• Keine Ergebnisse gefunden

Lass dich ermutigen, generationsüber- generationsüber-greifendes Mentoring für dein

Glaubens-leben anzunehmen oder es anzuregen!

MENTORING

WEITWINKEL

MOTIV

Jesus war ein Mentor für seine Jünger, genauso wie Mose für Josua oder Barnabas für Paulus und Markus. Insbesondere junge Menschen brauchen neben ihren Eltern Erwachsene, die für sie wichtig und ihnen ein Rollenvorbild sind. Deshalb unterstützen Gemeinden nicht nur informelle generationsübergreifende Beziehun-gen, sondern bilden bewusst Mentoren aus, die andere geistlich begleiten können.

„Die klassische Definition von Mentoring meint einen älteren, erfahrenen Begleiter, der von dem jungen Menschen akzeptiert wird und der ihm den Übergang ins Erwachsenenalter durch eine Mischung aus Unterstützen und Herausfordern erleichtert.“1 Jugendliche, die Beziehungen zu fürsorglichen Erwachsenen haben, neigen weniger zu Risikoverhalten, sind selbstbewusster und hilfsbereiter als solche, die diese Beziehungen nicht haben. Entsprechend können in der Gemeinde Mentoren Kindern, Teenies, Jugendlichen, aber auch Neugetauften und Interessier-ten dabei helfen, geistlich zu wachsen und die Herausforderungen des Lebens zu bewältigen. Genauso können junge Menschen Mentoren für ältere sein.

FOKUS

Blickwinkel 1: Mentoring ist Investition.

Mentoren blicken hinter die Fassade und sehen das jeweilige Gegenüber in seiner gesamten Persönlichkeit und seinem Glauben, mit seinen Herausforderungen und Fähigkeiten. Mentoren sind dazu bereit, (immer wieder neu) entgegen- oder nach-zugehen und zu investieren. Mentoren setzen sich mit der eigenen Persönlichkeit und der eigenen Erfahrung für den anderen ein.

Lies Apostelgeschichte 9,26–30. Was beeindruckt dich an der Mentoringbeziehung zwischen Barnabas und Paulus? Was davon wünschst du dir für dich persönlich?

Paulus hatte zu Beginn dieser Mentoringbeziehung keinen besonders guten Ruf unter den Christen. Wie werden in deiner Gemeinde junge Menschen begleitet? Wie können wir es schaffen, hinter die Fassaden zu blicken?

Blickwinkel 2: Mentoring ist Beziehung.

Mentoring lebt durch gegenseitiges Vertrauen zwischen zwei Personen, die während ihres Mentoringprozesses auch in der persönlichen Beziehung zueinander wachsen.

Aufmerksamkeit, Fürsorge, Zeit und Gebet sind dabei wichtige Schlüsselelemente, um im (Glaubens-)Leben zu wachsen. Mit anderen Worten: Mentoring ist in erster Linie keine Methode, sondern eine Beziehung.

Lies 1. Petrus 2,2; 2. Thessalonicher 1,3 und 1. Thessalonicher 3,12. Warum ist es wich-tig, im Glauben, im Vertrauen und in der Liebe zu wachsen?

W

BRENNPUNKT 2. Timotheus 2,2 / Apostelgeschichte 11,25 / Johannes 21,15 / 1. Korinther 12,7

WEITWINKEL

Wie entstehen in deiner Gemeinde Vertrauen und Beziehung?

Wie könnten Vertrauen und Beziehung gefördert werden?

Werde konkret und gehe eine Gebetspatenschaft ein, indem du einen Jugendlichen oder einen Erwachsenen im Gebet „adoptierst“ und für ihn betest.

Blickwinkel 3: Mentoring ist Wachstum.

Mentoring bedeutet Wachstum und ist die begleitete Entwicklung zu einer reifen, gesunden und geistlich verwurzelten Persönlichkeit mit der entsprechenden Pflege und Geduld.

Worin siehst du Herausforderungen in Veränderung und Wachstum?

Wie kann Hilfe darin aussehen?

In welcher Form kann Gemeinde Wachstum begleiten und diesen Herausforderungen begegnen?

Blickwinkel 4: Mentoring ist Befähigung.

Mentoring ist Befähigung. Der Mentor gibt nicht nur das weiter, was er gelernt und erkannt hat, sondern hilft dem Mentee dabei, seine ganz persönlichen Stärken, Fähigkeiten und sein Potenzial zu entdecken. Er findet mit dem Jüngeren Möglich-keiten, diese Gaben zu entfalten und einzusetzen.

Lies 1. Petrus 4,10: Wozu macht Petrus uns Mut?

Was würde wohl passieren, wenn jeder in der Gemeinde dem anderen dienen und seine Gabe entsprechend einsetzen würde?

Worin siehst du deine Gaben und Stärken? Wen könntest du damit unterstützen?

Wie kann in deiner Gemeinde Befähigung und Förderung konkret aussehen?

Blickwinkel 5: Mentoring ist Vorbild.

Junge Menschen brauchen Erwachsene als Vorbilder, die ihre eigenen Fragen und Herausforderungen authentisch und transparent leben und die vermitteln, wie im Erfolg, aber auch – und vielleicht erst recht – im Scheitern und Versagen Glaube gelebt werden kann.

Welche Erwartungen hast du an ein Vorbild? Sind diese Erwartungen gerechtfertigt?

Lies Philipper 3,17: Was geht dir bei der Vorstellung durch den Kopf, selbst ein Vorbild zu sein?

Was müsste in deinem Leben passieren, damit du mit Paulus sagen könntest: „Folgt meinem Beispiel“?

Blickwinkel 6: Mentoring ist Multiplikation.

Mentoring ist auf Multiplikation ausgerichtet und bedeutet immer die Weitergabe dessen, was man selbst gelernt, verstanden und an Erfahrung gesammelt hat.

Was kannst du besonders gut?

Lies 2. Timotheus 2,2. Was hast du (vielleicht sogar durch andere) gelernt, was du wiederum weitergeben könntest?

Wie könnte das konkret aussehen?

FOKUS

Der Begriff Mentoring stammt aus Homers Odyssee. Odysseus wünscht sich von Mentor, dass er seinen Sohn während der Abwesenheit berät, begleitet und erzieht.

Mentor wird zum Weggefährten und Lehrer, zum Vorbild und Begleiter, zum Leiter und Erzieher.

In der Bibel ist der Begriff „Mentoring“ nicht zu finden. Aber sowohl im Alten als auch im Neuen Testament sind Beispiele für dieses Prinzip zu erkennen. Schon im Alten Testament stellte Gott Mentor und Mentee zusammen, um das weiterzugeben, was der Ältere erfahren und erlebt hat, zu beraten, zu begleiten, zu investieren und für den späteren Dienst vorzubereiten (5 Mo 1,38). Jesus selbst lebte verschiedenste Mento-ringbeziehungen, die aus weiteren Blickwinkeln beleuchtet werden.

Als die Christen sich noch vor Paulus fürchteten und die Juden den bisherigen Verfol-ger und frisch Bekehrten töten wollten, war es Barnabas, der sich um ihn kümmerte, der Paulus beriet und begleitete. Barnabas ging ein Risiko ein, er investierte: Er nahm Paulus bei sich auf und brachte ihn nach Jerusalem zu den Aposteln, wo er sich für ihn einsetzte (Apg 9,26–30). Danach trennten sich ihre Wege, bis der Mentor später nach Tarsus reiste, um seinen Schützling zu suchen (Apg 11,25). Von dort aus reisten sie gemeinsam nach Antiochia, wo sie ein Jahr zusammenarbeiteten und anschließend zur ersten Missionsreise berufen und ausgesandt wurden. Die Wege von Paulus und Barnabas trennten sich erst, als Barnabas sich wieder einen Risiko-Mentee zur Seite nahm und Paulus lieber auf einen sicheren Begleiter setzen wollte (Apg 15,36–40).

Barnabas war ein umsichtiger und mutiger Mann, der früh das Potenzial in Paulus erkannte, sich später an ihn erinnerte und keine Mühen scheute, Paulus aufzusuchen und ihn zu unterweisen. Er investierte Zeit, Energie, letztlich sich selbst, um Paulus zu fördern und ihn auf die (geistlichen) Herausforderungen des Lebens vorzubereiten.

BLICKWINKEL KONKRET

Wer ist für dich ein Mentor gewesen? Wodurch hat er dich geprägt?

Barnabas blickte hinter die Fassade des Paulus, um das Besondere in ihm zu entdecken.

Schau dich mit diesem Blick in deiner Jugendgruppe oder Gemeinde um und überlege, für wen du dich einsetzen könntest.

BLICKWINKEL

„Ein Mentor ist eine Person mit einer dienenden, gebenden und ermutigenden Haltung, die das Potential in einer noch zu entwickelnden Person entdeckt und diese Person fördert auf dem Weg der Realisierung des vollen Potentials.“

Robert Clinton2

B1