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Interviewleitfaden für das problemzentrierte Interview

TEIL IV: ANHANG

16.5 Interviewleitfaden für das problemzentrierte Interview

Einleitung Öffentliche Stigma-tisierung

Selbststigmatisie-rung

Antizipierte Stigma-tisierung

Allgemeine Anga-ben

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Einleitung Öffentliche Stigma-tisierung

Selbststigmatisie-rung

Antizipierte Stigma-tisierung

Allgemeine Anga-ben

100 Bestehen Ihrerseits noch Fragen?

Dann würde ich das Tonbandgerät einschalten und das Interview starten.

Einleitende Frage:

Sie als Betroffene/r der Bipolaren Störungen sind ExpertIn Ihrer eigenen Lebenswelt. Er-zählen Sie mir doch erst einmal ganz allgemein: Wie fing das alles an und welche Erfah-rungen haben Sie persönlich mit Ihrem sozialen Umfeld gemacht? Welche Situationen, Erlebnisse, Begegnungen fallen Ihnen ein, in denen Sie das Gefühl hatten, Ihre Erkran-kung spielt für Ihr Gegenüber eine Rolle?

Einleitung Öffentliche Stigma-tisierung

Selbst-stigmatisierung

Antizipierte Stigma-tisierung

Allgemeine Anga-ben

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Übergang: Ich würde gerne auf mögliche Veränderungen in Ihren familiären Beziehungen eingehen.

Familie

1. Wie hat Ihre Familie auf Ihre Erkrankung reagiert? Fallen Ihnen Situationen, Er-lebnisse, Begegnungen ein?

2. Hat sich in Ihrer Beziehung zu Ihren Familienmitgliedern durch Ihre Erkrankung etwas verändert? Wenn ja, inwiefern?

Wenn negativ:

a. Welche konkreten negativen Veränderungen haben stattgefunden?

b. Wie sind Sie mit diesen Veränderungen umgegangen?

Wenn positiv/unverändert:

a. Welche konkreten positiven Veränderungen haben stattgefunden?

b. Durch welche Eigenschaften zeichnen diese Familienangehörigen sich aus?

Einleitung Öffentliche Stigma-tisierung

Selbst-stigmatisierung

Antizipierte Stigma-tisierung

Allgemeine Anga-ben

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Übergang: Nun würde ich Sie gerne zu Ihrem Verhältnis zu Ihren FreundInnen befragen, nachdem Sie an Bipolaren Störungen erkrankt sind.

FreundInnen

Haben Sie Ihren FreundInnen von Ihrer Erkrankung erzählt? Fallen Ihnen Situationen, Erlebnisse, Begegnungen ein?

Wenn ja:

a. Wie haben diese reagiert?

b. Haben Sie den Eindruck, dass sich Ihr Verhältnis zu Ihren FreundInnen aufgrund Ihrer Erkrankung verändert hat? Wenn ja, inwiefern? Fallen Ihnen dazu konkrete Situationen ein, die Sie schildern können?

Wenn negativ:

Wie sind Sie mit diesen Situationen umgegangen?

Wenn positiv/unverändert:

Durch welche Eigenschaften zeichnen diese FreundInnen sich aus Ihren Erfahrungen aus?

Wenn nein:

a. Aus welchem Grund verschweigen Sie Ihre Erkrankung?

b. Was wären Ihrer Ansicht nach die Folgen davon, wenn sie es erfahren?

Einleitung Öffentliche Stigma-tisierung

Selbst-stigmatisierung

Antizipierte Stigma-tisierung

Allgemeine Anga-ben

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Übergang: Welche Erfahrungen haben Sie mit Ihrem sozialen Arbeitsumfeld gemacht?

(KollegInnen, ChefIn)

Arbeitsumfeld

Haben Sie Ihren KollegInnen oder Ihrem/r ChefIn von Ihrer Erkrankung erzählt? Fallen Ihnen Situationen, Erlebnisse, Begegnungen ein?

Wenn ja:

a. Wie haben diese reagiert?

b. Haben Sie den Eindruck, dass sich Ihr Verhältnis zu Ihren KollegInnen o-der Ihrem/r ChefIn durch Ihre Erkrankung veräno-dert hat? Wenn ja, inwie-fern? Fallen Ihnen dazu konkrete Situationen ein, die Sie schildern kön-nen?

Wenn negativ:

Wie sind Sie mit diesen Situationen umgegangen?

Wenn positiv/unverändert:

Durch welche Eigenschaften zeichnen diese Personen sich aus Ihren Er-fahrungen aus?

Wenn nein:

a. Aus welchem Grund verschweigen Sie Ihre Erkrankung?

b. Was wären Ihrer Ansicht nach die Folgen davon, wenn sie es erfahren?

Einleitung Öffentliche Stigma-tisierung

Selbst-stigmatisierung

Antizipierte Stigma-tisierung

Allgemeine Anga-ben

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Übergang: Von welchen Erfahrungen können Sie mir hinsichtlich Ihrer Interaktion mit Fremden berichten?

Fremde

1. Wie ist es für Sie in der Begegnung mit fremden Personen im Alltag, auf der Ar-beit? Spielt Ihre Erkrankung für Sie hier eine Rolle? Fallen Ihnen Situationen, Er-lebnisse, Begegnungen ein?

2. Haben Sie diskriminierendes Verhalten von Fremden wahrgenommen, die Sie mit Ihrer Erkrankung assoziieren?

Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?

3. Gibt es Situationen, in denen Sie überraschend positive Erfahrungen mit Fremden gemacht haben, obwohl Anzeichen Ihrer Erkrankung ersichtlich wurden?

Einleitung Öffentliche Stigma-tisierung

Selbst-stigmatisierung

Antizipierte Stigma-tisierung

Allgemeine Anga-ben

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Übergang: Kommen wir nun zu Ihrem Verhältnis zu Mitbetroffenen und vergleichen dies mit Ihren sozialen Kontakten, die nicht von einer psychischen Erkrankung betroffen sind.

Mitbetroffene

1. Nehmen Sie in Ihrer sozialen Interaktion mit Mitbetroffenen und Nichtbetroffenen Unterschiede wahr? Fallen Ihnen hierzu konkrete Erlebnisse ein, wo Ihnen diese Unterschiede ersichtlich wurden?

Wenn ja, wie erklären Sie sich diese Unterschiede?

2. Haben Sie schon mal Erfahrungen mit diskriminierendem Verhalten durch Mitbe-troffene gemacht?

Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?

Einleitung Öffentliche Stigma-tisierung

Selbst-stigmatisierung

Antizipierte Stigma-tisierung

Allgemeine Anga-ben

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Übergang: Nun würde ich gerne zu Ihren Erfahrungen mit den Angehörigen des Gesund-heitssystems kommen.

Angehörige des Gesundheitssystems

1. Welche Erfahrungen haben Sie mit verschiedenen AkteurInnen des Gesundheits-systems gemacht? Fallen Ihnen konkrete Situationen und Erlebnisse ein?

Wenn negativ: Wie sind Sie damit umgegangen?

Übergang: Sie haben mir von Ihren Erfahrungen mit Ihrem sozialen Umfeld berichtet. Wie gehen Sie denn konkret mit diesen Erlebnissen um? (Erzählte Erlebnisse aufgreifen)

Bewältigungsstrategien

1. Welche Wirkung hinterlassen die negativen Erlebnisse mit sozialen Kontakten bei Ihnen? Fallen Ihnen konkrete Beispiele ein, welche Emotionen und Gedanken be-stimmte Situationen bei Ihnen ausgelöst haben?

2. Gibt es Bewältigungsstrategien, die sich für Sie als besonders förderlich und un-terstützend herauskristallisiert haben? Fallen Ihnen bestimmte Umgangsweisen ein, die Ihnen geholfen haben?

3. Welche Erfahrungen haben Sie mit verschiedenen Ressourcen im Umgang mit be-lastenden Erlebnissen gemacht? (z.B. eigene Kompetenzen, Coping Trainings, soziale Unterstützung, Religion etc.) Fallen Ihnen Situationen ein, in denen Ihnen bestimmte Ressourcen geholfen haben?

Einleitung Öffentliche Stigma-tisierung

Selbststigmatisie-rung

Antizipierte Stigma-tisierung

Allgemeine Anga-ben

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Übergang: Die vorherrschenden Stereotypen und Vorurteile in der Gesellschaft können auch Einfluss auf die Selbstwahrnehmung haben. Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihre Erfahrungen mit dieser Problematik mit mir teilen würden.

Selbststigmatisierung

1. Veränderte sich Ihre Selbstwahrnehmung mit der Diagnose der Bipolaren Störun-gen? Fallen Ihnen konkrete Situationen ein, die darauf hinweisen, dass sich Ihre Sichtweise auf Ihre eigene Person mit der Erkrankung verändert hat?

2. Haben Sie sich aufgrund der Erkrankung negative Eigenschaften zugeschrieben, die Sie sich ohne die Erkrankung nicht zugeschrieben hätten? Fallen Ihnen dazu konkrete Beispiele ein?

3. Welche Einstellung oder Emotionen haben Sie mit Ihrer Erkrankung verbunden?

4. Haben Sie den Eindruck, dass Sie sich als Betroffenen selbst diskriminieren oder schon mal diskriminiert haben? Fallen Ihnen dazu konkrete Situationen ein? (z.B.

bei Bewerbungen, Meiden sozialer Kontakte)

Bewältigungsstrategien

1. Worin sehen Sie die Ursache für ein verändertes Selbstbild, die mit der Erkran-kung einhergeht?

2. Wie schaffen Sie es, Ihre Erkrankung und Ihre eigene Identität frei von den Stereo-typen und Vorurteilen zu betrachten?

Einleitung Öffentliche Stigma-tisierung

Selbststigmatisie-rung

Antizipierte Stigma-tisierung

Allgemeine Anga-ben

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Übergang: Eine andere Problematik stellt die Vorwegnahme von ausgrenzendem und diskriminierendem Verhalten dar. Dabei „erwarten“ Betroffene regelrecht ablehnendes Verhalten von Ihrem sozialen Umfeld, aufgrund dessen sie dazu neigen, sich selbst aus-zugrenzen (z.B. bei Bewerbungen, Meiden sozialer Kontakte).

Antizipierte Stigmatisierung

Kennen Sie dieses Phänomen? Fallen Ihnen hierzu konkrete Erlebnisse ein? Wenn nein, was genau bewahrt Sie vor dieser Voreingenommenheit? Wie schaffen Sie es eine offene Haltung einzunehmen?

Einleitung Öffentliche Stigma-tisierung

Selbst-stigmatisierung

Antizipierte Stigma-tisierung

Allgemeine Anga-ben

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Übergang: Nun würde ich Ihnen gerne einige personenbezogene Fragen stellen, die hel-fen sollen, Aufschluss über Ihre persönlichen und sachlichen Verhältnisse zu geben. Die-se werden bei der Auswertung anonymisiert und sollen lediglich dazu dienen, Ihre Aus-sagen in einem Gesamtkontext zu betrachten. Sie sind auch keineswegs verpflichtet, all diese Fragen zu beantworten.

Allgemeine Angaben zum/r GesprächspartnerIn 1. Wie alt sind Sie?

2. Welchen Familienstand haben Sie derzeit?

Falls ledig:

Leben Sie in einer festen Partnerschaft?

3. Haben Sie Kinder?

Wenn ja, wie viele Kinder haben Sie und wie alt sind diese?

4. Was sind Sie von Beruf? Üben Sie diesen Beruf aus? Wenn nein, warum nicht?

5. Wann wurde die Bipolare Störung bei Ihnen diagnostiziert?

6. Welcher Typ der Bipolaren Störung wurde bei Ihnen diagnostiziert?

Ich habe nun keine weiteren Fragen und bedanke mich ganz herzlich bei Ihnen für die Teilnahme am Interview.

Wenn Sie auf das Gespräch zurückblicken, gibt es etwas, das wir vergessen haben und Sie mir noch mitteilen möchten?

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