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Kleiner Mann mit Krone Text und Illustrationen:

Im Dokument 4 / 2 0 0 4 (Seite 43-50)

Annina Holzer

28 Seiten, A4, farbig illustriert, gebunden

Nr. 695 700.00 LP Fr. 25.40 / SP Fr. 16.50

Vielsprachiges …

Besuch vom kleinen Wolf

Text und Illustrationen:

Silvia Hüsler

28 Seiten, 260 x 240 mm, farbig illustriert, gebunden

Nr. 695 600.00 LP Fr. 30.50 / SP Fr. 19.80

Multikulturelles …

Prinzessin Ardita

Text Deutsch und Illustrationen:

Silvia Hüsler

Text Albanisch: Mahir Mustafa

28 Seiten, A4, farbig illustriert, gebunden Nr. 124 202.00 LP Fr. 28.20 / SP Fr. 18.30

Goldigs Chrönli 2003 Worlddidac Award 2004

Beschwingtes …

De Stadtmuus-Blues

Texte / Musik / Ideen: Erika Kielholz Illustrationen: Claudia de Weck Musikalische Arrangements:

Michael Gohl

Liederbuch, 56 Seiten 310 x 230 mm

farbig illustriert, gebunden Nr. 690 600.00 LP Fr. 38.50

SP Fr. 25.00 CD, 26 Lieder

Nr. 690 600.09 LP Fr. 29.90 SP Fr. 23.90 Playback-CD, 26 Lieder

Nr. 690 650.09 LP Fr. 29.90 SP Fr. 23.90

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Alltägliches …

Der gelbe Ballon

Text: Ursula Bringolf Illustrationen: Liliane Steiner 28 Seiten, A4,farbig illustriert, gebunden

Nr. 690 500.00 LP Fr. 28.20 / SP Fr. 18.30 Philosophisches …

Kleiner Mann mit Krone

Text und Illustrationen:

Brigitte Smith

28 Seiten, 215 x 215 mm, farbig illustriert, gebunden

Nr. 695 200.00 LP Fr. 28.20 / SP Fr. 18.30

Snoopy und seine Freunde: Linus in Not!

CD-ROM Win/Mac (ab 8.1). Deutsch und Englisch. Berlin: Tivola, 2002.

Fr. 48.-. 4-10 Jahre

rezensionen

Doelker, Christian; Gschwendtner-Wölfle, Ruth; Lürzer, Klaus, Hrsg.

Sehen ist lernbar: Beiträge zur visuellen Alphabetisierung. 2 Bde. in Mappe. Mit 2 CD-ROMs. Aarau: Sauerländer, 2003. 450 Seiten.

CHF 145.–

Schreiben (und ebenso Lesen) darf nicht auf das Fach Deutsch reduziert werden.

Anders geschrieben: Wir lernen überhaupt erst zu lernen und zu denken, wenn wir diese Prozesse ans Schreiben und Lesen koppeln und umgekehrt. So die Ausgangs-these des neuen Sammelbandes, den Gerd Bräuer, der international anerkannte Schreibpädagoge, als praxisorientiertes Werk herausgegeben hat.

Warum gerade jetzt die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Lernen und Schreiben Thema eines Buches wird, beant-wortet es selber. Die bildungspolitische Grosswetterlage dafür ist gut: Erstens be-steht seit längerer Zeit vor allem im deut-schen Sprachraum ein Defizit an Lernkon-zepten, die Schreiben und Lesen als «Soft-skills» in grundlegende didaktische Überle-gungen miteinbeziehen, zweitens kommt hinzu, wie Bräuer formuliert: «dass schrei-bend und lesend zu lernen als unterrichts-didaktischer Ansatz ausserhalb des anglo-amerikanischen Bildungskreises nach wie vor so gut wie unbekannt ist».

Zu Beginn des Buches stehen allge-meine Überlegungen, weshalb Lesen und Schreiben relevante Kulturtechniken sind und weshalb sich an deutschen (vielleicht auch an schweizerischen?) Schulen der Umgang mit zu schreibenden oder geschrie-benen Texten häufig auf den druck- oder benotungsfertigen Text konzentriert, also auf das Produkt, dem Schreibprozess (und so auch den damit verbundenen Lernpro-zessen) als Ganzes hingegen nur wenig Beachtung geschenkt wird. Ein anderer Umgang mit Texten ist nur möglich, wenn in einer organisierten Textsortenvielfalt mit klaren Feedbackstrukturen gearbeitet wird, die Texte veröffentlicht und schliesslich die unterschiedlichen Arbeitsprozesse wie auch die -produkte reflektiert werden.

Im zweiten Teil des Bandes finden sich konkrete Beispiele, wie Lesen und

Schrei-ben anregender vermittelt werden können:

indem individuell gefördert wird, unter-schiedliche Methoden vielfältig und kom-petent eingesetzt und andere Motivations-techniken angewendet werden. Eine Viel-zahl von Hinweisen demonstriert, dass und wie derartige Projekte von Schreib-und Lesezentren professionell begleitet werden können.

Auf Feedback und Reflexion als Grund-bausteine des Lernens geht der dritte Teil ein. Schreiben lernen, vor allem auch bes-ser schreiben lernen, bedingt, Reaktionen einzuholen und über die persönlichen Schreibprozesse nachzudenken; dies kann übrigens bereits in der Primarschule ge-schehen. Das Zauberwort ist bekannt:

Schreibkonferenz. Gleichzeitig werden die Bedingungen genannt, unter denen Schreibkonferenzen Erfolg versprechen: Die Schülerinnen und Schüler können sich nur produktive Rückmeldungen geben, wenn ihnen ein entsprechendes intellektuelles Instrumentarium zur Verfügung gestellt wird; Becker-Mrotzek stellt hierzu einige überzeugende Kriterienraster vor. Jürgen Feist präsentiert, wie Schreibberatung am Gymnasium aussehen kann und wie Schreibberaterinnen (Schülerinnen und Schüler) schulhausintern ausgebildet wer-den.

Nach einem Exkurs zu Portfolios als reflexiver, prozessorientierter Textsorte folgt Teil vier, der sich mit Schreibzentren an Hochschulen beschäftigt. Dieses Thema ist deshalb zukunftsweisend, weil sich in den USA derartige Institutionen und ent-sprechende Schreib-Lehrgänge als erfolgrei-ches Studienangebot etabliert haben. In Mitteleuropa sind Schreibzentren jedoch (noch) eine Rarität. (In Deutschland gibt es einige wenige, und in der Schweiz gibt es seit kurzem ein Schreibzentrum an der PHZH.) Wie soll ein derartiges Schreibzent-rum aussehen, welche Funktionen soll es innerhalb des Studiums wahrnehmen? Wie gestaltet sich die Schreib-Beratung der Stu-dierenden konkret? Diese Fragen werden von praxis-geprüften Mitarbeitenden deut-scher Schreibzentren beantwortet.

Die Idee, dass Lernen schreibend und Schreiben lernend funktionieren soll und kann, kombiniert dieser Band überzeugend mit Realitäten des modernen Schulalltages.

Monique Honegger

Wir leben in einer Welt voll stehender und bewegter Bilder: Fotografien, Filme, Fern-sehen und digitale Medien umgeben uns ständig, im privaten wie im öffentlichen Bereich. Computer-Icons leiten uns am Bildschirm, Werbungen wollen uns ver-führen, und auch wenn wir die Augen schliessen, können sich innere Bilder ein-stellen. Diesem Ansturm der Bilder steht ein Mangel an praktischer und theoreti-scher Bildkompetenz gegenüber. Hier will Sehen ist lernbareinen Beitrag zur «visuel-len Alphabetisierung» leisten: «Visuell ungeschult sind wir verletzlich, verführbar und ungeBILDet.» Gefördert wird die Lust am Sehen und die Fähigkeit, mit Bildern verstehend umzugehen.

Museumsleiter, Kunstwissenschafter, Medienexperten, Künstler/innen und Kul-turpädagogen aus sieben Ländern der EU haben in zweijähriger Kooperation unter der Leitung von Ruth Gschwendtner-Wölfle der Kunstschule Liechtenstein ein interak-tives und multimediales Projekt zum Bil-der-Lesen realisiert: Als Endprodukt liegt mit Sehen ist lernbarseit November 2003 ein umfangreiches Lernpaket vor.

Der Textband umfasst Beiträge aus unterschiedlichsten Betrachtungswinkeln und Erfahrungsbereichen: Das reicht von Anleitungen, Städte, Gebäude und Objekte aufmerksam zu betrachten, um viel über ihre Funktion, Bedeutung, Struktur und Geschichte ablesen zu können, über die Betrachtung von Bildern zwischen Wahr-heit und Lüge, über Blicke auf einen Berg, der zu einem grollenden Vulkan erwacht, bis zu einer Untersuchung der Gebärden-sprachen für Gehörlose als visuelle Kom-munikationssysteme.

Der theoretisch gewichtigste Beitrag von Christian Doelker ist eine gekürzte Teilübernahme aus seinem Buch Ein Bild ist mehr als ein Bild(Stuttgart: Klett-Cotta, Bräuer, Gerd, Hrsg.

Schreiben(d) lernen: Ideen und Projekte für die Schulen.

Hamburg: edition Körber-Stiftung, 2004.

282 Seiten. € 12.–; CHF 21.90.

Snoopy und seine Freunde: Linus in Not!

CD-ROM Win/Mac (ab 8.1). Deutsch und Englisch. Berlin: Tivola, 2002.

Fr. 48.-. 4-10 Jahre

rezensionen

1997). Darin stellt er visuelle und verbale Sprache einander gegenüber und bringt sie durch einen erweiterten Textbegriff in Zu-sammenhang. Verschiedene Bedeutungs-ebenen des Bildes werden einzeln und im Zusammenspiel von verschiedenen Infor-mationssträngen untersucht und illus-triert. Der Autor ist dabei ein Vertreter jener These, die annimmt, dass ein Ver-ständnis von Wortsprache zur Erhellung von Bildsprache beitragen kann. Der Bild-band enthält reiches Bildmaterial in Farbe und lädt zum Schauen ein. Er folgt in der Struktur dem Textband, präsentiert sich aber wie das gesamte Lernpaket als Hyper-media-Basis zum Auswählen und freien Kombinieren.

Die beiden CD-ROMs bieten vielfältiges interaktives Anschauungs-, Lehr- und Lernmaterial, das die Themen aus dem Printteil wieder aufnimmt, sie aber medial und auch inhaltlich erweitert. Die eine enthält Ausschnitte aus international aus-gezeichneten Videos, die formale Teil-aspekte der Filmsprache und Begriffe wie Ironie, Signal oder Illusion veranschau-lichen, und Interviewsequenzen über ver-schiedene Aspekte des Bilderlesens. Die andere bietet auf vielfältige Weise Anre-gung, indem sie Bilder mittels Fragen, Ver-gleichen, Fokussierungen und veränderten Kontexten erschliessen hilft. Durch beide CD-ROMs wird gut geführt; sie bestechen wie die Publikation insgesamt durch eine bewusst gepflegte, sorgfältige Grafik; klei-ner Einwand hier: Der Wälzer ist alles in allem gar mächtig und opulent geraten.

Die Herausgeber/innen haben es wohl bewusst unterlassen, einen Überblick über das Thema des menschlichen Bildersehens zu geben, darin die Beiträge zu verorten und aufeinander zu beziehen. So antwor-tet Sehen ist lernbar beispielsweise nicht auf die nahe liegende Frage, was denn eigentlich «visuelle Alphabetisierung»

genau meint und woran erkennbar wird, dass sie erfolgreich ist. Die Qualität der Publikation liegt eher in der Vielfalt der Themen, Materialien, Anregungen und didaktischen Möglichkeiten als in einer vertieften Theorie. Das Buch wendet sich mit dem breiten Themenspektrum – und sei hier auch so empfohlen – an Lehrperso-nen, Studierende, Museumspersonal und

«an alle, die bewusstes Sehen als grundle-gende Kulturtechnik erkannt, aber noch nicht persönlich erkundet haben».

Elisabeth Sprenger

Fünf Jahre lang hat sich die Fotografin Ilse Thoma ihrem originellen Fotoreportagepro-jekt gewidmet. Auf Erkundungsreise nach Lebensgeschichten von Frauen von vier Generationen innerhalb einer Familie führten sie persönliche Kontakte zu Fami-lien in neun Länder auf verschiedenen Kontinenten. Bei ihren Besuchen spürte sie den Lebenserfahrungen von Töchtern, Müt-tern, Grossmüttern und Urgrossmüttern in Gesprächen und bei der Teilnahme an deren Alltag nach.

Der Respekt gegenüber den Frauen aus Jemen, Japan, Bolivien, Deutschland, USA, Israel, Gambia und Russland und die ent-standene Nähe durchdringt die Texte, die Claude Jansen für diese spannende und liebevoll gestaltete bildliche und textliche Oral History über den generationenüber-greifenden Dialog von Frauen in verschie-denen Kulturen verfasst hat.

Ilse Thomas Aufnahmen der Frauenge-sichter und die Gruppenbilder erfassen die Präsenz und Persönlichkeit dieser Frauen und verleihen dem Erzählten ein greifbar nahes Gesicht. Die Momentaufnahmen in diesem reichen Bild-/Textband, der einen wertvollen Beitrag zur kulturübergreifen-den Geschlechtergeschichte leistet, erzäh-len davon, was die Töchter noch über die Lebenserfahrungen ihrer Mütter, Grossmüt-ter und UrgrossmütGrossmüt-ter wissen, wie die Lebensgeschichten von Kultur und Zeitge-schichte geformt wurden, wie weibliche Lebensentwürfe aussehen und inwiefern sie sich im Vergleich zur älteren und jün-geren Frauengeneration unterscheiden. Wir erfahren exemplarisch, welche Familien-traditionen dem rasanten gesellschaft-lichen Wandel trotzen und Generationen überdauern, welche Werte die Älteren den Jüngeren mitgeben möchten und welche Werte die jüngere Frauengeneration als überholt ansieht. Susan Gürber

Die Klage darüber, dass der Schule laufend neue Aufgaben zugeschoben werden und damit die Erfüllung des Kernauftrages zunehmend erschwert werde, ist seit lan-ger Zeit zu vernehmen. Dass manche der neuen Aufgaben die Bearbeitung sozialpä-dagogischer Probleme betreffen, ist eben-falls längst bekannt. Aber während man das Heil bis in die 90er-Jahre hinein in der Schaffung von Dispositiven zur Bewälti-gung spezifischer Problemstellungen – etwa Suchtprävention, Aids-Aufklärung oder Gewaltberatung – suchte, geht die Entwicklung in den letzten Jahren ver-mehrt in Richtung problem-unspezifischer, umfassender und in das schulische Ganze integrierter Strukturen. Sie sind Gegen-stand der hier angezeigten Broschüre, für Praktikerinnen und Praktiker des Schulfel-des – Schulleitungen und Kollegien, aber auch lokale Behörden.

Das Heft stellt die im Trend liegende schulische Sozialarbeit in einen weiteren Zusammenhang und will aufzeigen, wie eine Schule als Ganzes ihre erzieherischen Möglichkeiten erweitern kann, damit «die Lehrpersonen sich erfolgreich auf ihren Kernauftrag des Unterrichtens konzentrie-ren können». Die Broschüre ist entspre-chend so konzipiert, dass strukturelle und pädagogisch-didaktische Formen der Schulentwicklung sowie Möglichkeiten zum Aufbau der erforderlichen Ressourcen diskutiert werden, bevor spezifisch auf Schulsozialarbeit eingegangen wird. Diese wird zunächst als solche porträtiert; das Heft bietet jedoch auch eine Handreichung – einschliesslich Checkliste, Literatur und Glossar – zur konkreten Planung und Erprobung entsprechender Einrichtungen.

Moritz Rosenmund Thoma, Ilse, Hrsg.

Erzähl mir vom Leben: 4 Generationen in verschiedenen Kulturen.

Mit Beiträgen von Claude Jansen. Über 400 Duplex-Abbildungen. Bern: Benteli Verlag, 2003. 304 Seiten. CHF 72.–

Vögeli-Mantovani, Urs.

Schulen erweitern ihre erzieherische Kompetenz: Schulsozialarbeit und andere Ansätze zur Bewältigung wachsender Ansprüche und Probleme an Schulen.

Ein Leitfaden der Pädagogischen Arbeitsstelle LCH 2003 in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung SKBF. 44 Seiten. CHF 13.–

bildungsforschung

Den hier zusammengefassten Untersu-chungen ist gemeinsam, dass sie sich nicht auf Individuen, sondern auf Systeme beziehen und den Nachdruck auf darauf bezogene Interventionen legen. So werden die Funktion kantonaler Institu-tionen für die Beurteilung der Lehrperso-nen oder Netzwerke als Unterstützung der Schulentwicklung diskutiert. Deut-lich wird auch an der Problematik der Genfer Auffangklassen, wie bedeutsam die politischen Rahmenbedingungen für diese Institutionen zur Eingliederung von Migrant/innenkindern sind.

Generell scheint mir wichtig, dass man nicht allein Individuen (Lehrpersonen, Schüler/innen etc.) befragt und erforscht, sondern dass immer auch die soziale Ein-bettung mitreflektiert wird.

Wie wichtig soziale Faktoren auch zur Unterstützung individueller Prozesse sind, zeigt schlagend die Untersuchung zur Wei-terbildungsbereitschaft von jungen Er-wachsenen. Denn nur 40% der Befragten können sich vorstellen, sich beruflich wei-terzubilden, solange dies ausserhalb der Arbeitszeit und auf eigene Kosten gesche-hen muss.

Kantonale Vorgehensmodelle zur Beurteilung von Lehrpersonen an der Volksschule

Im Zuge der Bemühungen um eine Erhal-tung oder gar um eine Verbesserung der Bildungsqualität soll an den schweizeri-schen Volksschulen die Arbeit der Lehre-rinnen und Lehrer vermehrt und auf syste-matischere Art beurteilt werden. In wel-chem Ausmass und gemäss welchen Ver-fahren werden derartige Beurteilungen vorgenommen? Dies war das Thema der vorliegenden Untersuchung.

Die Ergebnisse beziehen alle 26 kanto-nalen Schulsysteme ein. Neun Kantone geben an, über ein für ihren Kanton gel-tendes Vorgehensmodell zur Beurteilung von Lehrpersonen an Volksschulen zu ver-fügen, wenn auch auf unterschiedlichem Stand der Umsetzung. Alle kantonalen

Vor-gehensmodelle sahen eine Fremdbeurtei-lung mit Mitarbeitergesprächen und, in zwei Fällen freiwilligen, Unterrichtsbesu-chen vor. Der Beurteilungsrhythmus vari-iert zwischen den Kantonen. Eine Selbst-beurteilung der Lehrperson war ebenfalls in allen Kantonen mit Vorgehensmodell vorgesehen. Unterschieden haben sich die Vorgehensmodelle darin, ob sie Kriterien und Dokumente zur Beurteilung ihrer Lehr-personen obligatorisch vorgaben oder nicht. Ausserdem waren im Vergleich über die Kantone unterschiedliche Gruppen (Schulleitungen, Schulinspektoren, kom-munale Schulbehörden, Fachpersonen der kantonalen Bildungsverwaltung) für die Beurteilung zuständig. In den Kantonen mit kantonalem Vorgehensmodell war der relative Anteil an Schulinspektoren unter den Beurteilenden niedriger als in den Kantonen ohne Vorgehensmodell. Dafür waren in den Kantonen mit kantonalem Vorgehensmodell im Vergleich mehr Schul-leitungen beurteilungsverantwortlich. Er-gänzend zu den Fremdbeurteilungen sa-hen einige Kantone in ihrem Vorgesa-hens- Vorgehens-modell explizit Feedbackgruppen von Lehrpersonen als Möglichkeit für ein kolle-giales Feedback vor. Vier der neun Kantone mit kantonalem Vorgehensmodell beurteil-ten lohnwirksam. Siebzehn Kantone ver-fügten laut ihren Angaben zum Zeitpunkt der Befragung über kein kantonales Vorge-hensmodell zur Beurteilung ihrer Lehrper-sonen. Begründet wurde dies vor allem mit der Autonomie der Gemeinden in die-sem Bereich. Die Mehrzahl dieser Kantone sahen jedoch die Einführung eines kanto-nalen Vorgehensmodells für die nähere Zukunft vor oder waren bereits auf dem Weg zu einer kantonalen Vereinheitli-chung. In einem einzigen Kanton ohne kantonales Vorgehensmodell wurde lohn-wirksam beurteilt.

Institution: Eidgenössische Technische Hoch-schule Zürich (ETHZ), Institut für Arbeitspsy-chologie (IfAP), Nelkenstrasse 11, 8092 Zürich (http://www.ifap.bepr.ethz.ch/)

Das Consortium of Institutions for Develop-ment and Research in Education in Europe (CIDREE) führt gemeinsame Projekte («col-laborative projects») durch, unterstützt Bemühungen zur Erhöhung der Professio-nalität unter den Lehrkräften und veröf-fentlicht thematische Publikationen. Eines dieser «collaborative projects», an denen die Schweiz in den letzten Jahren teilge-nommen hat, interessierte sich für die Bedingungen, unter denen schulische Netzwerke als Unterstützungsstrukturen für die Qualitätsförderung im Bildungswe-sen funktionieren können. Die Erfahrun-gen von sechs derartiErfahrun-gen Netzwerken in sechs europäischen Ländern (Belgien, Grie-chenland, Niederlande, Österreich, Schweiz und Ungarn) wurden in Fallstudien erho-ben und analysiert, und die Ergebnisse der nationalen Untersuchungen wurden in der internationalen Gruppe zusammengetra-gen und verglichen.

Als ein wichtiges Kriterium für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Netzwerk bezeichnen die Autoren des Schlussbe-richts ein ausgewogenes Verhältnis zwi-schen effizienten hierarchizwi-schen Struktu-ren («Top-down»-Aspekt) und weitgehend unabhängigen und dynamischen Aktivitä-ten an der Basis («bottom up»). Ein solches Gleichgewicht erlaubt und ermutigt per-sönliche Initiativen auf der unteren Ebene und bietet zugleich eine gewisse Gewähr dafür, dass die von den «Basisaktivisten»

erarbeiteten Früchte auch Verbreitung fin-den. Ebenfalls von Bedeutung für den Erfolg von Netzwerken scheint eine mög-lichst frei fliessende Kommunikation zwi-schen den Netzwerkknoten zu sein, ob es sich hier um Einzelpersonen oder um Gruppen handelt; die koordinierende Struktur soll vor allem eingreifen, wenn die Aktivitäten zu erlahmen drohen. Und wie überall steht und fällt ein Netzwerk natürlich mit dem Vorhandensein von

«treibenden Kräften», von Enthusiasten, die sich für die gemeinsame Sache einset-zen.

Institution: Schweizerische Koordinations-stelle für Bildungsforschung (SKBF/CSRE), Ent-felderstrasse 61, 5000 Aarau

(http://www.skbf-csre.ch)

Kontaktperson: Silvia Grossenbacher (silvia.grossenbacher@swissonline.ch)

I n f o r m a t i o n e n a u s d e r B i l d u n g s f o r s c h u n g

Fürph akzentezusammengestellt von Heinz Moser

bildungsforschung

Auffangklassen - Eingliederung oder Ausschluss?

In diesem Projekt interessierte die Rolle des Unterrichts in Französisch als Fremd-sprache in den Empfangsklassen, den

«classes d’accueil», der Genfer Sekundar-stufe I (Cycle d’orientation). Es handelt sich um Klassen, die den erst vor kurzer Zeit in der Schweiz eingetroffenen Jugend-lichen aus anderen Sprachgebieten den möglichst schnellen Einstieg in die so genannten Normalklassen der schweizeri-schen Schule ermöglichen sollen.

Ist dieser Sprachunterricht für die betroffenen Schülerinnen und Schüler (und indirekt auch für ihre Familien) wirk-lich ein Raum der Eingliederung, oder ist er vielleicht doch eher ein Raum der Aus-gliederung? Drei Gruppierungen von Perso-nen wurden befragt, um eine Antwort auf diese Frage zu erhaltern, nämlich die drei wichtigsten Gruppen von Akteuren: die Jugendlichen selbst, ihre Eltern und ihre Lehrerinnen und Lehrer. Die befragten Jugendlichen und ihre Eltern stammen alle aus dem ehemaligen Jugoslawien; es han-delte sich um Serben, Bosnier, Kroaten und Albaner aus dem Kosovo.

Die Autorinnen kommen – aufgrund von allerdings auf recht geringen Stichpro-ben basierenden Ergebnissen – zum Schluss, das Konzept der Empfangsklassen basiere auf der Idee vom «Menschen guten Willens» und auf seiner Mitarbeit. Das emotionale Engagement dieser Menschen diene dazu, das psychologische Elend, den Mangel an Mitteln und die fehlende insti-tutionelle Anerkennung zu übertünchen.

Die Empfangsklasse sei als Ort vor allem gekennzeichnet durch die Spannungen zwischen den Strategien der Individuen und ihrer Familien und den Dynamiken der staatlichen Institutionen, die weitge-hend durch politische Randbedingungen bestimmt seien und sich überdies je nach asylpolitischer Konjunktur und nach dem Herkunftsland oder auch der ethnischen Zugehörigkeit der betroffenen Zugewander-ten laufend veränderZugewander-ten.

Institution: Université de Fribourg, Centre d’enseignement et de recherche en langues étrangères (CERLE), Unité de français langue étrangère (FLE), Criblet 13, 1700 Fribourg, (www.unifr.ch/cerle/)

Kontaktperson: Aline Gohard-Radenkovic (aline.gohard@unifr.ch)

Die waadtländische Schulreform (EVM):

Bilanz der Pilotphase

Die Waadtländer Schulreform EVM (École vaudoise en mutation) ist ein Bündel von gegen fünfzig Neuerungen zu den unter-schiedlichsten Aspekten des Schulwesens.

Die wohl sichtbarste Neuerung betraf die Strukturen der Volksschule: Spielte sich traditionellerweise in der Waadt der Über-gang in die Sekundarstufe schon nach der 4. Primarklasse ab, so wurde dieser durch Einführung einer Übergangsstufe (cycle de

Die wohl sichtbarste Neuerung betraf die Strukturen der Volksschule: Spielte sich traditionellerweise in der Waadt der Über-gang in die Sekundarstufe schon nach der 4. Primarklasse ab, so wurde dieser durch Einführung einer Übergangsstufe (cycle de

Im Dokument 4 / 2 0 0 4 (Seite 43-50)