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Ende 2019 verfügten 530 Personen über eine Bewilligung zur Ausübung eines Ge-sundheitsberufes in Liechtenstein. Dies stellt gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 2.7% dar.

Die durchschnittlichen Gesundheitsbruttokosten pro versicherte Person in Liechten-stein bei den Krankenkassen erhöhten sich 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 5.4%

auf CHF 4’570.

7.3% aller Versicherten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) bezo-gen 2019 eine staatliche Prämienverbilligung, welche für einkommensschwache Ver-sicherte vorgesehen ist.

Die prämienpflichtigen Versicherten bezahlten durchschnittlich CHF 3’870 Jahres-prämie sowie CHF 651 an Kostenbeteiligung pro erwachsene Person.

Jede Person, die ihren zivilrechtlichen Wohnsitz in Liechtenstein hat oder in Liechtenstein einer Erwerbstätigkeit nachgeht, muss sich individuell auf Krankenpflege versichern, mit Ausnahme der Zupendelnden. Versicherte Personen bezahlen eine Kopfprämie, wobei Kinder unter 16 Jah-ren von der Prämienleistung befreit sind und die Prämienbeiträge von 16- bis 20-Jährigen höchstens die Hälfte derjenigen von erwachsenen Versicherten betragen dürfen.

Der Staatsbeitrag je OKP-versicherter Person lag 2019 bei durchschnittlich CHF 908. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahr eine minimale Erhöhung von weniger als 0.5% dar.

2019 fielen die Spitalleistungen (Kosten) um 8.8% höher aus als im Vorjahr. Dabei lag der An-stieg der Kosten im ambulanten Bereich bei 15.5% und im stationären Bereich bei 5.5%. We-sentlich für die Kostenzunahme im ambulanten Bereich ist die seit 1. Januar 2019 geltende Be-stimmung «ambulant vor stationär». Dabei werden bei bestimmten medizinischen Behandlun-gen nur mehr die Kosten einer ambulanten Ausführung vergütet.

Die Anzahl Personen, welche staatliche Prämienverbilligungen für die obligatorische Kranken-pflegeversicherung beanspruchen, erhöht sich seit 2014 um ca. 1.6% pro Jahr. 2019 waren es insgesamt 2’937 BezügerInnen, wovon 78.6% alleinstehend/alleinerziehend waren.

Seit 2004 besteht eine Bedarfsplanung mit einer zahlenmässigen Beschränkung von ÄrztInnen, die zur obligatorischen Krankenversicherung zugelassen sind. Im Jahr 2019 wiesen 128 ÄrztIn-nen eine vom Amt für Gesundheit erteilte Bewilligung zur Berufsausübung auf. 85 ÄrztInÄrztIn-nen verfügten 2019 über eine OKP-Zulassung und insgesamt 1’540 ÄrztInnen waren im In- und Aus-land zulasten der OKP tätig. Der Zugang zu FachärztInnen ist uneingeschränkt. Zahnmedizini-sche Leistungen werden nur krankheitsbezogen in der obligatoriZahnmedizini-schen Krankenpflegeversiche-rung vergütet. Ansonsten sind die Kosten privat oder über eine ZusatzversicheKrankenpflegeversiche-rung zu tragen.

In der langjährigen Betrachtung ist eine markante Zunahme der Ärztedichte in Liechtenstein zu beobachten. Während Anfang der 1990er-Jahre ein Quotient von 1’000 EinwohnerInnen pro praktizierenden Arzt ermittelt wurde, stieg die Dichte an ärztlichem Fachpersonal kontinuier-lich an, 2019 betrug der Quotient 303 EinwohnerInnen pro praktizierendem Arzt.

EinwohnerInnen pro Arzt/Ärztin seit 1960

Anzahl Bewilligungen in den dominierenden Gesundheitsberufen seit 2009

1108

1432 1368

1031

714

341 324 320 310 315 303

0 250 500 750 1000 1250 1500 1750

1960 1970 1980 1990 2000 2010 2015 2016 2017 2018 2019

0 20 40 60 80 100 120 140

2 0 1 0 2 0 1 5 2 0 1 6 2 0 1 7 2 0 1 8 2 0 1 9

Ärzte Physiotherapeuten Zahnärzte Naturheilpraktiker

Psychologen Pflegefachpersonal Apotheker

Entwicklung der Bruttokosten der OKP und der gesamten Gesundheitsausgaben für Leistungen an die liechtensteinische Bevölkerung* (seit 2013 in Tsd. CHF)

* Die gesamten Gesundheitsausgaben für Leistungen an die liechtensteinische Bevölkerung umfassen neben den Ausgaben von Land, Gemeinden und Sozialversicherungen auch die Selbstzahlungen der privaten Haus-halte sowie die Ausgaben von gemeinnützigen Organisationen im Gesundheitswesen. – Die Angabe für die gesamten Gesundheitsausgaben 2019 liegt erst mit Ende Mai 2021 vor.

Datenquellen Krankenkassenstatistik 2019. Krankenversicherung. Gesundheitsvorsorgestatistik 2019. Eigene Erhebung.

Erhebungsstellen Amt für Gesundheit. Liechtensteinischer Krankenkassenverband. Amt für Statistik.

Aktualisierungsrhythmus Laufend.

0 50 100 150 200 250 300 350 400

2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Bruttokosten der OKP gesamte Gesundheitsausgaben

KRANKHEITEN

2020 stand die COVID-19-Pandemie im Fokus. Per 31.12.2020 waren in Liechtenstein für 2020 insgesamt 2’136 positive Fälle registriert, wovon 1’872 bereits wieder gene-sen und 39 Personen verstorben waren.

Im Berichtsjahr gab es eine Neuerkrankung an HIV.

Grundsätzlich verzeichnet Liechtenstein sehr geringe Fallzahlen an meldepflichtigen Erkrankungen: Die Anzahl meldepflichtiger, übertragbarer Krankheiten betrug 2020 in Liechtenstein insgesamt 223.

Die Zahl der meldepflichtigen übertragbaren Krankheiten bewegte sich ab 2008 in einer Band-breite zwischen 75 und 395 Fällen. Über die Jahre bestehen Schwankungen der Fallzahlen, die sich teilweise aus der kleinen Grundgesamtheit ergeben, sodass eine Kumulierung oder das Aus-bleiben von Krankheitswellen zu starken Ausschlägen nach oben oder unten führen können.

Auch in Liechtenstein hat die COVID-19-Pandemie 2020 eine sehr dynamische Entwicklung voll-zogen. Waren es im Zuge der ersten Welle bis Mitte April 82 positiv gemeldete Infektionen mit einem Todesfall im Zusammenhang mit COVID-19, so mussten mit Jahresende insgesamt 2’136 Infektionen mit 39 verstorbenen Personen verzeichnet werden. Im Bereich der Asylsuchenden gab es in Bezug auf COVID-19 keine Pandemie-Besonderheiten.

Die Anzahl von Campylobacter-Erkrankungen unterliegt jährlichen Schwankungen. Sie wird durch den Verzehr von Lebensmitteln, die mit Campylobacter-Bakterien belastet sind, ausge-löst. Campylobacter sind in Europa die häufigsten bakteriellen Erreger von Durchfall-Erkran-kungen. 2020 wurden in Liechtenstein 38 Campylobacter-Infektionen verzeichnet.

Die Zahl an Chlamydien-Infektionen nahm ab 2013 in ganz Europa zu. Gemäss Schätzungen wa-ren 2020 in der Schweiz circa 3 bis 10% der sexuell aktiven Bevölkerung infiziert, wobei vor-wiegend Jugendliche (männlich wie weiblich) und Frauen unter 24 Jahren hiervon betroffen wa-ren. In Liechtenstein wurden 2020 31 Chlamydien-Infektionen gemeldet. Dies stellte im Ver-gleich zum Vorjahr eine Zunahme in Höhe von knapp 11% dar.

Im Bereich der Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Erkrankungen, welche in einem engen Zusammen-hang mit Drogenkonsum und sexueller Aktivität stehen, gab es 2020 fünf Meldungen beim Amt für Gesundheit. Dies ist eine Meldung weniger als im Vorjahr.

Aufgrund des Zollvertrages mit der Schweiz sind die Bestimmungen des schweizerischen Epi-demiengesetzes in Liechtenstein anwendbar. Daher wird vom schweizerischen Bundesamt für Gesundheit festgelegt, welche Krankheiten meldepflichtig sind.

Meldungen von übertragbaren Krankheiten seit 2010 im Detail (Fälle pro Jahr)*

*Aufgrund der im Vergleich zu den anderen Erkrankungen extrem hohen Anzahl an COVID-19 Pandemiefällen in 2020, werden die Zahlen zur Vermeidung von Verzerrungen in der Grafik nicht dargestellt.

Datenquellen Sonderauswertung Amt für Gesundheit 2020. Statistisches Jahrbuch 2019. Bundesamt für Gesundheit, Schweiz.

Erhebungsstellen Amt für Gesundheit.

Aktualisierungsrhythmus Laufend.

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Campylobacter Chlamydien HIV-Neuerkrankungen Hepatitis B Hepatitis C