Das BFI-System als Leistungssystem
5 Innovation 29
Ähnlich wird im Global Competitiveness Report 2014–2015 argumentiert: Der Report bescheinigt der Schweiz herausragende Leistungen in Hochschulbildung, Forschung und Innovationsfähigkeit der Wirtschaft. Seit 2008 steht die Schweiz in diesem Index auf Rang 1, 2014 mit einem Wert von 5,7 aus 7. (Schwab 2014:
13)
Auch der Innovationsindex der EU‐Kommission „Innovation Union Scoreboard“
bestätigt die Spitzenposition der Schweiz. Sie erzielte dort im Jahr 2013 einen Index von 0,835 (European Commission 2014: 92):
„When looking at a wider European comparison, Switzerland is the overall inno‐
vation leader in Europe, outperforming all EU Member States. Switzerland’s strong performance is linked to being the best performer in 9 indicators, in par‐
ticular in open, excellent and attractive research systems where it has the best performance in all three indicators and economic effects where it has best per‐
formance in two indicators (employment in knowledge‐intensive activities and license and patent revenues from abroad).” (Ebd.: 28)
Die Schweizer Wissenschaft liegt mit 425 Patentanmeldungen pro einer Million Einwohner international an der Spitze (EU‐27‐Durchschnitt: 109; Deutschland:
277).33 Hier wirkt sich offenkundig aus, dass das Profil der schweizerischen Forschung vorrangig durch natur‐ und ingenieurwissenschaftliche Aktivitäten geprägt ist, die mit einem insgesamt gut funktionierenden Innovationssystem verbunden sind.
Der grösste Teil der FuE‐ und Innovationsaktivitäten wird durch die Privatwirt‐
schaft getragen und auch finanziert. Der Bund unterstützt diese Innovationstä‐
tigkeit finanziell mittels Forschungs‐ und Innovationsförderung, teils auch durch Ressortforschung. (Schweizerischer Bundesrat 2012: 3117)
Gleichwohl: Auch im schweizerischen Innovationssystem können leistungsbezo‐
gene Schwachstellen ausgemacht werden. Diese finden sich laut Marxt/ Brun‐
ner (2009: 3f.) in der kommerziellen Umsetzung von Forschungsergebnissen in neue Produkte am Markt, im weit unterdurchschnittlichen Export wissensinten‐
siver Dienstleistungen und in der fehlenden Wahrnehmung von Innovation als gesamtgesellschaftlicher Aufgabe.34
b=table&init=1&language=de&pcode=tsc00025&plugin=1, 3.11.2014), d.h. über eine tertiäre Ausbildung verfügen oder in Wissenschaft und Technik Beschäftigte sind (EU‐28‐Durchschnitt:
43 %; Deutschland: 47 %).
32 Auch wenn Platz 4 in dieser Indidaktorengruppe die Zugehörigkeit zur Spitzengruppe zum Ausdruck bringt, macht die Abweichung von den anderen Gruppen die hier herangezogenen Einzelindikatoren interessant. Diese sind: Bildungsausgaben je Student; Qualität des Bildungs‐
systems; Qualität der mathematisch‐naturwissenschaftlichen Bildung; PISA‐Index: Wissen‐
schaft, Lesekompetenz, Mathematik; staatliche Nachfrage nach fortschrittlichen technologi‐
schen Produkten; steuerliche FuE‐Förderung; Anteil der staatlich finanzierten FuE‐Ausgaben der Unternehmen am BIP; Anteil der FuE‐Ausgaben in staatlichen Forschungseinrichtungen und Hochschulen am BIP (ebd.).
33 Daten 2012: http://epp.eurostat.ec.europa.eu/tgm/table.do?tab=table&init=1&language=d e&pcode=tsc00032&plugin=1 (9.10.2014)
34 Eine relative Schwäche im Export wissensintensiver Dienstleistungen wird auch im Innovati‐
on Union Scoreboard 2014 angemerkt (European Commission 2014: 73).
Übersicht 14: FuE‐Intensität im internationalen Vergleich
Schweiz Deutsch‐
land Finnland Kanada USA Japan Anteil aller FuE‐Ausgaben am BIP
(2011, in %)b) 2,9 2,8 3,7 k.A. 2,9 3,4
Durchschnittliche Wachstumsrate der FuE‐Aufwendungen (in %)c)
3,5 (2004–
2008) 4 (2005–
2011) 2,5 (2005–
2011) 19 (2005–
2009) 3 (2005–
2009) –0,2 (2005–
2009) Anteil der FuE‐Aufwendungen
der Privatwirtschaft am BIP (2012, in %)a)
2,2 2 2,4 k.A. 2,9 2,5
Anteil innovativer Unternehmen der an Gesamtzahl der Unternehmen (2010, in %)b)
43 79,8 56,5 k.A. k.A. k.A.
Anteil KMU an den FuE‐
Ausgaben des privaten Sektors (2009, in %)b)
29 10,7 18,5 k.A. 15,7 6,3
Anteil der Unternehmen mit FuE‐
Aktivitäten (Intramuros, 2008–
10, in %)b)
45 (2009–
2011)
39 32 k.A. k.A. k.A.
Innovationsindikator
(2013, <100)d) 76 56 60 51 52 40
Global Competitiveness Index 2014–2015 (Index 1‐7, Rang)e)
5,7 (1)
5,49 (4)
5,50 (3)
5,24 (15)
5,54 (2)
5,47 (5) Quellen: a) BFS (2014: 11, 31ff.), http://www.datenportal.bmbf.de/portal/de/bufi.html (Tab. 23, 24, 37, 41).
b) Arvanitis et al. (2013: 81ff., 87, 111, 113, 115). c) European Commission (2013: 28‐31). d) BDI/ Deutsche Telekom Stiftung (2014: 15). e) Schwab (2014: 13)
Positiv wirke sich einerseits der hohe Anteil hochqualifizierter Ausländer/innen aus. In den letzten Jahren habe dieser zu einem enormen „Brain‐Gain, ohne den der Spitzenplatz der Schweiz in internationalen Vergleichen sicher nicht möglich wäre“, geführt (Minsch/Bauer 2012: 25f.). Andererseits schwächten Zuwander‐
ungsbeschränkungen die Innovationsleistungen:
„A potential threat to Switzerland’s competitive edge might be the increasing difficulties faced by businesses and research institutions in finding the talent they need to preserve their outstanding capacity to innovate. Since 2012, the country has dropped from 14th to 24th on the indicator measuring the availabil‐
ity of engineers and scientists. Respondents to the Executive Opinion Survey 2014 cited the difficulty of finding qualified workers as the single most problem‐
atic factor for doing business in the country. The recent acceptance by Swiss citi‐
zens of an initiative aimed at limiting the ability of European Union (EU) workers to immigrate by reintroducing quotas could exacerbate the problem.” (Schwab 2014: 12)
In der Schweiz fehlten rund 15.000 Ingenieure (Minsch/Bauer 2012: 13). Um die natur‐ und ingenieurwissenschaftlichen Aktivitäten weiterhin auf Top‐Niveau halten zu können, müsse dem Fachkräftemangel im MINT‐Bereich entgegenge‐
wirkt werden. Dazu bedürfe es vor allem einer Stärkung der MINT‐Fächer im Hochschulsektor. Mit der BFI‐Botschaft 2013–2016 griff der Bund das Problem
auf: Er definierte als ein Ziel, den Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs für die Wirtschaft insbesondere im MINT‐Bereich zu sichern (Schweizerischer Bundes‐
rat 2012: 3129).
5.1 Öffentlicher Bereich
Wichtige Leistungserbringer im Innovationssektor sind die Hochschulen. Ables‐
bar ist dies etwa an den Mitteleinwerbungen, welche die Hochschulen bei der KTI und der privaten Wirtschaft realisieren. (Übersicht 15)
Seit einigen Jahren werden in den Kantonen zudem Science‐ und Technologie‐
parks als Einrichtungen des Wissenschafts‐ und Technologietransfers etabliert.
Sie fördern mit verschiedensten Dienstleistungen junge Unternehmen und Start‐ups. Viele der Parks verfügen über Partnerschaften mit Hochschulen oder/
und der Industrie. Im Vordergrund steht bei einem Technologiepark der Tech‐
nologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zwecks Innovation, wäh‐
rend ein Science Park mittels Wirtschaftsförderung High‐Tech‐Industrie im Um‐
feld einer Uni ansiedeln soll (Wüthrich 2003: 2).
Die Parks finanzieren sich über Einnahmen aus den angebotenen Dienstleistun‐
gen der ansässigen Firmen, über Bankkredite (Hypothekarkredite bei Finanzie‐
rung der Gebäude) und über Public Private Partnership (Neue Regionalpolitik, NRP).35 Im Kanton Basel‐Stadt etwa werden einzelbetriebliche Förderungen ausserhalb der NRP des Bundes über das Standortförderungsgesetz mit dem Instrument Standortförderungsfonds der kantonalen Wirtschaftsförderung finan‐
Übersicht 15: Finanzierung anwendungsorientierter Forschung und Innovation der Hochschulen (2012)
Hochschultyp
KTI‐
Projekte
Forschungs‐
mandate privater Sektor
Summe Gesamt‐
budget
Anteil KTI/Private am Gesamtbudget
Mio. CHF %
ETHs 32,3 160,4 192,7 2.370 8,1
Kantonale Unis* 17,6 265,9 283,5 4.919 5,8
Fachhochschulen** 63,2 167,8 231 2.034 11,4
Summe 113,1 594,1 707,2 9.323 7,6
* ohne Berücksichtigung universitärer Institutionen ** ohne Pädagogische Hochschulen Quellen: http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/15/06/data/blank/04.html#parsys_00081 (24.9.2014); eigene Berechnungen
35 betreffend der Neuen Regionalpolitik und der kantonalen Wirtschaftsförderung s.u. C 7.5.4 Innovation; http://www.jf‐ag.ch/aargau/politik/medien/83‐archiv/720‐hightech‐strategie‐aarg au‐vorwaerts‐aargau, http://www.bluefactory.ch/de/qr/ (25.11.2014)
ziert.36 So wird der Technologiepark Basel im Zeitraum 2009–2019 mit Mitteln in Höhe von 6,6 Mio. CHF unterstützt.
Das Informationsportal zur Ansiedlung von Unternehmen und Privatpersonen in der Schweiz37 listet 27 Science‐ und Technologieparks, aufgeteilt nach Wirt‐
schaftsregionen (Übersicht 16).
Übersicht 16: Science‐ und Technologieparks
Sciene‐/Technologiepark Ort Wirtschaftsregion
Biopôle Park Epalinge
Genfersee PSE – Parc Scientifique sur le Site de EPFL Lausanne
FONGIT – HighTech Business Incubator Plan‐les‐Ouates
Y‐Parc SA – Parc Scientifique et Technologique Yverdon‐les‐Bains Neuenburger See
innoBE – start innovate cluster Bern
Mittelland
Fri Up Centre Fribourg
TZW Technologiezentrum Witterswil Witterswil
Venturi Incubateur SA Villaz‐St‐Pierre
Neode – Parc scientifique et technologique Neuchâtel
the ark – Die Stiftung für Innovation im Wallis Sierre Wallis
Creapole SA Delémont Jura
Technopark Aargau Windisch Nordwestschweiz
Technopark Zürich
Zürich
Zürich Startzentrum – Kompetenzzentrum für Jungunternehmen
glatec – Technologiezentrum an der Empa Dübendorf
grow – Gründerorganisation Wädenswil Wädenswil
Technopark Winterthur Winterthur
Schweizerisches Institut für Entrepreneurship SIFE Chur
Ostschweiz
Jung‐Unternehmer‐Zentrum Flawil/Gossau/Wil
Wattwil Bodensee Technologie & Trade Center Kreuzlingen
Stiftung futur Rapperswil
IST Industrie‐ und Technozenter Schaffhausen Schaffhausen Tebo – Technologiezentrum der Empa
St. Gallen Startfeld
High‐Tech‐Center Tägerwilen
Businesspark Zug Zug Zentralschweiz
Centro di Promozione Start‐up Lugano Tessin
Quelle: in Anlehnung an http://www.ansiedlung‐schweiz.ch/fokus‐unternehmen/foerderprogramme/ (20.11.2014)
Zusätzlich wurde nun mit dem FIFG (Art. 32‐34) die Rechtsgrundlage für die Un‐
terstützung eines „Nationalen Innovationsparks“ (NIP) als Instrument der Inno‐
36 vgl. http://bazonline.ch/basel/Mehr‐Geld‐fuer‐den‐Standortfoerderungsfonds/story/170817 15, http://www.glarus24.ch/ganzer‐Kanton.568+M564e7447d8e.0.html, http://www. grosser‐
rat.bs.ch/dokumente/100373/000000373997.pdf (25.11.2014)
37 www.ansiedlung‐schweiz.ch (25.11.2014)
vationsförderung geschaffen. Mit diesem will der Bund Forschung und Entwick‐
lung in einem umfassenden Netzwerk bündeln und die Schweiz so als attrakti‐
ven Innovationsstandort festigen. Das geplante Netzwerk des NIP erstreckt sich über zwei Hubs an der ETH Zürich und an der EPF Lausanne sowie verschiedene Innovationsparks in allen Landesteilen. Die Anzahl an Parks ist nicht vorab fest‐
gelegt.
2014 haben die Kantone zusammen mit Hochschulen und Unternehmen acht Innovationspark‐Projekte bei der Konferenz Kantonaler Volkswirtschaftsdirek‐
toren (VDK) eingereicht. Die VDK erstellte im Anschluss ein Umsetzungskon‐
zept, um die Tragfähigkeit der Netzwerkstandorte für den NIP zu prüfen.38 In der Folge wurden zunächst nur zwei Vorhaben als reif genug angesehen, beim Start des Innovationsparks am 1. Januar 2016 mitzuwirken: das Projekt inno‐
vAARE des Kantons Aargau und der Park Nordwestschweiz, getragen von den Kantonen Basel‐Stadt, Baselland und Jura.39 Die sechs anderen Projektanträge werden für eine weitere Qualifikationsrunde überarbeitet.40 Eine breit abge‐
stützte Nationale Trägerschaft wird für den NIP zuständig sein.41 Die Anschubfi‐
nanzierungen erfolgen seitens des Bundes und des jeweiligen Kantons.
5.2 Privatwirtschaftlicher Bereich
Im Innovationssystem haben die Unternehmen eine herausragende Bedeutung.
So werden 80 bis 90 Prozent der Schweizer Innovationsleistung in bzw. durch Unternehmen erbracht. Die innovationsintensiven Branchen finden sich in der sogenannten High Technology. Diese umfasst nach OECD‐Klassifikation die Branchen Pharmazeutik, EDV und Optik, Uhren, Biotechnologie, Fahrzeugbau, Medizintechnik und Agrochemie (OECD 2011: 20).42
Die Bedeutung dieser Branchen hat in den letzten Jahren stark zugenommen.
So betrug der Anteil der High‐Tech‐Branchen an der gesamten Bruttowert‐
schöpfung der schweizerischen Industrie im Jahr 2012 42 Prozent. Das stellte zugleich eine Steigerung um zwölf Prozentpunkte gegenüber dem Jahr 2000
38 Der Bundesrat hat am 3.9.2014 das von der VDK vorgeschlagene Umsetzungskonzept ohne Änderungen übernommen (VDK 2014: 1).
39 vgl. http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/aargau‐und‐basel‐werden‐zu‐netzwerkstandorten‐1.
18317010; http://www.vdk.ch/de/Innovationspark und http://www.swissinnovationpark.ch/c h/de‐CH/Home.aspx (30.10.2014)
40 Projekte im Nachverfahren: Kanton Bern mit dem Swiss Innovation Park Biel/Bienne; Kanton Graubünden mit dem NIP Netzwerkstandort Graubünden; Kantone Luzern/Uri/
Schwyz/Obwalden/Nidwalden/Zug mit dem NIP Netzwerkstandort Zentralschweiz; Kantone St.
Gallen/Appenzell‐Ausserrhoden/Appenzell‐Innerrhoden/Fürstentum Liechtenstein mit dem NIP Netzwerkstandort Ost; Kanton Thurgau mit dem NIP Netzwerkstandort Agro Food Innova‐
tion Thurgau/Frauenfeld sowie Cantone Ticino mit dem Parco Nazionale dell’Innovazione (VDK 2014:2)
41 s.a. unten C 8.2.3 Unterstützungsstrukturen >> Forschungs‐ und Innovationsbereich
42 Abweichend davon umfasst die High Tech‐Branche nach Arvanitis et al. (2014: 5): Chemie, Pharma, Kunststoffe, Maschinenbau, Elektrotechnik, Elektronik/Instrumente, Medizinaltechnik und Fahrzeuge.
dar. Die Pharmaindustrie weist dabei das stärkste Wachstum auf. (BakBasel 2013: 17)
Aber auch die Uhrenindustrie, Elektronik, Maschinenbau und Chemie sind inno‐
vationsstark. Die Innovationserhebung 2011 im Rahmen der Strukturberichter‐
stattung ergab, dass im Industriezweig Elektronik/Instrumente der Innovatoren‐
anteil mit rund 85 Prozent weit über dem Durchschnitt liegt.43 Gleiches gilt für die Chemie (76 %) und den Maschinenbau (72 %). Insgesamt realisierten in den Jahren 2009 bis 2011 40 Prozent der befragten Unternehmen Neuerungen durch die Einführung neuer Produkte am Markt und/oder neuer Produktions‐
verfahren im Betrieb. 43 Prozent aller in der Industrie tätigen Unternehmen in‐
vestierten in FuE. Die Wirtschaftszweige unterscheiden sich jedoch:
„Die Pharmabranche schneidet bezüglich FuE merklich besser ab als bezüglich Innovationen. Umgekehrt sieht es bei der Medizinaltechnik (58 %) aus. Während die Medizinaltechnik bei den Innovationen eine Spitzenposition einnimmt, ran‐
giert sie bei der FuE nur im vorderen Mittelfeld.“ (Arvanitis et al. 2013: 20‐6) Dennoch verfügt die Schweiz mit 2.516 Unternehmen über relativ wenige Un‐
ternehmen, die aktiv, d.h. mit eigenem Personal, FuE betreiben: Die Zahl steht für weniger als ein Prozent aller Unternehmen. Über ein Viertel (27 %) dieser Unternehmen beschäftigt mehr als 99 Personen, die anderen 73 Prozent haben kleinere Belegschaften. Diejenigen KMU, die aktiv FuE betreiben, sind für 18 Prozent (1,2 Mrd. CHF) der gesamten FuE‐Aufwendungen (2012: 12,8 Mrd. CH) verantwortlich. Grossunternehmen wenden mehr als 10 Mrd. CHF für FuE auf.
Über ein Drittel (3,8 Mrd. CHF) der Forschungs‐ und Entwicklungsgelder werden von Grossunternehmen im Pharmabereich ausgegeben. (BFS 2014c: 18‐9) Es sind also insbesondere die grossen, FuE‐intensiven und meist multinationa‐
len Firmen, die für die strukturelle Stärke des Innovationssystems Schweiz ver‐
antwortlich zeichnen (Arvanitis et al. 2014: 12). Die breit angelegte Wissensba‐
sis ermögliche sehr günstige Bedingungen, sowohl für die Absorption firmenex‐
ternen Wissens als auch für die Lancierung innovativer Nischenprodukte. (Arva‐
nitis 2013: 125, 191)
Bezüglich des KMU‐Sektors monieren Marxt/Brunner (2009: 23‐4), dass gerade kleinere und mittelgrosse Unternehmen ihr hohes Innovationspotenzial auf‐
grund mangelnden Zugangs zu aktuellen Forschungsergebnissen nicht optimal ausschöpfen könnten: „Einerseits fehlt ihnen der Zugang über die Anstellung entsprechender ‚Köpfe‘, andererseits fehlt ihnen auch der Zugang zu Hochschu‐
len, um mit diesen einen Wissens‐ und Technologieaustausch zu organisieren.“
Schweizerische Unternehmen wenden jedes Jahr mehr Gelder für selbst durch‐
geführte oder beauftragte FuE auf: 1996 lagen die Aufwendungen bei 7 Mrd.
CHF, 2012 waren es 12,8 Mrd. CHF. (BFS 2014c: 4)
43 vgl. zur regelmässigen Innovationsberichterstattung im Unternehmensbereich http://
www.se co.admin.ch/themen/00374/00459/04076/04077/index.html?lang=de (12.12.2014)