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Die Figuren auf der nächsten Seite illustrieren die Entwicklung der Kosten-Nutzen-Verhältnisse auf Basis der eingesetzten Mittel EnergieSchweiz (Betrachtung 1) und der kantonalen Fördermittel (Betrachtung 2, inkl. Mittel EnergieSchweiz) in den Jahren 2001–2010:

0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4 1.6

Öffentliche Hand, Gebäude

Wirtschaft Mobilität Erneuerbare

Energien

Total EnergieSchweiz inkl. Overhead u.

Globalbeiträge Rp / kWh

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Figur 28: Entwicklung der Kosten-Wirksamkeiten Mittel EnergieSchweiz der freiwilligen Mass-nahmen von EnergieSchweiz in den Jahren 2001 bis 2010.

0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4 1.6

Öffentliche Hand, Gebäude

Wirtschaft Mobilität Erneuerbare Energien

Total EnergieSchweiz inkl. Overhead u.

Globalbeiträge Rp / kWh

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Figur 29: Entwicklung der Kosten-Wirksamkeiten Mittel EnegieSchweiz und Fördermittel Kantone in den Jahren 2001 bis 2010.

Zu den einzelnen Marktsektoren können folgende Beobachtungen angeführt werden:

6.4.1 Öffentliche Hand und Gebäude:

Die Kosten-Wirksamkeit im Sektor „Öffentliche Hand und Gebäude“ hat sich bezogen auf die Mit-tel EnergieSchweiz um 12% gegenüber 2009 verbessert. Bei stabil gebliebenen MitMit-teln von Ener-gieSchweiz ist die zusätzliche Wirkung gestiegen, was eine Verbesserung der Fördereffizienz be-deutet. 2010 wird auch das beste Resultat seit Beginn des Programmes erzielt, wobei der absolu-te Unabsolu-terschied zum nächstbesabsolu-ten Verhältnis mit 0.005 Rp./kWh sehr gering ist. Wenn nur die Mit-tel EnergieSchweiz berücksichtigt werden, weist dieser Sektor die beste Fördereffizienz der vier Sektoren auf. Dies ist das Resultat eines langjährigen Trends seit 2001, bei welchem die Kosten-Wirksamkeit bei ungefähr konstant bleibenden Mitteln um fast 75% verbessert werden konnte.

Ein anderes Bild zeigt sich, wenn die kantonalen Mittel mitberücksichtigt werden. Wie im vergan-genen Jahr hat die erzielte Wirkung nicht im selben Mass wie die ausbezahlten Fördermittel zuge-nommen: Die vergleichsweise hohen Globalbeiträge, zusätzliche Finanzmittel aus den kantonalen Budgets sowie die Pflicht, diese Mittel rasch abfliessen zu lassen, haben in vielen Kantonen dazu geführt, dass die Beitragssätze pro Fördergegenstand erhöht wurden. Damit wurde zwar eine grössere Nachfrage ausgelöst, gleichzeitig hat sich aber auch die Kosten-Wirksamkeit verschlech-tert. Während sich in den ersten Jahren der Wirkungsanalyse die Kosten-Wirksamkeit verbesser-te, ist deshalb nun wieder ein gegenläufiger Trend auszumachen.

0 5000 10000 15000 20000 25000 30000 35000 40000 45000 50000

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

energo EnergieSchweiz für Gemeinden

Energie in Infrastrukturanlagen Minergie

energiesparwoche kant. Förd. Gebäude (ohne Minergie)

Figur 30 Entwicklung der Förderbeiträge (in 1000 CHF) im Bereich öffentliche Hand und Gebäude nach Produkt zwischen 2001 und 2010 (Mittel ECH und Kantonale Fördermittel).

6.4.2 Wirtschaft:

Im Sektor „Wirtschaft“ hat sich die Kosten-Wirksamkeit gemäss den drei Betrachtungen deutlich verbessert und liegt nun wieder auf dem Niveau der Jahre vor dem wirtschaftlichen Einbruch 2009. Obwohl der Mitteleinsatz von EnergieSchweiz in diesem Bereich angestiegen ist, hat die Zunahme der Wirkungen beim Energiemodell dies bei weitem überkompensiert. Daraus resultie-ren im Vergleich zu 2009 geringere Kosten pro Energieeinheit um 63%. Zu bemerken ist, dass das

Ergebnis der Betrachtung 2 (Mittel EnergieSchweiz und Kantone) identisch ist, weil keine kantona-len Mittel in diesem Sektor aufgewendet werden. Werden die Gesamtmittel betrachtet, verbesserte sich die Kosten-Wirksamkeit aufgrund der Wirkungen und geringeren Investitionen um 65% ge-genüber dem Vorjahr. Rückblickend ist für diesen Sektor das typische Muster einer Produkteinfüh-rung abzulesen. Das Kosten-Nutzenverhältnis für die Elektrogeräte/Lampen blieb über die Jahre nahezu konstant. Die Verbesserung des Verhältnisses in den ersten 6 Jahren des Produktes ist also auf die EnAW Produkte zurückzuführen. Bei der Einführung waren die Kosten hoch (Aufbau des Konzepts, Kommunikation, Administration, etc.) während die erzielten Wirkungen aufgrund niedriger Teilnehmerzahlen noch gering ausfielen. Im Reifungsprozess des Produktes schliessen sich immer mehr Unternehmen dem Programm an. Dadurch entstehen geringere Transaktions-kosten und die Wirkungen springen stark an („low hanging fruits“). Seit 2006 zeigt sich dann bei einer guten Fördereffizienz ein Sättigungseffekt in diesem Sektor. Die Auswirkungen der Wirt-schaftskrise auf das Kosten-Nutzenverhältnis im Jahr 2009 lassen sich in der Figur 27 gut able-sen, sind doch die Wirkungen im Energie-Modell in diesem Jahr stark zurückgegangen. 2010 konnte bei verbesserter Wirtschaftslage wieder das Niveau von 2007 erreicht werden. Ergänzend ist zu erwähnen, dass das Ergebnis des Sektors aufgrund der verfügbaren Schätzungen leicht un-terschätzt wird, weil für mehrere Produkte des Marktbereiches (z.B. TopTen, Elektromotoren) kein geeignetes, empirisch gestütztes Wirkungsmodell existiert. Dies hat zur Folge, dass auf der Wir-kungsseite nur ein Teil der finanziell unterstützten Produkte quantifiziert wird.

6.4.3 Mobilität:

Die Kosten-Wirksamkeit im Sektor „Mobilität“ bezogen auf die Mittel EnergieSchweiz verbesserte sich um 4% gegenüber 2009. Die Mittel von EnergieSchweiz und auch die im Berichtsjahr ausge-wiesene energetische Wirkung sind kleiner als im Jahr 2009, allerdings sind die Mittel proportional stärker gesunken als die Wirkung. Aufgrund der geringen Anzahl Produkte mit quantifizierbarer energetischer Wirkung weist der Marktsektor Mobilität über alle Jahre ein vergleichsweise schlech-tes Kosten-Nutzen-Verhältnis bezogen auf die von EnergieSchweiz bereitgestellten Mittel auf. Vor allem bei der Wirkungsanalyse des Produktes Agentur EcoCar konnte aufgrund fehlender empiri-scher Grundlagen keine Wirkungsabschätzung für substanzielle Teilprojekte gemacht werden.

Trotzdem verbessert sich das Kosten-Nutzenverhältnis seit 2007 kontinuierlich. Die Schwankun-gen in den Vorjahren korrelieren mit den ÄnderunSchwankun-gen der zusätzlichen WirkunSchwankun-gen, wie im Kapitel 6.3beschrieben. Zudem nahmen die eingesetzten Eigen- und Drittmittel ab 2003 beim Produkt QAED kontinuierlich ab, bei den noch aktiven Produkten blieben sie mehrheitlich konstant (ausser Agentur EcoCar). Im Überblick lässt sich besonders bei QAED daraus eine Steigerung der Kos-teneffizienz ableiten.

-250 250 750 1250 1750 2250

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Eco-Drive (QAED) e'mobile Agentur EcoCar (ohne NewRide)

Veloland Schweiz Modellstadt Burgdorf Senkung Flottenverbrauch NewRide

Figur 31 Summe Mittel ECH und Kantonale Fördermittel (in 1000 CHF) für Mobilität 2001-2010.

6.4.4 Erneuerbare Energien:

Im Marktsektor Erneuerbare Energien haben die energetischen Wirkungen im Vergleich zu 2009 abgenommen, während auch die Mittel EnergieSchweiz leicht gesunken sind. Das führt dazu, dass sich die Kostenwirksamkeit 2010 nicht verändert hat. Werden die einzelnen Marktbereiche separat betrachtet, sind die Entwicklungen sehr unterschiedlich. In der Zeitreihe erreicht das Jahr 2010 das drittbeste Kosten-Nutzenverhältnis seit Beginn des Programmes. Ein bedeutender Teil der eingesetzten Mittel strammt von den Kantonen. In der Betrachtung 2 schlägt dies entspre-chend zu Buche und führt 2010 zu einer deutlichen Verschlechterung der Kosteneffizienz (+39%).

Über die letzten 10 Jahre bleibt gemäss Betrachtung 2 die Kosteneffizienz bei den Erneuerbaren Energien auf hohem Niveau. Dennoch ist eine gewisse Dynamik zu beobachten. In den ersten vier Jahren ist das Kosten-Nutzenverhältnis vergleichsweise ungünstig. Während dieser Zeit ist der Mitteleinsatz anfangs (zumindest für Holz) noch hoch und sinkt rapide auf einen Tiefstwert im Jahr 2004 (Figur 32). Bei den damals geförderten Technologien handelt es sich um Massnahmen, die hohe Investitionen erfordern und zweitens teilweise hohe Betriebs- und Unterhaltskosten verursa-chen (u.a. Holzfeuerungen, Biogas-Anlagen). Zwisverursa-chen 2004 und 2007 haben die kantonalen För-dermittel kontinuierlich um 60% zugenommen. Vornehmlich wurden dabei Technologien gefördert, welche nahe an der Wirtschaftlichkeit zu betreiben sind und zugleich hohe energetische Wirkun-gen erzielen (Holz und Wärmepumpen). Dadurch verbesserte sich das Kosten-Nutzenverhältnis.

Ab 2008 haben die eingesetzten Mittel der Kantone jedoch überproportional zugenommen und im Sonderjahr 2009 sogar eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 70% erreicht. Gefördert wurden neben den bisherigen Technologien, welche allmählich eine Marktsättigung erfuhren, auch weni-ger wirtschaftliche Technologien wie Abwärmenutzung, Photovoltaik oder Wind. Obwohl die neuen erneuerbaren Energien dadurch einen Schub erfuhren, sind diese zusätzlich generierten Wirkun-gen noch vergleichsweise gering. Aus der Summe dieser Umstände, verschlechterte sich das Kosten-Nutzenverhältnis in den letzten drei Jahren wieder entsprechend signifikant.

-4000 1000 6000 11000 16000 21000 26000

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Kleinwasserkraftwerke Thermische Solaranlagen Photovoltaik

Wärmepumpen Geothermie Holz

Wind Biomasse Abwärmenutzung

Figur 32 Entwicklung der Förderbeiträge (in 1000 CHF) nach Technologie zwischen 2001 und 2010 (Mittel ECH und Kantonale Fördermittel).