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die indes von den Besatzungstruppen auch mehr als ein Jahr nach Beendigung der offiziellen Kampfhandlungen am 1. Mai 2003

noch immer nicht gefunden wurden!], sagte Bush. Überall in der ganzen Welt seien Nationen heute sicherer, weil ein Aggressor [Anm.: Der Aggressor ist wohl derjenige, der völlig grundlos ein anderes Land überfällt!] und Verbündete des Terrorismus [sie!]

gestürzt worden seien, betonte Bush."* Hält man sich die vielen verstümmelten und ermordeten Menschen - insgesamt sollen al- lein während des dreiwöchigen Krieges über 10 000 Zivilisten und rund 30 000 irakische Soldaten getötet worden sein, darunter zahl- reiche Frauen und Kinder - vor Augen, fällt es schwer, solche Lügen überhaupt zu kommentieren (jedenfalls kann von einer

„Befreiung" des irakischen Volkes wohl kaum gesprochen werden,

wenn man sich ansieht, wie dieses Land im letzten Jahr ins Chaos

gestürzt worden ist!):

Zwei Herren, die sich offensichtlich gut verstehen: Bundeskanzler Gerhard Schröder bei einem Treffen mit US-Präsident George W. Bush am 24. September 2003 in New York. Der einstige „Kriegsgegner" Schröder hat seine Vorbehalte beiseite gelegt und sich der Koaliti- on der Kriegswilligen angeschlossen, indem er den Kampf der USA gegen den „ internatio- nalen Terrorismus" mit Bundeswehrsoldaten, unter anderem am Hörn von Afrika und am Hindukusch, unterstützt. Dabei erkannte Dr. jur. Heribert Prantl, Ressortleiter der „Süd- deutschen Zeitung" völlig richtig: „Nähme man die in den Nürnberger Kriegsverbrecher- Prozessen unter der führenden Beteiligung der USA entwickelten und in den zentralen Normen der UN-Charta verankerten Prinzipien ernst - die Verantwortlichen für einen Irak-Krieg wüßten bereits heute vor Gericht gestellt werden. Die wünschenswerte Entmachtung des Diktators macht nämlich aus einem Angriffs- noch keinen Verteidigungskrieg."*

(9UeHenhinweise: Photos oben: http://www.fakiinfo.de/irakkrieg-bilder; Unten: Der Spiegel, 29.9.03, S.41; *:

Golfkriegs 1991 zerstört. Was übrig geblieben war, wurde von der UNSCOM beschlagnahmt und vernichtet....

Bush griff auch die wohl bekannteste - und am stärksten diskredi- tierte - Anschuldigung gegen den Irak wieder auf und sagte: 'Unseren nachrichtendienstlichen Quellen zufolge hat er versucht, hochfeste Aluminiumrohre zu kaufen, die zur Herstellung von Nuklearwaffen geeignet sind.' Amerikanische Vertreter haben während des vergan- genen Herbstes diesen Vorwurf immer wieder erhoben, um die Reso- lution 1441 des Sicherheitsrats zu erhalten. Irakische Vertreter bleiben dabei, daß die Aluminiumrohre gekauft wurden, um sie für Raketen- werfer mit kurzer Reichweite zu benutzen. Letztere sind nicht durch UN-Resolutionen verboten worden.

El Baradeis Bericht [Anm.: Mohamed El Baradei ist der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA)] vor dem Sicherheitsrat am 27. Januar [2003] bestätigt die irakische Darstellung....

Daß Bush derart durchsichtige Fälschungen vorbringt, ist allein schon bezeichnend und ein Maßstab für den Zynismus wie auch für die Verzweiflung seiner Administration. Es handelt sich hier um eine Regierung, die der Regel folgt: Je größer die Lüge, desto besser." ^

Es dauerte mehr als ein Jahr nach dem offiziellen Ende des Krieges am 1. Mai 2003, bis die US-Regierung endlich offen eingestand, was alle Kritiker ihres Feldzuges bereits im Vorfeld wußten: „Der US- Geheimdienst CIA hatte sich nach den Worten von US-Außenmini- ster Powell bei der Behauptung geirrt [sie!], der Irak habe über mobi- le Labors für biologische Waffen verfügt. Die USA und ihr engster Verbündeter Großbritannien hatten den Irak-Krieg damit begründet, daß der damalige Präsident Saddam Hussein über Massenvernich- tungswaffen verfügt habe.

Powell sagte im US-Fernsehsender NBC, er habe sich bei seiner Rede im Februar 2003 vor dem UNO-Sicherheitsrat auf CIA-Infor- mationen gestützt. 'Es hat sich herausgestellt, daß die Quellen ungenau und falsch gewesen sind'", so der „ZDFtext" am 17. Mai 2004 (S.

123). Diese „ungenauen" und „falschen" Quellen sind für den Tod von Zehntausenden Irakern verantwortlich.

Natürlich wußten die Verantwortlichen in Washington und London sehr wohl, daß der Irak keine Massenvernichtungswaffen (mehr) besaß, aber sie wollten den Krieg um jeden Preis, weshalb der Verfasser des umstrittenen britischen Irak-Dossiers, John Scarlett, für seine treuen Dienste auch in ganz besonderer Weise belohnt wurde: wie der britische

Außenminister Jack Straw am 6. Mai 2004 in London mitteilte, wird er neuer Chef des Auslandsgeheimdienstes MI6.

„Scarlett hatte 2002 die Federführung bei der Zusammenstellung eines Regierungsdossiers über die irakischen Massenvernich- tungswaffen. Kritiker werfen ihm vor, die von Saddam Hussein aus- gehende Gefahr darin übertrieben zu haben. Die oppositionellen Konservativen bezeichneten die Ernennung als 'unangemessen', die Liberaldemokraten als 'höchst kontrovers'. ... Scarlett ist schon seit 34 Jahren beim MI6 und war lange selbst britischer Geheimagent." 47

Tatsächlich bestand Saddams Problem also nicht darin, „daß er Massenvernichtungswaffen hatte, sondern daß er keine [!] hatte ... Es klingt absurd, aber es ist so: Bush ist gut für uns. Er forciert das Streben der USA [bzw. jener Zionisten, die die Vereinigten Staaten wirklich regieren] nach Weltherrschaft derart direkt, arrogant und brutal, daß es alle Welt sofort versteht", so die indische Erfolgsauto- rin und Globalisierungskritikerin Arundhati Roy. *

Hält man sich das Verhalten der Bush-Regierung sowie der von ihr nach Afghanistan und in den Irak beorderten Soldaten, wo wehrlose Zivilisten gefoltert und abgeschlachtet werden, vor Augen, wird man unweigerlich an die Worte des Propheten Isaias von vor Jahrtausenden erinnert: „ ... eure Hände sind besudelt mit Blut und eure Finger mit Schuld; eure Lippen reden nur Lüge, eure Zunge murmelt nur Frevel.

Niemand stellt eine gerechte Klage, niemand geht vors Gericht in Wahrheit; man vertraut auf Wahn, redet Falsches, geht schwanger mit Unheil und gebiert Böses. ... Ihre Füße laufen dem Bösen nach, sie eilen, unschuldiges Blut zu vergießen; ihre Gedanken sind böse Ge- danken, Zerstörung und Sturz folgen ihren Bahnen. Den Weg des Friedens kennen sie nicht, kein Recht gibt es auf ihren Geleisen;

krumme Pfade betreten sie; keiner, der sie betritt, kennt den Frieden"

(Is 59, 3-8).

Bei der Blutrünstigkeit des Irak-Feldzuges und der anschließenden Besetzung dieses Landes sticht besonders der eiskalte Mord an den beiden Söhnen Saddam Husseins hervor: „Auf moralischer Ebene gibt es keinen grundlegenden Unterschied zwischen den Mitgliedern des Hussein-Regimes und denen der Bush-Regierung. Letztere operiert in allen Bereichen mit schamloser Gesetzlosigkeit und Gewalt. Wenn ein Unterschied im Grad der Brutalität besteht, die gegen die eigene Bevölkerung angewandt wird, dann ist die 'Zurückhaltung' der Bush- Leute rein den Umständen geschuldet, und nicht etwa ihrer moralischen Überlegenheit über die Killer und Folterer des gestürzten irakischen

Im Laufe der Jahre 1991 bis 1992 erklärten alle Teilrepubliken des Vielvölkerstaats Jugosla- wien, bis auf Serbien und Montenegro, ihre staatliche Unabhängigkeit, worauf es zu lange anhaltenden kriegerischen Auseinandersetzungen kam, die im bosnisch-kroatischen und im Kosovo-Krieg gipfelten. Von Herbst 1991 bis Sommer 1992 wurde die Stadt Dubwvnik - dieses Photo stammt aus dem Jahr 1992 - von der serbischen Armee belagert; acht Monate lang hämmerten serbische Schiffs- und Artilleriegeschosse auf die Stadt ein. (Kriege und Revolutionen können wie regelrechte Spielfilme inszeniert werden - auf der einen Seite die Guten, die des Schutzes der „internationalen Staatengemeinschaft" bedürfen, und auf der anderen die abgrundtief Bösen, die Frauen und Kinder abschlachten -, um dem Massen- Publikum in aller Welt als „moderne Gladiatorenkämpfe " spannend dargeboten zu werden!)

Bei der Operation gegen die Hussein-Brüder mobilisierte das US-