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Heimatkunde als Sammlung

Im Dokument Sachbücher in der Bücherei (Seite 21-25)

Wie ich bereits zu Beginn beschrieben habe, hat unsere Systematikgruppe

„Heimatkunde“ eine lange Geschichte und Tradition und umfasst ca. 500 Medien.

Schon seit vielen Jahren wurden Werke über Hohenems und seine Geschichte gesammelt.

9.1 Hintergrund der Problematik

Während am Anfang nicht so viel Wert auf die Katalogisierung der Werke gelegt wurde, sind in den letzten Jahren alle Medien katalogisiert und beschlagwortet worden. In unserer „Sammlung“ befinden sich zahlreiche Kataloge, Schriftreihen, Jahrbücher und viele historische und heimatkundliche Werke über Hohenems, Vorarlberg und die Bodenseeregion. Diese vergrößert sich stetig und da fast keine Medien ausgeschieden wurden, sind die zur Verfügung stehenden Regale sehr voll. Neue Medien finden kaum Platz und können nicht ansprechend präsentiert werden. Wir haben festgestellt, dass viele dieser Werke eigentlich nicht ausgelie-hen werden und oft nur in der Bücherei von geschichtlich interessierten LeserIn-nen für Recherchezwecke benutzt werden. Da zahlreiche dieser heimatkundlichen Schriften jedoch für uns von Bedeutung sind, war uns von Anfang an klar, dass wir die angesammelten Werke nicht makulieren wollen. Wir möchten die zahlreichen Festschriften, Kataloge und diverse Bücher über Hohenems und Vorarlberg weiter aufbewahren. Sie sollen wie bisher im Besitz der Öffentlichen Bücherei verbleiben.

In unserem bisherigen kleinen Archiv im Untergeschoss der Bücherei werden jetzt schon Medien aus dem Sachbuchbereich, von denen wir uns nicht trennen wollten, sowie einige sogenannte „Klassiker“ aus der Systematik Belletristik aufbewahrt. Um hier etwas mehr Platz zu schaffen, habe ich doppelt vorhandene Werke bzw. Werke, die auch in Sammelwerken gefunden wurden, aussortiert. Für uns besteht keine Notwendigkeit, Werke doppelt zu führen und zudem ist dies aufgrund des Platzangebots auch nicht möglich.

9.2 Archivierung als Lösungsversuch

In der Bestandsgruppe „Heimatkunde“ habe ich zuerst einen großen Teil der Reihe „Montfort“ archiviert. Lediglich die Ausgaben der letzten drei Jahre wurden im Regal belassen. „Montfort“ ist eine Zeitschrift über die Geschichte Vorarlbergs.

Der 1. Jahrgang mit dem Heft 1/2 erschien 1946 und wurde vom Vorarlberger Landesarchiv herausgegeben. Sie hieß damals „Montfort – Zeitschrift für Ge-schichte, Heimat und Volkskunde Vorarlbergs“, erschien in Doppelheften, jährlich im Umfang von 15 – 18 Bogen. Heute definiert sich die Zeitschrift, die in gebunde-ner Form erscheint, folgendermaßen: „Die Zeitschrift Montfort vom Vorarlberger Landesarchiv redaktionell betreut, bietet als regionalhistorisches Publikationsfo-rum Beiträge und Studien zur Vorarlberger Landesgeschichte aus allen Epochen.

Mit einem breiten Themenspektrum, das auch Archäologie, Kunstgeschichte, Ethnologie sowie Sprachgeschichte einbezieht, wendet sich die „Montfort“ sowohl an das Fachpublikum wie an interessierte Laien.“

Als nächstes habe ich mir die Kataloge der Vorarlberger Naturschau – „forschen und entdecken“ der „inatura“ in Dornbirn angeschaut. Sie beinhalten wissenschaft-liche Abhandlungen, naturkundwissenschaft-liche Forschungen, Beiträge aus der Insekten-, Wirbeltier- und Pflanzenwelt. Die Themen sind auch hier sehr vielseitig, von meteorologischen bis zu Themen wie Höhlen in Vorarlberg. Auch hier nehmen die Kataloge viel Platz ein, sodass ich weitere 16 Stück archiviert habe.

Weitere Jahrbücher des Vorarlberger Landesmuseumsverein - Freunde der Landeskunde -, hier wird die Bücherei Hohenems als Mitglied geführt, wurden ebenfalls zu einem großen Teil archiviert. Sie erscheinen seit 1962 und enthalten neben Buchbesprechungen auch Abhandlungen und Berichte aus den Bereichen Naturwissenschaften, Archäologie, Geschichte, Kunst und Landeskunde.

Die Bücherei ist außerdem Mitglied des Franz-Michael-Felder-Vereins. „Die Aufgaben des Felder-Vereins sind weit gestreut. Sie reichen von der Unterstüt-zung des Franz-Michael-Felder-Archivs der Vorarlberger Landesbibliothek über die Anregung zu wissenschaftlichen Arbeiten und Editionen zur Vorarlberger Literatur- und Kulturgeschichte bis zur Pflege des Werks Franz Michael Felders.“ Der Felder-Verein organisiert aber auch literarische Abende, Literaturfahrten und

Vortragsreihen. Auch hier habe ich nur die letzten Jahrbücher im Regal belassen und den Rest archiviert.

Bei den vorerwähnten Reihen, Katalogen und Jahrbücher habe ich darauf geach-tet, dass überall einige Werke im Regal untergebracht sind und auf weitere Exemplare im Archiv durch ein Hinweisschild aufmerksam gemacht wird.

Bei der Durchsicht der Werke wurde festgestellt, dass ein großer Anteil der vorhandenen Werke von großer Bedeutung und nicht mehr erhältlich ist. Viele geschichtliche Medien wurden nie mehr neu publiziert und stellen für Hohenems einen nicht unbedeuteten Wert dar.

Einige der zahlreichen Festschriften wurden ebenfalls aus Platzgründen archiviert.

Interessant waren z.B. die Festschriften der Freiwilligen Feuerwehr Hohenems, die jeweils zum 60-jährigen, 80-jährigen und 100-jährigen Jubiläum in den Jahren 1929, 1949 und 1969 publiziert wurden. Nicht nur die Beiträge über die Vereins-geschichte sondern auch jene über die großen Brandkatastrophen und Großbrän-de in Hohenems fand ich äußerst spannend. Auch die Inserate Großbrän-der damals noch sehr zahlreichen Fabriken und Geschäfte in Hohenems waren sehr interessant und gaben Einblick in die wirtschaftliche Entwicklung der Fabriken und Hohenems und sind ein geschichtliches Zeitdokument. Zum Beispiel die Inserate der Firma Kästle. Ich glaube, dass nicht vielen bekannt war, dass die Fa. Kästle in der 1949 erschienen Festschrift noch unter anderem die Produktion von Handleiterwagen und Baumleitern bewarb. Vielmehr ist die Fabrik als Produzent von hochwertigen Alpinski bekannt. Interessant, dass gerade jetzt die 1924 von Anton Kästle gegründete Firma ihren Hauptsitz wieder nach Hohenems verlegt hat.

Einige weitere Beispiele der Medien, die ich archiviert habe, waren:

 „Die Vorarlberger Barockbaumeister“ von Norbert Lieb und Franz Dieth

 „Heimatkunde von Vorarlberg“ von Artur Schwarz [Hrsg.] und

 „Die Vorarlberger Bistumsfrage“ von Edmund Karlinger

Insgesamt wurden ca. 164 Medien archiviert. Wichtig war mir, dass die Medien nach wie vor im Bibliotheksprogramm recherchierbar und für unsere LeserInnen verfügbar sind. Das Archiv muss so gestaltet sein, dass die gewünschten Medien

auf Anfrage unserer BenutzerInnen jederzeit geholt werden können. Es mussten deshalb auch alle archivierten Medien in den bereits vorhandenen Regalen Platz finden und sollten nicht in Kartons gelagert werden. Der durch die Archivierung der Medien gewonnene Platz soll in Zukunft dazu genutzt werden, um die vorhande-nen Medien besser zu präsentieren.

9.3 Neue Präsentation der Sachbücher

Wir haben im Eingangs- und Thekenbereich der Bücherei Regale, die wir für die Aufstellung unserer neuen Medien benutzen. Nicht nur die neuesten Romane, sondern auch die neuen Sachbücher werden hier für jeden gut sichtbar beworben.

Wir beobachten dabei, dass viele unserer BesucherInnen gar nicht mehr an die anderen Regale gehen, sondern hier ihren Lesestoff auswählen. Wie uns öfters bestätigt wird, entspricht die Sonderaufstellung unserer neuen Ankäufe den Wünschen unserer LeserInnen.

Auch den im Heimatkundebereich gewonnenen Platz nutze ich, um viel mehr Medien als bisher frontal zu präsentieren. Nachdem auch viele schon „alte“

Medien die von der Zeit bereits gezeichnet waren, nunmehr im Archiv sind, erscheint das Regal mit den verbliebenen Werken attraktiver und übersichtlicher.

Nicht nur die Regale wurden gereinigt, sondern bei vielen Büchern wurde eine Buchpflege mit einem besonders Augenmerk auf den Buchschnitt, durchgeführt.

Die Publikationen des Kulturkreises Hohenems wie z.B der „almanach“, der halbjährlich erscheint und zu den wahrscheinlich beliebtesten Medien im Heimat-bereich gehört, wurde getrennt als Reihe aufgestellt. Der „Emser Almanach“ beinhaltet vor allem geschichtliche Beiträge über Hohenems, aber auch über Kultur, Kunst, Architektur, Biografien, Kirchen und Brauchtum, uvm. Auch andere Publikationen des Kulturkreises, Gedichtbände sowie Bildbände und Sagen aus Hohenems, werden immer wieder gerne ausgeliehen und sollen dementsprechend gut sichtbar aufgestellt werden.

Ein Teil des Regales wurde verwendet um die zahlreichen Reiseführer, Wander-führer und FreizeitWander-führer über Hohenems und die Bodenseeregion zu präsentie-ren. Nicht nur von Touristen und Gästen unserer Stadt, sondern auch von vielen unseren LeserInnen werden diese Medien im Sommer bzw. zur Urlaubszeit sehr

gerne ausgeliehen. Diese werden immer sehr aktuell gehalten und mindestens einmal jährlich, entweder in den Sommerschulferien oder im Herbst, wenn für viele die Wandersaison beginnt, auf unserem Thementisch präsentiert.

Auch die verschiedenen Lesebücher der verschiedenen Städte, wie z.B. das Hohenems Lesebuch, das Dornbirn Lesebuch oder das Bludenz Lesebuch werden zusammen aufgestellt. Sie enthalten jeweils Geschichten, Erzählungen, Sagen und Mundartbeiträge einer Stadt und werden in unregelmäßigen Abständen in Vorarlberg publiziert. Auch diese Medien werden gerne ausgeliehen und finden Interesse bei unserer Leserschaft.

Da insgesamt der Medienbestand in dem Regal für Heimatkunde lockerer und nicht mehr so zusammengepresst eingeräumt werden kann, werden jetzt die einzelnen Medien besser wahrgenommen.

Nachdem ich mich mit den verschiedenen Bestandsgruppen im Sachbuchbereich und den Ausleihzahlen beschäftigt hatte, stellte sich mir die Frage, welche Sachbücher bzw. welche Themen werden von unseren LeserInnen wirklich gewünscht. Welche Medien bzw. Sachbücher sollen in Zukunft angekauft werden?

Wie hat sich der Sachbuchbestand in den letzten Jahren verändert?

Um nicht nur die Meinung ein paar einzelner Besucher zu hören, entschloss ich mich zur Durchführung einer Umfrage.

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