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Maßnahmen der Landesregierung

nach Sozialtransfer vor Sozialtransfer

II.1.7. SGB II /SGB XII Leistungsberechtigte

II.1.7.4. Maßnahmen der Landesregierung

Frauenspezifische Instrumente

Förderung der Erstausbildung Alleinerziehender

Die Eingliederungschancen junger Mütter in den ersten Arbeitsmarkt sollen durch eine abgeschlossene Ausbildung dauerhaft erhöht werden. Nur so wird die eigenständige Existenzsicherung von jungen Frauen möglich, was auch dazu führt, dass die öffentlichen Haushalte entlastet werden.

Förderung wissenschaftlicher Karrieren von Frauen

Die Maßnahme soll dazu dienen, junge Berufsanfängerinnen mit akademischem Abschluss durch Trainings- und Coachingangebote sowie Praktika bei ihrem Berufsstart zu begleiten.

Dies gilt insbesondere für Berufszweige, in denen Frauen unterrepräsentiert sind.

Gleichzeitig soll auch erreicht werden, den Frauenanteil in den Führungsebenen von Wirtschaft und Forschung zu erhöhen.

Angebote zur Verbesserung der Aufstiegschancen für Frauen

Die Maßnahme ist darauf ausgerichtet, Frauen für die selbstständige Unternehmerschaft zu interessieren. Mit einer in Zukunft steigenden Zahl der Gründerinnen und erfolgreichen Unternehmerinnen in zukunftsweisenden Branchen kann sich die Chancengleichheit von Frauen und Männern in doppelter Hinsicht verbessern.

Bei dem Projekt setzt das Land verstärkt auf die Unterstützung der Kammern und Berufsverbände, wenn es darum geht, für die weibliche Unternehmerschaft zu werben.

Kleine und mittlere Unternehmen unter weiblicher Führung weisen einerseits Frauen in Führungspositionen aus und schaffen andererseits neue, in Sachsen-Anhalt dringend benötigte Arbeitsplätze – auch für Frauen.

Berufsorientierung in zukunftsträchtigen Berufen für Mädchen und junge Frauen

Bei der Maßnahme wird mit Blick auf die Nachhaltigkeit verstärkt auf den Zusammenhang von Wirtschaft und Bildung abgezielt. Hier kommt es vor allem darauf an, vor dem Hintergrund langer Ausbildungs- bzw. Studienzeiten im Vorfeld der Berufsorientierung den tatsächlichen Bedarf am Arbeitsmarkt zu ermitteln, um gezielt in die richtige Richtung zu steuern und zu verhindern, über den Bedarf hinaus auszubilden. Erklärtes Ziel ist es auch, den Frauenanteil in Ausbildungs- und Studiengängen, in denen Frauen unterrepräsentiert, sind, zu erhöhen. Hier gilt es, junge Frauen bei der Wahl ihres Berufswunsches bzw. der Studienrichtung zu bestärken und diesen zu verfestigen sowie sie bei der Erreichung eines qualifizierten Abschlusses zu unterstützen.

Instrumente der Arbeitsförderung in Sachsen-Anhalt Jugendliche ohne und vor Berufsausbildung

• BRAFO - Berufsauswahl Richtig Angehen Frühzeitig Orientieren

• Einzelprojekte zur präventiven Arbeitsmarktförderung, Förderbereich C (Erstausbildung) und Förderbereich G (Transnationale Projekte)

o Fremd- und Verbundausbildung, Zusatzqualifikation, externes Ausbildungsmanagement, Akkreditierte Träger für das externe Ausbildungsmanagement

o Förderung von Ausbildungsplätzen o Nachwuchskräftepool

o Landesergänzungsprogramm Fachkräfte nach Ausbildung und Studium

• Einzelprojekte zur präventiven Arbeitsmarktförderung o GAJL- GegenAbwanderung junger Landeskinder o JuKaM, Nachfolgeprojekt ab 01.04.2008: PFIFF o Nachwuchskräftepool

o Absolventen U30 – Hoch- und Fachschulabsolventinnen und -absolventen o Carrier-Center für alle Hochschulstandorte - in Vorbereitung

o Darlehensfonds zur individuellen Qualifizierung - in Vorbereitung Arbeitslose über 50

• Aktiv zur Rente

• Einzelprojekte zur präventiven Arbeitsmarktförderung o Praktikumsmaßnahmen

o Zukunft mit Arbeit o Kommunal-Kombi o Lokales Kapital Langzeitarbeitslose

• Aktiv zur Rente

• Einstiegsgeld

• Einzelprojekte zur präventiven Arbeitsmarktförderung o Zukunft mit Arbeit

o Praktikumsmaßnahmen o Kommunal-Kombi o Lokales Kapital

Berufsrückkehrende und Alleinerziehende

• Praktikumsmaßnahmen

• Einzelprojekte zur präventiven Arbeitsmarktförderung

• Lokales Kapital Behinderte Personen

• Berufliche Chancen für Menschen mit Behinderung

• Einzelprojekte

o Lokales Kapital Personen mit Migrationshintergrund

• Einzelprojekte zur präventiven Arbeitsmarktförderung o Lokales Kapital

o Praktikumsmaßnahmen Existenzgründerinnen und -gründer

• Qualifizierung für Existenzgründerinnen und Existenzgründer

• Einzelprojekte zur präventiven Arbeitsmarktförderung o Lokales Kapital

II.1.8. Zwischenergebnis

Betrachtet man Armut, insbesondere von Kindern, in Sachsen-Anhalt aus dem Blickwinkel der SGB-II- und SGB-XII-Zahlen, wird deutlich, welches Ausmaß an Abhängigkeiten von staatlichen Hilfen, gerade für Kinder, existiert. Kinder arbeitsloser Eltern erleben den Alltag ihrer Eltern und werden in ihren Erfahrungen davon geprägt. Umso wichtiger ist es für die Entwicklung der Kinder, gerade den Eltern – insbesondere den Müttern – die Arbeitsaufnahme zu erleichtern. Anhand der SGB-II-Zahlen für Sachsen-Anhalt ist festzustellen, dass insbesondere Alleinerziehende schlechtere Aussichten auf dem Arbeitsmarkt haben. Die Landesregierung hat in ihren Analysen zum Operationellen Programm 2007-2013 die Problematik dargelegt und unterstützt durch Programme aktiv die Integration von Frauen in das Berufsleben und fördert auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Aufgrund der gefundenen Ergebnisse ist jedoch zu überlegen, ob über das Bestehende hinaus weitere Angebote, insbesondere für allein erziehende Mütter und Väter und Berufsrückkehrenden, geschaffen werden können.

Die Zahlen der EU-SILC-Auswertung für Sachsen-Anhalt zeigen darüber hinaus, dass:

• Kinder überproportional von Armut betroffen sind, insbesondere die Gruppe der 7- bis 15-Jährigen ist in Sachsen-Anhalt armutsgefährdet;

• Alleinerziehendenhaushalte besonders armutsgefährdet sind;

• kinderreiche Familien weniger stark einer direkten Armutsgefährdung unterliegen, aber sich oft in prekären Einkommenslagen unterhalb des Medianeinkommens und knapp oberhalb des 60%-Schwellenwertes befinden;

• Paarbeziehungen mit Kindern ein geringeres Armutsrisiko aufweisen;

• die mit Abstand größte Armutsgefährdung für Kinder in Familien besteht, in denen die Eltern arbeitslos sind;

• Sozialttransfers für Familien in Sachsen-Anhalt eine überragende Bedeutung zukommt, wenn es um die direkte Vermeidung von Armut geht;

• Reformen des Familienlastenausgleichs daher besondere Bedeutung haben.

Der folgende Abschnitt über den Familienlastenausgleich befasst sich intensiv mit diesen Ergebnissen und stellt vor dem Hintergrund der Regelungen zum Familienlastenausgleich Handlungsoptionen für eine armutsfestere Gestaltung der steuerlichen Systeme und der sozialen Transferleistungen vor.