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Tabelle 1: Gebietssteckbrief

Natura 2000-Gebiet FFH-Gebiet: 7222-341 Schurwald Größe des Gebiets;

Anzahl und Größe der Teilgebiete

Größe Natura 2000-Gebiet: 3056 ha davon:

FFH-Gebiet: 3056 ha 100 %

Anzahl der Teilgebiete im FFH-Gebiet: 16

Teilgebiet 1: Sümpflesberg 142,02 ha

Teilgebiet 2: Schorndorf 657,64 ha

Teilgebiet 3: Schelmengehrn 227,15 ha

Teilgebiet 4: Rietwiesenhau 51,47 ha

Teilgebiet 5: Hörnle 87,21 ha

Teilgebiet 6: Heuberg 31,92 ha

Teilgebiet 7: Hohengehren 34,90 ha

Teilgebiet 8: Steighau 87,42 ha

Teilgebiet 9: Buwiesenhau 35,29 ha

Teilgebiet 10: Nassachtal 790,02 ha

Teilgebiet 11: Steinshart 67,12 ha

Teilgebiet 12: Plochingen 77,79 ha

Teilgebiet 13: Manolzweiler 16,45 ha

Teilgebiet 14: Matinshalde 723,00 ha

Teilgebiet 15: Weiherhau 22,07 ha

Teilgebiet 16: Kappelberg 4,58 ha

Politische Gliederung (Gemeinden mit Flächenanteil am Natura 2000-Gebiet)

Regierungsbezirk: Stuttgart

Landkreise: Esslingen, Göppingen, Rems-Murr-Kreis

Aichwald 0,87% Reichenbach an der

Fils

0,19%

Baltmannsweiler 17,26% Remshalden 0,46%

Ebersbach an der Fils

2,98% Schorndorf 31,71%

Esslingen am Neckar

1,78% Uhingen 14,73%

Fellbach 0,15% Wangen 0,80%

Lichtenwald 6,93% Weinstadt 2,43%

Plochingen 4,56% Winterbach 14,92%

Plüderhausen 0,24%

Eigentumsverhältnisse Offenland: ca. 268 ha

Der größte Teil des Offenlands ist in privater Hand und wird landwirtschaftlich (ca. 220 ha) oder für Schrebergärten und Wohnhäuser (mit den dazugehörigen Freiflächen) genutzt. Flächen in öffentlicher Hand haben nur einen geringen Anteil am Offenland des FFH-Gebiets und beschränken sich im Wesentlichen auf Verkehrswege und Freizeiteinrichtungen. Die Besitzverteilung im Wald ist nachfolgend dargestellt:

Naturraum 106, Filder; 107 Schurwald und Welzheimer Wald; 123 Neckarbecken; natur-räumlichen Haupteinheit D58 Schwäbisches Keuper-Liasland, Neckar- und Tauber-Gäuplatten

Höhenlage 263 bis 529 m ü. NN

Klima Das im großräumigen Vergleich zur benachbarten Schwäbischen Alb eher mil-de und für die submontane Höhenstufe recht niemil-derschlagsreiche Klima ist im FFH-Gebiet vor allem durch unterschiedliche Höhenlagen, mit kleinräumigem Wechsel von bis zu knapp 530 m hohen Kuppen und recht tief eingeschnittenen Tälchen, geprägt. Dieser Gegensatz äußert sich in lokal unterschiedlichen mik-roklimatischen Verhältnissen.

Während die Kuppen deutlich besser belüftet sind und höhere mittlere Windge-schwindigkeiten und Niederschlagswerte (bis zu 1000 mm in den Höhenlagen des Schurwalds, im Vergleich zu 650–800 mm in den Tallagen) mit einer höhe-ren Zahl von Frosttagen verzeichnen, sind die Tallagen, z.B. von Fils, Rems und Murr (und zumindest teilweise auch dem Nassachtal) deutlich häufiger von Inversionswetterlagen betroffen. Daneben ist auch die Sonneneinstrahlung in den, bis auf Teile des Nassachtals, nahezu durchgehend bewaldeten Tälern im Vergleich zu den Kuppenbereichen deutlich verringert.

Klimadaten:

Jahresmitteltemperatur ca. zwischen 7 und 9 °C Mittlerer Jahresniederschlag 650 bis 1000 mm je nach

Höhenlage und Exposition Geologie Geologisch ist der Schurwald als Keuperstufenlandschaft zu beschreiben.

Da-bei sind die Hochebenen, z.B. um Baltmannsweiler und Hohengehren, über-wiegend noch dem Schwarzen Jura zugeordnet. Die Nutzung ist hier überwie-gend landwirtschaftlich. Der darunterlieüberwie-gende Keuper tritt sehr stark zutage, da die Schichten des Schwarzen Jura infolge Erosion durch die Nebenbäche von Rems und Neckar/Fils sehr stark abgetragen sind und meist nur noch als lange, mehr oder weniger zusammenhängende Zwischentalbrücken verblieben sind.

Es überwiegen die dem Knollenmergel bzw. den darunterliegenden Stu-bensandstein-Schichten zuzurechnenden bewaldeten Keuperhänge. Zahlreiche steile Unterhänge und schluchtartige Nebentäler sind bis in die Schichten der Bunten Mergel bzw. in den Gipskeuper (z.B. im Bereich Schorndorf/Weiler) als unterste Schicht eingeschnitten. Charakteristisch ist der starke Einfluss von Bodenverlagerung bspw. durch Erosion und Rutschungen der Schichten Schwarzer Jura, Knollenmergel und Bunte Mergel. Hierdurch kommt es häufig zur Überprägung des Grundgesteins mit kleinstandörtlich wechselnden Verhält-nissen aus Mergel, Tonen und Sanden. Darüber hinaus gibt es kleinflächig Hochwassersedimente an den Leiten von Nassach und Reichenbach sowie lokale Lössablagerungen (Abschwemmmassen) die von Teilgebieten des FFH-Gebietes jedoch lediglich angeschnitten werden. Gleiches gilt auch für die im Bereich Schorndorf/Weiler vorkommenden Gipskeuper-Formationen.

Landschaftscharakter Das von Laubmischwald dominierte Hügelland auf dem Geländerücken zwi-schen dem Tal der Fils im Süden und dem Remstal im Norden, wird von mehre-ren in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Tälern und demehre-ren kleinemehre-ren, z.T. tief eingeschnittenen Seitentälern – sogenannten „Klingen“ – geprägt.

Landschaftsbildprägend sind daneben auch die größeren, waldfreien Bereiche im Umfeld der Gemeinden Baltmannsweiler, Hegenlohe und Thomashardt, die im Wesentlichen durch Grünlandbewirtschaftung bestimmt sind.

Darüber hinaus entfalten auch die Übergänge der Höhenrücken zu den Talla-gen (im Norden Richtung Schorndorf, im Süden ins Filstal), die größtenteils von Streuobstwiesen geprägt sind, einen landschaftsbestimmenden Charakter.

Die beiden bei Obertürkheim liegenden Teilgebiete hingegen finden sich im von Weinbergen geprägten, südwestexponierten Teil des Kappelbergs, oberhalb des Stuttgarter Kessels.

Gewässer und Wasserhaushalt

Die Fließgewässer im FFH-Gebiet, sämtlich Gewässer 2. Ordnung, summieren sich auf eine Länge von ca. 60 km. Das längste zusammenhängende Fließge-wässernetz innerhalb der Gebietskulisse bildet der Schlierenbach mit ca. 7 km Länge. Auch der Lehnenbach mit ca. 6 km und der Gunzenbach mit ca. 3,5 km bilden weitläufige Geflechte.

Eine Bewertung der Gewässerstruktur liegt nur für einen Teil des Reichenbachs vor, der größtenteils mit unverändert bis mäßig verändert bewertet wird. Daten zur Gewässergüte liegen für Teile des Reichbachs und der Nassach vor. Dabei wird ersterer als mäßig belastet (Gewässergüte II) und letztere als gering belas-tet (Gewässergüte I – II) eingestuft.

Als Überschwemmungsgebiet sind im FFH-Gebiet lediglich ca. 0,9 ha Aue ent-lang der Nassach ausgewiesen. Im übrigen FFH-Gebiet gibt es aufgrund der Morphologie kaum Überschwemmungen.

Stillgewässer kommen im Gebiet meist in Form kleiner Fischteiche in den Teil-gebieten Steinshart, Hörnle, Rietwiesenhau, Nassachtal und Schorndorf vor;

die Ausnahme bilden Gewässer in ehemaligen Abbaugebieten, wie etwa der Rehfeldsee im Westen von Schorndorf. Die Stillgewässer sind jedoch in der Flächenbilanz mit weniger als 0,6 ha und ca. 0,02 % Anteil am FFH-Gebiet kaum relevant. Knapp ein Drittel des FFH-Gebietes, ca. 915,6 ha, ist als Was-serschutzgebiet festgesetzt.

Böden und Standort-verhältnisse

Auf den Stubensandsteinformationen sind häufig schwach podsolierte Brauner-den entwickelt. Die Decklehme der Hochflächen bilBrauner-den häufig ParabraunerBrauner-den mit Vernässungstendenzen (Pseudogley) und sind besonders befahrungsemp-findlich. An den Schichtkanten zwischen Schwarzem Jura und Knollenmergel bzw. Knollenmergel und Stubensandstein setzen sich die Böden verbreitet aus Hangschutt der jeweils oberen Gesteinsschichten zusammen. Durch die unter-schiedlichen Verlagerungsprozesse entstehen hier Braunerden und Parabraun-erden (häufig FließParabraun-erden). Befahrungsempfindlich sind insbesondere schluff-dominierte, skelettarme Böden (z.B. Decklehme und Feinlehme). Sogenannte Zweischichtböden (Kerfe) sind sand- oder lehmüberlagerte Böden mit der An-reicherung eines tonigen Unterbodens in der Regel durch Lessivierung (Tonver-lagerung). Der tonige Unterboden ist schwer durchwurzelbar und wirkt wasser-staunend. Kerfe sind im Gebiet verbreitet und bedingen zumindest zeitliche Vernässungstendenzen. In den Auenbereichen entlang der größeren Fließge-wässer wie der Nassach treten kleinflächig Auengley und Brauner Auenboden auf.

Nutzung Ein Großteil des FFH-Gebiets unterliegt der forstwirtschaftlichen Nutzung (Waldanteil > 90 %). Im Offenland dominiert die Grünland- und Streuobstnut-zung. Ackerflächen nehmen dagegen vergleichsweise wenig Raum ein.

Abbildung 1: Lage und Teilgebiete des FFH-Gebiets