenn die Kälber die Menschen sahen, die auf den Bildern neben der Krippe abgebildet waren.

123 Der Mensch, der ein Kalb als Götze verehrt.

124 In bSanh 63b: Wenn einer dem Götzen seinen Sohn geopfert hatte, sagten sie zu ihm: Du hast ihm ein großes Geschenk dargebracht, geh und küsse ihn.

bSanh 63b

(660)

Steht geschrieben in § 277 [Jelamdenu, Jalkut Jeremia].

Die Schuld Efraims ist zusammengeschnürt, aufbewahrt (הנופצ)125 ist seine Sünde.

(Hos 13,12)

Jeder, in dessen Hand eine Übertretung ist und der sich schämt, eine Umkehr zu voll-ziehen, der soll sich durch eine gute Tat ändern und [so] eine Umkehr vollvoll-ziehen, so wird er angenommen.

Das gleicht einem Mann, der Beutel [voll] von schlechten Münzen hatte. Er ging zu einem Krämer und gab ihm [etwas] zusätzlich und er wandelte sie in gute Münzen um. Ebenso soll jeder, in dessen Hand (ודיב) böse Taten sind, eine Umkehr vollziehen und gute Taten tuen.126

Aus der Hand (דימ) des Totenreiches werde ich sie erlösen. (Hos 13,14) R. Eleazar sagte:

Der Heilige, gepriesen sei er, vertrieb Israel nur deswegen nach Babylonien, weil es tief wie die Totenwelt ist, denn es heißt:

Aus der Hand des Totenreiches werde ich sie erlösen. (Hos 13,14) R. Jochanan sagte:

Er schickte sie in das Haus ihrer Mutter.127 Und wir haben das, was R. Alexandri sagte:

Drei kehren zu ihrer Heimat zurück.

Steht geschrieben in § 205 [bPes 87b-88a, Jalkut Könige].

R. Chijja lehrte:

Der Heilige, gepriesen sei er, wusste, dass Israel die Verordnungen der Römer (Ro-mani) nicht ertragen konnte. Er stand auf und vertrieb sie nach Babylonien, denn es heißt:

Gott versteht ihren Weg und er kennt ihren Ort. (Ijob 28,23) Er ist zwischen Brüdern fruchtbar. (Hos 13,15)

Steht geschrieben in § 300 [Mek beschallach 6, Jalkut Jeremia]. / Rav Chanan bar Abba sagte:128

|| 125 Hapax legomenon.

126 Das Gleichnis ist in PR 44,2 nicht belegt.

127 Abraham stammt aus Ur in Chaldäa.

128 Vgl. bGit 31b.

Vgl. PR 44,2

bPes 87b

(661)

bBB 25a

Vier Winde wehen jeden Tag, und der Nordwind weht mit jedem einzelnen von ihnen.

Denn wenn dem nicht so wäre, könnte die Welt nicht für eine Stunde bestehen.

[Der Südwind ist der schlimmste von allen,] und wenn der Engel Ben-Nez ihn nicht zurückhalten würde, würde er die ganze Welt zerstören, denn es heißt:

Und durch deine Einsicht schwingt sich Nez empor und breitet seine Schwingen nach Süden hin. (Ijob 39,26)

Rabbah und Rav Nachman bar Isaak saßen zusammen und Rav Nachman bar Jakob kam und saß in einem goldenen Wagen (carruca), über dem ein grünes Tuch ausge-spannt war. Rava ging zu ihm, Rav Nachman bar Isaak ging nicht zu ihm.

Er sagte: Vielleicht sind es Leute aus dem Haus des Exilarchen. Rava braucht sie, ich brauche sie nicht. Als er dann sah, dass es Rav Nachman bar Jakob war, ging er zu ihm und dieser entblößte seinen Arm. Er sagte: Der Schadja129 weht.

Rabbah sagte:

So sagte [es] Rav: Durch ihn hat eine Frau eine Fehlgeburt.

Und Samuel sagte: Durch ihn verfault sogar eine Perle im Meer.

Und Rabbi sagte:

Sogar der Samen im Leib einer Frau verdirbt durch ihn.

Rav Nachman bar Isaak sagte:

Und alle drei legten es aus einem Vers aus:

Er ist zwischen den Brüdern fruchtbar, es kommt ein Ostwind, ein Wind JHWHs, von der Wüste her steigt er auf und es vertrocknet seine Quelle. (Hos 13,15)

Das ist die Quelle (הרוקמ) der Frau.

Seine Quelle (ונייעמ) wird versiegen. (Hos 13,15) Das ist der Samen des Mannes im Leib der Frau.

Er rafft den Schatz aller kostbaren Geräte fort. (Hos 13,15) Das sind die Perlen im Meer.

Was bedeutet:

Er ist zwischen Brüdern fruchtbar (אירפי)? (Hos 13,15) Rava / sagte:

Er lockert (איפר) selbst den Stiel im Spatenschaft.

Rav Josef sagte:

Er lockert selbst den Haken in der Wand.

|| 129 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Mid-rashic Literature (London: Luzac, 1903), 1524: ‟hot, destructive east-wind.”

§ 530 bGit 31b

(662)

Rav Acha bar Jakob sagt:

Er lockert selbst den Ast im Korb[geflecht].

Kapitel 14

Kehre um, Israel, zu JHWH, deinem Gott. (Hos 14,2) R. Levi sagte:

1 Groß ist die Umkehr, denn sie reicht bis zum Thron der Herrlichkeit, denn es heißt:

Kehre um, Israel, zu (דע) JHWH, deinem Gott. (Hos 14,2) Und R. Jochanan sagte:

„Bis“ (דע) und nicht einschließlich des „zu“ (דע).

Hat Rabbi Jochanan es wirklich so gesagt? Rabbi Jochanan hat doch gesagt:

2 Groß ist die Umkehr, denn sie verdrängt ein Verbot in der Tora, denn es heißt:

Wenn ein Mann seine Frau entlässt und sie von ihm fortgeht usw. Und du hast mit vielen Unzüchtigen Unzucht getrieben und willst zu mir zurückkehren, Spruch JHWHs. (Jer 3,1) Das ist kein Widerspruch. Das eine ist in Bezug auf den einzelnen, das andere in Be-zug auf die Gemeinde [gesagt].

Und R. Simeon ben Laqisch sagte:

3 Groß ist die Umkehr, denn durch sie werden die vorsätzlichen [Sünden] in fahrlässige verwandelt, denn es heißt:

Denn durch deine Übertretung bist du gestrauchelt. (Hos 14,2)

„Übertretung“ ist ja vorsätzlich und er nennt es „straucheln“?!

Dem ist nicht so.

R. Simeon ben Laqisch hat doch gesagt:

4 Groß ist die Umkehr, denn vorsätzliche Sünden werden wie Verdienste behandelt, denn es heißt:

Wenn ein Frevler von seiner Frevelhaftigkeit umkehrt[, und tut, was in seinen Augen ge-recht und richtig ist ... soll leben]. (Ez 33,19)

Das ist kein Widerspruch.

Das eine [geschieht] aus Liebe und das andere aus Furcht.

R. Isaak sagte: Im Westen sagen sie im Namen von Rabbah bar Mari:

Komm und sieh, dass die Art und Weise des Heiligen, gepriesen sei er, nicht wie die Art und Weise eines Menschen130 ist. Wenn ein Mensch seinem Gefährten zürnt, so ist es zweifelhaft, ob er sich besänftigen (πεῖσις) lässt oder nicht.

|| 130 Wörtlich: eines aus Fleisch und Blut.

bJoma 86a-b

(663)

Und wenn du sagen willst, / er lässt sich besänftigen, ist es zweifelhaft, ob er sich durch Worte besänftigen lässt oder nicht.

Aber der Heilige, gepriesen sei er, ist nicht so. Er lässt sich sicher durch Worte besänf-tigen (πεῖσις), denn es heißt:

Nehmt Worte mit euch und kehrt um zu JHWH. (Hos 14,3)

Und noch mehr: Er lässt ihn das Gute ergreifen, denn es heißt:

Und ergreife Gutes. (Hos 14,3)

Und noch mehr: Er gleicht jemandem, der einen Altar gebaut und darauf ein Opfer dargebracht hat, denn es heißt:

Und wir zahlen die Farren [mit] unseren Lippen. (Hos 14,3)

Vielleicht sagst du, [das ist] ein Pflichtopfer-Farren. Die Bibel lehrt:

Ich will freiwillig lieben. (Hos 14,5)

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte zu Ruben:

Noch nie hat ein Mensch vor mir gesündigt und eine Umkehr vollzogen. Du hast zu-erst mit einer Umkehr angefangen. Bei deinem Leben, Hosea, einer deiner Nachkom-men,131 wird [auch] mit einer Umkehr anfangen, denn es heißt:

Kehre um, Israel. (Hos 14,2)

Man sagt über Elija und Hosea, dass sie gnadenlos waren.

Gott behüte, sie waren nicht gnadenlos. Würde ein Gnadenloser retten?

Vielmehr, womit ist die Sache vergleichbar?

Dem Sohn eines Königs, den der König richtete und schuldig sprach, verbrannt zu werden. Was machte sein Mitarbeiter (συγκάϑεδρος; coadiutor)? Er sagte zum König:

Lass ihn im Gefängnis und lass ihn hungern und danach verbrenne ihn.

Und er meint sozusagen, [er solle warten,] bis dass sein Zorn sich gelegt hat.

Ebenso war es, als Elija sah, das Israel hinter den Götzendienern herirrte.

Elija sagte: Es ist besser, dass sie drei Jahre in Hunger [verbringen] und nicht in die Grube des Verderbens fallen.

Elija handelte also aus Liebe so. Und ebenso sagte Hosea:

Gib ihnen einen fehlgebärenden Schoß und vertrocknete Brüste. (Hos 9,14) Aus Barmherzigkeit hat er so gesprochen.

Womit ist die Sache vergleichbar?

Einem Menschen, der [zum Tode] verurteilt worden war und alles, was ihm war, ging an das Schatzamt (ταμεῖον).132 Da stand sein Freund auf und bat für ihn um Erbarmen und besänftigte (πεῖσις) ihn. Er sagte zum König: Deinetwegen fällt dieses Feld an das Schatzamt, und die Äcker sollen in ihrem Besitz verbleiben.

|| 131 Wörtlich: der Sohn deines Sohnes.

132 Marcus Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Mid-rashic Literature (London: Luzac, 1903), 539: ‟esp. Roman aurarium, fiscus.”

GenR 84,19

§ 531 PR 44,3–4

Ebenso richtete der Heilige, gepriesen sei er, Israel. Er sagte: /

Denn wenn sie ihre Kinder großziehen, werde ich sie dem Menschen rauben. (Hos 9,12) Hosea sagte: Ich erbitte von dir nicht dies, sondern:

Wind säen sie und Sturm ernten sie, keine Saat hat er. (Hos 8,7)

Nachdem Eltern ihre Kinder großgezogen haben, willst du sie vertilgen?

Er antwortete: In der Tora habe ich geschrieben:

Und deinem Ehemann sei dein Verlangen. (Gen 3,16) Und hier steht geschrieben:

Keine Saat hat er. (Hos 8,7)

Hosea sagte zu ihm: Wenn es so ist, erbitte [ich] von dir:

Gib ihnen einen fehlgebärenden Schoß und vertrocknete Brüste. (Hos 9,14)

Denn die Qual eines Kleinen ist nicht vergleichbar mit der Trauer eines Erwachsenen.

Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Und so habe ich es angeordnet:

Ich werde sie dem Menschen rauben. (Hos 9,12)

Als er sah, dass der Heilige, gepriesen sei er, nicht auf ihn hören würde, kam er zu Israel und sagte zu ihnen: Ich habe euch oft gebeten und es wurde nicht auf mich gehört. Geht und bittet daher selbst für euch, daher heißt es:

Kehre um, Israel. (Hos 14,2) Eine andere Auslegung:

Das gleicht dem Sohn eines Königs, zu dem sie sagten: Dein Vater wird dich schlagen und dich im Gefängnis einsperren und dich dem Sklavenhaus übergeben, um dich durch Hunger umbringen zu lassen. Und danach wirst du ihn aufsuchen und er wird dich empfangen. Aber wenn du auf mich hören und das Letzte zuerst tun würdest:

Geh und bitte ihn [um Erbarmen], so wird er dich empfangen und du wirst entlohnt werden. Ebenso sagte Hosea zu Israel:

Wisst, dass der Heilige, gepriesen sei er, euch einst schlagen wird:

Über euch133 will ich meinen Grimm wie Wasser ausschütten. (Hos 5,10) Und er liefert euch an die Regierungen aus:

Sie fallen durch das Schwert ihrer Fürsten. (Hos 7,16) Und ich werde mein Korn zu seiner Zeit nehmen. (Hos 2,11) Macht das Letzte zuerst:

Kehre um, Israel. (Hos 14,2)

Denn du bist durch deine Übertretung gestrauchelt. (Hos 14,2) Alle Völker134 (םיוגה), die Israel schlugen, schlugen sie durch Hinfallen.

Jeremia sagte:

|| 133 BH: Über sie.

134 PR 44,5: Alle Propheten.

(664)

§ 532 PR 44,5

Ihr ruscht aus und fallt dadurch. (Jer 23,12) Amos sagte:

Es ist gefallen und fährt nicht fort [aufzustehen]. (Am 5,2) Aber Hosea machte es zu jemandem, der stolpert:

Denn du bist durch deine Übertretung gestrauchelt. (Hos 14,2) /

Wenn ein Mensch geht, um den König zu ehren, geht er voll [beladen] und kehrt leer zurück. Aber der Heilige, gepriesen sei er, ist nicht so. Vielmehr, man geht leer zu ihm und kommt voll [beladen] zurück, denn es heißt:

Vergib jede Sünde und nimm Gutes. (Hos 14,3) Sie sagten zu ihm:

Vergib jede Sünde. (Hos 14,3) Und er sagte zu ihnen:

Vergib jede Sünde. (Hos 14,3) Und er sagte zu ihnen:

Im Dokument Jalkut Schimoni zum Zwölfprophetenbuch (Seite 129-149)