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Der vorliegende Bericht wird genehmigt.

Das Beurteilungsgremium:

Barbara Rentsch Daniel Albietz Ivo Berweger Jessica Brunner Stefanie Bollag Jürg Degen

Eckhard Feddersen Urs Hochuli

Sabina Hubacher Urs Meier

Jakob Steib

Riehen, 4. März 2011

Anhang A: Projektdokumentation Überarbeitung

Projekt „Bachelard Wagner“ (Siegerprojekt)

Planergemeinschaft „Team Bachelard Wagner Architekten“:

Bachelard Wagner Architekten ETH/SIA Blauenstr. 19

4054 Basel Mitarbeit:

Cédric Bachelard, Anne Marie Wagner, Stefan Apitz, Baharak Tajbakhsh, Marie-Annick Horton, Julia Brandenburg, Leila Kleeb Bilder:

August Künzel, Lorenz Siegenthaler

WGG Schnetzer Puskas Ingenieure AG SIA/USIG Güterstrasse 144

4002 Basel Mitarbeit:

Tivadar Puskas

Ingenieurbüro Stefan Graf, Ingenieure ETH/SIA für Energie und Gebäudetechnik

Kanonengasse 23 4051 Basel

Mitarbeit:

Stefan Graf

Visiotec Technical Consulting AG Narzissenweg 1

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Städtebauliche Leitidee

Mit der Überarbeitung des Projektes wird die Wohnüberbauung in Punkthäuser aufgelöst, in der Dichte gemildert und werden die auf dem Areal vereinten Nutzungen stärker gegliedert.

Die städtebauliche Akzentuierung der Westecke des Areals durch das Pflegeheim wird beibehalten; der Baukörper wirkt als Klammer, wel-che einen Freiraum aufspannt, der sowohl als durchgehende Park-landschaft wirkt, wie auch klare Zuordnungen zu den unterschiedli-chen Nutzungen zulässt.

Die verstärkte Zonierung trägt dazu bei, Alltagskonflikte zu vermei-den. Die Auflösung der Wohnbebauung wird als durchwegs positiv und dem Ort angemessen, beurteilt.

Die volumetrische Komposition umfasst das Gesamtareal, wobei der Solitärbau zwischen Pflegeheim und Landauer eine Schlüsselrolle spielt. Diesem Gebäude durch eine Erhöhung der Anzahl Geschosse noch etwas mehr Gewicht zu verleihen wäre aus städtebaulicher Sicht erwünscht. Zugleich könnte damit die einmalige Chance, an optimaler Lage im Quartier Alterswohnen mit Service anbieten zu können, noch besser genutzt werden.

Pflegeheim

Besonders geschätzt wird die Konzeption der Empfangsbereiche.

Begonnen mit dem städtebaulichen Auftritt des Gebäudes, welcher an genau richtiger Stelle im Quartier eine freiräumliche

Willkom-Projektbeschrieb:

mensgeste formuliert, über den angenehmen äusseren Aufenthaltsbe-reich, von dem aus am Kommen und Gehen teilgenommen werden kann, bis hin zur Disposition der erdgeschossigen Räume, welche die Erlebnismöglichkeiten des Anteilhabens am Quartierleben, des Aus-blicks in den Park, und der Wahrnehmung der oberen Wohngeschos-se Wohngeschos-sehr schön austariert.

Die innere Raumabfolge auf den Wohngeschossen hat mit der Über-arbeitung an weiteren Qualitäten dazu gewonnen. Es ist gelungen, die Differenzierung, Dimensionierung und unterschiedliche Ausrich-tung der Aufenthaltsbereiche noch klarer auszuformulieren, mit der Gruppierung der Zimmer unterschiedliche Adressen zu schaffen und die Gangzonen angemessen zu rhythmisieren.

Die relativ kompakte Anlage und die optimal situierten Dienstleis-tungsräume schaffen eine sehr gute Grundlage für einen wirtschaftli-chen Betrieb.

Die Festlegung des statischen und des haustechnischen Konzeptes ergibt eine hohe Flexibilität für die weitere Planung, sowie für die fernere Zukunft. Damit entstehen Möglichkeiten, die Geschosse räumlich unterschiedlich auszubilden, aber auch im Rahmen neuer Pflegekonzepte kleinere Gruppen zu bilden.

Die Gestaltung der Fassaden weist noch erhebliche Potentiale auf.

Zwar wurde die Befensterung wesentlich differenziert, der Gesamt-eindruck bleibt aber relativ unverbindlich und entspricht noch nicht der reifen Dichte des inneren Aufbaus.

Wohnbauten

Die Überbauung weist mit drei- und vierspännig organisierten Ein-zelgebäuden gute Wohnungen auf und ist für die zukünftigen Pla-nungsschritte relativ flexibel entwickelbar.

Die Gebäude sind über eine mittige Achse erschlossen und von Stras-se und Landauer durch Hecken getrennt. DieStras-se Disposition schafft Klarheit hinsichtlich der Zuordnung der Freiräume auf dem Gesamt-areal, sie führt aber auch zu Restflächen im inneren des Baufeldes, deren Nutzung unscharf bleibt. Dies muss in weiteren Schritten sorg-fältig bearbeitet werden.

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Erschliessung

Für das Pflegeheim und die Wohnungen wird eine neu konzipierte gemeinsame unterirdische Einstellhalle vorgeschlagen, die unter die Wohnüberbauung zu liegen kommt. Die Verbindungsrampen sind verkehrstechnisch optimiert.

Die beiden Anlieferungen sind im Andockbereich durch die Balkone im 1. Obergeschoss witterungsgeschützt

Wirtschaftlichkeit / Energieeffizienz

Die im Untergeschoss liegenden Technikräume sind neu flächenmäs-sig genügend gross ausgewiesen. Das Atrium / Innenhof ist neu als ein eigener Brandabschnitt konzipiert.

Es werden neu 91 anstelle von 101 Wohneinheiten vorgeschlagen. Die Verhältniszahl von Hauptnutzfläche zur Geschossfläche bewegt sich weiterhin im optimalen oberen Bereich und lässt auf eine effiziente Ausnutzung der Geschossflächen schliessen.

Schlusswürdigung

Das primäre Ziel des Verfahrens, ein zukunftsfähiges, attraktives und gut ins Quartier eingebundenes Pflegeheim zu erhalten, wird mit dem vorliegenden Entwurf hervorragend beantwortet.

Es darf ein wohnliches Haus erwartet werden, welches – nicht zu-letzt wegen seiner innenräumlich verbindenden Mitte - selbst die unausgesprochenen Wünsche der zukünftigen BetreiberInnen zu erfüllen vermag.

Klarheit hinsichtlich der Zuordnung der Freiräume auf dem Ge-samtareal, sie führt aber auch zu Restflächen im inneren des Baufel-des, deren Nutzung unscharf bleibt. Dies muss in weiteren Schritten sorgfältig bearbeitet werden.

Erschliessung

Für das Pflegeheim und die Wohnungen wird eine neu konzipierte gemeinsame unterirdische Einstellhalle vorgeschlagen, die unter die Wohnüberbauung zu liegen kommt.

Die Andockbereiche für die beiden Anlieferungen sind neu durch Balkonvorsprünge im 1. Obergeschoss witterungsgeschützt.

Wirtschaftlichkeit / Energieeffizienz

Die im Untergeschoss liegenden Technikräume sind neu flächenmäs-sig genügend gross ausgewiesen. Das Atrium / Innenhof bildet neu einen eigenen Brandabschnitt.

Es werden neu 91 anstelle von 101 Wohneinheiten vorgeschlagen. Die Verhältniszahl von Hauptnutzfläche zur Geschossfläche bewegt sich im optimalen oberen Bereich und lässt auf eine effiziente Ausnutzung der Geschossflächen schliessen. Die Vorgaben gemäss Pflichtenheft sind weiterhin erfüllt.

Schlusswürdigung

Das primäre Ziel des Verfahrens, ein zukunftsfähiges, attraktives und gut ins Quartier eingebundenes Pflegeheim zu erhalten, wird mit dem vorliegenden Entwurf hervorragend beantwortet.

Es darf ein wohnliches Haus erwartet werden, welches – nicht zu-letzt wegen seiner innenräumlich verbindenden Mitte - selbst die unausgesprochenen Wünsche der zukünftigen BetreiberInnen zu erfüllen vermag.

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Projekt „Miller & Maranta“

Planergemeinschaft „Miller & Maranta“:

Miller & Maranta AG, dipl. Architekten ETH BSA SIA Schützenmattstrasse 31

4051 Basel

Fürst Laffranchi Bauingenieure GmbH Postfach 21

Mit polygonal geformten und stark ausgreifenden Gebäudevolumen wird das grosse parkartige Grundstück sorgsam belegt. Es entsteht - trotz hoher Dichte - eine angenehme Ausgewogenheit zwischen Be-bautem und Freiraum. Auffallend schön gestaltet sind die Partien am Rande des Perimeters, wo der Strassenraum harmonisch in den

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Grünraum übergeht. Die aufgestelzten Bauten mit ihren sehr anspre-chenden Fassaden strahlen Wärme und Wohnlichkeit aus und schaf-fen es, über eine mit viel Spürsinn entwickelte Architektur, wie

„Baumgruppen im Park“ wahrgenommen zu werden.

Pflegeheim

Das Pflegeheim liegt leicht zurückversetzt am westlichen Rand des Grundstückes und ist dort gut an den Quartierschwerpunkt ange-bunden. Eine konkave Gebäudebucht markiert Vorfahrt und Ein-gang. Eine besonders hell und freundlich gestaltete Eingangshalle vermittelt zwischen Ankunft- und Gartenseite. Die Nutzungsbereiche im Erdgeschoss und deren Beziehung untereinander sind folgerichtig und direkt ausgelegt. Gelobt wird der gut proportionierte und zur Öffentlichkeit orientierte Saal im nordwestlichen wie auch die gut ausgerichtete Küche mit ihrem direkten Bezug zu Ess- und Cafeteria-bereich im nordwestlichen Gebäudeflügel.

Die ausgreifende Gebäudekontur erklärt sich besonders deutlich auf dem Niveau des Pflegeschosses. Die ein- und zweibündig organisier-ten Gebäudeflügel finden im Zentrum mit dem gemeinsamen Auf-enthaltsbereich ihre räumliche Mitte. Die sehr abwechslungsreiche, jedoch notgedrungen durch lange Wege geprägte Erschliessungs-zone, lässt sich über die verschiedenen Ausblicke in den Park die unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten sehr schön erleben. Aus betrieblicher Sicht wird das Bewohnergeschoss nicht nur gelobt. Es lässt sich wohl in zwei Pflegegruppen gut unterteilen. Dem Anliegen, es auch mit drei Gruppen zu betreiben, kann nur schwer nachge-kommen werden. Die Bewohnerzimmer sind mit einem überdurch-schnittlichen breiten Achsmass gut möblierbar und verfügen gröss-tenteils über einen kleinen jedoch überaus charmanten Balkon.

Wohnbauten

Mit den neuen Wohnbauten wird, analog dem Pflegeheim, in ein ähnliches städtebauliches Verhalten eingestimmt. Die punktartig ge-setzten Solitärbauten beanspruchen den östlichen und nördlichen Teil des Perimeters und etablieren sich im Verbund mit dem Pflegeheim zu einem einheitlichen Siedlungsmuster. In den einzelnen Wohnhäu-sern lassen sich die zwei- bis dreiseitig orientierten Wohnungen effi-zient dreispännig erschliessen. Das hohe Wohnhaus im Norden ist in seinem Auftritt kompositorisch auf das Pflegeheim abgestimmt und

sucht auch funktional seine Nähe dazu. Es versteht sich quasi als Aussenwacht des Pflegeheimes, wo je nach Bedürfnis auch Wohnen mit Pflegeleistungen angeboten werden kann. Die Einstellhalle liegt unter dem Wohngebäude am östlichen Grundstückrand und bietet Platz für die Fahrzeuge der gesamten Anlage. Die Lage der Zufahrt belastet den Ankunftsbereich zwischen den drei östlichen Wohnbau-ten sehr.

Freiraum

Das städtebauliche Konzept mit den frei gesetzten Bauten in einem baumbestandenen Park wird sehr klar über den Freiraum wahrge-nommen. Die durchgrünte Struktur präsentiert sich sowohl im In-nern der Anlage, wie auch an deren Rändern, wo der Strassenraum von dieser nach aussen tretenden Grünpracht deutlich aufgewertet wird.

Erschliessung

Der Nachweis für eine gemeinsame unterirdische Einstellhalle für die Parkplätze des Pflegeheims und der Wohnüberbauung ist erbracht.

Die Zufahrt in die Einstellhalle entspricht neu den Vorgaben gemäss Pflichtenheft.

Das Pflegeheim erhält neu zwei Anlieferungen, was betrieblich er-hebliche Vorteile bringt. Der Witterungsschutz im Andockbereich ist gewährleistet.

Wirtschaftlichkeit / Energieeffizienz:

Die Fassadengestaltung des Pflegeheims wurde im Detail überarbei-tet und die Abwicklungen reduziert.

Die Technikräume im Untergeschoss des Pflegeheims sind neu aus-gewiesen und flächenmässig genügend gross vorgesehen.

Das Konzept der Wohnüberbauung mit 94 Wohneinheiten ist unver-ändert beibehalten worden.

Schlusswürdigung

Ein sehr wohnliches Projekt, welches sowohl über seine Gestalt, wie auch über eine gut abgestimmte Architektur eine hohe Quartierver-träglichkeit findet.

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Anhang B: Projektdokumentation Studienauftrag

Projekt „Bachelard Wagner“

Planergemeinschaft:

Bachelard Wagner Architekten ETH/SIA Blauenstr. 19

4054 Basel

August Künzel Landschaftsarchitekten AG Oslo-Strasse 5

4053 Basel

Verfasser:

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Städtebauliche Leitidee

Das Projekt schlägt ein volumetrisches Gesamtkonzept vor, welches gemeinsame freiräumliche Spielregeln sowohl für den Wohnbau, wie für das Pflegeheim etabliert. Eine differenzierte Kubatur definiert unterschiedliche Höfe, die je nach Nutzung mehr geschlossene Inti-mität, oder aber Transparenz gegenüber dem offenen Freiraum er-möglichen. Es gelingt, die Gesamtheit der Freifläche zu wahren und sie doch den drei Nutzungen Wohnen, Pflegeheim und Gemein-schaftszentrum klar zuzuordnen, was wesentlich zur Vermeidung von nachbarschaftlichen Konflikten beiträgt.

Der Kindergarten wird als Platzhalter dem Freizeitzentrum zugeord-net, was das erwünschte Potential für die noch offene Schulraumpla-nung ergibt.

Pflegeheim

Aus der Lesung der städtebaulichen Gegebenheiten resultiert die Platzierung des Pflegeheims am Westrand des Areals, um die öffent-liche Bedeutung der S-Bahnstation und der nördlich der Bahnlinie geplanten Zentrumsüberbauung zu nutzen und zu stützen. Dement-sprechend wird das Pflegeheim von hier aus erschlossen und die Zugangssituation mit einem urbanen, räumlich attraktiven und ge-schützten Freiraum geklärt. Die zeichenhafte Ecke des Gebäudes be-inhaltet einen Teil der publikumsorientierten Nutzungen des Erdge-schosses, sowie die Aufenthaltsräume der oberen Geschosse. Sie for-muliert so eine deutliche Geste für das Pflegeheim als öffentliches und offenes Haus.

Der innere Aufbau des Pflegeheims folgt einer klaren und stringenten Logik, welche eine einfache und übersichtliche Orientierung erlaubt und gute Voraussetzungen für einen günstigen Betrieb schafft.

Wie ein gebautes Diagramm und doch mit grosser Freiheit werden die zwei Wohngruppen auf dem Geschoss organisiert.

Die durchwegs konventionellen Zimmer sind zweiseitig eines stark rhythmisierten Ganges angeordnet, welcher in den äusseren Knien einen kleinen Schwerpunkt mit attraktiven Ausblicken bildet. Zu-sammengeführt bilden die zwei Gebäudearme eine lockere Mitte, die als Treffpunkt der ganzen Station wirkt und gleichzeitig über einen

Projektbeschrieb:

Lichthof ein Auge zum öffentlichen Erdgeschoss aufweist. Wer solche Häuser nutzt, weiss, wie wichtig für den Alltag diese sorgfältige, den unterschiedlichsten Graden von Pflegebedürftigkeit und Orientie-rungslosigkeit angepasste Abstufung vom Individualraum bis hin zur "Stadt" ist. Dass die Haupttreppe räumlich keine Rolle spielt, ist aus Gründen der Weglaufgefährdung nachvollziehbar, räumlich aber unbefriedigend. Die Platzierung der wenigen Balkone wirkt zufällig.

Das Erdgeschoss bietet sowohl auf der Zugangsseite, wie auf der Parkseite eine gefasste Situation, welche das Teilnehmen an der Be-triebsamkeit des Umfeldes auf ideale Art und Weise ermöglicht. Die bestehende Baumgruppe kann integriert werden, was die Entwick-lung des Freiraumes hin zu einem Park von Anbeginn an unterstützt.

Die Aufteilung der Anlieferung auf zwei Stellen wird besonders ge-schätzt.

Nicht überzeugend ist die Gliederung der Gangzonen in den Wohn-gruppen, deren räumliche Überinstrumentierung vor allem für des-orientierte Menschen mehr Verwirrung als Haltepunkte anbietet.

Der architektonische Ausdruck des Pflegeheims ist noch relativ un-verbindlich. Was sich aber ablesen lässt ist, dass eine klare und eher harte gestalterische Form gesucht wird, welche durch gebänderte Brüstungen die Streckung der Volumetrie nachzeichnet und ihre Grosszügigkeit betont. Der Ausdruck eines wohnlichen Hauses wäre noch zu finden.

Wohnbauten

Entlang dem Kohlistieg entwickelt sich ein gegliederter Wohnungs-bau, welcher den Strassenraum als öffentlichen Raum und als Adres-se stützt. Ob die differenzierte Höhenentwicklung genügt, um die konzentrierte Dichte für Riehen verträglich zu machen, wird inner-halb des Beurteilungsgremiums kontrovers diskutiert. Die Woh-nungstypologien sind entsprechend der komplexen Volumetrie ent-wickelt und ergeben eine hohe Vielfalt an unterschiedlichen Woh-nungen, die allerdings nicht alle die gleichen Qualitäten aufweisen.

Sicher ist, dass dieser Wohnungsbau eine planerische Vorgabe schafft, welche eine grosse architektonische Kompetenz verlangt.

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Erschliessung

Für das Pflegeheim und die Wohnungen wird eine gemeinsame un-terirdische Einstellhalle vorgeschlagen, die unter die Wohnüberbau-ung zu liegen kommt, was gemäss Vorgaben Pflichtenheft möglich ist. Bei vorzeitiger Realisierung des Pflegeheims ist ein oberirdisches Provisorium zu schaffen. Der Kreuzungsbereich der beiden innen liegenden Rampen ist verkehrstechnisch zu optimieren.

Für Food und Nonfood sind zwei getrennte Anlieferungsbereiche im Erdgeschoss vorgesehen, was betrieblich erhebliche Vorteile bringt.

Im Andockbereich sind für den Unterstand von LKW's Vordächer als Witterungsschutz vorzusehen.

Wirtschaftlichkeit / Energieeffizienz

Der Formquotient des Pflegeheims, d.h. die Verhältniszahl Haupt-nutzfläche zu Geschossfläche, liegt im optimal oberen Bereich und lässt auf eine effiziente Ausnutzung der Geschossflächen schliessen.

Die entsprechenden Vorgaben gemäss Pflichtenheft sind erfüllt. Zu-sammen mit einer optimalen Verhältniszahl von Gebäudehülle zu Geschossfläche ergeben sich im Gesamtvergleich aller Projektvor-schläge die günstigsten Kostenkennwerte.

Das vorgeschlagene Energie- und Haustechnikkonzept ist auf MI-NERGIE-Standard mit entsprechender Komfortlüftung in den Zim-mern ausgelegt. Die im Untergeschoss liegenden Technikräume sind flächenmässig eher minimal ausgewiesen. Die Schemata zum Brand-schutzkonzept sind nachvollziehbar dargestellt, jedoch in Bezug auf den Brandabschnitt Innenhof zu überprüfen.

Es werden 101 Wohneinheiten vorgeschlagen. Die Verhältniszahl von Hauptnutzfläche zur Geschossfläche bewegt sich im optimalen obe-ren Bereich und lässt auf eine effiziente Ausnutzung der Geschossflä-chen schliessen. Die Vorgaben gemäss Pflichtenheft sind erfüllt.

Schlusswürdigung

Insgesamt gelingt es dem Projekt, in hohem Masse die gestellte Auf-gabe zu erfüllen. Es schlägt eine Komposition vor, deren Gleichwer-tigkeit von Gebäude und Freiraum sich gut in die traditionellen Sied-lungsmuster von Riehen einzupassen vermag; die Dichte des Woh-nungsbaus wirft allerdings Fragen auf. Das Pflegeheim schafft am richtigen Ort einen Schwerpunkt im Quartier, was dieses bereichert und gleichzeitig eine gute Verankerung des APH zur Folge haben wird.

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Projekt „Buol & Zünd“

Buol & Zünd Architekten BSA Greifengasse 1

4058 Basel

Verfasser:

Städtebauliche Leitidee

Unübersehbar ist die Suche nach einem neuen städtebaulichen Mus-ter, mit welchem der derzeitig sehr prägende Grünraum erhalten werden kann. Dazu wird eine Strategie entwickelt, die versucht diese Qualitäten in das Konzept einzubinden. In der Folge werden ledig-lich die Ränder bebaut, um damit die Mitte des Grundstückes frei zu halten. Auf den ersten Blick scheint dieses Vorgehen absolut plausi-bel zu sein. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch sehr deutlich, wie schwierig es ist, eine derart hohe bauliche Dichte aus der Mitte in die Ränder zu transferieren. Die Bauten wirken dort sehr gross und strapazieren den Massstab des Strassenraumes sehr. Mit Ausnahme des Pflegeheimes, welches dicht beim Bahndamm platziert, eine inte-ressante Stellung in der Gesamtanlage einnimmt.

Pflegeheim

Das Pflegeheim überzeugt in vielen Teilen durch einen sehr kompak-ten Grundriss. Auf dem Geschoss der Bewohnerzimmer, die fast durchwegs zweibündig angelegt sind, sind es die dazwischen ge-schalteten grösseren und kleineren Aufenthaltsbereiche, die den Kor-ridor zu einem hellen und abwechslungsreichen Zirkulationsbereich aufwerten. So schön und hell sich dieser präsentiert, so sehr fehlt ihm jedoch eine wahrnehmbare Ordnung respektive eine klare Hierar-chie, welche für Menschen mit einem geschwächten Orientierungs-sinn enorm wichtig wäre.

Mit gleicher Effizienz, jedoch sehr viel besser entwickelt ist das Erd-geschoss. Dort sind die Räume zu frei geformten Gruppen zusam-mengefasst, die über eine schöne Erschliessungsfigur zusammenge-halten werden.

Wohnbauten

Wie bereits eingangs erwähnt, werden die vorgeschlagenen Wohn-bauten eher kritisch beurteilt. Bei aller Sympathie für den grossen zusammenhängenden Freiraum, werden diese mächtigen Wohnbau-ten am Rande des Gevierts als grossen Bruch gegenüber dem angren-zenden Siedlungskörper wahrgenommen.

Erschliessung

Es werden für das Pflegeheim und die Wohnüberbauung von einan-der organisatorisch getrennte, unterirdische Einstellhallen

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schlagen. Die Anzahl Parkplätze für den Wohnbereich ist

schlagen. Die Anzahl Parkplätze für den Wohnbereich ist