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Zentrentyp II – Besondere Stadtteilzentren

ENTWICKLUNGSZIELE UND -EMPFEHLUNGEN

6.2.5 Gröpelingen inkl. Häfen

Der Stadtteil Gröpelingen weist eine, dem Bremer Durchschnitt entsprechende, Verkaufs-flächenausstattung von rd. 0,44 m² je Einwohner*in auf. Insgesamt ist für Gröpelingen für die Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel eine Zentralität von rd. 113 % ermittelt worden. Das Angebot besitzt einen starken Überhang zu discountorientierten Lebensmit-telmärkten und ist zu rd. einem Viertel in nicht integrierten Lagen verortet.

In der Warengruppe Drogeriewaren ist eine hohe Verkaufsflächenausstattung (rd. 0,13 m² Verkaufsfläche je EW) und eine Zentralität von rd. 193 % ermittelt worden. Durch das Angebot in fünf Drogeriefachmärkten ist ein überdurchschnittliches Verhältnis zwischen Angeboten in Drogeriefachmärkten (rd. 63 %) und sonstigen Einzelhandelsbetrieben zu konstatieren (vgl. nachfolgende Tabelle).

Aufgrund der quantitativ hohen Ausstattung der Nahversorgung in Gröpelingen ist kein größerer quantitativer Handlungsbedarf erkennen. Bei Neuansiedlungen sind somit z. T.

höhere Umsatzumverteilungen zu erwarten. Daher sind mögliche Standorte besonders sorgfältig hinsichtlich der konzeptionellen Zielstellungen zu prüfen.

Tabelle 18: Analyse des Einzelhandels in den Warengruppen Nahrungs- und Genussmittel und Drogeriewaren in Grö-pelingen inkl. Waterfront27

Ausstattungsmerkmal Nahrungs- und Genussmittel Drogeriewaren

Quantitativer

Handlungsbedarf

 

Einwohner*innen (inkl.

Entwicklung bis 2023) 37.562 (rd. +1,6 %)

Sortimentsspezifische

Verkaufsfläche 15.970 m² 5.560 m²

Verkaufsfläche je 5x Sonstiger Lebensmittelmarkt

5x Drogeriefachmarkt

Verkaufsflächenrelation nach Betriebstyp

27 % Lebensmittelvollsortimenter 41 % Lebensmitteldiscounter

63 % Drogeriefachmarkt

37 % Sonstige Einzelhandelsbetriebe Verkaufsfläche je EW

nach Betriebstyp*

0,20 m² Lebensmittelvollsortimenter

0,13 m² Lebensmitteldiscounter 0,09 m² Drogeriefachmärkte Quantitative

Nahversor-gungssituation Qualitative Nahversor-gungssituation

Quelle: Darstellung Stadt + Handel; Bestandsdaten: Erhebung Stadt + Handel 11/2016-02/2017; Verkaufsflächenangaben gerundet; Bevölkerungs-zahlen: Statistik Bremen 2018 (Stand 31.10.2017); *bezogen auf Gesamtverkaufsfläche; ■■■= hoher Handlungsbedarf, ■■ = mittlerer Handlungsbe-darf, ■ = geringer HandlungsbeHandlungsbe-darf, □ = kein HandlungsbeHandlungsbe-darf,  = reduzierter Handlungsbedarf aufgrund von in Realisierung befindlichen Vorhaben

27 Bekannte Änderung seit der Erhebung (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Schließung eines Drogeriefachmarkts in der Gröpelinger Heerstraße

Die räumliche Nahversorgungssituation in Gröpelingen zeigt neben den zentralen Versor-gungsbereichen zwei weitere Standorte mit hoher Bedeutung für die fußläufige Nahver-sorgung. Drei Einzelhandelsstandorte besitzen nur eingeschränkte Funktion für die fuß-läufige Nahversorgung aufgrund nicht integrierter Lagen bzw. fehlendem Beitrag zur räumlichen Nahversorgung. Lediglich in Randlagen Gröpelingens lassen sich kleine un-terversorgte Siedlungsbereiche erkennen, sodass weitestgehend von einer flächende-ckenden Nahversorgung im Stadtteil ausgegangen werden kann (vgl. nachfolgende Ab-bildung).

Abbildung 22: Räumliche Nahversorgungsanalyse in Gröpelingen

Quelle: Darstellung Stadt + Handel; Bestandsdaten: Erhebung Stadt + Handel 11/2016-02/2017; Kartengrundlage Stadt Bremen; *nachrichtliche Über-nahme der ZVB und der strukturprägenden Betriebe (> 400 m²) in der Region Bremen

Gröpelingens Nahversorgungsstruktur zeigt eine überdurchschnittliche Ausstattung auf quantitativer Ebene für die Warengruppen Nahrungs- und Genussmittel sowie Drogerie-waren. Ebenfalls ist die räumliche Nahversorgung weitestgehend als gut zu bewerten, wobei ein nicht unerheblicher Anteil der Lebensmittelanbieter in nicht integrierten Lagen bzw. am Sonderstandort Waterfront verortet ist.

Trotz guter quantitativer Ausstattung existiert ein gewisser Handlungsbedarf für die Wa-rengruppe Nahrungs- und Genussmittel durch eine steigende Bevölkerungsentwicklung bis 2023. Die Ansiedlung eines Lebensmittelvollsortimenters angrenzend im NVZ Oslebs-hausen könnte das Defizit im Bereich der Lebensmittelvollsortimenter ausgleichen. Fol-gende Entwicklungsempfehlungen werden für Gröpelingen getroffen:

ENTWICKLUNGSZIELE UND -EMPFEHLUNGEN

 Stärkung der Angebotsfunktion in zentralen Versorgungsbereichen und an städtebaulich integrierten Standorten

 Zur Sicherung und Weiterentwicklung der Nahversorgung werden folgende Nahversorgungsstandorte ausgewiesen:

 Zwei Nahversorgungsstandorte (Gröpelinger Heerstraße 349, Gröpelinger Heerstraße 45)

 Bedarfsgerechte Verkaufsflächenanpassungen an Nahversorgungsstandorten sind vorhabenbezogen zu prüfen

6.2.6 Hemelingen

Der Stadtteil Hemelingen verfügt über eine stark erhöhte Verkaufsflächenausstattung von rd. 0,66 m² Verkaufsfläche je Einwohner*in und eine Zentralität von rd. 163 % in der Wa-rengruppe Nahrungs- und Genussmittel. Ein hoher Anteil der Verkaufsfläche ist den Ver-braucher*innenmärkten und SB-Warenmärkten zuzuordnen und zu großen Anteilen an nicht integrierten Lagen (rd. 57 %) verortet. Ein rechnerisch absatzwirtschaftliches Poten-zial ergibt sich aufgrund der hohen quantitativen Ausstattung nicht.

Die Warengruppe Drogeriewaren weist mit rd. 0,09 m² Verkaufsfläche je Einwohner*in ein durchschnittliches Angebot auf. Dies lässt auch die Zentralität von rd. 102 % erkennen.

Das Angebot wird lediglich in zwei Drogeriefachmärkten und darüber hinaus in sonstigen Einzelhandelsbetrieben angeboten (vgl. nachfolgende Tabelle), wobei ein Drogeriefach-markt nach Bestandserhebung geschlossen wurde. Aufgrund steigender Bevölkerungs-prognosen ist somit für diese Warengruppe ein gewisser Handlungsbedarf erkennbar.

Tabelle 19: Analyse des Einzelhandels in den Warengruppen Nahrungs- und Genussmittel und Drogeriewaren in He-melingen28

Ausstattungsmerkmal Nahrungs- und Genussmittel Drogeriewaren

Quantitativer

Handlungsbedarf

 

Einwohner*innen (inkl.

Entwicklung bis 2023) 43.896 (rd. +1,2 %)

Sortimentsspezifische

Verkaufsfläche 28.170 m² 3.830 m²

Verkaufsfläche je 3x Sonstiger Lebensmittelmarkt

2x Drogeriefachmarkt

Verkaufsflächenrelation nach Betriebstyp

65 % Lebensmittelvollsortimenter 16 % Lebensmitteldiscounter

18 % Drogeriefachmarkt

82 % Sonstige Einzelhandelsbetriebe Verkaufsfläche je EW

nach Betriebstyp*

0,42 m² Lebensmittelvollsortimenter

0,10 m² Lebensmitteldiscounter 0,02 m² Drogeriefachmärkte Quantitative

Nahversor-gungssituation Qualitative Nahversor-gungssituation

Quelle: Darstellung Stadt + Handel; Bestandsdaten: Erhebung Stadt + Handel 11/2016-02/2017; Verkaufsflächenangaben gerundet; Bevölkerungs-zahlen: Statistik Bremen 2018 (Stand 31.10.2017); *bezogen auf Gesamtverkaufsfläche; ■■■= hoher Handlungsbedarf, ■■ = mittlerer Handlungsbe-darf, ■ = geringer HandlungsbeHandlungsbe-darf, □ = kein HandlungsbeHandlungsbe-darf,  = reduzierter Handlungsbedarf aufgrund von in Realisierung befindlichen Vorhaben

28 Bekannte Änderungen seit der Erhebung (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Erweiterung eines Lebensmittelsupermarkts in Mahndorf, Schließung eines Drogeriefachmarkts in der Osenbrückstraße

In Hemelingen befinden sich 14 filialisierte Lebensmitteleinzelhändler von denen vier in zentralen Versorgungsbereichen verortet sind. Darüber hinaus besitzen sechs Einzelhan-delsbetriebe eine Nahversorgungsfunktion für die umliegenden Wohnbereiche. Zwei Standortbereichen kann eine besondere Funktion für die Nahversorgung zugewiesen werden aufgrund ihrer abgesetzten Lage, bzw. der überdurchschnittlichen Ausstattung.

Die übrigen Einzelhandelsbetriebe übernehmen aufgrund fehlender siedlungsräumlicher Integration nur geringe Versorgungsfunktion für die dort ansässige Wohnbevölkerung, sondern bieten insbesondere Angebote für den autokund*innenorientierten Einkauf.

Zudem existieren in Hemelingen unterversorgte Siedlungslagen in Sebaldsbrück (und z.

T. im angrenzenden Stadtteil Osterholz) sowie in Arbergen. In Sebaldsbrück ergibt sich aufgrund einer Mantelbevölkerung von rd. 3.500 Einwohner*innen auf räumlicher Ebene ggf. Potenzial für eine Neuansiedlung. Die unterversorgten Siedlungslagen in Arbergen werden z. T. durch den besonderen Nahversorgungsstandort in der Arberger Heerstraße mitversorgt (vgl. nachfolgende Abbildung).

Abbildung 23: Räumliche Nahversorgungsanalyse in Hemelingen

Quelle: Darstellung Stadt + Handel; Bestandsdaten: Erhebung Stadt + Handel 11/2016-02/2017; Kartengrundlage Stadt Bremen, OpenStreetMap – veröffentlicht unter ODbL; *nachrichtliche Übernahme der ZVB und der strukturprägenden Betriebe (> 400 m²) in der Region Bremen

Hemelingen verfügt über eine sehr hohe Verkaufsflächenausstattung im Bereich der Nah-versorgung. Ein hoher Anteil der Verkaufsfläche befindet sich jedoch in städtebaulich nicht integrierten Lagen (insb. im Bereich Drogeriewaren). Dies ist u. a. auf den Sonder-standort Pfalzburger Straße zurückzuführen. Trotz guter Ausstattungskennwerte lassen sich somit auf räumlicher Ebene unterversorgte Siedlungslagen mit Möglichkeiten für Neuansiedlungen erkennen. Die Realisierung eines Lebensmittelvollsortimenters könnte zu einer planerisch wünschenswerten Verschiebung von Verkaufsflächenanteilen in städ-tebaulich integrierte Lagen führen und ist mit einer Aufwertung des perspektivischen Stadtteilzentrums verbunden. Insgesamt ergeben sich deshalb für Hemelingen folgende Entwicklungsempfehlungen:

ENTWICKLUNGSZIELE UND -EMPFEHLUNGEN

 Keine Ausweitung der Verkaufsfläche erforderlich, stattdessen Sicherung des Be-standes mit Konzentration auf siedlungsräumlich integrierte Lagen und zentrale Versorgungsbereiche

 Zur Sicherung und Weiterentwicklung der Nahversorgung werden folgende Nah-versorgungsstandorte ausgewiesen

 Drei Nahversorgungsstandorte (Auf der Hohwisch, Hastedter Heerstraße, Vahrer Straße)

 Ein besonderer Nahversorgungsstandort Typ B (Mahndorfer Heerstraße)

 Ein besonderer Nahversorgungsstandort Typ A (Arberger Heerstraße)

 Bedarfsgerechte Verkaufsflächenanpassungen an Nahversorgungsstandorten sind vorhabenbezogen zu prüfen