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1. Urbane Situierung

Die Stützpunktbücherei Philadelphiabrücke ersetzt die bisher geführten Kleinbüchereien Karl-Löwe-Gasse und Egger-Lienz-Gasse und wird für den Bezirk Meidling die große Bezirksbücherei sein. Sie ist im Bezirkszentrum angesiedelt, mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln bestens erreichbar und mit ihrer Positionierung in einem Einkaufszentrum auch weithin öffentlich wahrnehmbar. Daneben wird es in Meidling weiterhin die Zweigstelle Am Schöpfwerk geben, diese wird aber im Bestand und den Angeboten der Bedeutung der Stützpunktbücherei Philadelphiabrücke untergeordnet; die Zweigstelle Am Schöpfwerk soll die Aufgabe der lokalen Versorgung übernehmen.

Zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung wird die Stützpunktbücherei Philadelphiabrücke die zweitgrößte Bücherei der Büchereien Wien sein. Mit ihrer leichten Erreichbarkeit (unmittelbare Anbindung an die U6/Station Philadelphiabrücke und die S-Bahnstation/Bahnstation Meidling) hat sie zweifellos überregionale Bedeutung und wird deshalb auch ein Anziehungspunkt für ganz Wien, insbesondere die westlichen und südlichen Bezirke Wiens sein. Zu beachten ist allerdings bei ihrer Konzeptionierung die verkehrsmäßige Nähe zur neuen Hauptbibliothek am Urban-Loritz-Platz (10 Minuten mit der U-Bahn).

Eine Besonderheit der räumlichen Situierung ergibt sich durch die unmittelbare Nachbarschaft mit einer großen Musikschule.

Synergieeffekte durch gemeinsame Nutzung von Infrastruktur und Vortragssaal wurden bereits bei der baulichen Planung berücksichtigt. Auch künftig sollen Bücherei und Musikschule sich gemeinsam nach außen präsentieren (Marketing, Veranstaltungen, etc.)

2. Grundkonzept und Zielgruppen

Aufgrund dieser räumlichen Situierung soll die Stützpunktbücherei Philadelphiabrücke einerseits eine attraktive

„normale„ Bezirksbücherei sein mit einem größerem Allgemeinbestand. Andererseits soll sie Angebote vorweisen, die auf die Nachbarschaft mit der Musikschule reagieren und eine überregionale Attraktivität besitzen. Solcherart wird die Bücherei Philadelphiabrücke auch Werbefunktion für das Gesamtsystem der Büchereien Wien haben.

Besondere Zielgruppe

sind junge Leute zwischen 14 und 20, auf deren Bildungs- und Unterhaltungsbedürfnisse die Bücherei im besonderen Maß durch ihre Angebote und Veranstaltungen reagiert.

Weitere Zielgruppen:

BesucherInnen des Einkaufszentrums und der Musikschule, PendlerInnen.

Das räumliche Konzept soll einerseits großzügig, andererseits möglichst flexibel sein:

Regale mit Medien sind nur einer der Bestandteile der räumlichen Gestaltung. Wichtig sind auch entsprechende Freiflächen, die ästhetische Großzügigkeit signalisieren und flexible Lösungen zulassen (fahrbare Regale, mobile Raumtrennelemente, flexible Gestaltungselemente vor allem im Jugendbereich)

3. Öffnungszeiten und Arbeitsorganisation

Nur eine geöffnete Bücherei ist eine attraktive Bücherei. Die Zielgruppenorientierung der Stützpunktbücherei Philadelphiabrücke macht es notwendig, sich auf neue Öffnungszeiten einzustellen. Ziel ist, sich einigermaßen an die Öffnungszeiten des Einkaufszentrums anzupassen: Die Bücherei hat sechs Tage geöffnet, die Öffnungszeiten sind leicht merkbar.

Als erste Arbeitshypothese gilt: Die Stützpunktbücherei Philadelphiabrücke übernimmt die Öffnungszeiten der neuen Hauptbibliothek am Gürtel: Mo-Fr 11–19Uhr, Sa 10-14Uhr.

Für die Arbeitsorganisation bedeutet dies ein Abkehr von fixen, für alle MitarbeiterInnen gleichen Arbeitszeiten. Es ist ein Schichtdienstmodell und ein Modell flexibler Arbeitszeiten zu erstellen, das sich einerseits den Bedürfnissen des Publikums stellt, andererseits den berechtigten Bedürfnissen der MitarbeiterInnen entgegenkommt. Möglicherweise ergeben sich aus der Erweiterung neue Formen des Beschäftigungsverhältnisses (Aushilfskräfte) und neue Formen der Kooperation (Beschäftigung von MitarbeiterInnen anderer Institutionen).

1 Gekürzte Fassung des Originalkonzeptes: Gesamtkonzept Philadelphiabrücke (Fassung: 25.9.2002).

4. Medienbestandskonzept

Die Stützpunktbücherei Philadelphiabrücke wird die Bestände der Büchereien Karl-Löwe-Gasse und Egger-Lienz-Gasse übernehmen. Die Bestände der beiden Büchereien werden gesichtet, auf ihre Brauchbarkeit für die Stützpunktbücherei Philadelphiabrücke überprüft und entsprechend bearbeitet. Mit den laufenden Budgets für die beiden Büchereien wurde schon 2002 Bestandsaufbau für alle Wissensgebiete betrieben. Dieser Bestandsaufbau im Rahmen der Auswahlliste wird im nächsten Jahr fortgesetzt.

Darüber hinaus wird ein gezielter Ausbau bei Schwerpunkten betrieben, die die Stützpunktbücherei für junges Publikum besonders interessant machen:

-(vor der Eröffnung): Zeitschriften (Zeitschriftenangebot für Pendler, Jugendzeitschriften, Musikzeitschriften, EDV-Zeitschriften, ...)

Zielbestand: 50000-60000 Medien (je nach zur Verfügung stehendem Platz) Zielbestand bei Eröffnung der Bücherei: 35000-40000 Medien

Zusammensetzung des Zielbestandes: 30% Non-Book-Medien

Für den Aus- und Aufbau dieser Bestände werden entsprechende Mittel bereitgestellt. Diese werden im Rahmen der Budgetplanung 2003 bekannt gegeben.

5. Zusätzliche Angebote

Neben dem Aufbau eines entsprechenden Medienbestandes muss besonders auch auf jugendspezifische Angebote aller Art geachtet werden:

-Raumgestaltung (flexibel, Gestaltungsmöglichkeiten durch Jugendliche)

-Veranstaltungen

-Workshops, Beratung, Info

-Mitarbeit von Jugendlichen in der Bücherei (Selbstbestimmung)

-Kooperation mit anderen Jugendeinrichtungen

Für den Musikschwerpunkt soll in Abstimmung mit dem College Kunstraum und der Musikschule Meidling ein passendes Angebotskonzept erarbeitet werden, das neben dem entsprechenden Medienbestand noch folgende Bereiche

berücksichtigen soll:

-gemeinsame Programmarbeit und Veranstaltungstätigkeit -Multimediabereich in der Bücherei:

25 Publikums-PCs 5 Musikabhörplätze 4 Videoplätze

6. Die funktionalen Bereiche der Bücherei

Das Raumnutzungskonzept der Bücherei Philadelphiabrücke hat folgende funktionalen Bereiche zu umfassen:

Belletristikbereich Erwachsene:

3PCs mit Opac und Angeboten für Kinder Bilderbuchecke

kindergerechte Sitzgelegenheiten

lockere, flexible Einrichtungsgestaltung Möglichkeiten für Klassenführungen

Musik-, Video- und Multimediabereich:

10000 CDs 4000 Videos 2000 DVDs

2000 CD-ROMs, Spiele, u.ä. Medien Dazu gehören:

5 Musikabhörplätze 4 Videoplätze 7 Internet-PCs

5 PCs mit CD-ROM-Nutzung (Datenbanken?) Drucker

Jugendbereich:

Im Schnittpunkt zwischen Multimedia, Musik und Sachbuchbereich.

Klar abgegrenzt von der Kinderbücherei, jedoch in Nähe zu dieser Jugendgerechte, flexibel-gestaltbare Einrichtung

gemütliche Sitzecke (gestaltbar)

Pinwand, Poster sollen aufgehängt werden können, ...

Abtrennbarkeit durch mobile Raumtrenner (Workshops, Klassenführungen, etc.)

Zeitungs- bzw. Zeitschriftenbereich:

Präsentationsmöbel

gemütliche Sitzecke mit mindestens 8 Sitzplätzen

Ruhig, jedoch in Reichweite des Ausleihbereichs, eventuell an Glasfront Café-Bereich (mit Kaffee, Getränken, ...)

Studienplätze, Arbeitsbereich:

an der Glasfront ruhig gelegen

Arbeitsplätze (Tische, Sessel)

5 PC-Arbeitsplätze (mit Opac, Internet und Office-Programmen)

Servicebereiche:

Ausleihe und Information Garderobe

Kopierer

Regalierungspläne sollten von einer durchschnittlichen Absenzquote von 20-25 % des Zielbestandes ausgehen. Diese Zahl ist für einzelne Bestandsbereiche zu differenzieren.

2 Realisierung des Konzeptes - die Bücherei