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Repräsentative Wahlstatistik Im Rahmen der repräsentativen Wahlstatistik werden in vorab festgelegten Stichprobenwahlbezirken Stimmzettel nach Geschlecht und Altersgruppe der Wählerinnen und Wähler ausgewertet. Die Festlegung erfolgt dabei nicht nach demographischen Merkmalen, sondern nach der Repräsentativität der Wahlergebnisse in der Vergangen-heit.

Durch diese Stichprobe können Erkenntnisse und wichti-ge Hinweise über Wahlbeteiligung und Wahlverhalten von Frauen und Männern in unterschiedlichen Alters-gruppen gewonnen werden. In Wiesbaden wurden am gestrigen Wahltag insgesamt 14 (von 189) Urnen-wahlbezirke repräsentativ ausgezählt. In die Stichprobe gelangen dadurch knapp 16 000 Wahlberechtigte, was etwa 8 % aller Wahlberechtigten entspricht. Entspre-chend der Wahlbeteiligung wurden insgesamt dabei 3 990 Stimmzettel erfasst.

Somit ist das Sample ausreichend groß, um belastbare Aussagen über die Struktur der Anhängerschaften zu treffen. Die ausgewählten Stimmbezirke liegen über das gesamte Stadtgebiet verstreut und sind stets ausrei-chend groß, so dass durch die Auswertung der Stimm-zettel das Wahlgeheimnis nicht verletzt wird. Ergänzend muss noch angeführt werden, dass lediglich Urnenwäh-lerinnen und Urnenwähler in die Stichprobe gelangen.

Da Briefwählerinnen und Briefwähler sich in der Regel im Wahlverhalten leicht unterscheiden, sind in der Stichpro-be leichte Abweichungen zum Gesamtergebnis zu Stichpro- be-obachten. Dies ist diesmal bei dem Wahlergebnis für Amtsinhaber Dr. Helmut Müller besonders augenfällig.

Wahlanalyse zur OB-Direktwahl 2013 34 Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik, Wiesbaden

Im Folgenden wird die Auswertung der repräsentativen Wahlstatistik für Amtsinhaber Herrn Dr. Müller (CDU), Herrn Gerich (SPD) und die Kandidatin der GRÜNEN, Frau Hinninger detailliert berichtet. Auf die Darstellung der Ergebnisse von Herrn Silbereisen und Herrn Hor-nung muss verzichtet werden. Die von beiden Kandida-ten erreichKandida-ten Fallzahlen in den Stichprobenwahlbezir-ken ist zu gering, um belastbare Aussagen zur Struktur der jeweiligen Anhängerschaft treffen zu können.

Wahlverhalten in den Altersgruppen

Die Untersuchung des Wahlverhaltens in den unter-schiedlichen Altersgruppen liefert im Idealfall ein Muster der unterschiedlichen Präferenzen innerhalb der Alters-gruppen zu Gunsten oder Ungunsten eines der Kandida-ten.

Im Unterschied zur Direktwahl des Oberbürgermeisters 2007, in der Amtsinhaber Dr. Helmut Müller in allen Al-tersgruppen klar die Mehrheiten auf seine Seite ziehen konnte, zeigt sich für den gestrigen Wahltag ein anderes Bild:

 Dr. Helmut Müller (CDU)

Das mit Abstand beste Ergebnis erzielte der CDU-Kandidat bei den über 60-Jährigen, die ihn über-durchschnittlich stark (60,1 %) unterstützten. Bild 7 ver-deutlicht, dass der Amtsinhaber seinen Stimmenvor-sprung insbesondere dieser Gruppe verdankt. In den übrigen Altersgruppen liegt der Anteil von Dr. Müller zwi-schen 30 und 40 %, wobei er sein schwächstes Ergebnis in der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen erzielt (30,1 %).

 Sven Gerich (SPD)

Das beste Ergebnis erzielte der SPD-Kandidat in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen, von denen 55,1 % für ihn votiert haben. In dieser Altersgruppe war Sven Gerich eindeutig Favorit. Auch erreichte er mit fast 51 % ein hohes Ergebnis in der Gruppe der 18- bis 25-Jährigen. Deutlich stärker als der Amtsinhaber konnte Sven Gerich auch die Wählerinnen und Wähler in der Gruppe der 45- bis 59-Jährigen auf seine Seite ziehen, während sein Anteil in der Gruppe der über 60-Jährigen unterdurchschnittlich ausfällt.

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Überdurchschnittlichen Zuspruch erhielt die Kandidatin der GRÜNEN insbesondere von den 35- bis 44-Jährigen. Auffällig ist, dass Christiane Hinninger sowohl in der jüngsten als auch in der ältesten Altersgruppe sehr geringe Stimmenanteile erzielt. Während Letzteres mit Blick auf die demographische Verortung der GRÜNEN intuitiv plausibel erscheint, bestärkt Ersteres den Eindruck, dass Frau Hinninger die potentielle Klien-tel der GRÜNEN nicht adäquat mobilisieren konnte. Bei der Kommunalwahl 2011 lag der Anteil der GRÜNEN in dieser jüngsten Altersgruppe bei knapp 25 %.

FAZIT Die Untersuchung des altersspezifischen

Wahlverhal-tens zeigt ein deutliches Muster: während sich die älte-ren Wählerinnen und Wähler in großer Mehrheit für den Amtsinhaber aus den Reihen der CDU entscheiden (wie auch schon 2007), haben sich insbesondere die jünge-ren Alterskohorten, aber auch die Gruppe der 45- bis 59-Jährigen mehrheitlich für den SPD-Mann Sven Gerich ausgesprochen. Nur in der Gruppe der 35- bis 44-Jährigen liegen der Amtsinhaber und sein stärkster Herausforderer fast gleichauf.

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Zusammensetzung der Wählerschaft

der einzelnen OB-Kandidaten nach demographischen Merkmalen

Tabelle 12 gibt einen Überblick über die Anhängerschaft der Kandidaten nach Alter und Geschlecht, wobei zu Vergleichszwecken auch die Zusammensetzung aller Wähler nach demographischen Merkmalen aufgeführt ist.

Danach ist die Anhängerschaft von …

 Dr. Helmut Müller (CDU)

nicht repräsentativ für die Gesamtheit der Wähler.

Denn nahezu 54 % seiner Fürsprecher sind über 60 Jahre, während der Anteil dieser Altersgruppe am Gesamtelektorat nur 42 % ausmacht. Die Jahrgänge zwischen 25 und 59 Jahren sind dagegen unterre-präsentiert. Auch die jüngste Wählergruppe ist in der Anhängerschaft des CDU-Vertreters nicht entspre-chend ihrer Stärke in der Gesamtheit repräsentiert.

 Sven Gerich (SPD)

ebenfalls in der Summe unausgewogen, d. h. sie entspricht nicht der Altersstruktur der gesamten Wählerschaft. Während seine Wähler und Wählerin-nen in der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen und in der Gruppe der 35- bis 44-Jährigen leicht überrepräsen-tiert sind, ist sein Zuspruch bei den über 60-Jährigen stark unterrepräsentiert. Auffällig ist bei dem Kandi-daten der SPD, dass die drei Altersgruppen, welche die mitten im Erwerbsleben stehenden Wählerinnen und Wähler umfasst (25- bis 59-Jährigen), mit knapp 60 % die deutliche Mehrheit seines Elektorats stel-len.

 Christiane Hinninger (GRÜNE)

ebenso demographisch unausgeglichen. Teils deut-lich überrepräsentiert sind die Gruppen der 25- bis 59-Jährigen, während die Jüngeren und die über 60-Jährigen leicht, bzw. deutlich unterrepräsentiert sind. Auch bei Frau Hinninger stellt die Gruppe der mitten im Erwerbsleben stehenden Wähler die große Mehrheit des Elektorats (79 %).

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Wahlanalyse zur OB-Direktwahl 2013 42 Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik, Wiesbaden

FAZIT Die Anhängerschaft der Kandidaten ist primär über das

Alter strukturiert. Während Oberbürgermeister Dr. Hel-mut Müller vor allem ein Repräsentant der Älteren ist, scheint Sven Gerich seinen Rückhalt primär bei den im Erwerbsleben stehenden Wählern bis 59 Jahre zu fin-den. Auch ist ein geschlechtsspezifisches Muster in der Anhängerschaft des SPD-Kandidaten zu erkennen. Er punktet - entsprechend der Altersstruktur seiner Anhä-ngerschaft - verstärkt bei Wählerinnen.

Die strukturelle Überschneidung zwischen der Anhänger-schaft des SPD-Kandidaten und des Elektorats von Christiane Hinninger verspricht eine spannende und knappe Stichwahl, sofern es Sven Gerich gelingt, die Anhänger von Christiane Hinninger zur Stimmabgabe zu seinen Gunsten zu mobilisieren.