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Die Havarie des Reaktors

Im Dokument Fotografie und atomare Katastrophe (Seite 192-198)

4 Tschernobyl in der Fotografie

4.1.1 Die Havarie des Reaktors

In der Nacht vom 25. auf den 26. April 1986 ereignete sich ein schwerer Störfall in der Reaktoranlage Tschernobyl, die sich nördlich von Kiew, nahe des Grenzgebiets zwischen den heutigen Staaten Ukraine und Weißrussland befindet. 541 Der Reaktorblock 4 der Anla-ge wurde im Vorfeld kontrolliert abAnla-geschaltet, primär um Routinearbeiten zur Instandhal-tung durchzuführen. Das sukzessive Herunterfahren wurde aber auch genutzt, um ein Ver-suchsprogramm an der Anlage durchzuführen, von dem keine Konsequenz für den nuklearen Bereich erwartet wurde. Das Testprogramm sollte den Nachweis erbringen, dass

540 Infolge dieser von unterschiedlichen Interessen geprägten Informationslage werden für die fol-gende Darstellung der Ereignisse die Ergebnisse weitgehend unabhängiger wissenschaftlicher Insti-tute wie der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) verwendet.

541 Zum Ablauf des Unfalls siehe Bundesamt für Strahlenschutz 2009: 7-8 sowie GRS 1996: 39-51.

bei einem Ausfall von sowohl Kühlmittel- als auch Stromversorgung die Reaktorsicherheit gewährleistet bleibt, da sich der Reaktor in einem solchen Fall automatisch abschalten wür-de. Hingegen kam es im Zuge des Versuchs zu einem exponentiellen Anstieg der Leistung im Reaktor, die schließlich zur Zerstörung des Reaktorkerns führte. Dabei werden nach gegenwärtigem Wissensstand die Ursachen des Unfalls in der Bauweise des Reaktortyps, in der Form und den Bedingungen des Versuchsprogramms als auch in Verhalten und Aus-bildung des Personals gesehen.542

Die Explosion des Reaktorkerns zerstörte große Teile des Reaktorblocks wie auch das Dach der Reaktorhalle. Das radioaktive Kernbrennmaterial wurde teilweise in die Reaktor-halle und die Umwelt befördert, teilweise schmolz es und floss unter den Reaktorraum, wo es als radioaktives Gestein erstarrte.543 Das dort vorhandene Material ist aufgrund seiner Form als Elefantenfuß in die Rezeption eingegangen.544 Besonders durch die Explosion und den lang anhaltenden Graphitbrand des Reaktors wurden große Mengen von Nukliden wie Jod oder Cäsium freigesetzt.

Der Katastrophenschutz wurde durch eine am Morgen des 26. April gebildete Regierungs-kommission der UdSSR sowie eine sog. Operativgruppe geleitet, die die Folgen des Unfalls zu handhaben hatte.545 Am Nachmittag des 27. April wurde die Evakuierung der 50.000 Be-wohner der Stadt Pripjat eingeleitet, die nur vier Kilometer entfernt im Zuge des Baus des Kernkraftwerks 1970 für die Arbeiter am Werk und deren Familien errichtet worden war.

Diese Evakuierung setzte mit 36 Stunden nach Einsatz der Havarie sehr spät ein, was einen zentralen Kritikpunkt am Krisenmanagement der UdSSR darstellt.546 Die Evakuierung der Umgebung wurde sukzessive fortgesetzt. Am 2. und 3. Mai wurde eine 10-Kilometer-Zone um den Reaktor, die besonders ländliche Siedlungen umfasste, evakuiert. In den folgenden Tagen wurde diese Evakuierungszone in Gebieten der ehemaligen Sowjetrepubliken

542 Der Bautyp der sog. RBMK-Reaktoren war lediglich in der ehemaligen Sowjetunion verbreitet und trage nach gegenwärtigen Sicherheitsgutachten gravierende Sicherheitsmängel in sich, die als aus-schlaggebender Faktor für die Havarie interpretiert werden. Die Kombination von Kühlwasser und Graphit als Moderator führe bei diesem Reaktortyp – wie im Fall der Havarie von Tschernobyl – dazu, dass eine erhöhte Produktion von Wasserdampf die Reaktion im Reaktor beschleunigt anstatt sie zu verlangsamen; vgl. Bundesamt für Strahlenschutz 2009: 7 sowie GRS 1996: 43. Bei der Durchführung des Tests kam es darüber hinaus zu Widrigkeiten, denen nach Einschätzung etwa eines Fachgutachtens der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit mit einem unverzüglichen Ab-bruch des Tests hätte begegnet werden sollen; vgl. GRS 1996: 41-42.

543 Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 4% des Kernbrennstoffes freigesetzt wurden, während die restlichen 96% bis jetzt in der errichteten Schutzhülle um den Reaktor verblieben sind; vgl. In-formationskreis KernEnergie 2007: 11.

544 Vgl. Kluge 1996: 96-107.

545 Vgl. GRS 1996: 83.

546 Vgl. Medwedew 1991: 291.

ne und Weißrussland auf 30 Kilometer erweitert. Insgesamt wird die Zahl der umgesiedel-ten Menschen auf etwa 400.000 Personen geschätzt.547 Die Evakuierten wurden größten-teils nach Kiew oder Chernigow umgesiedelt, später wurde die Stadt Slavutitsch als Ersatz für die verlassene Arbeiterstadt Pripjat errichtet.

Erste Maßnahmen zur Eindämmung der Havarie bestanden im Versuch, den Graphitbrand zu kontrollieren sowie den offenen Reaktorkern mit unterschiedlichen Materialien wie Blei und Sand, die von Hubschraubern abgeworfen wurden, abzudecken. Diese unmittelbare Katastrophenbekämpfung wurde durch das Kraftwerkpersonal, Feuerwehrleute und die Armee ausgeführt. Von diesen radiologisch schwer belasteten Menschen wurden nach An-gaben der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) 300 Menschen in Krankenhäu-ser eingeliefert, von denen 134 schwere Symptome der bis dato nur aus Hiroshima und Nagasaki bekannten Strahlenkrankheit zeigten.548 An deren Folgen verstarben unmittelbar 28, weitere 14 Menschen bis zum Jahr 1995. Darüber hinaus sind zwei Menschen, die durch die Explosion und beim Brand im Reaktor ums Leben kamen, zu den direkten Op-fern der Havarie zu zählen.

Diese Zahl wird durch eine nicht bestimmbare Zahl an Opfern unter den sog. Liquidatoren erweitert, die in den folgenden Wochen und Monaten für Dekontaminierungs- und Auf-räumarbeiten aus verschiedenen Regionen der Sowjetunion rekrutiert wurden. Nach Anga-ben der Sowjetunion waren dies 600.000, nach Schätzungen der World Health Organisation (WHO) und der Vereinten Nationen (UN) 800.000 Zivilisten und Soldaten.549 Diese teils zwangsweise rekrutierten Liquidatoren wurden u.a. dafür eingesetzt, mit nur geringer Strah-lenschutzausrüstung radioaktiv verseuchte Materialien auf dem Gelände zu sammeln und zu vergraben sowie stark verseuchte Erdschichten abzutragen. Nach Wladimir Tschernou-senko, der als Atomphysiker unter den Einsatzleitern vor Ort war, waren diese gezwungen, radioaktiven Graphit vom Dach des benachbarten Reaktorblocks mit Schaufeln oder teil-weise bloßen Händen zu bergen.550 In Ermangelung von Notfallplänen oder entsprechen-den Schulungen des Personals fanentsprechen-den bekannte Standards des Strahlenschutzes bei entsprechen-den Dekontaminierungsarbeiten wenig Beachtung.551

Von Mai bis Oktober 1986 errichteten diese Liquidatoren eine Schutzhülle aus Stahl und Beton um den havarierten Reaktorblock, den sog. Sarkophag. Messungen zufolge befinden

547 Vgl. GRS 1996: 86.

548 Vgl. GRS 1996: 92-93.

549 Vgl. GRS 1996: 93.

550 Vgl. Tschernousenko 1992: 126.

551 Vgl. Tschernousenko 1992: 125, 129.

sich innerhalb dieser provisorisch und mit einigen Mängeln errichteten Schutzhülle noch 180 Tonnen Kernbrennstoff, zum Großteil in Form von nach der Kernschmelze erstarr-tem Gestein.552 Dabei wird eintretendes Regenwasser als eine der größten gegenwärtigen Gefahren für die radiologische Sicherheit gesehen.553 Seit 1997 besteht der internationale Shelter Implementation Plan, der die Sanierung des alten Sarkophags sowie eine Erweiterung in Form einer neuen Dachkonstruktion vorsieht.554 Der radioaktive Schutt verbleibt nach die-sen Plänen weiterhin in den Ruinen des Reaktorblocks.555

Die Kontaminierung der Umwelt in Folge der Havarie war enorm. Die Stoffe, die in höhe-re Luftschichten abgegeben wurden, bhöhe-reiteten sich in den Tagen unmittelbar nach dem Unfall über verschiedene Winde nach Weißrussland, Finnland, Schweden, Polen, Tsche-chien, Österreich, Deutschland, Frankreich und Großbritannien aus, wo sie, abhängig von den jeweiligen Niederschlägen, unterschiedlich hohe Kontaminierungen verursachten.

Kiew, die südlich des Unfallherds gelegene Hauptstadt der Ukraine, wurde aufgrund der Windverhältnisse von einer Kontaminierung weitgehend verschont. Die Umgebung des Reaktors wurde durch die große Freisetzung radioaktiver Stoffe hingegen schwer verseucht.

Der Boden der 30-Kilometer-Zone ist in den oberen Schichten dauerhaft schwer belastet.

Darüber hinaus bergen die direkte Umgebung des Reaktors sowie die 30-Kilometer-Zone die Gefahr, dass das Grundwasser aufgrund provisorischer Deponien von schwer konta-miniertem Schutt verseucht wird.

Die Sperrgebiete der 30-Kilometer-Zone umfassen neben der Stadt Pripjat und der Reak-toranlage hauptsächlich ländliche Gebiete und einzelne Dörfer. Teilweise wurden extrem kontaminierte Ortschaften komplett abgerissen und der Schutt begraben, um die Strahlen-emission einzudämmen. Seit der Evakuierung liegen industrielle und landwirtschaftliche Betriebe brach. Der Wildwuchs der Pflanzen nahm über 25 Jahre hinweg die Stadt Pripjat und die ruralen Gebiete ein. Die Flora der Sperrgebiete, die zu einem Großteil aus Pinien-wäldern bestand, wurde durch die Kontaminierung stark beeinträchtigt. Stark verseuchte Wälder, besonders in unmittelbarer Umgebung des Reaktors, wurden gerodet und vergra-ben; in den weniger stark verseuchten Pflanzen wurden Anomalien im Wuchs, Morphosen und chromosomale Veränderungen, die durch die Strahlung hervorgerufen wurden,

552 Vgl. GRS 1996: 74-75.

553 Vgl. Aulbach 2006: 134.

554 Vgl. Chernobyl Shelter Fund 2002: 4-5.

555 Kritiker wie Jochen Aulbach interpretieren dieses Vorgehen als massenpsychologische Maßnah-me, während eine Bergung und Isolierung der radioaktiven Materialien den Akteuren zu kostspielig und aufwendig sei; vgl. Aulbach 2006: 138.

bachtet. Darüber hinaus förderte geringfügige Strahlung durch sog. Hormesis-Effekte auch das Wachstum der Pflanzen.556 Die Fauna wurde ebenso beeinträchtigt, vor allem durch die weitgehende Absenz menschlichen Einflusses. Tiere, die die Nähe des Menschen suchen, verließen sukzessive das Gebiet, während sich der Bestand an Wildtieren wie Wölfen, Füchsen oder Wildschweinen vergrößerte.557

Das Gebiet ist durch Zäune und Grenzposten streng abgeriegelt. Galia Ackermann merkt dabei an, dass diese Restriktionen vor allem vor der Plünderung der kontaminierten Materi-alien schützen sollen, die sich in den zahlreichen provisorischen Lagerstätten befinden.558 Im Laufe der 1990er Jahre siedelten sich zahlreiche einst evakuierte Menschen, nach Astrid Sahm vor allem höheren Alters, erneut in den Sperrgebieten an.559 Für dieses Phänomen spielen die problematische Umsiedlung der ländlichen Bevölkerung in Stadtgebiete sowie die psychologische Verdrängung der Strahlenbelastung eine große Rolle.560 Außerdem fan-den zahlreiche Flüchtlinge aus zentralasiatischen Krisengebieten, wie etwa aus dem Kauka-sus, Zuflucht in den verlassenen Dörfern der Sperrgebiete.561

Seit 1996 werden geführte Touren in die Sperrgebiete genehmigt. Der seitdem wachsende touristische Aspekt der Sperrgebiete wird anhand der touristischen Fotografie der Sperrge-biete näher vertieft.562

Die Auswirkungen des Unfalls auf die Bevölkerung stellen ein bis in die Gegenwart um-strittenes Thema dar. Eine Problematik dabei ist, dass das Ausmaß der Beeinträchtigung an der Personengruppe der Liquidatoren bis heute nicht festzustellen ist. Die Liquidatoren wurden durch die UdSSR in einem zentralen Register erfasst, das Angaben der GRS zufol-ge aber nicht einmal die Hälfte der beteiligten Personen beinhaltete, keine verlässlichen Angaben über die Strahlendosen anführt und nach dem Zerfall der Sowjetunion in den unabhängigen Staaten ungleichmäßig weitergeführt wurde.563 Neben den Liquidatoren

556 Vgl. Ackerman 2006a: 181-182, Kranzusch 1991: 93-95 sowie Nacional'na Akademija Nauk Ukraïny 1996: 3.

557 Vgl. Ackerman 2006a: 182.

558 Vgl. Ackerman 2006b: 192 sowie Nacional'na Akademija Nauk Ukraïny 1996: 3.

559 Vgl. Sahm 2006: 14. 1996 bezifferte die Ukraine die Zahl bis dahin zurückgekehrter Menschen mit 2000; vgl. GRS 1996: 87.

560 So zitiert Christopher Plate beim Besuch der Sperrgebiete 2006 eine ältere Rücksiedlerin mit den Worten: „Sie sterbe doch lieber an radioaktiver Verstrahlung als an Heimweh, sagt sie und lacht ihr faltenreiches Lachen, das am Ende immer traurig in sich zusammenfällt“; Plate 2006: 461.

561 Vgl. Sahm 2006: 14 sowie Kluge 1996: 144-147.

562 Siehe Kapitel 4.2.2.

563 Vgl. GRS 1996: 93. Nach der Unabhängigkeit der Sowjetrepubliken wurden die Fürsorgeleistun-gen für die Liquidatoren sukzessive reduziert, was vor allem in der Ukraine und in Russland eine

den große Bevölkerungsteile, besonders die 135.000 Einwohner der 30-Kilometer-Zone, die innerhalb einer Woche nach dem Unfall evakuiert wurden, durch die Ausbreitung ra-dioaktiven Staubs sowie die langfristige Kontaminierung der Böden beeinträchtigt. Bewoh-ner der kontaminierten Gebiete setzen sich bis in die Gegenwart der externen Strahlung der Böden sowie der internen Wirkung kontaminierter Nahrung aus.564

Wie die GRS festhält, kursieren zahlreiche Studien mit teilweise sehr unterschiedlichen Er-gebnissen über die Todeszahlen und Beeinträchtigungen für die Bevölkerung in der Folge des Unfalls, was auf fehlende wissenschaftliche Erkenntnisse zur Langzeitwirkung geringer radioaktiver Strahlendosen zurückzuführen ist. So ließe sich lediglich bei Schilddrüsenkrebs die Strahlenexposition als Ursache nachweisen, wobei zwischen 1990 und 2000 mehr als 1000 Fälle bei Kindern und Jugendlichen registriert worden seien. Hingegen seien Leukä-mie und Kindesmissbildung lediglich mögliche Folgen der Havarie, die auch keinen signifi-kanten Anstieg zeigen würden.565 Die verschlechterten Lebensbedingungen der Menschen nach der Umsiedlung sowie die traumatische Wirkung der Strahlung und der Evakuierung wird von einem großen Kreis von Institutionen – wie der WHO oder auch dem umstritte-nen Tschernobyl-Forum, einem von der International Atomic Energy Agency (IAEA) geleiteten internationalen Forum zur Erforschung der gesundheitlichen Folgen Tschernobyls – als psychosozialer Faktor für die Menschen interpretiert.566

Tatsächlich ist nicht nur durch die Folgen der Informationssperre der Sowjetunion, son-dern auch aufgrund deren Zusammenbruchs das soziale Gefüge in den betroffenen Gebie-ten durch Arbeitslosigkeit und fehlende ZuständigkeiGebie-ten für die Versorgung der beein-trächtigten Menschen irritiert.567 Kritiker sehen hingegen gerade in dieser Argumentation eine Ursache für die mangelnde Versorgung und Anerkennung der Opfer. Sebastian Pflug-beil oder Vasilij Nesterenko weisen einen erheblich erhöhten Anstieg einer Reihe von Krankheiten nach, die sie als Folgen radiologischer Langzeitbelastung betrachten, während

Reihe von Klagen gegen die Regierungen von Seiten diverser Liquidatorenverbände nach sich zog;

vgl. Sahm 2006: 15.

564 Die GRS benannte im Jahr 2000 die Zahl derer, die sich in ursprünglich sehr stark belasteten Gebieten (mehr als 185.000 Becquerel pro Quadratmeter) aufhalten, mit 1,4 Millionen, die Zahl in ursprünglich etwas weniger stark belasteten Gebieten (37.000 bis 185.000 Becquerel pro Quadrat-meter) mit 5,3 Millionen Personen; vgl. GRS 2000: 5.

565 Vgl. GRS 2000: 6-7.

566 Vgl. Sahm 2006: 16-17 sowie World Health Organization 2006.

567 Vgl. Ruge 1991: 7-10 sowie Pena-Vega 2006: 71-76.

andere Studien diese den psychosozialen Folgen des Unfalls zuschreiben.568 Der Verweis auf psychosomatische Ursachen sei eine Taktik, um einen Zusammenhang mit der Wirkung der radioaktiven Strahlung auszuschließen und diese zu verharmlosen. Die kulturellen und sozialen Umbrüche nach Tschernobyl, die ebenfalls mit dem Zusammenbruch der Sowjet-union in enger Verbindung stehen, sollen, so etwa der kritische Appell Alfredo Pena-Vegas, problematisiert und nicht zur Bagatellisierung radiologischer Schäden instrumentalisiert werden.569 Dieser Diskurs um die unterschiedliche medizinische Bewertung der Konse-quenzen der Havarie schlägt sich ebenfalls in den bildlichen Repräsentationen des Ereignis-ses nieder.

Im Dokument Fotografie und atomare Katastrophe (Seite 192-198)