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Generationsgrenzen hinweg zu knüpfen, und sei offen für andere!

VERBINDEN

WEITWINKEL

MOTIV

Gott ist Liebe und als Vater, Sohn und Heiliger Geist auf Beziehung angelegt – so soll auch seine Kirche sein. Gesunde Beziehungen aufzubauen ist eine der wichtigs-ten und vorrangigswichtigs-ten Aufgaben der christlichen Kirche. Die Liebe, die die Nach-folger von Jesus untereinander ausleben, ist ein zentrales Erkennungsmerkmal für ihre Zugehörigkeit zu Gott. Diese Liebe macht ihren Glauben glaubwürdig. Es ist grundsätzlich nicht möglich, Gott zu lieben und seine Mitmenschen zu ignorieren.

Christliche Gemeinschaft muss gebaut und gelebt werden; sie ist mehr als das bloße Zusammensein einiger Leute, die am gleichen Ort zusammenkommen, um an einem geistlichen Programm teilzunehmen.

Verbindende Gemeinden arbeiten bewusst darauf hin, authentische Beziehungen über Generations-, Kultur- und Milieugrenzen hinweg zu knüpfen und mit Men-schen in- und außerhalb der Gemeinde in Kontakt zu kommen. Sie reflektieren und diskutieren ihr Gottes- und Menschenbild, streben nach einer liebevollen Haltung gegenüber ihren Mitmenschen und der Welt, schätzen offene und ehrliche Dialoge und machen sich Gedanken darüber, wie sie Gottes Liebe relevant und zeitgemäß weitergeben können.

FOKUS

Blickwinkel 1: Gott sucht Verbindung.

Gott kommt zu Besuch. Er sucht unsere Nähe. Er wird einer von uns. Er lässt sich verspotten und ans Kreuz nageln. Aus freier Entscheidung. Weil er will, dass du wieder bei ihm wohnst (Joh 14,2–3). Gott sucht den Kontakt zu dir und deinem Nächsten. Dafür hat er alles riskiert. Alles gegeben. Lies das Zitat von Dietrich Bonhoeffer im Blickwinkel 1 (und die Fortsetzung im Blitzlicht).

Was, meinst du, unterscheidet den „wirklichen Menschen“ vom „Idealmenschen“?

Benenne ein paar konkrete Eigenschaften.

Welchen Unterschied macht es, das eine oder das andere zu glauben?

Blickwinkel 2: Gott schafft Verbindung.

Jesus reißt gesellschaftliche und religiöse Barrieren ein. Jesus verbindet, was wir Menschen getrennt haben. Jesus sprengt unsere Vorurteile und macht das Mit-einanderverbundensein zu dem Erkennungsmerkmal seiner Gemeinde. Für Jesus sind wir ein Leib. Wir sind der Körper. Er ist das Haupt. Damals waren es Griechen, Sklaven und Frauen, die von der Gemeindefrömmigkeit ausgegrenzt wurden.

Welche Personengruppen sind es heute?

Wo hast du diese Vorurteile schon einmal erlebt?

Wie baust du Brücken zu Außenseitern?

Bei welchen Menschengruppen tust du dich schwer?

W

BRENNPUNKT Römer 8,38–39 / 1. Korinther 12,12–13 / Matthäus 18,20 / Psalm 8,4–10 / Galater 1,18 / Hebräer 13,2

Blickwinkel 3: Wir brauchen Verbindung.

Wir leben in einer stark individualisierten Gesellschaft. Doch die Bibel beschreibt uns Menschen als Gemeinschaftswesen. Nachfolger Jesu können wir nicht alleine sein!

Wir brauchen Gemeinschaft, um Mensch, aber auch um Christ sein zu können.

Wie gestaltest du für dich die Balance zwischen persönlichem und gemeinschaftlichem Glück?

Wo steckst du in der Gemeinde zugunsten anderer zurück?

Wo kämpfst du für dein eigenes Glück?

Lies das Zitat im Blickwinkel 3. Wie denkst du über die These, dass wir entweder zusammen oder gar nicht wachsen?

Blickwinkel 4: Eine Haltung, die verbindet.

Trotz seiner negativen Erfahrungen bewahrte David sich offensichtlich sein positives Menschenbild (Ps 8,4–10). Jesus selbst ließ sich von den wenig beeindruckenden Menschen (wie z. B. von Kindern, Ungläubigen oder Prostituierten) beeindrucken.

Reflektiere dein Menschenbild. Erwartest du eher Positives oder Negatives von deinen Mitmenschen?

Woran liegt das?

Blickwinkel 5: Ein Dialog, der verbindet.

Paulus und Petrus waren beide unheimlich einflussreiche Leiter in der neutestament-lichen Gemeinde. Beide verfassten Texte, die in den biblischen Kanon aufgenommen wurden. Beide waren starke Persönlichkeiten. Und selbst ihre konträren Überzeugun-gen ließen sie nicht an der Berufung des anderen zweifeln. Historizein, das geÜberzeugun-genseitige Teilen der eigenen Biografie und Gotteserfahrungen, machte das offenbar möglich.

Wo ist Raum für „historizein“ im Leben deiner Gemeinde?

Blickwinkel 6: Eine Geste, die verbindet.

Sowohl für die Menschen im Alten als auch im Neuen Testament war Gastfreund-schaft eine Selbstverständlichkeit. Für Jesus ist es sogar Gottesdienst (Mt 25,34–

40). Ist Gastfreundschaft womöglich eine geistliche Übung, die wir unbedingt wieder trainieren sollten?

Was gibt dir das Gefühl, willkommen zu sein?

Wie kannst du dazu beitragen, dass sich Menschen in deiner Gemeinde willkommen fühlen?

WEITWINKEL

FOKUS

Es ist eine einfache, aber vielleicht die wichtigste Botschaft, die dir Gott vermitteln möchte: „Gott liebt dich!“ Und mich auch. Und deinen Nachbarn, die Verkäuferin im Supermarkt bei dir um die Ecke, den Knöllchenverteiler, den Asylsuchenden, den Politiker. Gott liebt jeden Menschen und er möchte uns Menschen nahe sein.

Diese Erkenntnis zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel: Gott erschafft den Menschen und gibt ihm den Auftrag, diese Erde zu bevölkern (1 Mo 1,26–28).

Ihm ist Begegnung so wichtig, dass er mit dem siebten Schöpfungstag gleich einen

„Begegnungstag“ einrichtet (1 Mo 2,2–3). Von Anfang an kommt Gott zu Besuch (1 Mo 3,8–9). Und selbst, als wir Menschen meinten, wir bräuchten Gott nicht, lässt Gott nicht locker und findet eine Möglichkeit, den Bruch zu heilen.

Bei der großen Wanderschaft zeltet Gott, um seinem Volk nahe zu sein (2 Mo 25,8).

Er leidet, wenn sein Volk schlechte Wege beschreitet, und sendet immer wieder Propheten, um es zur Umkehr zu bewegen. Und dann, als die Zeit erfüllt war, wird der Schöpfer selbst Geschöpf. Ausgestoßener. Asylant. Tischler. Geächtet. Verspottet.

Verraten. Alleingelassen. Grausam hingerichtet. Doch er wählt bewusst diesen Weg, weil er will, dass wir eines Tages wieder bei ihm wohnen (Joh 14,2–3; Offb 21,1–3).

Gott liebt uns unermesslich und er sucht den Kontakt. Zu dir und zu deinem Nächsten. Daran lässt der biblische Bericht keinen Zweifel. Dafür hat er alles riskiert, alles gegeben.

BLICKWINKEL KONKRET

Lies das unten stehende Zitat von Dietrich Bonhoeffer (und die Fortsetzung im Blitzlicht).

Was, meinst du, unterscheidet den „wirklichen Menschen“ vom „Idealmenschen“?

Notiere dir jeweils fünf Eigenschaften.

Welchen Unterschied macht es, das eine oder das andere zu glauben?

BLICKWINKEL

„Ecce homo – seht den menschgewordenen Gott, das unergründliche Geheimnis der Liebe Gottes zur Welt.

Gott liebt den Menschen. Gott liebt die Welt. Nicht einen

Idealmenschen, sondern den Menschen wie er ist, nicht

eine Idealwelt, sondern die wirkliche Welt. Was uns ver-

abscheuungswürdig ist in seiner Widergöttlichkeit, wovor

wir uns zurückziehen in Schmerz und Feindschaft, der

wirkliche Mensch, die wirkliche Welt, das ist für Gott Grund

unergründlicher Liebe, damit vereint er sich aufs Innigste.