Früher habe ich mir über das Thema Selbstliebe keine Gedanken gemacht. Ich war in der Annahme, dass ich mich schon selbst liebe.
Irgendwie. Doch realisierte ich mit der Zeit, dass diese Selbstliebe für ein Leben in Zufriedenheit und Fülle ziemlich wichtig ist. Denn wir können nur erfolgreich sein und ein glückliches Leben führen, wenn wir uns selbst lieben.
Warum ist das so?
Bei uns selbst fängt alles an. Das was wir Ausstrahlen erzeugt immer auch eine Resonanz. Nur wenn wir uns selbst schätzen und mögen, sind wir nicht auf
Anerkennung im Außen
angewiesen. Und solange fahren wir mit angezogener Handbremse durchs Leben, nur um anderen zu gefallen.
Nur wenn Du Dich selbst liebst, also mit allen Stärken aber auch Deinen Schwächen und
Unzulänglichkeiten, kannst Du
unabhängig von der Zustimmung anderer Menschen sein und dann wird es Dir egal sein was andere über Dich denken oder sagen.
Selbstliebe hat viel mit
Selbstvertrauen, innerer Ruhe und Stärke zu tun.
Selbstliebe bedeutet Dich so anzunehmen, wie Du gerade bist, also keinen Perfektionismus anzustreben. Egal ob Du gerade eine Niederlage erlebt hast, 5 kg zu viel auf die Waage bringst, Dich mit Deinem Partner
gestritten hast oder Deinem Kind nicht optimal helfen kannst. Du bist perfekt so wie Du bist und
ein wertvoller Mensch. Wenn Du dabei in den Spiegel schaust und das selbst zu Dir sagen kannst, dann bist Du am Ziel und kannst Dich selbst lieben.
Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben.
Warum fällt es Dir schwer Selbstliebe zu entwickeln?
Vielleicht hast Du Dich mit
diesem Thema noch nicht befasst, weißt nicht wie Du es angehen sollst oder es wird Dir im Alltag zu viel abverlangt, so dass Du keine Zeit dafür findest. Vielleicht gehst Du aber auch davon aus, dass sich andere Menschen ändern müssen oder andere die Situation ändern sollen. Doch in Wirklichkeit liegt es immer an Dir selbst, wenn sich in Deinem
Leben etwas ändern soll. Das heißt, Du musst Dich selbst ändern, nicht die anderen!
Vielleicht hast Du aber auch nur Angst davor, das ist OK. Denn die
meisten Menschen haben Angst vor Veränderungen. Doch sobald Du realisiert hast, dass Du daran arbeiten kannst und Du Dich dafür ernsthaft mit Dir selbst beschäftigen musst und auch die Konsequenzen akzeptierst, bist Du bereit dafür. Du musst ja nicht Dein ganzes Leben umkrempeln.
Fange mit einfachen, kleinen Dingen an und mit den Erfolgen wird der Mut wachsen größere Baustellen in Deinem Leben zu bearbeiten.
Wie kannst Du Selbstliebe lernen?
1. Behandle Dich selbst wie Deine beste Freundin
Das ist die wichtigste und zugleich einfachste Regel beim Erlernen der Selbstliebe. Was ist damit aber gemeint? Ganz
einfach: Wenn Deine Freundin einen schlechten Tag hatte, kommst Du nicht auf die Idee ihr zu sagen, sie solle sich
zusammenreißen. Du wirst ihr tröstende Worte zusprechen.
Oder wenn Deine Freundin einen Fehler gemacht hat, zeigst Du Verständnis dafür und wirst sie deswegen nicht verurteilen. Und wenn sie mal unzufrieden ist, wirst Du ihr bestimmt sagen: „Das ist doch nur halb so schlimm“ und wirst sie aufbauen und stärken, indem Du ihr ihre positiven Eigenschaften erzählst.
Wir sind mit uns selbst viel strenger, als wir das zu anderen Menschen sind. Und genau das kannst Du bei vielen anderen Situationen beobachten.
2. Akzeptiere Deine Fehler
Ein weiterer wichtiger, aber
notwendiger Schritt auf dem Weg zur Selbstliebe: Erkenne Deine Fehler und lerne Sie zu
akzeptieren. Jeder Mensch macht Fehler. Nur durch Fehler können wir lernen und wachsen. Einen Fehler zu machen ist normal, den gleichen Fehler jedoch mehrmals zu machen ist Alarmzeichen für Dich, Dein Handeln kritisch zu analysieren. Unzulänglichkeiten sind nicht schlimm. Sage dir immer „Ich bin nicht perfekt und das ist gut so!“ Wir können nicht alles wissen oder erreichen. Das ist kein Grund sich zu ärgern oder Abneigung gegen sich selbst zu empfinden. Strebe niemals
Perfektionismus an, versuche nie perfekt in irgendetwas zu
werden. Denn Perfektionismus erzeugt Frust und
Unzufriedenheit. Perfektionismus bedeutet, Du kannst Dich nie mit dem was Du erreicht hast,
zufriedengeben, denn es kann immer noch perfekter gemacht werden. Konzentriere Dich lieber auf das was Du kannst, was Du bereits erreicht hast und stärke diese Stärken nur soweit wie es Dir möglich ist.
3. Tue Dir etwas Gutes
Um Selbstliebe lernen zu können, solltest Du Dich gut behandeln, indem Du Dir etwas Gutes tust.
Mach Dir selbst kleine Geschenke. Das muss nicht immer etwas Materielles sein.
Gönn Dir einfach mal eine Pause, tu etwas für Deinen Körper oder Geist, nimm Dir Zeit für Sport oder beschenke Dich mit einem
Tag voller Erholung und
Entspannung. Die Hauptsache ist, etwas zu tun was Du willst und Dir Gut tut, was Deiner Seele Gut tut. Das kann auch mal eine
Stunde Alleinsein bedeuten oder Abgeschiedenheit, wenn dir das gut tut.
4. Freue Dich über Glück und Erfolg
Sei stolz auf das was Du bereits geschafft hast und was Du tust.
Sieh nicht nur das Negative, das Unerledigte. Du kannst ein halb gefülltes Glas Wasser als halb voll oder halb leer sehen.
Konzentrieren Dich auf das Positive und lobe Dich für Deine Leistung täglich. Dazu gehören auch die täglichen Arbeiten im Haushalt, das ist eine Leistung, die erbracht werden muss, das erledigt sich nicht von selbst.
Sich selbst zu feiern hat nichts mit Eingebildet sein oder
Selbstverliebtheit zu tun. Jeder
braucht Bestätigung und Affirmationen, auch von sich selbst!
5. Gönne Dir Pausen
Selbstliebe bedeutet auch, die eigenen Bedürfnisse zu kennen und diese zu respektieren. Du kennst Deinen Körper am besten.
Überfordere Dich deshalb nicht und nutze Dich nicht selbst aus.
Wenn Du erschöpft bist, dann mach eine Pause. Wenn Du Dich krank fühlst, dann erzwinge nichts. Behandle Dich selbst gut und nimm Rücksicht auf Dich selbst.
6. Vergleiche Dich nicht mit anderen
Trenne Dich von Freunden auf sozialen Medien, deren Posts für Dich ein ungutes Gefühl
erzeugen. Nur weil sie in ihrem Leben alles vermeintlich richtig
machen, tolle Urlaube haben oder einen top trainierten Körper
haben, muss das nicht auf alle Lebensbereiche bei ihnen zutreffen. Du siehst dort nur einen winzigen Teil aus ihrem Leben. Nämlich den, den sie nach außen präsentieren zur
Selbstdarstellung. Hinter die
„Fassade“ lässt dich niemand blicken. Deshalb würde ich solche Darstellungen immer sehr kritisch betrachten. Wenn jemand ein so toller Siegertyp ist, warum muss er das denn noch jedem erzählen?
Zudem stehen diese Menschen nicht im Mittelpunkt Deines Lebens, sondern an erster Stelle kommst Du. Deshalb lerne
erstmal, dass Du Dich für Dich selbst interessierst, bevor Du auf andere schaust. Je mehr Du dich mit Deinem Leben und dessen Verbesserung beschäftigst, desto weniger wird Dich das Leben anderer interessieren, denn es hat keinen Bezug zu dir und Deinem Leben.