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Herstellung, Lagerung und Transport von Futtermitteln

Im Dokument Risikoaspekte der Fleischerzeugung (Seite 112-117)

Kritische Punkte im Herstellungsprozess für Futtermittel werden vor allem in der Verschlep-pung und der Trocknung gesehen. Als weitere Punkte werden veraltete Technik, übermäßige Erhitzung, ungeeignete Lagerung, mikrobielle Belastung und Fehler in der Mischgenauigkeit und Stabilität genannt (Abbildung 11.2-10).

Eine Aussage darüber, wie sich die Anlagensicherheit bis zum Jahr 2015 entwickeln wird, kann nicht eindeutig getroffen werden (Tabelle 5.6-1).

Tabelle 5.6-1: Einschätzung der Entwicklung der Anlagensicherheit (Verschleppungs-grad) im Herstellungsprozess Futtermittel zum Jahr 2015.

stark abnehmend abnehmend wie heute zunehmend stark zunehmend

N=17 0 7 2 7 1

Experten

% 0 41 12 41 6

Nach der Einschätzung der Experten werden die Mängel in der Lagerung von Futtermitteln bis zum Jahr 2015 abnehmen (Tabelle 5.6-2). Zurzeit sind die hauptsächlichen Risikopunkte

11 56 33

bei der Lagerung von Futtermitteln, der Befall durch Schadnager und Ungeziefer, das Eindringen von Feuchtigkeit, mangelnde Reinigung der Lager, Lagerung in ungeeigneten Räumen und der Befall und die Vermehrung von Mykotoxinen (Abbildung 5.6-1).

Tabelle 5.6-2: Einschätzung der Entwicklung der Kontamination des Futtermittels bei der Lagerung zum Jahr 2015.

stark abnehmend abnehmend wie heute zunehmend stark zunehmend

N=18 2 11 4 1 0

Experten

% 11 61 22 6 0

Bei Futtermitteltransporten werden von den Experten die größten Risiken in der ungenügenden Reinigung der Fahrzeuge und der damit verbundenen Verschleppung/

Vermischung gesehen. Aber auch die Vornutzung der Transportfahrzeuge spielt eine wichtige Rolle (Abbildung 11.2-11). Die Sicherheit von Futtermitteltransporten wird nach der Einschätzung der Experten bis 2015 zunehmen (Tabelle 5.6-3).

Rückstände von Reinigungsmitteln, die nach der Reinigung der Fahrzeuge das Futtermittel kontaminieren, sehen die meisten Experten nicht als ein potentielles Problem. Ebenso werden keine oder nur kaum Auswirkungen auf die Produktqualität und keine oder nur eine geringe Gesundheitsgefahr gesehen. Bezüglich der Standards für Kontrollen gehen 38% der Experten davon aus, dass es Standards gibt, und 48% der Experten sind sich nicht sicher.

Dass Probleme bei der Reinigung von Transportfahrzeugen zu einem Meideverhalten führen kann, wird von 62% der Experten nicht gesehen (Abbildung 5.6-2).

Tabelle 5.6-3: Einschätzung der Entwicklung des Auftretens von Defiziten beim Transport von Futtermitteln zum Jahr 2015.

Experten stark abnehmend abnehmend wie heute zunehmend stark zunehmend

N=18 2 9 4 3 0

Experten

% 11 50 22 17 0

Abbildung 5.6-1: Einschätzung der kritischen Punkte, die bei der Lagerung von Futtermitteln eine Rolle spielen, in % der Nennungen.

0 % 2 % 4 % 6 % 8 % 10 % 12 % 14 % 16 % 18 % 20 %

mang. Mögl. der Untersuchung einz. Partien Verpackungsmaterial ungeeignet ungeeignete Lagertechnik unsaubere interne T ransportmittel Bedienungspersonal Kennzeichnung / Rückverfolgbarkeit Kontamination mit Restbeständen Überlagerung T emperatur Siloanstriche / Schutz mang. Belüftung/Kondenswasserbildung Altlasten Vermischen mit anderen Chargen falsche Konservierung ungeeigneter / kein Lagerraum Mykotoxine / Mikroorganismen unsaubere Silos / mang. Reinigung Eindringen von Feuchtigkeit Schadnager / Ungeziefer

Abbildung 5.6-2: Beurteilung der These: Rückstände von Reinigungsmitteln in Transport-fahrzeugen werden zu einem „potentiellen Problem“ in der Tier-produktion.

5.6.1 Einsatz von tierischen Futtermitteln

Die These, „Tierische Futtermittel stehen zurzeit stark in der Kritik und deren Verfütterung ist verboten. Bitte nennen Sie Ihre Einschätzung, ob durch geeignete Aufbereitungsmethoden von tierischen Futtermitteln, bei der Verfütterung an Nichtwiederkäuer, keine Gefahr für den Menschen ausgeht“ kann nicht ausgewertet werden. Wie sich aus den Kommentaren, in der mündlichen Befragung und in Gesprächen mit einzelnen Experten herausgestellt hat, wurde die Frage falsch gelesen. Viele der Experten haben die Frage so bewertet, dass bei der Verfütterung an nicht Wiederkäuer, eine Gefahr für den Menschen ausgeht. Die Ergebnisse sind im Anhang dargestellt (Abbildung 11.2-18).

Aufgrund der mündlichen Befragung (14 Experten) ist davon auszugehen, dass die meisten Experten keine Gefahr durch tierische Futtermittel sehen. In dieser Befragung wurden die Experten nach möglichen Folgen, die sich aus einer Wiederzulassung tierischer Futtermittel in der Fleischerzeugung ergeben könnten. befragt. Die meisten der Experten sehen keine Probleme, sondern eher Vorteile durch eine Wiederzulassung. Genannt werden: eine bessere Tiergesundheit, Eiweiß- u. Aminosäurenversorgung, Knochenstabilität. Ange-sprochen werden mögliche Probleme bei der sauberen Trennung zwischen Rind und Schwein und einem eventuellen Kannibalismusverbot. Ansonsten werden in erster Linie Probleme in der Kommunikation mit dem Verbraucher gesehen.

Die Antworten zur Frage, ob sich die Fleischqualität durch tierische Futtermittelkomponenten positiv oder negativ verändern wird, widersprechen den Antworten auf die These, dass der Verzicht auf tierische Futtermittelkomponenten sich auf die Zusammensetzung des Fleisches auswirkt. Nur 32% der Experten sehen eine mittlere bis hohe Wahrscheinlichkeit, dass die These zutrifft, und 68% sehen keinen oder nur einen geringen Einfluss auf die Produkt-qualität (Abbildung 5.6-3). Bei der direkten Frage nach dem Einfluss von tierischen Futterkomponenten auf die Fleischqualität gehen dagegen 62% der Experten von einem positiven Einfluss aus (Tabelle 5.6-4).

Eine Darstellung der Ergebnisse zur Einschätzung der Gefahrenkategorie bei der These, dass sich der Verzicht auf tierische Futtermittelkomponenten auf die Zusammensetzung des Fleisches auswirkt erfolgt nicht, da die Antworten im Zusammenhang mit der These nicht eindeutig sind. Die Antworten sind im Tabelle 11.1-36 dargestellt. Der Verzicht auf tierische

5 33 62 0

Futtermittelkomponenten hat nach der Einschätzung der Experten vor allem einen Einfluss auf Schweine und Geflügel (Tabelle 11.1-37).

Tabelle 5.6-4: Beurteilung der Experten über die Auswirkung tierischer Futtermittel-komponenten auf die Fleischqualität. tierischen Futtermitteln wieder zunehmen und deren Sicherheit in der Produktion steigen wird (Tabelle 5.6-5). Studenten (mL) gehen tendenziell davon aus, dass der Einsatz tierischer Futtermittel wieder zunehmen und die Sicherheit steigen wird. Eine andere Einschätzung wird durch die Studenten (oL) getroffen. Diese Gruppe der Studenten geht davon aus, dass der Einsatz von tierischen Futtermitteln zurückgehen wird und die Sicherheit nicht größer wird (Tabelle 11.1-38).

Tabelle 5.6-5: Einschätzung des Einsatzes und der Sicherheit von tierischen Futtermitteln zum Jahr 2015.

Experten stark abnehmend abnehmend wie heute zunehmend stark zunehmend

N =19 2 3 3 10 1

Abbildung 5.6-3: Beurteilung der These: Der Verzicht auf tierische Futtermittel-komponenten wirkt sich auf die Zusammensetzung des Fleisches aus.

Als Risikopunkte eines ungewollten Eintrags von tierischen Futtermitteln in die Nahrungs-kette werden die illegale Entsorgung, der Import von Fleisch aus Ländern, in denen der Einsatz von Tiermehlen in der Fütterung zulässig ist und die Verschleppungsgefahr bei der Mischfutterherstellung genannt (Abbildung 5.6-4).

In der Entsorgung der Ursprungsstoffe, die zur Herstellung von tierischen Futtermitteln verwendet werden, sehen 20% der Experten keine und 40% eine geringe Gefahr. Die

Gesundheitsgefahr wird von 69% der Experten als nicht vorhanden oder als gering eingeschätzt. Ausreichende Standards für Kontrollen sehen 57% der Experten. Bezüglich des Meideverhaltens bei einer unsachgemäßen Entsorgung kann keine Aussage getroffen werden. 27% der Experten schätzen, dass es zu einem Meideverhalten kommt, und 27%

schätzen, dass es zu keinem Meideverhalten kommt (Abbildung 5.6-5).

Abbildung 5.6-4: Mögliche Wege, wie tierische Futtermittel in die Nahrungskette gelan-gen, in % der Nennungen.

Abbildung 5.6-5: Beurteilung der These: Die Entsorgung der Ursprungsstoffe, die zur Herstellung von tierischen Futtermitteln verwendet wurden, ist nicht ausreichend gesichert.

Im Dokument Risikoaspekte der Fleischerzeugung (Seite 112-117)