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Leistungsfähigkeit, Effizienz und Mehrwert

Im Dokument AgrAr forschung schweiz (Seite 48-56)

Ziel von ProfiCrops war die «Erarbeitung, Bereitstellung, Bewertung und der Transfer des Wissens, um im weitge-hend liberalisierten Markt dem Pflanzenbau in der Schweiz eine Zukunft zu sichern und das Vertrauen der

E i n l e i t u n g

ProfiCrops, NutriScope und AgriMontana gehören zur ersten Generation von Forschungsprogrammen, wel-che von Agroscope 2008 lanciert wurden. «Programm-forschung» unterscheidet sich von «Projekt«Programm-forschung»

dadurch, dass ein gemeinsames übergreifendes For-schungsziel für mehrere Akteure festgelegt und deren Tätigkeit zur Erreichung dieses Ziels laufend koordiniert wird (ACW 2008). Mit der Einführung einer programm-orientierten Vorgehensweise wollte Agroscope beson-ders prioritäre und komplexe Problemstellungen bear-beiten.

Von den Agroscope-Forschenden und ihren Partnern waren im Rahmen der drei erwähnten Programme kurz- und mittelfristige Problemlösungen für den Pflanzen-bau, für in der Schweiz erzeugte Lebensmittel und für die Berglandwirtschaft zu erarbeiten. Eine zweite Serie von Forschungsprogrammen wurde 2014 lanciert. Dieser Artikel präsentiert eine Teilbilanz von ProfiCrops, nicht basierend auf einer Beurteilung der erzielten

Problem-ProfiCrops: Auf den Punkt gebracht –

Leistungsfähigkeit, Effizienz und Mehrwert

Anna Crole-Rees und Lukas Bertschinger

Institut für Pflanzenbauwissenschaften IPB, Agroscope, 8820 Wädenswil, Schweiz Auskünfte: Anna Crole-Rees, E-Mail: anna.crole-rees@agroscope.admin.ch

Angeregter Austausch zwischen den Mitgliedern des Forums Profi-Crops und Forschenden während der letzten Forumssitzung.

Serie ProfiCrops

P f l a n z e n b a u

Zu sa m me n fa ss u n g

ProfiCrops begann wie die beiden andern Programme von Agroscope (AgriMontana und NutriScope) im Jahre 2008 und findet seinen Abschluss im März 2014. Gegen Ende des Programms wurden verschiedene Abschlussan-lässe organisiert. Eine Serie von acht Synthese-artikeln sind seit Juli 2013 in der Zeitschrift

«Agrarforschung Schweiz» publiziert worden.

Dieser letzte Artikel stellt eine Bilanz von ProfiCrops vor und behandelt bei Projektrück-blicken übliche Kriterien: Leistungsfähigkeit, Effizienz, Relevanz und Mehrwert. Ebenso werden die wichtigsten Lehren aus der Umsetzung des Forschungsprogramms ProfiCrops gezogen. Es handelt sich um eine Teilbilanz mangels präziser Kriterien. Die zu Beginn des Programms sehr breit angelegten strategischen Ziele haben die Beurteilung der Leistungsfähigkeit erschwert. Die Effizienz der Umsetzung des Programms wurde durch ein unausgeglichenes Verhältnis zwischen Zielen und Ressourcen beeinträchtigt, insbe-sondere die limitierte, für Programmaktivi-täten verfügbare Zeit der Forschenden.

Dennoch wurden beachtliche, greifbare Resultate erzielt: eine Liste mit 300 Problem-lösungen, interdisziplinäre Arbeiten für die beteiligten Projekte, eine gestärktes Bewusst-sein für Interdisziplinarität, ein besseres Verständnis der Bedeutung von Innovation, mehrere von ProfiCrops entwickelte Arbeits-methoden und Leitfäden sowie die Etablie-rung neuer Partnerschaften. Ohne das

Programm ProfiCrops wäre die Mehrheit dieser Resultate nicht zustande gekommen.

Konsumenten in die einheimischen Produkte zu stär-ken.» Um dieses Ziel zu erreichen, brauchte es ein inter-disziplinäres Vorgehen gemeinsam mit verschiedenen Partnern (ACW 2008, siehe www.proficrops.ch).

Im Rahmen von ProfiCrops wurde eine Liste von Pro-blemlösungen erarbeitet. Sie umfasst Lösungen, die ent-weder in der Entwicklungs- oder Testphase stecken, oder auch solche, die bereits in der Praxis eingesetzt werden.

Alle diese Lösungsvorschläge basieren auf wissenschaft-lich Grundlagen. Sie konnten allerdings nicht im Rah-men einer grossen «Fallstudie» in einer Region der Schweiz gesamthaft angewandt und überprüft werden, wie das zum Zeitpunkt der Lancierung des Programms beabsichtigt war. Die Liste der Problemlösungen wurde pragmatisch erarbeitet auf der Grundlage der publizier-ten Medienmitteilung von Agroscope mit Bezug zum Thema von ProfiCrops, ergänzt durch die Resultate von Workshops und Erfolgsgeschichten, die während des Programmverlaufes erarbeitet wurden. Diese Vorge-hensweise wurde hauptsächlich aus Ressourcengründen ausgewählt. Auf Grund dieses Vorgehens kann die erar-beitete Liste der Problemlösungen nicht als vollumfäng-lich repräsentativ für alle Arbeiten der verschiedenen Forschungsbereiche und -gruppen bezeichnet werden.

Die Liste enthält gegenwärtig mehr als 300 konkrete Lösungen – mehrheitlich Lösungen für die Praxis, aber auch Lösungen für die Forschung. Die Lösungen wurden auf die vier Modulthemen von ProfiCrops verteilt (Effizi-enz, Innovation, Differenzierung und Rahmenbedin-gungen).

Die Problemlösungsliste zeigt (Abb. 1), dass ein gros-ser Anteil der Arbeiten (50 %) die Verbesgros-serung der Pro-duktionseffizienz betreffen. Geringere Anteile betreffen die Produktedifferenzierung und die Optimierung der Rahmenbedingungen (19 % beziehungsweise 15 %).

Die Liste enthält auch Lösungen, welche sich noch in Ent-wicklung und/oder Prüfung befinden oder auch bereits im Praxiseinsatz sind. Eine Aussage zur Wirkung der angebo-tenen Problemlösungen auf die Konkurrenzfähigkeit des Schweizer Pflanzenbaus kann nicht direkt aus der Liste abgeleitet werden. Eine derartige Untersuchung war vom Programm nicht vorgesehen worden.

Der Programmbeschrieb ProfiCrops (ACW 2008) enthielt keine präzisen Angaben zu den erwarteten Resultaten und auch nicht betreffend die genaueren Erwartungen hinsichtlich der Umsetzung eines interdiszi-plinären Forschungsansatzes, der Partnerschaften und der Kommunikation.

Der Begriff Interdisziplinarität ist im Laufe des Pro-grammes genauer definiert und genutzt worden (Crole-Rees 2012). Bei der Wahl der Koordinatorinnen und  50%

19%

15%

16%

Solutions par thème (%)

Effizienz Differenzierung Rahmenbedingungen Innovation

Abb. 1 | Verteilung der Problemlösungen (n=308) für den Pflanzen-bau auf die vier Hauptthemen (Module) von ProfiCrops (%).

Pflanzenbau | ProfiCrops: Auf den Punkt gebracht – Leistungsfähigkeit, Effizienz und Mehrwert

Effizienz

Die Effizienz stellt einen Bezug her zwischen der Leis-tungsfähigkeit (Produktivität) und den für das Pro-gramm eingesetzten Mitteln. Es geht also darum, die zur Verfügung gestellten Mittel ins Verhältnis zu den vom Programm erwarteten Resultaten und auch das Engage-ment der Forschenden in Bezug zu den erzielten Resul-taten zu setzen.

Die Bearbeitung einiger Themen, die im ursprüngli-chen Programmbeschrieb erwähnt wurden (ACW 2008), erforderten Fachwissen, das bei Agroscope wenig oder gar nicht vorhanden war. Insbesondere betraf dies wirt-schaftliche Aspekte sowie Marktanalysen und die Unter-suchung von Wertschöpfungsketten. Die Suche nach Partnern und Drittmitteln zum Einbezug dieser bei Agroscope noch kaum verfügbaren Kompetenzen hat die Grenzen der dafür verfügbaren Zeit, Ressourcen und Glaubwürdigkeit aufgezeigt. Das Programm konnte darum nicht alle zusätzlich erwünschten Fachkompeten-zen zur Erfüllung der angestrebten Ziele verfügbar machen. Immerhin konnte es aber zusätzliche finanzi-elle Mittel akquirieren vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) für das assoziierte Projekt Win4 und vom Schwei-zerische Nationalfonds für das assoziierte Projekt food urbanism initiativ (FUI) im Rahmen des nationalen For-schungsprogrammes 69 (NFP 69).

Die administrativen Abläufe für ProfiCrops wurden so einfach wie möglich gehalten, um den Forschenden den Zugang zum Programm nicht zu erschweren. Es wurde keine zusätzliche Prozedur für das Reporting eta-bliert.

Die Programmteilnahme der Forschenden war sehr unterschiedlich. Sie wurde durch verschiedene Faktoren vorerst negativ beeinflusst. In der ersten Programm-phase war desvor allem die Tatsache, dass das Programm eingeführt wurde, gerade nachdem die Forschenden die neuen Projekte des Arbeitsprogrammes formuliert hat-Koordinatoren für die »Module» und «Integrierten

Pro-jekte» (Organisationseinheiten von ProfiCrops) wurde der Interdisziplinarität besonders Rechnung getragen.

An den Workshops und Tagungen von ProfiCrops waren immer verschiedene Disziplinen der Natur- und Sozial-wissenschaften vertreten und meistens auch Expertinnen und Experten des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW), von Agridea, der ETH-Zürich, der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) und ande-rer Institute. Die Suche und Einbindung von Partner-schaften innerhalb und ausserhalb von Agroscope hat zur Beteiligung wichtiger externer Institutionen an den ProfiCrops-Arbeiten geführt, wie es beispielsweise die Liste von Autorinnen und Autoren der ProfiCrops-Arti-kelserie in dieser Zeitschrift zeigt. Einzelne Partnerschaf-ten wurden formalisiert, beispielsweise wie im Falle des Integrierten Projektes (Kompetenzzentraum) «Feuer-brand» mit zweimal jährlich abgehaltenen Koordinati-onssitzungen von Agroscope, ETH-Zürich und dem Insti-tut für Biologischen Landbau (FIBL).

Auch für Agroscope konnten neue Partnerschaften aufgebaut werden, zum Beispiel mit dem Unternehmens- und Managementinstitut der Hochschule für Ingenieur-wissenschaften in der Westschweiz (HES-SO Wallis in Sierre und Sion) und mit der internationalen Hochschule für Agrarwissenschaften (SupAgro) in Montpellier.

Die Kommunikation von ProfiCrops wurde durch ver-schiedene Hilfsmittel unterstützt: eine zweimal jährlich erscheinender Newsletter der drei Agroscope For-schungsprogramme, eine ProfiCrops-Internetseite, das ProfiCrops-Logo auf Postern und Dokumenten mit Bezug zum Programm, Veröffentlichungen, Anlässe, usw. Die Abbildung 2 zeigt, dass die Rubrik «Aktuelles»

auf der ProfiCrops-Internetseite von nahezu 50 Besucher pro Tag konsultiert wurde im Zeitraum November 2011 bis 2013, oder ungefähr 1300 Besucherinnen und Besu-cher im Mittel pro Monat.

0 Abb. 2 | Anzahl Besucher der Internetseite «Aktuell» von ProfiCrops (mittlere Anzahl Tages-Hits / Monat), November 2011–13.

ten, welches vom ordentlichen Budget von Agroscope finanziert wird (Arbeitsprogramm 2008−2011 der For-schungsanstalten). Die Arbeitstage der Forschenden waren somit bereits verplant. Die Teilnahme an Profi-Crops erforderte daher entweder Überstunden oder eine Reduktion der für das Arbeitsprogramm 2008−2011 vorgesehenen Arbeiten. Dazu kam, dass die Zuordnung der Projekte und deren Resultate zu ProfiCrops oder zum ordentlichen Arbeitsprogramm von Agroscope nicht zweifelsfrei war, was für die Teilnahme der For-schenden und für die Kommunikation als limitierend empfunden wurde. Ein weiterer limitierender Faktor für die Motivation der Forschenden war möglicherweise die sehr breite Thematik der übergreifenden Arbeitsthemen, der Module. Es ist allerdings auch anzumerken, dass allzu spezifisch ausformulierte Themen die Motivation der Forschenden auch negativ beeinflussen können, wie sich dies bei gewissen europäischen Projekten gezeigt hatte (Guthrie et al. 2013). Es ist allgemein anerkannt, dass die Grundmotivation der wissenschaftlichen For-schung die Neugier und der zu erwartende Nutzen sind.

Diese beiden Voraussetzungen waren bei den Forschen-den aus Forschen-den oben genannten GrünForschen-den nicht immer gegeben.

Die drei Agroscope-Forschungsanstalten hatten unterschiedliche Strategien gewählt für die Umsetzung der drei Forschungsprogramme, für die sie je verant-wortlich waren. Diese Unterschiede haben auch zu unterschiedlichen Partizipationsgraden bei den For-schenden der drei Forschungsanstalten geführt, was die forschungsanstaltsübergreifende Koordination der Pro-gramme erschwerte (Crole-Rees und Bertschinger 2013).

Diese Motivationsprobleme und eine gewisse Unzufrie-denheit wurden erkannt im Rahmen einer Umfrage, die zur Halbzeit der Forschungsprogramme durchgeführt wurde. Darum wurden die Modulziele Ende 2010 neu formuliert, was zu einer erhöhten Motivation der For-schenden führte.

Relevanz

Das Thema Konkurrenzfähigkeit des Pflanzenbaus ist wichtig und wird es auch in Zukunft – nach ProfiCrops – bleiben. Die von ProfiCrops seit 2008 geweckten Erwar-tungen zeigen das. Die vier Modulthemen sind relevant und werden es bleiben. Das Bundesamt für Landwirt-schaft (BLW) beispielsweise stützt sich auf die Begriffe Qualität und Effizienz bei der Erarbeitung der Agrarpo-litik (BLW 2012).

Der Arbeitsansatz «Forschungsprogramm» bleibt relevant, um die komplexe Problematik der Konkurrenz-fähigkeit zu bearbeiten. Die KonkurrenzKonkurrenz-fähigkeit hängt von technischen, sozialen, wirtschaftlichen und juristi-ProfiCrops

Das Forschungsprogramm Proficrops (www.

proficrops.ch) von Agroscope will dazu beitra-gen, dass die Pflanzenproduktion in der Schweiz in einem immer weiter liberalisierten Umfeld konkurrenzfähig bleibt und das Ver-trauen der Konsumentinnen und der Konsu-menten in die Schweizer Produkte gestärkt wird.

Die zu Beginn des Programmes aufgestellten Hypothesen gingen davon aus, dass die Effizi-enz der Produktion verbessert werden muss, dass die Innovation und der Mehrwert erhöht werden sollten, dass das Vertrauen der Konsu-menten gestärkt und die Rahmenbedingungen angepasst werden müssen. Diese vier Aussa-gen wurden interdisziplinär in Form von Modu-len erforscht, nämlich in den ModuModu-len Effizienz, Innovation, Konsumenten und Rahmenbedin-gungen. Weitere damit verbundene Projekte betrafen den Feuerbrand, ProfiVar, ProfiGemü-se CH, die Zusammenarbeit in der Fruchtfolge-planung, ProfiViti, WIN4 und FUI. Mit der Serie von Artikeln «ProfiCrops», die dieses Jahr in der Zeitschrift Agrarforschung Schweiz publiziert wurden, konnte eine Auswahl von Resultaten und Lösungen verbreitet werden, welche der Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit der schwei-zerischen Pflanzenproduktion dienen. Es han-delt sich um beispielhafte Resultate und Lösun-gen. Ein zusammenfassender Bericht wird An-fang 2014 verfügbar werden.

Der Artikel «Proficrops: Auf den Punkt ge-bracht – Leistungsfähigkeit, Effizienz und Mehr-wert» benützt Standardkriterien, um dieses Forschungsprogramm zu evaluieren. Der Arti-kel präsentiert die Lehren, die aus diesen ersten Erfahrungen mit Programmforschung bei Agro-scope gezogen wurden.

Pflanzenbau | ProfiCrops: Auf den Punkt gebracht – Leistungsfähigkeit, Effizienz und Mehrwert

S c h l u s s f o l g e r u n g e n

Die Betrachtung verschiedener Aspekte einer Bilanzie-rung erlaubte es, nützliche Informationen über den Ver-lauf von ProfiCrops und seine Resultate zu erhalten, Leh-ren zu ziehen und Empfehlungen für zukünftige Forschungsprogramme zu formulieren.

Die Analyse der zusammengestellten Liste von über 300 entwickelten Problemlösungen zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Pflanzenbaus erlaubte einen Einblick in die Leistungsfähigkeit (Pro-duktivität) von ProfiCrops. Diese Problemlösungen wurden gruppiert gemäss ihrer erwarteten Wirkung auf die Verbesserung der Effizienz der Pflanzenproduk-tion oder den Mehrwert in Folge Produktedifferenzie-rung oder auf die OptimieProduktedifferenzie-rung der Rahmenbedingun-gen der Pflanzenproduktion. Eine detaillierte Analyse der Kriterien der Leistungsfähigkeit von ProfiCrops, sei-ner Effizienz und seisei-ner Relevanz war nicht möglich wegen der breiten strategischen Ziele ohne klare Vor-stellung der Programmumsetzung und wegen des Feh-lens von klar definierten Erfolgsindikatoren beim Pro-grammstart. Klar definierte, fokussierte Ziele sind darum zum Zeitpunkt der Lancierung eines Forschungs-programmes wichtig.

Es hat sich zudem gezeigt, dass die verfügbaren Mit-tel, insbesondere die von den Forschenden zur Verfü-gung gestellte Zeit, zum Programmbeginn festgelegt und mit den Themen und den festgelegten Zielen abge-stimmt sein müssen. Diese Erfahrung wurde bei der Erar-beitung der neuen Forschungsprogramme von Agro-scope berücksichtigt. ProfiCrops hat zudem gezeigt, dass die Anwendung des interdisziplinären Forschungsansat-zes nützlich ist, aber mit einem beträchtlichen Aufwand an Zeit und Fachwissen begleitet werden muss.

Für die Zukunft des Schweizer Pflanzenbaus ist die Stärkung seiner Konkurrenzkraft entscheidend. Im For-schungskonzept 2014 – 17 von Agroscope ist die Wettbe-werbsfähigkeit ein thematischer Schwerpunkt. Demzu-folge dürfte sie verstärkte Bedeutung haben im künftigen Forschungsportfolio. Die von ProfiCrops ent-wickelte Methode zur Charakterisierung von Problemlö-sungen und Innovationen (Aouinaït et al. 2014) könnte diese Neuausrichtung unterstützen. n schen Faktoren ab. Die Analyse und die Erforschung von

Lösungsansätzen zur Stärkung der Konkurrenzfähigkeit erfordern daher einen multidisziplinären und program-matischen Ansatz.

Mehrwert

ProfiCrops hat die Resultat der Agroscope-Forschung und seiner Partner bewertet und in Form einer Liste von Problemlösungen dargestellt. Einige dieser Problemlö-sungen sind speziell im Rahmen des Programms entwi-ckelt worden. Dazu gehören unter anderen: eine Methode zur Charakterisierung von Problemlösungen und Innovationen für den Pflanzenbau (Aouinaït et al.

2014), eine Methode zur Identifizierung von sogenann-ten beitragenden Flächen (Flächen, welche überpropor-tional zum Stoffverlust einer Parzelle beitragen; Daniel et al. 2014), eine Typologie zur Produktedifferenzierung (Crole-Rees et al. 2013), ein Leitfaden zum Aufbau von Gewächshäusern auf Dächern in städtischen Zonen (Joly und Praz 2013), eine Datenbank mit Informationen zu Getreidesorten (ProfiVar 2012) und ein Leitfaden für eine erfolgreiche überbetriebliche Zusammenarbeit (Keiser et al. 2011). Das integrierte Projekt Feuerbrand kommuni-ziert seine auf Grund einer verstärkten Koordination der betroffenen Projekte in der Schweiz entstandenen Resul-tate auf der Internetseite www.feuerbrand.ch. Diese Resultate und Problemlösungen gäbe es ohne das Pro-gramm ProfiCrops nicht und entsprechen darum einem echten Mehrwert.

Die Durchführung des Programms und insbeson-dere sein interdisziplinärer Ansatz haben bei Agro-scope zu Synergien zwischen den Projekten der Arbeits-programme 2008–2011 und 2012–2013 und zur Förderung neuer Kontakte und Partnerschaften beige-tragen. Schliesslich konnten neue und wesentliche Ansätze für die Entwicklung der Pflanzenproduktion eingeführt worden, wie etwa die Produktedifferenzie-rung und das Konzept der Innovation. Diese Ansätze sind von mehreren Forschenden in ihre Arbeiten integ-riert worden.

ProfiCrops hat auch zur Ausbildung der nächsten Generation von Forschenden beigetragen. In den ver-gangenen zwei Jahren wurden vier Praktikantinnen und Praktikanten mit Diplom und zwei Masterarbeiten zu  Themen wie Innovation, Produktedifferenzierung, urbane Landwirtschaft und Nachhaltigkeit «Win4»

begleitet. Eine der Masterstudentinnen wird ihr Arbeits-thema, die Innovation, im Rahmen einer Doktorarbeit bei Agroscope weiterführen. In Ausbildung stehende Personen haben zur Erarbeitung von Methoden und Kenntnissen wesentlich beigetragen und so auch zum Mehrwert von ProfiCrops.

Crole-Rees A., Spörri M., Rösti J. & Brugger Ch., 2013. Produkte-Diffe-renzierung für noch mehr Konsumentenvertrauen in Schweizer Produkte.

Agrarforschung Schweiz 4 (9), 402–405.

Daniel O., Crole-Rees A., Bühler L., Geiger F., Gujer H.-U. & Bertschinger L., 2014 Win4 in der Landwirtschaft: Verbesserungen in den Dimensionen Ökologie, Soziales und Ökonomie. Agrarforschung Schweiz 5 (2), 64–67.

Guthrie S., Wamae W., Diepeveen S., Wooding S. & Grant J., 2013.

Measuring research: A guide to research evaluation frameworks and tools. RAND Europe. Juillet 2013. Zugang: http://www.rand.org/pubs/

monographs/MG1217.html [22.11.2013].

Keiser A., Durgiai B., Steingruber E., Bregy M., Fischer R., Vonlanthen I., Lips M., Mouron P., Crole-Rees A., Bezençon M. & Pavillard N., 2011. Von der Idee zur erfolgreichen Umsetzung – dank guter Planung. Merkblatt in der UFA Revue. 12–11. 6 p.

ProfiVar, 2012. Compte-rendu de séance. Séance interne de projet.

Agroscope. 16.1.2012.

Literatur

Aouinaït C., Jeangros B., Nassar V. & Crole-Rees A., 2014, Innovationen in der Pflanzenproduktion: das Beispiel HOLL-Raps. Agrarforschung Schweiz 5 (3), 104–111.

Agroscope Changins-Wädenswil ACW, 2008. ProfiCrops: Neue Wege für einen zukunftsfähigen Pflanzenbau in der Schweiz unter liberalisierten Marktbedingungen. Programmbeschrieb, Forschungsanstalt Changins-Wädenswil ACW, 8820 Changins-Wädenswil. 15 p.

BLW, Agroscope. 2013. Jahresbericht 2012. Bern.

BLW, 2012. Message concernant l’évolution future de la politique agri-cole dans les années 2014 à 2017 (Politique agriagri-cole 2014–2017).

1.2.2012. Zugang: http://www.blw.admin.ch/themen/00005/

00044/01178/01591/index.html?lang=fr [7.1.2014]

Secrétariat-Général EC, 2013. Public consultation on Commission Guide-lines for Evaluation. Draft. Novembre 2013. Zugang: http://ec.europa.eu/

dgs/secretariat_general/evaluation/docs/20131111_guidelines_pc_

part_i_ii_clean.pdf.

Crole-Rees A. & Bertschinger L., 2013. Interdisciplinarity: lessons learnt from ProfiCrops. Poster présenté lors de la Swiss Inter- and Transdiscipli-nary Day 2013, Berne, 22 octobre 2013.

R ia ss un to Sum mar y

ProfiCrops: the status of efficiency, effectiveness and added-value

As with the other two research programmes Agro-scope (AgriMontana and NutriScope), ProfiCrops began in 2008 and will end in March 2014. To bring the programme to a close, several events were organised and a series of articles were published in Recherche Agronomique Suisse from July 2013 onwards. This last article presents an assessment of ProfiCrops, based on standard project review criteria:

efficiency, effectiveness, relevance and added-value.

Important lessons-learnt are drawn from the imple-mentation of the research programme. It is, however, a partial assessment, due to the lack of sufficient data. The scope of the strategic objectives formu-lated at the beginning of the programme made the evaluation more complex than anticipated. Efficiency has been impacted by the mismatch between objectives and resources. A notable example of this is the availability of scientists’ time and its allocation across specific programme activities. However, several tangible results were obtained, such as: a list of more than 300 solutions, interdisciplinary exchanges in favour of project participants and the programme, a reinforced state of mind towards interdisciplinarity, an improved understanding of the meaning of innovation for Agroscope and the creation of new partnerships. Most of these results would not have been produced without the pro-gramme.

Key words: programme research, review, efficiency, effectiveness, added value.

ProfiCrops: il punto sull’efficienza, l’efficacia e il valore aggiunto

ProfiCrops, come gli altri due programmi di ricerca Agroscope (AgriMontana e NutriScope) ha iniziato nel 2008 e terminerà nel marzo 2014.

In dirittura d’arrivo sono stati organizzati diversi avvenimenti e da luglio 2013 una serie di otto articoli di sintesi sono stati pubblicati su la Recherche Agronomique Suisse. Quest’ultimo articolo presenta un bilancio di ProfiCrops, secondo i consueti criteri durante le revisioni di progetti: efficienza, efficacia, pertinenza e valore aggiunto, come pure le lezioni importanti tratte dall’attuazione del programma di ricerca stesso. Tuttavia, si tratta di un bilancio parziale, dovuto alla mancanza di dati. L’ampiezza degli obiettivi strategici all’inizio del programma ha complicato la valutazione dell’efficacia. L’effi-cienza della sua realizzazione è stata fortemente

In dirittura d’arrivo sono stati organizzati diversi avvenimenti e da luglio 2013 una serie di otto articoli di sintesi sono stati pubblicati su la Recherche Agronomique Suisse. Quest’ultimo articolo presenta un bilancio di ProfiCrops, secondo i consueti criteri durante le revisioni di progetti: efficienza, efficacia, pertinenza e valore aggiunto, come pure le lezioni importanti tratte dall’attuazione del programma di ricerca stesso. Tuttavia, si tratta di un bilancio parziale, dovuto alla mancanza di dati. L’ampiezza degli obiettivi strategici all’inizio del programma ha complicato la valutazione dell’efficacia. L’effi-cienza della sua realizzazione è stata fortemente

Im Dokument AgrAr forschung schweiz (Seite 48-56)