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Entlehnungen über die verschiedenen Altersgruppen sind in Tabelle 8 angeführt. Werden wiederum die Prozentwerte ermittelt (s. Tabelle 9 ) und in einer Grafik dargestellt, dann zeigt sich eine auffällige Abweichung bei den 20 bis 30 jährigen BenutzerInnen in Abbildung 13.

12. Bezirk 67%

1o. Bezirk 5%

23. Bezirk 5%

restl. Bezirke 17%

Bundesländer 6%

Abbildung 12: Regionale Verteilung der

BesucherInnen in der „Phib“ (Bezirke in Wien und Bundesländer)

Alter HB Phib Alle BW

0-9 85402 31033 657103 665962

10-19 252137 44650 541899 748478

20-29 488577 40022 238457 701969

30-39 324752 42187 378766 671495

40-49 279637 44330 480653 717720

50-59 132019 22259 276907 383649

60-69 81610 17703 287914 338663

70-79 18211 5493 109112 116775

80-89 6374 1844 51421 51973

90-99 418 95 3001 3080

Summe 1669137 249616 3025233 4399764

Alle BW (ohne HB und Phib)

Tabelle 8: Entlehnungen nach Altersgruppen für: HB - Phib - (Alle BW - ohne HB und Phib) - Alle BW

Die Entlehnungen für diese Altersgruppe gehen im Vergleich zur Hauptbücherei und zur Philadelphiabrücke im Gesamtsystem (ohne Phib und HB) deutlich zurück, was natürlich auch mit der prozentual geringeren Anzahl an BesucherInnen für diese Altersgruppe, wie sich oben bereits zeigte (s. Kapitel 3.2, Tabelle 5), zusammenhängt. Allerdings lässt sich diese Abweichung nicht nur mit der vergleichsweise geringen Zahl an NutzerInnen erklären, da der Einbruch bei den Entlehnungen in dieser Altersgruppe stärker ist.

Für die Hauptbücherei ist hier im ersten Lebensjahrzehnt eine stärkere Abweichung nach unten, dafür aber im dritten Lebensjahrzehnt eine deutliche Abweichung nach oben zu erkennen. Was hier nicht ersichtlich ist, ist dass die Bücherei Philadelphiabrücke mit einem Anteil von 3,6 % am Gesamtbestand der Büchereien Wien, bei 5,8 % der Entlehnungen im Gesamtsystems liegt. Diese Zahlen liegen auch bei einem Vergleich mit anderen Zweigstellen deutlich über dem Durchschnitt.

0-9 10-19 20-29 30-39 40-49 50-59 60-69 70-79 80-89 90-99 0

Alle BW (ohne HB und Phib) Alle BW

Altersgruppen

Abbildung 13: Entlehnungen nach Alter für: HB - Phib - (Alle BW - ohne HB und Phib) – Alle BW (in%)

Eine Unterteilung nach Benutzergruppen wird in Tabelle 10 und Abbildung 14 vorgenommen.

Auch hier ist die „Phib“ speziell bei den Jugendlichen gut positioniert, allerdings liegt sie bei den Entlehnungen der 12 bis18jährigen in geringerem Maße über den Vergleichswerten wie es die Benutzerzahlen aus Abbildung 10 erwarten lassen würden. Wohingegen die

Entlehnungen für die Gruppe der 19 bis 59jährigen wiederum positiv hervorzuheben ist. Ein Blick auf Abbildung 13 zeigt, dass die „Phib“ in dieser Gruppe eine sehr gleichmäßige

Alter HB Phib Alle BW

0-9 5% 12% 22% 15%

Summe 100% 100% 100% 100%

Alle BW (ohne HB und Phib)

Tabelle 9: Entlehnzahlen nach Altersgruppen (in%) für: HB - Phib - (Alle BW- ohne HB und Phib) - Alle BW

Nutzung des Bestandes bis zur Mitte des fünften Lebensjahrzehnts aufweist. D.h. die Gruppe der „Erwachsenen“ hat eine große Bedeutung als Benutzergruppe für die „Phib“, da, wie aus Abbildung 10 zu ersehen ist, 38 % an BenutzerInnen für 61 % an Entlehnungen

verantwortlich sind.

Frauen liegen in der Philadelphiabrücke bei Entlehnungen24 ebenfalls weit vor den Männern wie aus Tabelle 11 und Abbildung 15 hervorgeht.

24 Es soll hier darauf hingewiesen werden, dass die Ausleihen gezählt werden, die in der Bücherei getätigt werden und nicht die Ausleihen, von in der Bücherei Philadelphiabrücke eingeschriebenen LeserInnen.

Alter Frauen Männer

Tabelle 11: Entlehnungen nach Altersgruppen und Geschlecht (Phib)

Abbildung 14: Verteilung an Entlehnungen nach Benutzergruppen für: HB – Phib – Alle BW – ohne HB und Phib) – Alle BW (in%)

Alter HB Phib Alle BW

0 - 11 122058 41550 858481 883771

12 - 18 181347 31290 321759 479697

19 - 59 1259119 151641 1393545 2525805

60 - 99 106613 25135 451448 510491

Summe 1669137 249616 3025233 4399764

Alle BW (ohne HB und Phib)

Tabelle 10: Entlehnungen nach Benutzergruppen für: HB - Phib - (Alle BW - ohne HB und Phib) – Alle BW

Laut Statistik öffnet sich die Schere bei den Entlehnungen zwischen Frauen und Männern speziell im zweiten Lebensjahrzehnt und verkleinert sich merkbar erst wieder im fünften Lebensjahrzehnt.

Interessant ist auch ein Blick auf die Beliebtheit von Medien bei den 12 bis 18jährigen Jugendlichen (s. Tabelle 12) in der Philadelphiabrücke.

Erklärung: (Z) Zeitschriften; NOT (Noten); (V) Videokassetten; (CDR) CD-Rom;

(TC) Kassetten; (MPS) Sprachkurse; (MPSCR) CD-Rom Sprachkurse.

Gereiht nach den Spitzenreitern sind bei Entlehnungen sowohl bei Mädchen als auch bei Burschen, Bücher die beliebteste Mediengruppe gefolgt von CDs, Filmen und Zeitschriften.

Abgesehen von deutlich geringeren Entlehnzahlen bei den Burschen gibt es kaum Unterschiede in der Reihung der Mediengruppen zwischen Mädchen und Burschen. In Tabelle 12 fällt nur die stärkere Nutzung von Musiknoten durch Mädchen auf.

Zwar wäre die Nutzung der Medien aus der Jugendbücherei von Interesse allerdings wird in den Abfragen zu dieser Arbeit keine Unterscheidung der Standorte (ob aus der

Jugendbücherei oder den übrigen Bereichen) vorgenommen. Man kann aber davon ausgehen dass ein großer Teil der entlehnten Bücher und Zeitschriften aus der Jugendbücherei stammen (s.a. Kapitel 6.2). Bei Büchern sind sicherlich auch viele Comics dabei.

0-9 10-1920-29 30-39 40-49 50-5960-69 70-79 80-89 90-99 0

5000 10000 15000 20000 25000 30000 35000

Frauen Männer

Altersgruppen

Abbildung 15: Entlehnungen nach Alter und Geschlecht (Phib)

Frauen (12 – 18 Jahre) Männer (12 – 18 Jahre) Mediengruppe Mediengruppe

1 17146 BUCH 6528 BUCH

2 3357 CD 2316 CD

3 852 DVD 471 Z

4 676 Z 463 DVD

5 514 NOT 171 CDR

6 173 V-1 133 TC

7 157 CDR 102 V-1

8 114 TC 73 NOT

9 58 MPS 20 MPS

10 52 MPSCR 11 MPSCR

Tabelle 12: Beliebtheit von Mediengruppen bei Jugendlichen nach Geschlecht (Phib)

3.5 Fazit

Daten zur Entwicklung der Bücherei zeigen nach einer starken Eröffnungsphase eine Stagnation, bzw. einen geringen Rückgang bei den Entlehnungen. Aufgrund der Einschränkungen eines Vergleichs über die letzten Jahre (s.o. Medienpaketumstellung,

fehlende Transponderetiketten) könnte es hier ebenso gut zu leichten Steigerungen gekommen sein. Erst die nächsten Jahre werden verlässliches Datenmaterial für eine Analyse liefern.

Obwohl auch die Zahl an Einschreibungen rückgängig ist, ist der Anstieg bei der Besucherfrequenz positiv zu erwähnen.

Die weiteren Ergebnisse liegen auf einem relativ hohen Niveau. Die Bücherei

Philadelphiabrücke hat vergleichsweise junge LeserInnen, gerade im Schwerpunktbereich

„Jugend“ schneidet sie besonders gut ab und es zeigt sich, dass Jugendliche sehr wohl aktive BüchereibesucherInnen sind. Ein Einbruch bei den BenutzerInnenzahlen ist erst um das 20igste Lebensjahr zu erkennen. Obwohl hier sicher noch viel getan werden muss um diesen Ausfall aufzufangen, sollte den Unterschieden der Geschlechter bei den Benutzerzahlen und bei der Nutzung der Angebote stärkere Beachtung geschenkt werden. Auf der anderen Seite zeigen unsere Erfahrungen, dass Burschen z.B. das Internet stärker nutzen und der Erfolg deshalb auch in den zusätzlichen Angeboten liegt. Beliebt bei den „jungen LeserInnen“ sind neben Büchern die „Neuen Medien“ und Zeitschriften.

Die Ergebnisse weisen auf eine intensive Bestandsnutzung durch die Gruppe der 19 bis 59jährigen hin. So gesehen hat diese Gruppe großes Interesse am Bestand der

Philadelphiabrücke. Zwei Drittel der BesucherInnen kommen aus dem Bezirk, der Rest verteilt sich hauptsächlich auf die nahe gelegenen Bezirke.

4 Selbstverbuchung in der Bücherei

In der Bücherei Philadelphiabrücke werden Medien mit Einsatz der RFID-Technologie (Radio-Frequenz-Identifikation) gesichert und verbucht. Über einen Transponder25 der auf die Medien aufgeklebt ist, werden Medien berührungslos26 auf das Konto der LeserInnen

verbucht. Dazu sind Lese- und Schreibeinheiten die in den Verbuchungstheken integriert sind notwendig. Relativ neu ist die Möglichkeit der Verbuchung an Selbstbedienungsstationen.

Medien können an Touchscreenterminals eigenhändig verbucht werden. Für gewöhnlich läuft der Vorgang folgendermaßen ab: Die Leserin oder der Leser nimmt ein oder mehrere Medien aus dem Regal und begibt sich zum Touchscreenterminal. Sollen die Medien entliehen

werden, berühren die BenutzerInnen den Touchscreen27 am Button28 Ausleihe und es erscheint eine Aufforderung zum Auflegen des Benutzerausweises unter einen Lichtstreifen am

Scanner des Selbstverbuchungsgerätes. Die Benutzerkarte wird augenblicklich identifiziert und kann wieder entfernt werden. Nun können in einem gekennzeichneten Feld vor dem Terminal mehrere Medien im Stapel verbucht werden. In wenigen Sekunden werden die Daten des Mediums gelesen und auf das Konto der Leserin oder des Lesers verbucht.

Gleichzeitig wird die in den Etiketten integrierte Diebstahlsicherung deaktiviert.

Eine erfolgreiche Verbuchung wird für jedes Medium einzeln angezeigt. Auf Wunsch folgt ein Belegausdruck mit den verbuchten Medien und der Entlehndauer.

25 „Ein Transponder besteht aus einem Mikrochip und einer Antenne. Es kann noch zwischen aktiven und passiven Transpondern unterschieden werden. Üblicherweise werden in Bibliotheken passive Transponder eingesetzt. D.h. passive Transponder besitzen keine eigene

Energiequelle, sondern werden mit einem elektromagnetischen Feld das über die Antenne des Lesegerätes erzeugt wird mit Energie versorgt.

Das Lesegerät übermittelt anschließend die Daten über eine Schnittstelle an den PC.“

http://www.easycheck.org/technologie.php?lang=de&SESSION_ID=f706b9c3228a27ab6560089328cf1d40:

Vgl. EasyCheck GmbH & Co. KG. (Homepage: http://www.easycheck.org/).

26 Gemeint ist hier ein berührungsloser Austausch von Informationen mittels elektromagnetischer Wellen.

27 engl. Bezeichnung für einen berührungsempfindlichen Bildschirm.

28 engl. Bezeichnung für eine grafische Schaltfläche. Durch Anklicken des Buttons wird eine Funktion ausgeführt.

Abbildung 16: Selbstverbuchungsstation vom Typ "Geneva"

Die Textanzeige am Terminal kann von den BenutzerInnen in verschiedene Sprachen umgestellt werden. Möchte Jemand über seinen Kontostand informiert werden, so ist dies über einen eigenen Button in Verbindung mit dem Benutzerausweis möglich.

In Wien wurde die Selbstverbuchung zuerst in der Hauptbücherei eingeführt. Mit der Bücherei Philadelphiabrücke wurde das Konzept der Selbstbedienung fortgesetzt und in der Folge auf weitere Büchereizweigstellen ausgedehnt.

In der Bücherei Philadelphiabrücke gibt es zwei Selbstverbuchungsgeräte zur Ausleihe. Eine Besonderheit der Bücherei ist die Rückgabe von Medien an zwei Selbstbedienungsstationen29. Die Terminals vom Typ „Geneva30“ sind in der Nähe der Entlehntheke auf einem Tisch aufgestellt31.

Für die selbständige Ausleihe kann tatsächlich von einer Erleichterung für die BenutzerInnen und für die BibliothekarInnen gesprochen werden. Die BesucherInnen können wie bereits oben besprochen, Medien aus dem Regal nehmen, diese am Selbstverbuchungsgerät verbuchen und die Bücherei ohne Hilfe durch das Bibliothekspersonal verlassen32.

Allerdings verläuft der reine Ausleihvorgang nicht immer so reibungslos. Im Folgenden soll auf die Erfahrungen der selbständigen Verbuchung von Medien (und im besonderen auf die Rückgabe) mit den Selbstverbuchungsgeräten eingegangen werden.