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Lagebericht

im November 2015. Diese Entwicklung ist auch auf den Zuzug infolge der uneingeschränkten europäischen Arbeitnehmer*innenfreizügigkeit sowie der humanitären Zuwanderung aus Asylherkunftsländern zurückzuführen.

Eine weitere Ursache für die nach wie vor relativ hohe Arbeitslosigkeit in Bremen ist das ausgeprägte Mis-match zwischen Arbeitskräfteangebot und -nachfrage.

Während die Nachfrage nach qualifizierten und hoch-qualifizierten Fachkräften seit mehreren Jahren zunimmt und in einigen Berufen Fachkräfteengpässe bestehen, gibt es gleichzeitig trotz der eingangs erwähnten Ver-besserung auch für geringfügig Qualifizierte dennoch ein erhebliches Überangebot an geringqualifizierten Arbeitskräften. Nur wenige der rd. 7.000 offenen Stellen sind für Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung geeignet. Diesen 1.036 offenen Stellen stehen jedoch rd. 19.300 vorwiegend geringqualifizierte Arbeitslose gegenüber, die eine Tätigkeit in diesem Bereich suchen.

D. h. auf eine gemeldete Stelle kommen rechnerisch 18,7 geringqualifizierte Arbeitslose.

Das Land Bremen begegnet dieser Herausforderung mit einem breiten Angebot arbeitsmarktpolitischer Maß-nahmen und Förderprogramme. Ein Schwerpunkt wird mit dem „Bremer Beschäftigungspolitischen Aktionspro-gramm“ (BAP) auf die Unterstützung junger Menschen gelegt, für die der Übergang zwischen Schule und Beruf im Vordergrund steht. Ein zentrales Element der Förde-rung ist die Unterstützung zur Einmündung in ein Aus-bildungsverhältnis bis hin zum erfolgreichen Abschluss.

Diese Begleitung kommt vor allem den Schulabgän-ger*innen zugute, die nicht den direkten Weg in eine berufliche Ausbildung finden und deren Schulabschluss mindestens ein Jahr zurückliegt.

Auch 2018 wurde eine Anzahl von außer- und überbe-trieblich angebotenen Ausbildungsplätzen gefördert.

Das Modell „Bremer Qualifizierung“ ermöglicht, dass das erste Ausbildungsjahr schulisch abgebildet wird. Für Ausbildungsverhältnisse, die im Rahmen dieser Förde-rung begonnen wurden, gilt außerdem die Ausbildungs-garantie des Landes Bremen, die eine Fortführung der Ausbildung bis zu deren Beendigung garantiert.

Daneben werden mit Flankierungsmaßnahmen die Suche sowie der Erhalt der Ausbildungsplätze unterstützt.

Dazu gehört beispielsweise ein Matching, mit dem der Abgleich bzw. die Zuordnung von Arbeitsplatzanfor-derungen der Betriebe und den Kompetenzen von jun-gen Menschen vorjun-genommen wird. Nachfoljun-gend wird Unterstützung angeboten, um Ausbildungsabbrüche zu verhindern.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei der Schaffung von Netzwerken. Dieser Aufgabe widmet sich die Jugend-berufsagentur, unter deren Federführung alle relevan-ten arbeitsmarktpolitischen Partner*innen – die Fort-bildungsorganisationen und die fachlich zugehörigen Betriebe – zusammenarbeiten. Übergreifendes Ziel ist die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit unter der Maßgabe „Kein Jugendlicher soll verloren gehen“. Allen jungen Menschen bis zur Vollendung des 25. Lebens-jahrs wird angeboten, sie bis zu einem erfolgreichen Berufs- / Studienabschluss zu begleiten und zu unter-stützen. Für junge Menschen mit Migrationshintergrund in Bremen wurde 2018 für den Übergang Schule in Ausbildung das Unterstützungsangebot „Bremer Integra-tionsQualifizierung“ gestartet, mit dem mehrere Hun-dert junge Menschen unterstützt wurden.

Vor dem Hintergrund des hohen Niveaus der Langzeitar-beitslosigkeit liegt ein zweiter Schwerpunkt des BAP auf der Förderung sozialversicherungspflichtiger Beschäfti-gung von Langzeitarbeitslosen bzw. langzeitleistungs-beziehenden Menschen. Der Bremer Senat hat 2016 die Umsetzung des Landesprogramms „Perspektive Arbeit:

Öffentlich geförderte Beschäftigung für 500 Langzeit-arbeitslose im Land Bremen“ (LAZLO) beschlossen.

Langzeitarbeitslosen Personen wird für einen auf maxi-mal zwei Jahre befristeten Zeitraum sozialversicherungs-pflichtige Beschäftigung ermöglicht, mit der gleichzeitig über die ausgeführten Tätigkeiten ein Mehrwert für die Kommunen in Bremen und Bremerhaven geschaffen wird. Die Kultur- und Sprachmittler*innen, die in Bremen und Bremerhaven für verschiedene Institutionen unter-stützend tätig sind, sind ein sehr positives Beispiel aus diesem Programm. Das Programm „Perspektive Arbeit“

(PASS) ergänzt seit 2018 mit 160 Förderungen diese Förderungen des Landes.

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Seit 2015 wurden Anstrengungen unternommen, die berufliche Qualifikation von Beschäftigten im Erwach-senenalter zu verbessern. In die Förderung aufgenom-men wurden Projekte, die sich an niedrig qualifizierte Beschäftigte wenden, denen es berufsbegleitend ermög-licht wird, ihr Qualifikationsniveau zu verbessern. Die ersten dieser langfristig angelegten Projekte endeten 2018, die im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF)-Begleitausschusses bewertet wurden. Für 2019 ist eine Erprobung neuer Ansätze in Modellprojekten geplant.

Des Weiteren wurden die Sprach- und Grundbildungs-förderungen ausgebaut: u. a. durch das Alphabetisie-rungsprogramm „Gemeinsam Zukunft schreiben“ und das ESF-Programm für Menschen mit Migrationshin-tergrund, vor allem geflüchtete Menschen. In Bremen und Bremerhaven wurden Fachstellen für Alphabetisie-rung und Koordinationsstellen für Sprache geschaffen.

Außerdem begann die Förderung von Modellprojekten für geflüchtete Menschen.

Für (Langzeit-)Arbeitslose mit guten Chancen auf eine Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt stehen wei-tere Maßnahmen der Förderung der beruflichen Weiter-bildung, der Aktivierung und beruflichen Eingliederung sowie Eingliederungszuschüsse zur Verfügung. Ziel ist es – zusätzlich zu den gesetzlich verankerten Maßnahmen rund um die Arbeitsvermittlung – durch berufliche Ori-entierung, Qualifizierung und Unterstützung persönliche Vermittlungshemmnisse abzubauen.

Zu diesem Zweck wurden mit den „Lokalen Förder-zentren“ und den „Zentren für lokale Beschäftigung“

zwei neue Förderungsinstrumente implementiert. Das Land Bremen überführte diese 2018 in die alleinige Regelförderung durch die Jobcenter; mit Ausnahme der Unterstützung zum Nachholen des Schulabschlusses im Förderzentrum Bremerhaven.

Auch 2018 wurden verschiedene sogenannte LOS-Pro-jekte („Lokales Kapital für soziale Zwecke“) gefördert.

Dies sind lokale Kleinstprojekte, die soziale und beschäf-tigungswirksame Potenziale vor Ort aktivieren. Über den Einstieg in diese niedrigschwelligen lokalen Angebote

sollen zudem benachteiligten Zielgruppen weiterfüh-rende Integrationsschritte ermöglicht werden.

Die Verbesserung der Bildungschancen für unsere Kinder

Steigende Geburtenraten sowie der Zuzug geflüchteter Menschen und ihrer Familien haben zu einem signifikan-ten Anstieg der Kinderzahlen in Bremen geführt. Diese erfreuliche Entwicklung stellt die Kindertagesbetreuung und die Bildungsperspektiven in den Blickpunkt des poli-tischen Handelns. Ein besonderes Anliegen bildet dabei die Chancengleichheit der Kinder, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft oder dem Elternhaus. Deshalb wird in Bremen konsequent auf eine frühzeitige Förderung der Kinder gesetzt, die idealerweise direkt nach der Geburt des Kindes durch Maßnahmen der Familienhebammen und der Gesundheitsämter beginnt.

Die gestiegenen Bevölkerungszahlen spiegeln sich auch in der Nachfrage nach Plätzen in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung wider. In 2018 konnten durch verstärkten Platzausbau insgesamt rd. 22.400 Plätze angeboten werden. In einzelnen Stadtteilen liegt die Versorgungsquote für die unter Dreijährigen bereits bei über 70 Prozent. Damit ist der Platzausbau jedoch noch nicht abgeschlossen. Weitere Plätze werden sukzessive eröffnet und neue Einrichtungen geplant.

Die so begonnene Frühförderung wird beim Übergang in das schulische Bildungssystem fortgesetzt. Hierfür ist es erforderlich die Durchlässigkeit insgesamt zu stärken.

Dies betrifft sowohl den Ausbau schulischer Ganztags-betreuung als auch den ineinandergreifenden Übergang zwischen dem Bereich der Kindertagesbetreuung und der Grundschule. Um dies zu gewährleisten, ist der Bil-dungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren auf den Weg gebracht. Die pädagogischen Leitideen beschreiben die Zeit in Kita und Grundschule als eine Bildungsphase der Kinder, in der sie auf ein möglichst erfolgreiches Lernen in ihrem weiteren Bildungsweg vorbereitet werden.

Insbesondere für die zentralen Bildungsbereiche Spra-che und Mathematik sowie ÄsthetisSpra-che Bildung und Bewegung sind die Grundlagen erarbeitet und die ersten Praxisbeispiele vorgestellt worden, die nun in den Kitas und Schulen erprobt werden.

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Für die neu zugewanderten Schüler*innen hat sich zur Überprüfung der Sprachkompetenz Deutsch das deut-sche Sprachdiplom (DSD) verstetigt. Auch 2018 konnten die erlangten Zertifizierungen im Vergleich zum Vorjahr sowohl an allgemeinbildenden wie auch an beruflichen Schulen erneut gesteigert werden. Das Instrument der additiven Sprachförderung steht selbstverständlich allen Schüler*innen mit Förderbedarf zur Verfügung. Beide Fördermaßnahmen haben eine positive Bilanz vorzu-weisen.

Um die Gleichwertigkeit des Abiturs zwischen den Län-dern zu sichern, hat Bremen intensiv an der Gestaltung eines gemeinsamen Aufgabenpools der Länder in den Fächern Deutsch, Englisch, Französisch und Mathema-tik auf Basis der bestehenden KMK-Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife mitgearbeitet. Viele ländergemeinsame Aufgaben waren 2018 Grundlage für die schriftliche Abiturprüfung.

Die Gruppe von Expertinnen und Experten zur Evalua-tion der Schulstrukturreform und der Inklusion hat Anfang 2018 ihren Abschlussbericht „Zweigliedrigkeit und Inklusion im empirischen Fokus“ vorgelegt. Auf der Grundlage der vertiefenden Analysen insbesondere zur inklusiven Beschulung, der Leistungsfähigkeit des Systems, der Etablierung von Ganztagsschulen sowie der Steuerung des Schulsystems hat die Gruppe von Expertinnen und Experten Empfehlungen zur Quali-tätsentwicklung, zur Sicherung der Anschlussfähigkeit im Bildungsweg sowie der Ausgestaltung der Inklusion vorgelegt. Die Ergebnisse waren ein wichtiger Ausgangs-punkt für die Neugestaltung des Bildungskonsenses (2018 – 2028).

Die Sicherung und Steigerung der Wettbewerbs-fähigkeit unserer Wirtschaft

Die Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- sowie die Hafenpolitik bilden die Basis für die strukturpolitischen Aktivitä-ten des Landes Bremen. Die Freie Hansestadt Bremen entwickelt bedarfsgerecht Gewerbeflächen, unter-stützt unternehmensnahe Forschung und Innovatio-nen, begleitet die Entwicklung des Mittelstands und steigert die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes als Wohn-, Arbeits-, Einkaufs- und Tourismusstandort.

Sie erhält und entwickelt den Bestand des öffentlichen Hafeninfrastrukturvermögens, um die Wettbewerbsfä-higkeit der Seehafen- und Logistikregion sicherzustel-len. Eine engagierte Wirtschaftsförderung und eine an den Anforderungen angepasste gewerbliche Flä-chenentwicklung als Grundlage für unternehmerische Entwicklungen sind ein wesentlicher Baustein einer wachsenden Stadt.

Das Starthaus ist eine Initiative der Bremer Auf-bau-Bank GmbH (BAB), Förderbank für Bremen und Bremerhaven, und unterstützt Gründungsinteressierte.

Mit der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags haben das Starthaus, die FHB Bremen und die Handels-kammer Bremen und Bremerhaven 2018 die Weichen für eine enge Zusammenarbeit gestellt. Damit wächst das Bremer Gründungsnetzwerk künftig noch weiter zusammen und erleichtert in Bremen lebenden Men-schen den Start in die berufliche Selbstständigkeit.

Das Positionspapier „Schlüssel zu Innovationen“ wurde 2018 auf den Weg gebracht und bildet die Grundlage für die weitere Erarbeitung und Abstimmung einer

„Strategie für Industrie und Innovation im Land Bremen 2030“. Hierdurch wird die Innovationskraft der Bremer industriellen Cluster – Luft- und Raumfahrt, Winde-nergie und Maritime Wirtschaft und Logistik – weiter gestärkt.

In der Airport-Stadt wurden 2018 die Arbeiten am Forschungs- und Technologiezentrum ECOMAT fort-gesetzt. Es wurde im April 2019 eröffnet und bün-delt die in Bremen vorhandenen Kompetenzen von Wirtschaft und Wissenschaft im Bereich Leichtbau.

ECOMAT steht für „Center for Ecoefficient Materials

& Technologies“ und liegt in direkter Nachbarschaft zum Bremer Flughafen und zu wichtigen industriellen Unternehmen. Unter einem Dach forschen zukünftig rund 500 Mitarbeiter*innen aus der Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam zum Thema Leichtbau. Dabei sollen nicht nur neue Fertigungsverfahren, Materialien und Bauweisen erforscht, sondern auch Wege zu deren industriellen Anwendung aufgezeigt werden. Im Fokus steht dabei insbesondere die additive Fertigung und

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deren mittelfristige Implementierung in den Unterneh-men. Das Projekt ist zwischenzeitlich abgeschlossen.

BREMEN.AI ist der Cluster für künstliche Intelligenz in Bremen und Umgebung. Durch regelmäßige Events und über die vom Cluster betreuten digitalen Kanäle kön-nen sich Anwender*inkön-nen von künstlicher Intelligenz, interessierte Unternehmen, Startups und Forschende miteinander vernetzen und zu aktuellen Themen aus Praxis und Forschung austauschen. BREMEN.AI wird unterstützt vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) am Standort Bremen, der FHB sowie von diversen Unternehmen aus dem Bremer Wirtschaftsraum. Die Initiative vereint Forschende und Aktive aus Wissenschaft und Wirtschaft und will die Anwendung von künstlicher Intelligenz in der Praxis vorantreiben. Dies wird Bremen als Standort für künst-liche Intelligenz maßgeblich stärken.

Mit dem Start des neuen Mittelstand 4.0-Kompetenz-zentrum in Bremen wurden 2018 kleine und mittlere Unternehmen bei der Steigerung ihrer Digitalisierungs-kompetenzen unterstützt und gefördert. Als eines von 23 bundesweiten Mittelstand 4.0-Kompetenzzent-ren bündelt das Bremer Zentrum zielgruppengerechte Angebote insbesondere für kleine und mittlere Unter-nehmen und bietet fachkundige Kontaktpersonen. Ziel ist die Steigerung der Digitalisierungskompetenzen insbesondere für Fach- und Führungskräfte in den Innovationsclustern Maritime Wirtschaft und Logistik, Windenergie, Luft- und Raumfahrt, Automobilwirt-schaft sowie Nahrungs- und GenussmittelwirtAutomobilwirt-schaft.

Auch im Bereich der bremischen Häfen wurden 2018 wichtige Vorhaben verwirklicht. Der Ersatzneubau der Columbuskaje wurde vom Senat beschlossen und damit soll der sich positiv entwickelnde Kreuzfahrtstandort langfristig gesichert und das Thema Kreuzfahrt als bedeutender Bestandteil der Wirtschaftsstruktur in der FHB nachhaltig gestärkt werden. Mit dem Entschluss zu den Ersatzneubauten der Nordmole und der Kaje 66 wurden ebenfalls zwei wichtige Inventionsvorhaben für die Hafenentwicklung auf den Weg gebracht. Auch die Erneuerung von zwei der insgesamt drei Schleusentore der Schleuse Oslebshausen sichert die Erreichbarkeit

und Funktionsfähigkeit des Industriehafens und ver-bessert den Hochwasserschutz in Bremen. Der Neubau der Westkaje im Kaiserhafen III wurde 2018 erfolgreich abgeschlossen.

2018 konnte ein neues Rekordergebnis für die Gewer-beflächenvermarktung verkündet werden. Es wurden insgesamt nahezu 60 ha Gewerbeflächen vermark-tet. Hiervon alleine 27 ha im Gewerbepark Hansalinie Bremen, insbesondere für den Automotive-Standort.

Daher wurde die weitere Erschließung des Gewerbe-parks Hansalinie als wichtiger Schritt beschlossen, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden und so den Wirtschaftsstandort Bremen weiter zu stärken.

Die Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung ist aktuell eines der zentralen Entwicklungsthemen der Bremer Überseestadt. Sie hat Auswirkungen auf die strate-gische Weiterentwicklung einzelner Quartiere und Nutzungsbausteine, auf Investitionsentscheidungen von Privaten sowie die mittel- und langfristige städte-bauliche Entwicklung der Überseestadt. 2018 wurde das „Integrierte Verkehrskonzept für die Überseestadt“

beschlossen und es wurden die Mittel für ca. 20 Sofort-maßnahmen bereitgestellt.

Weitere Schritte bibt es bei der Realisierung des Gewer-begebiets Achim-West am Bremer Kreuz, einem gemein-samen Projekt von Bremen und Achim. Hiervon profi-tieren Bremen und Achim langfristig gleichermaßen.

Gründe hierfür sind zum einen direkte Effekte durch neu entstehende Arbeitsplätze, die auch von Beschäftigten, die in Bremen wohnen, eingenommen werden. Zum anderen betrifft dies indirekte Effekte durch Produkte, die von Bremer Unternehmen zugeliefert werden. Dar-über hinaus ist mit erhöhten Umsätzen zu rechnen, weil in der Region erzielte Einkommen signifikante Ausgaben auch in Bremen zur Folge haben. Nicht zuletzt führen neu angesiedelte Unternehmen in dem Gewerbegebiet und deren Beschäftigte, die im Land Bremen wohnen, zu konstanten bzw. steigenden Bevölkerungszahlen, die im bundesstaatlichen Finanzausgleich für das Land Bremen von großer Bedeutung sind.

Lagebericht

Bremen wird Standort für das norddeutsches ESA-Grün-derzentrum (Business Incubation Centre, abgekürzt:

ESA BIC). Damit werden Startups und junge Unterneh-men aus der Raumfahrt durch besondere infrastruktu-relle Rahmenbedingungen unterstützt und Interessier-ten aus anderen Technologiesektoren wird der Weg in die Raumfahrt oder umgekehrt geebnet. Das nun aufzubauende Gründerzentrum bildet einen weiteren wichtigen Baustein für das weitere Wachstum des Bremer Raumfahrtclusters.

Mit dem Strategiepapier „Roter Teppich für den gol-denen Boden“ soll eine Stärkung des Handwerks und kleinteiligen Gewerbes erfolgen. Das Strategiepapier befasst sich intensiv mit der Bereitstellung geeigneter Flächenpotenziale, welche für die Ansiedlung von klein-teiligem Gewerbe und Handwerksbetrieben geeignet sind. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass das Handwerk in Bremen nachhaltig wachsen kann.

Nirgendwo in Deutschland ist die Verbindung zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung und der Maritimen Wirtschaft so ausgeprägt wie in Bremen. Annähernd jeder fünfte Arbeitsplatz im Land Bremen ist vom Hafen abhängig. Mit den Investitionen in die zeitgerechte Ertüchtigung der Anlagen trägt Bremen dazu bei, die-sen zentralen Sektor der bremischen Wirtschaft zu stär-ken. Viele der Kajen sind Hafenbauwerke, die bereits 100 Jahre in Funktion sind. Dies bedeutet, dass in den kommenden Jahren eine ganze Reihe umfangreicher Investitionen anstehen. Die Bauarbeiten an der 500 Meter langen Westkaje Kaiserhafen III wurden fortge-führt und abgeschlossen.

Die Schaffung der Voraussetzung für weiter wachsende Städte

Die Gesamtstrategie „Wachsende Stadt“ stellt hohe Anforderungen an einen verstärkten Wohnungsbau, an eine aktive Wirtschaftspolitik und nicht zuletzt an die Bildungsinfrastruktur und die Schaffung von Arbeitsplät-zen. Ziel ist es, durch die Bewahrung und Steigerung der Attraktivität Bremens – gemäß dem Leitbild „lebenswert, urban, vernetzt“ – dafür zu sorgen, dass mehr Menschen – und ganz besonders junge Familien – nach Bremen zie-hen, hier leben und arbeiten möchten und ihnen in allen

Quartieren bedarfsgerechte Angebote gemacht werden.

Eine der wesentlichen Grundlagen sind lebenswerte Quartiere. Sie bieten Angebote für Bildung und Woh-nen, die zugleich in eine intakte kulturelle und soziale Infrastruktur eingebettet sind. Zur Erreichung dieses Zukunftsziels leistet die intensivierte Bereitstellung von Wohnbauflächen und die Förderung des Wohnungsbaus einen wesentlichen Beitrag.

Die Ziele der 2010 verabschiedeten Wohnungsbaukon-zeption werden erreicht. Die damalige Nachfragepo-tentialabschöpfung durch den Bau von 14.000 Woh-nungen bis 2020 wird weiterverfolgt. Ziel ist es, in allen Segmenten des Wohnungsbaus in Bremen, die Zahl der Wohnungen zu erhöhen. Der Bestand an Wohnungen in Bremen hat sich von 2010 bis 2017 von 284.520 auf 294.355 erhöht. Im Jahr 2020 wird für Bremen, ausge-hend von den erteilten Baugenehmigungen, ein Bestand von über 300.000 Wohnungen erwartet. Die Anzahl der jährlich genehmigten Wohneinheiten in Bremen ist stark angestiegen und liegt seit dem Jahr 2015 nunmehr das vierte Jahr in Folge bei deutlich über 2.000 Wohnein-heiten pro Jahr.

Das im Dezember 2015 zusätzlich aufgelegte Sofortpro-gramm Wohnungsbau, als Reaktion auf die gestiegene Zuwanderung, unterstützte diesen Prozess. Seit dem Jahr 2017 ist ein jährliches Wohnungsbauziel in Höhe von mindestens 2.100 Wohnungen bis 2021 vereinbart.

Aufbauend auf den prioritär in Angriff genommenen Wohnbauflächen des Sofortprogramms wurde mit den Impulsprojekten 2018 / 2019 / 2020 ein weiteres Paket von Flächen verabschiedet, das mit Nachdruck weiter-entwickelt wird.

Bremen hat sein zentrales Ziel der Verstärkung der Wohnungsbauaktivitäten erfolgreich fortgesetzt. Ins-besondere die eingeführte Quote für geförderten Woh-nungsbau zur Sicherstellung preisgünstiger Mieten wird konsequent umgesetzt. Dazu wurden im Land Bremen drei Landesprogramme zur Wohnraumförderung auf-gelegt. Insgesamt wird im Rahmen der Wohnraumför-derung ein Darlehensvolumen von 185 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. In Bremen sind 2.275 Wohnungen zur Förderung angemeldet worden. 1.652 geförderte

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Wohnungen wurden bereits fertiggestellt bzw. befinden sich in konkreter Umsetzung. Bis zum Jahr 2020 kann somit der Wohnraum, der bis 2020 aus der Sozialbindung fällt, kompensiert werden. Um der wohnungspoliti-schen Zielsetzung gerecht zu werden und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, wurde von der FHB beschlos-sen, die BREBAU zu erwerben. Damit wurden ca. 6.000 Wohneinheiten in kommunales Eigentum überführt.

Die seit 2012 erheblich gestiegene Zahl an Baugenehmi-gungen und Baufertigstellungen zeigt deutlich, dass die seither ergriffenen Maßnahmen wirken. Die Wohnbau-flächen im Land Bremen werden inzwischen intensiver genutzt, als vor Jahren prognostiziert wurde. Vor dem Hintergrund der weiterhin steigenden Mieten bleibt der Erhalt und die Schaffung von bezahlbarem Wohn-raum sowie die Bewahrung und Weiterentwicklung von lebenswerten Quartieren in unseren Städten eine wichtige Zukunftsaufgabe.

Die Gestaltung unseres Beitrages für das Gelingen der Energiewende

Das Land Bremen hat den Belangen des Klimaschutzes im Rahmen seiner Energiepolitik frühzeitig einen hohen Stellenwert eingeräumt. Im Zeitraum ab 2007 hat das Land Bremen seine Klimaschutzpolitik erheblich intensi-viert und mit dem „Klimaschutz- und Energieprogramm 2020“ (KEP) die Ziele und Strategien der bremischen Klimaschutz- und Energiepolitik für den mittelfristigen Zeithorizont bis 2020 bestimmt.

Bremen unterstützt mit dem „Bremischen Klimaschutz- und Energiegesetz“ (BremKEG) eine umweltverträgli-che, ressourcenschonende, risikoarme und gleichzeitig gesamtwirtschaftlich kostengünstige Umwandlung, Verteilung und Verwendung von Energie. Ein wesentli-cher Beitrag zum Schutz des Klimas geht vom Gesetz zur Verringerung der Treibhausgasemissionen aus, das u. a.

Anpassungsstrategien an die Folgen des Klimawandels

Anpassungsstrategien an die Folgen des Klimawandels