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Die Arbeiten konzentrierten sich – neben der standardmässigen Datenerhebung und Wirkungs-schätzung – auf die Anpassung und die Weiterentwicklung der Methoden für bestehende Produkte oder Marktbereiche. Für das Berichtsjahr 2010 waren keine neuen für die Wirkungsanalyse rele-vanten Produkte zu beachten. Folgende Anpassungen wurden gegenüber der Wirkungsanalyse im Vorjahr vorgenommen:

• Die Zahlen zur Energiewirkung im Bereich Holzenergie wurden gemäss der aktualisierten Version der Schweizerischen Holzenergiestatistik aufdatiert. Die Anpassung erfolgte rückwirkend für das Jahr 2009.

• Die Zahlen zu den von der Stiftung Klimarappen unterstützten Projekten ausserhalb des Gebäudebereiches, welche von den zusätzlichen Wirkungen in entsprechenden Berei-chen abgezogen werden, wurden dem aktuellen Stand der Projektumsetzung angepasst.

Die Anpassung erfolgte rückwirkend für die Jahre 2008 und 2009.

• Rückwirkend wurde für die aufgewendeten finanziellen Mittel der EnAW eine Korrektur vorgenommen. Gemäss Vertrag standen der EnAW 2009 1.22 Mio. CHF zu Gute, es wur-den jedoch nur 0.7 Mio. CHF effektiv fakturiert. Dieser Betrag wurde in wur-den Finanzzahlen des Vorjahres nun angepasst.

• Beim Wirkungsmodell MINERGIE wurden die Zahlen zur Ermittlung der energetischen Wirkungen sowie der Mehrinvestitionen gemäss dem Harmonisierten Fördermodell 2007 (HFM 2009) auf den neusten Stand gebracht.

3050 3250 3450 3650

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Heizgradtage Schweiz

HGT

Die Korrekturen führen dazu, dass im vorliegenden Bericht die Zahlen für das Jahr 2009 leicht von den 2010 publizierten Zahlen (INFRAS 2010) abweichen.

Seit dem 1. Januar 2008 wird eine CO2-Abgabe auf Brennstoffe erhoben. Damit werden ein Teil der freiwilligen Zielvereinbarungen zwischen den Unternehmen und dem Bund in Verpflichtungen überführt, welche zur Abgabebefreiung führen. Die Zielvereinbarungen galten bis dahin als freiwil-lige Massnahme und deren energetische Wirkung wurde EnergieSchweiz angerechnet (Produkte Energie- und Benchmarkmodell der EnAW). Mit der Einführung der CO2-Abgabe sind die in Ver-pflichtungen überführten Zielvereinbarungen im Prinzip nicht mehr freiwillig, sondern neu Bestand-teil eines gesetzlichen Instrumentariums. Weil sie aber lange auf freiwilliger Basis vorbereitet und abgeschlossen wurden und ohne Vorarbeiten und finanzielle Unterstützung von EnergieSchweiz nicht zum Zeitpunkt der Einführung der CO2-Abgabe hätten wirksam sein können, werden sie wei-terhin als Teil des Massnahmenbündels EnergieSchweiz betrachtet. Im vorliegenden Bericht wer-den also die energetischen Wirkungen und die ausgelösten Investitionen der im Rahmen der EnAW erarbeiteten Zielvereinbarungen und Verpflichtungen weiterhin wie bisher berücksichtigt (durchschnittlicher Anteil 40% der erzielten Reduktionen). Im Kapitel 6.3 wird zur Erhöhung der Transparenz erläutert, welcher Anteil der EnAW-Energiewirkung auf Verpflichtungen gemäss CO2 -Gesetz zurückzuführen ist und welche Bedeutung diese haben, bezogen auf die Gesamtwirkung EnergieSchweiz.

2 Vorgehen

Die Abschätzungen der Wirkungen basieren auf den durch INFRAS plausibilisierten und ergänz-ten Daergänz-ten der Partner von EnergieSchweiz (Kantone, Agenturen, Netzwerke und direkte Projekt-nehmer). Diese wurden mit spezifischen Erhebungen (Excel-Erhebungsraster, MIS, eForm Kanto-ne und persönliche Auskünfte) erfasst. Die Angaben wurden soweit möglich durch Ergebnisse von verfügbaren Evaluationen ergänzt und gestützt. Die Datengrundlagen sind in Annex E und F im Detail ersichtlich.1

Grundsätzlich können die energetischen Wirkungen auf zwei Arten abgeschätzt werden (siehe auch Figur 4):

Bottom-up: Die Anzahl im Berichtsjahr neu beeinflusster Akteure, realisierter Anla-gen, durchgeführter OptimierunAnla-gen, eingesparter Personenkilometer etc. werden ermittelt. Diese Anzahl wird mit einem durchschnittlichen Energieeinsparungs resp. -Energieproduktionsfaktor hochgerechnet.

Top-down: Auf Grund der gemäss offiziellen Statistiken vorliegenden Daten (z.B. to-tal neu erstellte Anlagen oder Energieverbrauch) wird derjenige Anteil bestimmt, der dem Programm EnergieSchweiz nach Abzug einer grob bestimmten Referenzentwick-lung zuzuschreiben ist.

Gesamtmarkt

Wirkung in TJ

Anzahl erreichte Personen, Anlagen etc.

%-Satz

spez.

E-Faktor z. B. 100 MJ/Pkm gegenüber herkömmlichem Fahrzeug z. B. 66% (total verkaufte WP - Referenzszenario)

z. B. total 2009 verkaufte Wärmepumpen, totale E-Einsparungen resp. Produktion

z. B. Anzahl verkaufte effiziente Fahrzeuge nach Antriebsart x durchschn. gefahrene Distanz pro a Bottom-up

Top-down

Figur 4: Schätzverfahren energetische Wirkungen.

Die pro Marktbereich resp. eigenständige indirekte Massnahme geschätzten energetischen Wir-kungen und ausgelösten Investitionen werden in das bereits unter Energie2000 entwickelte INFRAS-Schätzmodell einbezogen. Damit können die Auswirkungen der unter EnergieSchweiz

1

Die Methodik zur Abschätzung der direkten Massnahmen im Rahmen der kantonalen Förderprogramme wurde in Zusammenarbeit mit dem Departement Erfolgskontrolle der kantonalen Energiefachstellenkonferenz erarbeitet. Die entsprechenden Ergebnisse dienen auch als Grundlage für die Vergabe der Globalbeiträge an die Kantone gemäss Artikel 15 EnG (vgl. INFRAS 2010).

getroffenen Massnahmen auf Emissionen und auf Beschäftigung abgeschätzt werden. Eine kurze Beschreibung des „INFRAS-Schätzmodells“ ist in Annex G und H dargestellt.2

Ergänzend zu den quantitativen Auswertungen und als Interpretationshilfe wurde jedes Produkt und jede Massnahme der Wirkungsanalyse beschrieben und u.a. nach folgenden Aspekten beur-teilt (vgl. Annex A):

Produktbeurteilung: Wo steht das Produkt im Lebenszyklus, welches technisch-wirtschaftliche Potenzial weist das Produkt auf?

Bewertung des Wirkungsmodells: Berücksichtigung einer Referenzentwicklung; Be-rücksichtigung von Imitations- und Multiplikationseffekten; BeBe-rücksichtigung von Doppel-zählungen.

Bewertung der empirischen Basis: Wie gut sind die Datengrundlagen für: Mengen, Wir-kungsdauer, spez. Wirkung und Kosten / Investitionen.

Für alle einbezogenen Marktbereiche resp. Produkte wurde eine Übersicht über die Methodik und eine Auflistung über Annahmen und Unsicherheiten bzgl. der Datenqualität vorgenommen (Annex J). Generell sind die Unsicherheiten bei den Schätzungen als verhältnismässig anzusehen ange-sichts des Aufwandes, den genauere Schätzungen erfordern würden und dem daraus entstehen-den Nutzen einer grösseren Genauigkeit. Naturgemäss ist bei entstehen-denjenigen Bereichen grössere Vorsicht angebracht, bei denen die Wirkungszusammenhänge komplex sind und / oder die An-nahmen nicht mit vertiefenden Evaluationsstudien gestützt werden konnten.

2 Ausführlichere Darstellungen der Annahmen und Datengrundlagen des Schätzmodells sind in früheren Pub-likationen im Rahmen der Wirkungsanalyse zu finden (vgl. die entsprechenden Jahresberichte zu den Wir-kungen von Energie2000 seit 1997).

3 Wirkungen auf Energie und Umwelt

3.1 Energetische Wirkungen im Berichtsjahr