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5 EBENE DER TRÄGER II: DIE TEILNEHMENDEN

5.4 Informationen zu den Kindern

Von 134 der 137 Bedarfsgemeinschaften liegen Informationen über insgesamt 280 Kinder vor. Für einzelne Themen kann die Anzahl variieren.

5.4.1 Anzahl und Geschlecht der Kinder

Bedarfsgemeinschaften mit nur einem Kind waren am häufigsten vertreten (40,3 %), gefolgt von Bedarfsgemeinschaften mit zwei Kindern (34,3 %). Eine größere Anzahl von vier und mehr Kindern hatten 11,1 Prozent der 134 Bedarfsgemeinschaften.

Das Alter der Kinder variiert sehr. Es fanden sich 21,5 Prozent sehr kleine Kinder bis zu drei Jahren im Sample, insgesamt 56. Diese Kinder lebten in 47 Bedarfsgemeinschaften, in denen den Müttern nach § 10 Abs. 1 Nr. 3 SGB II die Aufnahme einer Arbeit nicht zugemutet werden konnte. Nach den Angaben der Fachkräfte waren tatsächlich aber nur 31 Frauen von der Vermittlung freigestellt;

demnach gab es also eine kleine Gruppe von 16 Frauen, die trotz eines kleinen Kindes nach Arbeit oder Ausbildung suchten.

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53 Abbildung 24: Anzahl und Geschlecht der Kinder

In fast gleicher Anzahl lebten in den untersuchten Bedarfsgemeinschaften auch Kinder über 14 Jahre (22,7 %). Die größte Gruppe machten allerdings die Kinder im Alter zwischen sieben und zehn Jahren aus (23,1 %).11

Hinsichtlich des Geschlechts der Kinder stellten die Mädchen mit 53,8 Prozent die Mehrheit, Jungen waren entsprechend zu 46,2 Prozent vertreten.

5.4.2 Gesundheitliche Beeinträchtigungen

Gesundheitliche Beeinträchtigungen fanden sich lediglich bei einem Viertel der Kinder – insgesamt machten sie 62 Fälle aus. Da Kombinationen von Beeinträchtigungen möglich sind, wiesen 26 Kin-der psychische (10,6 %), 36 KinKin-der körperliche (14,6 %) und elf KinKin-der chronische (4,5 %) Beein-trächtigungen auf. In der Regel verbargen sich hinter allen BeeinBeein-trächtigungen ärztliche Diagnosen.

Alle Zahlen beziehen sich auf 246 Kinder – für 34 Kinder liegen keine Informationen vor.

Abbildung 25: Gesundheitliche Beeinträchtigungen (Angaben in Prozent)

11 Im Fragebogen konnte das genaue Geburtsdatum angegeben werden. Da dies aber nicht für alle Fälle vorlag und häufig Angaben auf Jahres- und Monatsbasis vorlagen, konnte das Alter nur grob berechnet werden. Die Altersangaben be-ziehen sich auf den Beginn des Projektes BeJuga für die jeweilige Bedarfsgemeinschaft.

40,3

Kind 2 Kinder 3 Kinder 4 Kinder 5 Kinder mehr als 5 Kinder Anzahl Kinder Prozent (n BG = 134)

21,5 Alter der Kinder in Prozent (n = 260)

n = 56 n = 51 n = 60 n = 34 n = 34 n = 25 66,7 % mit Diagnose (24 von 36) 61,5 % mit Diagnose (16 von 26)

n = 11 n = 36 n = 26 n = 185

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Eine Beeinträchtigung wiesen 51 Kinder auf (82 %), zwei Beeinträchtigungen fanden sich bei elf Kin-dern (18 %) – in der Regel körperliche/psychische.

Um Rückschlüsse auf konkrete Kinder zu vermeiden, werden lediglich Beispiele der Beeinträchti-gungen wiedergegeben.

Angaben zu chronischen Beeinträchtigungen (n = 11) – z. B.:

• Geistige Behinderung

• Fetales Alkoholsyndrom

• Asthma

Angaben zu körperlichen Beeinträchtigungen (n = 36) – z. B.:

• Adipositas

• Neurodermitis

• Frühgeburt

Angaben zu psychischen Beeinträchtigungen (n = 38) – z. B.:

• Depressionen

• ADHS

• Sprachstörung

5.4.3 Betreuungszeiten

Wie in Kapitel 5.4.1 zu sehen, sind viele Kinder im Krippen-, Kindergarten- und Hortalter. Entspre-chend verteilten sich auch die Kinder auf die unterschiedlichen Betreuungsformen (eine exakte Al-terszuordnung ist aufgrund der unscharfen Altersbestimmung nicht möglich). Es liegen Betreuungs-informationen zu 87 Kindern vor.

Abbildung 26: Betreuungsformen (Angaben in Prozent)

Die Betreuung im Rahmen des Kindergartenbesuchs nahm mit 74,7 Prozent eine beherrschende Stellung ein. Für die Betreuung von sehr kleinen Kindern liegen Informationen von acht Fällen vor (obwohl der Anteil dieser Gruppe relativ hoch ist). Für den Hort und Ganztagsbereich finden sich Angaben zu 14 Fällen.12 Eine Kindertagespflege wurde offensichtlich nicht wahrgenommen oder sie stand nicht zur Verfügung.

12 Es muss hier auch mit bedacht werden, dass es sich nicht immer um Kinder unterschiedlicher Bedarfsgemeinschaften handelt, sondern auch um mehrere Kinder einer Bedarfsgemeinschaft. So liegen z. B. Informationen zu drei Kindern einer Bedarfsgemeinschaft vor.

9,2 0,0

74,7 16,1

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80

Besuch Krippe Besuch Tagespflege Besuch Kindergarten Betreuung Hort/Ganztagsschule

n = 8 n = 65 n = 14

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55 Nach den Altersangaben (ohne sehr kleine Kinder und Kinder über 14 Jahre) hätten etwa 140 Kinder institutionell betreut werden können. In Betreuung waren aber 87 Kinder (bzw. für diese liegen Infor-mationen vor), die institutionell betreuten Kinder machten damit etwa 62 Prozent aller Kinder aus.

Die Betreuungszeiten, soweit sie angegeben wurden bzw. soweit sich die Angaben in Zeiträume umwandeln ließen, wurden für die drei Betreuungsarten visuell aufbereitet.

Abbildung 27: Betreuungszeiten in der Krippe Uhrzeit

7 30 8 30 9 30 10 30 11 30 12 30 13 30 14 30 15 30 16 30 17 30 1 2

3 4 5 6 7 8

Für alle acht Fälle liegt die Betreuungszeit vor. In sechs der acht Fälle handelte es sich um Betreuung in einem eher urbanen Gebiet.

Abbildung 28: Betreuungszeiten im Kindergarten Uhrzeit

7 30 8 30 9 30 10 30 11 30 12 30 13 30 14 30 15 30 16 30 17 30 1 2

3 4 5 6 7 8 10 9 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45

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56

Von den 65 Fällen liegen Betreuungszeiten für 45 Fälle vor (bzw. konnten in Zeiträume umgewan-delt werden). Bei 25 Kindern fand die Betreuung in einer eher urbanen Umgebung statt – 20 wurden in ländlichen Gebieten betreut.

Abbildung 29: Betreuungszeiten in Hort/Ganztagsschule Uhrzeit

7 30 8 30 9 30 10 30 11 30 12 30 13 30 14 30 15 30 16 30 17 30 1

2 3 4 5 6 7 8 10 9 11 12

Von den 14 Fällen liegen Betreuungszeiten für zwölf Fälle vor (bzw. konnten in Zeiträume umge-wandelt werden). Die Betreuungen fanden fast ausnahmslos in urbanen Gebieten statt. Die Hort-betreuung begann in der Regel im Anschluss an den Schulunterricht.

Ob die angegebenen Betreuungszeiten für die Haushaltsvorstände mit Blick auf ihre berufliche Ori-entierung angemessen waren, kann hier nicht entschieden werden. Die Aufstellungen zeigen aber, dass – in der Länge und der Lage – sehr unterschiedliche Betreuungszeiten wahrgenommen wurden bzw. als Angebote vorhanden sind. Eine Auszählung der Betreuungen zeigt ebenfalls, dass die An-gaben sich eher auf urbane Gebiete beziehen – der ländliche Raum ist hier weniger vertreten. Dies kann möglicherweise ein Hinweis auf die schlechtere Betreuungssituation in diesen Regionen sein.

5.4.4 Schulbesuch und Ausbildung

Der Schulbesuch (inklusive des Besuchs von Berufsschulen) betraf lediglich Kinder, die älter als sechs Jahre waren – im Sample machten diese etwa 140 Kinder/Jugendliche aus. Es liegen insge-samt Informationen für 120 Kinder/Jugendliche vor.

Abbildung 30: Schulbesuch (Angaben in Prozent)

0,8 0,8

8,3

13,3 8,3

3,3 0,8

15,0

49,2

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50

Berufsoberschule Berufskolleg Gymnasium Gemeinschaftsschule Realschule Werkrealschule Berufsschule Hauptschule Grundschule

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57 In schulischer Berufsausbildung befanden sich 2,4 Prozent der jungen Menschen.13 Alle anderen nutzten unterschiedliche Schulformen. Gut die Hälfte der Kinder befanden sich in der Grundschule, 8,3 Prozent besuchten ein Gymnasium.

5.4.5 Hilfen zur Erziehung

In Kapitel 5.1.2 wurde dargestellt, dass in 67 Bedarfsgemeinschaften Hilfen zur Erziehung initiiert worden waren. Diese Hilfen beziehen sich auf 130 Kinder dieser 67 Familien.

Abbildung 31: Hilfen zur Erziehung (Angaben in Prozent)

Nähere Informationen zu HzE liegen für 122 Kinder vor:

Nennungen nach Häufigkeit (insg. 122)

Sozialpädagogische Familienhilfe 96 (78,7 %) Pflegehilfe oder stationäre Unterbringung 10 (8,2 %)

Erziehungsbeistandschaft 7 (5,7 %)

Tagesgruppe, Hort 3 (2,5 %)

Therapie, Sonstiges 6 (4,9 %)

Wie sich bei näherer Hinsicht herausstellt, lebten zehn der Kinder, für welche die Fachkräfte Anga-ben machten, nicht in den unterstützten Bedarfsgemeinschaften, sondern waren fremdunterge-bracht.

5.4.6 Leistungen zur Bildung und Teilhabe

Die Leistungen zur Bildung und Teilhabe wurden genutzt, aber nicht in allen Fällen, in denen ein Anspruch bestand. 144 Kinder profitierten davon (unter Berücksichtigung des Alters mindestens 51 %). Da mehrere Leistungen für ein Kind in Anspruch genommen werden können, liegen 392 Nen-nungen vor. Die Aufstellung ist in Tabelle 6 zu sehen. Die fett gedruckten Werte geben die Anzahl der Nennungen für eine Kategorie wieder, die Werte in der Zeile geben die Kombinationen wieder.

Zum Beispiel: Für 50 Kinder wurden Aufwendungen für eintägige Fahrten in Anspruch genommen, von diesen 50 Kindern bekamen 41 Kinder Leistungen für mehrtägige Klassenfahrten, 47 Kinder Leistungen zur Ausstattung von Schulbedarf, 28 Kinder Leistungen zur Schülerbeförderung usw.

13 Es liegen lediglich acht Einzelnennungen bezüglich des Ausbildungsberufs bzw. der Teilnahme an einer Maßnahme vor. Um Rückschlüsse auf Personen zu vermeiden, werden diese Einzelnennungen hier nicht aufgeführt.

47,6 52,4

HzE keine HzE n = 130 n = 118

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58

Tabelle 6: Leistungen zu Bildung und Teilhabe

Aufwendun-gen für ein-tägige Fahr-ten

Aufwendun-gen für mehrtägige

Klassenfahr-ten Ausstattung Schulbedarf

Aufwendun-gen für Schü-

lerbeförde-rung Lernförde-rung

Mehrauf-wendungen für gemein-same Mit- tagsverpfle-gung

Bedarf zur Teilhabe am sozialen und kulturellen

Leben Gesamt

Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl

Aufwendungen für

eintägige Fahrten 50 41 47 28 4 23 34 50

Aufwendungen für mehrtägige

Klassen-fahrten 47 45 28 5 23 33 47

Ausstattung

Schul-bedarf 90 34 15 46 47 90

Aufwendungen für

Schülerbeförderung 42 5 18 22 42

Lernförderung 16 11 11 16

Mehraufwendungen für gemeinsame

Mittagsverpflegung 81 34 81

Bedarf zur Teilhabe am sozialen und

kul-turellen Leben 66 66

Gesamt 50 47 90 42 16 81 66 392

(144)

Am häufigsten wurde die Pauschale zur Ausstattung mit persönlichem Schulbedarf in Anspruch ge-nommen. Dass jedoch nur 90 Kinder diese Leistung bezogen haben sollen, die nach § 28 Abs. 3 SGB II antragsunabhängig zweimal jährlich über eine Pauschale gewährt wird, so lange Kinder und junge Erwachsene im Bezug von Grundsicherungsleistungen nach dem SGB II die Schule besuchen, ist wenig plausibel, da von wesentlich mehr Kindern Angaben zum Schulbesuch vorliegen. Danach folgten die Mittagsverpflegung, die Leistungen zur sozialen und kulturellen Teilhabe, die Aufwen-dungen für eintägige Fahrten und für mehrtägige Klassenfahrten, die Schülerbeförderung und die Lernförderung. Insgesamt ist vermutlich von einer leichten Untererfassung bei diesen Leistungen auszugehen.