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Hypothesen zur Haushaltsstruktur im Ruhrgebiet

8.3 Hypothesen bezüglich der Haushaltsstruktur

8.3.2 Hypothesen zur Haushaltsstruktur im Ruhrgebiet

8.3 Hypothesen bezüglich der Haushaltsstruktur Ermittlung von Haushalten ohne Kinder, aber mit Kinderwunsch

Entsprechend dem Vorgehen in Abschnitt 8.3.1 wird auch im Ruhrgebiet weiter zwischen kinderlo-sen Haushalten aber mit Hinweikinderlo-sen auf einen Kinderwunsch und kinderlokinderlo-sen Haushalten und ohne Indikator für Kinderwunsch dierenziert.

Als einen Hinweis auf zukünftige Kinder im Haushalt wird auch hier gewertet, wenn als Kaufgrund Kinder angegeben wurde und/oder Kindergarten und Grundschule in fuÿläuger Umgebung als ziemlich wichtig oder sehr wichtig angesehen wurden. Zur Übersicht der Häugkeitsverteilungen bei diesem Faktor siehe Tabelle 8.49. Zudem müssen zwei Personen im Haushalt wohnen, von denen entweder beide zwischen 20 und 39 Jahren alt sind oder eine Person jünger als 40 Jahre und die an-dere zwischen 40 und 49 Jahren alt ist. Von den Käufern, die zur Eigennutzung erworben haben und bei denen keine Kinder einziehen, haben fünf Kinder als Kaufgrund angegeben. Von elf Käufern wurde angegeben, dass ein Kindergarten oder eine Grundschule in fuÿläuger Umgebung ziemlich wichtig oder sehr wichtig für ihre Kaufentscheidung war. Da manche Haushalte beide Punkte angegeben haben, ergeben sich auf diese Weise 14 Haushalte, bei denen Hinweise auf zukünfti-ge Kinder vorliezukünfti-gen. Bei 13 von ihnen werden auch die Vorgaben bezüglich Anzahl und Alter der Personen erfüllt. Leider ist eine Gruppe von 13 Käuferhaushalten oftmals zu klein, um signikante Ergebnisse zu erzielen. Aufgrund dessen wird diese Gruppe bei folgenden Untersuchungen häug nicht näher untersucht.

Tabelle 8.49: Ruhrgebiet und Eigennutzung: Wichtigkeit von Kindergarten und Grundschule in fuÿ-läuger Entfernung bei Haushalten mit und ohne Kind(ern)

Anzahl Haus-halte

Nicht wichtig [%]

Wenig wichtig [%]

Mittel-mäÿig wichtig [%]

Ziem-lichwichtig [%]

Sehrwichtig [%]

Arith- meti-sches Mittel

Me-dian

Mit

Kind(ern) 116 14 9 29 22 27 3,4 3

MitKind(ern) bis 10 Jahre

94 4 4 33 27 32 3,8 4

OhneKind(er) 58 38 21 22 14 5 2,3 2

Wohnäche

Für Haushalte mit Kind(ern) und ohne Kind(er) kann ein signikanter Unterschied hinsichtlich der erworbenen Wohnäche festgestellt werden (t = 2,79; df = 153,83; p-Wert < 0,01, Cohens d

= 0,44). Die Eektgröÿe liegt im oberen Bereich eines kleinen Eekts. Zwischen Haushalten mit Kind(ern) und solchen ohne Kind(ern), aber mit Indikator dafür, kann bezüglich der Wohnäche kein Unterschied festgestellt werden (t = 1,56; df = 16,67; p > 0,05). Allerdings gilt dies auch für Haushalte ohne Kind(er) mit Indikator für Kind(er) und Haushalte ohne Kind(er) ohne Indikatoren dafür: auch hier kann kein signikanter Unterschied zwischen den Wohnächen festgestellt werden (t = -0,16; df = 17,78; p-Wert > 0,05), obwohl mit einem Unterschied gerechnet wurde. Vermutlich ist das auf die mit 12 recht geringe Anzahl an Kauällen bei Haushalten ohne Kind(er), aber mit Indikator dafür, zurückzuführen (siehe Tabelle 8.50).

Tabelle 8.50: Ruhrgebiet und Eigennutzung: Haushalte mit und ohne Kind(er) und deren erworbene Wohnäche

Anzahl Arithmeti-sches Mittel [m2]

Standardab-weichung des Mittelwerts [m2]

Median [m2]

Haushalte mit Kind(ern) 115 141 4 134

Haushalte ohne Kind(er) 57 125 4 129

Haushalte ohne Kind(er), mit

Indikator dafür 12 127 9 128

Haushalte ohne Kind(er), kein

Indikator dafür 45 125 4 129

Anzahl der Zimmer

Für die Betrachtung der Anzahl der Zimmer in den erworbenen Gebäuden werden folgende Ab-stufungen gebildet: 3 Zimmer, 4 Zimmer, 5 Zimmer, 6 Zimmer, 7 Zimmer und mehr. Die Abstufungen weichen ein wenig von den in Südhessen verwendeten Abstufungen ab, da die Stich-probe im Ruhrgebiet weniger Gebäude mit sieben und mehr Zimmern aufweist und eine weitere Dierenzierung Probleme in der Auswertung hervorrufen würde. Des Weiteren liegen keine Häuser mit lediglich zwei Zimmern vor.

Zwischen Haushalten mit und ohne Kind(ern) liegen Abweichungen im Bereich eines mittleren Ef-fekts bei der Verteilung des Erwerbs von Gebäuden mit unterschiedlichen Zimmerzahlen vor (χ2(4)

= 21,519; p-Wert < 0,001, ω2 = 0,13)(siehe Tabelle 8.52).

Die durch den Chi-Quadrat-Test bewiesenen Unterschiede hinsichtlich der Häugkeit an erworbenen Zimmern bei Haushalten mit und ohne Kind(er) kann durch bereinigte standardisierte Residuen auf verschiedene Zimmeranzahlen reduziert werden. So liegen keine signikanten Unterschiede hinsicht-lich der Häugkeit des Erwerbs von Häusern mit vier oder fünf Zimmern vor. Allerdings erwerben kinderlose Haushalte signikant häuger Immobilien mit nur drei Zimmern. Haushalte mit Kind(ern) erwerben hingegen signikant häuger Gebäude mit sechs oder mehr Zimmern (siehe Tabelle 8.51).

Dies spiegelt sich auch im arithmetischen Mittel der Zimmerzahl wider: Dieses liegt bei Haushalten ohne Kind(er) mit 4,5 Zimmern niedriger als bei Haushalten mit Kind(ern) mit 5,3 Zimmern.

Tabelle 8.51: Ruhrgebiet und Eigennutzung: bereinigte standardisierte Residuen betreend die An-zahl der Zimmer im Haus bei Haushalten mit Kind(ern) und ohne Kind(er)

3 Zimmer 4 Zimmer 5 Zimmer 6 Zimmer 7 Zimmer

und mehr

MitKind(ern) -2,79 -1,00 -1,50 2,34 2,92

OhneKind(er) 2,79 1,00 1,50 -2,34 -2,92

8.3 Hypothesen bezüglich der Haushaltsstruktur

Tabelle8.52:RuhrgebietundEigennutzung:HaushaltemitundohneKind(er)unddieAnzahlderZimmerindenvonihnenerworbenenImmobilien

Anzahl Haushalte 3Zimmer [%]4Zimmer [%]5Zimmer [%]6Zimmer [%]7Zimmer undmehr [%]

Arithme- tisches Mittel

Median HaushaltemitKind(ern)1123302723175,35 HaushalteohneKind(er)58143838924,54 HaushalteohneKind(er), keinIndikatordafür45164233904,24 HaushalteohneKind(er), mitIndikatordafür1382354884,95 Tabelle8.53:WichtigkeitderAnzahlderZimmerfürdieKaufentscheidungbeizurEigennutzungerworbenenEin-undZweifamilienhäusernim Ruhrgebiet-DierenzierungnachHaushaltenmitundohneKind(er)

Anzahl Haushalte Nichtwich- tig[%]Wenig wichtig[%]

Mittelmäÿig wichtig

[%]

Ziemlich wichtig [%]Sehrwich- tig[%]

Arithmeti- sches

Mittel MitKind(ern)117022042374,1 OhneKind(er)58092938243,8 OhneKind(er),keinIndikatordafür450112740223,7 OhneKind(er),mitIndikatordafür13003831313,9

Lage

Wie auch in Südhessen wird an dieser Stelle lediglich untersucht, ob Haushalte mit Kind(ern) häuger in guten Lagen und seltener in mäÿigen Lagen erwerben als kinderlose Haushalte. Eine Betrachtung der Bodenrichtwerthöhen von den jeweiligen Kauällen ndet nicht statt, da hier kein Unterschied vermutet wird.

Zwischen Haushalten mit und ohne Kind(ern) kann ein signikanter, wenn auch nur kleiner, Unter-schied hinsichtlich der Häugkeit, mit der in bestimmten Lagen gekauft wird, festgestellt werden (χ2(2) = 6,63; p-Wert < 0,05, ω2 = 0,05) (siehe Tabelle 8.54). Statistisch signikant sind hier die Unterschiede in der Häugkeit, mit der in guter Lage erworben wird (siehe Tabelle 8.55). Bei Betrachtung von Haushalten mit Kind(ern) und Haushalten ohne Kind(er) und ohne Indikator ver-stärken sich diese Eekte noch einmal ein wenig (χ2(2) = 7,85; p-Wert < 0,05,ω2 = 0,06) (siehe Tabelle 8.56).

Tabelle 8.54: Eigengenutzte Haushalte im Ruhrgebiet mit und ohne Kind(er) im Zusammenhang zur Lagequalität innerhalb der Gemeinde, in der erworben wurde

Anzahl Häugkeit mäÿige Lage [%]

Häugkeit mittlere Lage [%]

Häugkeit gute Lage [%]

Haushalte mit Kind(ern) 90 30 42 28

Haushalte ohne Kind(er) 46 39 52 9

Haushalte ohne Kind(er), mit

Indika-tor dafür 10 20 60 20

Haushalte ohne Kind(er), ohne

Indika-tor dafür 36 44 50 6

Tabelle 8.55: Ruhrgebiet und Eigennutzung: Bereinigte standardisierte Residuen bezüglich Ein- und Zweifamilienhauskäufern mit und ohne Kind(er) und der Lage, in der erworben wurde

Mäÿige Lage Mittlere Lage Gute Lage

Haushalte mit Kind(ern) -1,07 -1,10 2,57

Haushalte ohne Kind(er) 1,07 1,10 -2,57

Tabelle 8.56: Ruhrgebiet und Eigennutzung: Bereinigte standardisierte Residuen bezüglich Ein- und Zweifamilienhauskäufern bei Haushalten mit Kind(ern) und solchen ohne Kind(er) und ohne Indikator dafür, bezogen auf die Lage, in der erworben wurde

Mäÿige Lage Mittlere Lage Gute Lage

Haushalte mit Kind(ern) -1,54 -0,79 2,75

Haushalte ohne Kind(er),

kein Indikator 1,54 0,79 -2,75

8.3 Hypothesen bezüglich der Haushaltsstruktur Wichtigkeit des Faktors Anzahl Zimmer auf die Kaufentscheidung

Angesichts der Unterschiede bei der erworbenen Zimmerzahl wird nun untersucht, ob auch bezüglich der Wichtigkeit der Zimmerzahl Unterschiede bei den Haushalten mit und ohne Kind(er) festzustel-len sind. Dies kann bejaht werden (siehe Tabelle 8.53). Für die Durchführung des Chi-Quadrat-Tests wurde die Kategorie nicht wichtig nicht betrachtet, da diese von keinem Haushalt in den beiden Gruppen gewählt wurde. Das Ergebnis des Chi-Quadrat-Tests lautet, dass die Wichtigkeit der Zim-merzahl bei Haushalten mit und ohne Kind(ern) variiert (χ2(3) = 8,25; p-Wert < 0,05,ω2 = 0,05).

Die Eektstärke ist allerdings gering.

Tabelle 8.57: Ruhrgebiet und Eigennutzung: bereinigte standardisierte Residuen des Faktors Anzahl Zimmer bei Haushalten mit und ohne Kind(er)

wenig wichtig mittelmäÿig

wichtig ziemlich

wich-tig sehr wichtig

Mit Kind(ern) -2,20 -1,43 0,50 1,68

Ohne Kind(er) 2,20 1,43 -0,50 -1,68

Die Betrachtung der bereinigten standardisierten Residuen in Tabelle 8.57 zeigt, dass die Ursache hierfür in der Häugkeit der Nennung der Kategorie wenig wichtig liegt: Diese wird von Haushalten mit Kind(ern) signikant seltener genannt als von Haushalten ohne Kind(er).

Wichtigkeit des Faktors Eindruck der unmittelbaren Nachbarschaft auf die Kaufentscheidung

Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass Haushalte mit Kind(ern) beim Faktor Eindruck der unmit-telbaren Nachbarschaft häuger die Kategorien ziemlich wichtig oder sehr wichtig ankreuzen. In Tabelle 8.58 sind die Angaben von Haushalten mit und ohne Kind(er) diesbezüglich abgebildet. Die Hypothese trit nicht zu. Die Mittelwerte weichen nur um 0,1 Punkt ab und auch die Häugkeiten, mit denen die einzelnen Abstufungen genannt wurden, variieren mit maximal zehn Prozentpunkten nur wenig. Für die statistische Prüfung der Aussagen werden die Kategorien nicht wichtig und we-nig wichtig aufgrund der geringen Fallzahlen bei der Kategorie nicht wichtig zusammengefasst.

Das Ergebnis des Chi-Quadrat-Tests zeigt, dass bei Haushalten mit und ohne Kind(er) kein Unter-schied bezüglich der Wichtigkeit des Eindrucks der unmittelbaren Nachbarschaft besteht (χ2(3) = 2,85; p-Wert > 0,05).

Wichtigkeit des Faktors eigener Garten auf die Kaufentscheidung

Bezüglich des Faktors eigener Garten wurde die Hypothese aufgestellt, dass Haushalten mit Kind(ern) ein solcher wichtiger ist als Haushalten ohne Kind(er). Die Mittelwerte der Gruppen weisen den gleichen Wert auf und deuten somit an, dass diesbezüglich keine Unterschiede vorliegen (siehe Tabelle 8.59). Eine Untersuchung der Häugkeitsverteilungen bestätigt, dass zwischen den Käuferpräferenzen keine Unterschiede bei Haushalten mit und ohne Kind(ern) festzustellen sind (χ2(2) = 1,32; p-Wert > 0,05). Für die statistische Auswertung wurden die Kategorien nicht wich-tig, wenig wichtig und mittelmäÿig wichtig zusammengefasst.

Bei Betrachtung der Häugkeitsverteilungen bei Haushalten mit Kind(ern) jünger als 10 Jahre, Haushalten ohne Kind(er) und mit Indikator dafür sowie Haushalten ohne Kind(er) und ohne Indi-kator für solche ist ersichtlich, dass keine signikanten Unterschiede im Käuferverhalten vorliegen können. In allen Gruppen ist 90 % der befragten Haushalte ein eigener Garten ziemlich wichtig oder

sehr wichtig. Es kann somit festgehalten werden, dass Käufern aller Haushaltsstrukturen ein eigener Garten wichtig ist.

Kaufgründe

Des Weiteren wurden die Unterschiede zwischen Haushalten ohne Kind(er) und mit Kind(ern) hinsichtlich der Häugkeit der Kaufgrundnennung mehr Platz und eigener Garten ermittelt.

In beiden Fällen kann kein signikanter Unterschied bezüglich der Häugkeit der Nennung zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden (mehr Platz:χ2(1) = 0,0117, p-Wert > 0,05; eigener Garten:

χ2(1) = 0,964, p-Wert > 0,05).

8.3 Hypothesen bezüglich der Haushaltsstruktur

Tabelle8.58:RuhrgebietundEigennutzung:WichtigkeitdesEindrucksderunmittelbarenNachbarschaftbeiHaushaltenmitundohneKind(ern)

Anzahl Haushalte Nichtwich- tig[%]Wenigwich- tig[%]

Mittelmäÿig wichtig

[%]

Ziemlich wichtig [%]Sehrwichtig [%]

Arithmeti- sches

Mittel MitKind(ern)116061850264,0 OhneKind(er)59271244364,1 OhneKind(er),keinIndikatorda- für46271143374,0 OhneKind(er),mitIndikatorda- für13081546314,0 Tabelle8.59:RuhrgebietundEigennutzung:WichtigkeiteineseigenenGartensaufdieKaufentscheidungbeiHaushaltenmitundohneKind(ern)

Anzahl Haushalte Nichtwich- tig[%]Wenigwich- tig[%]

Mittelmäÿig wichtig

[%]

Ziemlich wichtig [%]Sehrwichtig [%]

Arithmeti- sches

Mittel MitKind(ern)11500529664,6 MitKind(ern)jüngerals10Jahre9200227714,7 OhneKind(er)5822522694,6 OhneKind(er),keinIndikatorda- für4520724674,5 OhneKind(er),mitIndikatorda- für1308015774,6

8.3.3 Vergleich der Ergebnisse bezüglich der Haushaltsstruktur in Südhessen