Räumliche Analyse
Lage innerhalb von Bremen
Das Innenstadtzentrum von Bremen befindet sich in der Stadtmitte nördlich der Weser und ist untergliedert in den Hauptgeschäftsbereich/Altstadt und Stephaniviertel innerhalb der Wallanlagen sowie der Bahnhofsvorstadt und Fedelhören als vorgelagerte Teilbereiche.
Funktionale Analyse Bevölkerungsstruktur
Einwohner*innen im Stadtteil 2018 (Stand: 31.12.2017) 18.476 Relative Bevölkerungsentwicklung im Stadtteil bis 2023 -0,1 %
Einzelhandelsstruktur 2006 2016 Differenz anteilig*
Anzahl der Betriebe 495 477 -18 rd. 14 %
Gesamtverkaufsfläche in m² 136.000 143.840 +7.840 rd. 15 % Zentrenergänzende Funktionen (Erdgeschossnutzungen) 441
Ladenähnliche Dienstleistungsbetriebe 154
Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe 204
Vergnügungsstätten 11
Soziale, kirchliche und öffentliche Einrichtungen 39
Kultur- und Freizeiteinrichtungen 31
Medizinische und pflegerische Dienstleistungen 2
Städtebauliche Analyse
Quelle: Darstellung und Berechnung auf Basis Einzelhandelsbestandserhebung Stadt + Handel 11/2016-02/2017; EHK Bremen 2009; ZVB-Abgren-zung: Stadt + Handel, EHK Bremen 2009; Kartengrundlage: Stadt Bremen; Verkaufsflächen gerundet und ohne Leerstand; *anteilig bezogen auf Gesamtstadt; Analyse bezieht sich auf bestehende ZVB Abgrenzung im EHK 2009
8 % 8 %
68 % 16 %
Nahrungs- und Genussmittel sonstiger kurzfristiger Bedarfsbereich mittelfristiger Bedarfsbereich langfristiger Bedarfsbereich
Räumliche Analyse Räumliche
Integration
Makroräumliche Integration: in der Stadtmitte nördlich der Weser gelegen und großräumig von Wohnbebau-ung umgeben
Mikroräumliche Integration: städtebaulich integriert, wobei Altstadt und Stephaniviertel innerhalb der ehemali-gen Wallanlaehemali-gen geleehemali-gen sind; Hauptbahnhof und Fedelhören sind vorgelagert
Versorgungs- funktion
Städtebaulich, funktional und siedlungsräumlich wichtigster Einzelhandelsstandort Bremens auf höchster Hierarchieebene im Zentrengefüge; als Oberzentrum gesamtstädtischer und regionaler Versorgungsbereich mit Schwerpunkt im mittelfristigen Bedarfsbereich; multifunktionale Nutzungen des Zentrums sorgen für urba-nes und attraktives Einkaufserlebnis; insgesamt städtebauliches Gewicht im Vergleich zur Gesamtstadt auf quantitativer Ebene zu gering (rd. 15 % der Gesamtverkaufsfläche Bremens); Wechselwirkungen mit dem östlich der Innenstadt liegenden Viertel
Funktionale Analyse Angebots-
funktion
Umfangreiches Angebot aller Warengruppen mit Fokus auf mittelfristigem Bedarfsbereich insb. der Waren-gruppen Bekleidung und Schuhe/Lederwaren; Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel insb. im Bereich Altstadt nur eingeschränkt verfügbar; hoher Anteil kleinflächiger und strukturprägender Betriebe, ergänzt um rd. 25 großflächige Betriebe; ausgewogene Angebotsqualität unterschiedlicher Preiskategorien; neben hoher Anzahl an Filialisten, z. T. attraktive und individuelle Einzelhandelsgeschäfte; Hauptlagen mit sehr hohem Einzelhandelsbesatz in Richtung Osten und Süden ausdünnend; Ergänzungslage sowie vorgelagerte Berei-che mit geringerer Dichte
Anker-/
Magnetbetriebe
Verschiedene Waren- und Kaufhäuser als großflächige Magnetbetriebe (insb. Karstadt und Galeria Kaufhof);
ergänzt um Drogeriefachmärkte, Bekleidungsfachmärkte (u. a. H & M, Peek & Cloppenburg) und sonstige Fachmärkte (u. a. Saturn, Thalia); Schwerpunkt auf mittel- und langfristigen Bedarfsbereich; insgesamt sehr positives Erscheinungsbild der Magnetbetriebe (z. T. Flagship-Stores); Konzentration der Magnetbetriebe insb. in den Hauptlagen
Zentrenergänzende Funktionen
Zentrenergänzende Funktionen mit quantitativ sehr hohen Ausstattungszahlen und einem innenstadttypi-schen, ausgewogenen Angebotsmix; Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe mit höchster Ausstattung und Vielzahl sowie attraktive Verteilung der Betriebstypen; Konzentration der Gastronomiebetriebe insb. auf die historische Ergänzungslage Schlachte an der Weserpromenade; weiterhin hohe Ausstattung an öffentli-chen und kulturellen Einrichtungen im Innenstadtzentrum
Städtebauliche Analyse Städtebauliche
Gestaltung
Reizvolle Gestaltung des öffentlichen Raumes mit hoher Erlebnis- und Aufenthaltsqualität sowie starken Kund*innenfrequenzen; historisches Gebäudeensemble insb. Am Markt mit hohem touristischem Faktor und Wiedererkennungswert; zudem attraktive und touristisch geprägte Bereiche Böttcherstraße und Schnoor; ins-gesamt interessantes Zusammenspiel zwischen modernem Einkaufsbereich und historischem geprägten Kul-turgut; Wallanlagen als städtebaulicher Zäsur mit trennender Wirkung zwischen dem Bereich Hauptbahnhof und Fedelhören von der restlichen Innenstadt
Erreichbarkeit Sehr gute großräumige Erreichbarkeit über A1, A27 und A281 sowie B6 und B75; Stellplatzangebot durch Parkhäuser und Tiefgaragen ausreichend, jedoch durch perspektivische Entwicklung des Parkhaus Mitte kri-tisch zu beobachten; ÖPNV-Anbindung durch Bremer Hauptbahnhof als Mittelpunkt des Bremer Verkehrs-netzes; sehr gute Erreichbarkeit über das Radwegenetz; fußläufige Anbindung aus den umliegenden Orts- und Stadtteilen gegeben
Entwicklungsperspektive
Markante Entwicklungen seit 2006
Eröffnung des City Gate am Bahnhof
Zukunfts- fähigkeit
Die vergleichsweise geringe quantitative Ausstattung der Verkaufsfläche im Gegensatz zu nicht inte-grierten Standorten schränkt die Versorgungsfunktion der Innenstadt ein, wodurch nur einge-schränkt der oberzentrale Versorgungsauftag erfüllt werden kann. Durch die hohe touristische At-traktivität und ein qualitativ hochwertiges Angebot, fungiert die Innenstadt Bremens trotzdem als at-traktives und funktionierendes Hauptgeschäftszentrum. Im Bau befindliche und geplante Projekte können die qualitätsvolle Entwicklung weiter unterstützen.
Potenzialflächen sind im Bereich des Sparkassenareals an der Bürgermeister-Smidt-Straße vorhan-den; hochwertige Entwicklungen von Innen sind im Hauptgeschäftsbereich der Innenstadt bspw.
durch die Umnutzung des Parkhauses Mitte möglich
Entwicklungsziele
Hauptgeschäftsbereich als primärer Ansiedlungsraum für zentrenrelevante Sortimente im Innenstadtzentrum Bremen
Quantitative Weiterentwicklung der innerstädtischen Leitsortimente (z. B. Sparkassenareal, Entwicklung im Bestand)
Qualitativ hochwertige Entwicklung des Hauptgeschäftsbereichs mit dem Ziel, das Zentrum nachhaltig zu sichern und weiter auszubauen
Stärkung des Zentrums durch Arrondierung des Angebots
Sicherung und Stärkung der Magnetbetriebe sowie der Vielfalt an kleinen Fachgeschäften/Spezialangeboten
Fokus auf Erlebniseinkauf und Service in Kombination mit weiteren freizeitorientierten, gastronomischen und kulturellen Nut-zungen
Ermittelte Entwicklungsspielräume stellen für die Innenstadt keine Entwicklungsgrenze dar, da die Innenstadt einen stadtentwicklungspolitisch bedeutsamen Einzelhandelsstandort darstellt. Eine Überschreitung der absatzwirtschaftlichen Entwicklungsspielräume kann erfolgen, wenn sie nachhaltig zur Stärkung und Profilierung der Innenstadt sowie zu einer vorteilhaften Entwicklung gegenüber nicht integrierten Lagen führt.
Ergänzungsbereiche: gemäß ihrem definierten Schwerpunkt sichern und weiterentwickeln (keine Ansiedlung von großflächi-gen Handelsformaten mit zentrenrelevantem Hauptsortiment, stattdessen Konzentration auf jeweilige Funktionszuweisung)
Ergänzungsbereich Hauptbahnhof (bahnhofsaffine Nutzungen): Bestandssicherung, keine Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel mit zentrenrelevantem Hauptsortiment
Ergänzungsbereich Bahnhofsvorstadt (kleinteiliger, spezialisierter Einzelhandel): Bestandssicherung, keine Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel mit zentrenrelevantem Hauptsortiment, städtebauliche Aufwertung
Ergänzungsbereich Fedelhören: Fokus auf kleinteiligen Einzelhandel
Ergänzungsbereich Schlachte: Restriktiver Umgang mit Einzelhandelsentwicklungen, Konzentration auf zentrenergänzende Funktionen (insb. Gastronomie)
Ergänzungsbereich Kunsthalle für kulturelle Angebote: Restriktiver Umgang mit Einzelhandelsentwicklungen, Konzentration auf zentrenergänzende Funktionen (insb. kulturelle Angebote)
Quelle: Darstellung auf Basis einer städtebaulichen Analyse Stadt + Handel 01/2018