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5. Struktureller Bau der nördliche Heimefrontfjella

5.1.2 Gebiete mit Schlingentektonik

In den Nunataks im Süde und Südweste Milorgfjellas sind die Gesteine um steilste- hende B-Achsen verfaltet. Offene Kulissenfalten besitzen Dimensionen ihrer Wellen- läng zwischen einigen 100 n~ und Handstückmaßsta Bereiche mit Schlingentektonik werden auch aus angrenzenden Gebieten der zentralen Heimefrontfjella von JACOBS (1 991) beschrieben. Die Tektonik der Nunataks zwischen Haneborg-Hansenveggen und Steenstruphorten setzt sich demnach in den Nunataks von Ustvedthorten, Furubotnab- ben und Torsviktoppen in Sivorgfjella-Nord fort.

In den Nunataks von Steenstruphorten bis Haneborg-Hansenveggen überwiege Metamorphite aus sedimentäre und vulkanischen Edukten. Sie bilden eine deutlich faltungsfreudigere Lithologie als die Metaplutonite im zentralen Teil Milorgfjellas. Das Auftreten der Schlingentektonik beginnt am Nordende von Haneborg-Hansenveggen.

Die direkt nördlic gelegenen Nunataks von Hasselknippenova werden von stark mylonitisierten Augengneisen aufgebaut. die lithologisch den Orthogneisen des Schive- stolens entsprechen. Die steilstehenden bimodalen Metavulkanite von Haneborg- Hansenveggen enthalten keine prägnante Bezugshorizonte, so da die Faltenamplitude nicht zu rekonstruieren ist. Auf der zugehörige Polfigur (Abb. 2.-14) sind steil nach E abtauchende B3-Achsen und B-parallele Lineare zu erkennen. Dieses steilstehende B3 überfalte ein älteres flaches B2 und dessen zugehörige Streckungslinear L2.

Am Hanssonhorna sind die Aufschlußverhältnis günstig so da auch aufgrund des Wechsels zwischen Metasedimenten und sauren Metavulkaniten ein enger Spezialfal- tenbau mit mittelsteil nach E abtauchenden B3-Achsen erkennbar ist (Abb. 2.-14).

Am Trapezberg konnten besonders viele Kleinfaltenachsen mit steilem. vor allen1 nach SW gerichtetem Abtauchen eingemessen werden (Abb. 2.-13). Die Metarhyolithe des Trapezberges finden ihre Fortsetzung in1 Ostteil des Magnussonknausen, wo das Abtau- chen der steilen Achsen wieder mehr in NE-Richtung tendiert. Auch in diesen Aufschlüsse überfalte das steile B3 ein ältere B2. das dadurch in seinem Azimut in alle Richtungen streut. aber meist flach abtaucht.

Milorgfjella, zentrale und n6rdl. Teile 1,3,5,7%

Si-Flachen, n=267

Milorgfjella, sudwestl. Nunataks 1,2.5, ... 10%

Abb. 5.-2: Auswertung tektonischer Gefugeelemente Milorgfjellas in Belegungsdichtediagrammen Erläuterunge im Text.

Besonders deutlich wird der tektonische Baustil der südwestliche Nunataks bei Krogh- Johanssenberga und Rieber-Mohnnosa. Die Polfigur (auf Abb. 2.-13) zeigt steile, sehr straff orientierte B3-Achsen und zugehörig Runzellineare, die nach SW abtauchen. Ein Mineralstreckungslinear ist in dem eingefalteten Metaplutonit im Ostteil von Rieber- Mohnnosa besonders gut entwickelt. Es verläuf spitzwinklig zu dem B-parallelen Runzellinear und taucht steil nach SE ein. Im Geländ lassen sich in vielen Fälle Streckungs- und Runzellinear nicht unterscheiden, da beide annähern parallel verlau- fen. Mikrogefüge-Untersuchunge zeigten eine Abhängigkei der Lineare von der Lithologie. In glimmerreichen Paragesteinen ist häufige ein Runzellinear, in den felsischen Orthogesteinen meist ein Mineral-Streckungslinear ausgebildet. Die steilen S 1 -Fläche streichen vorwiegend NNW; in den feinkörnigen glimmerreichen Parage- steinen sind häufi steile, SSE fallende S2-Fläche entwickelt.

Bei Steenstruphorten sind ebenfalls steil nach SW abtauchende Faltenachsen und zuge- hörig parallele Lineare eingemessen worden. Nichtzylindrische Falten (U. a. sheath folds) sind als ältere Strukturelement häufi zu beobachten (Abb. 2.-11). In den übri

gen Nunataks der südwestliche Kette sind B2-Falten meist zylindrisch ausgebildet.

Nichtzylindrische und zylindrische B2-Falten treten nie zusammen auf, sie werden jedoch beide durch jüngere steilachsige Falten überfaltet Diese zweiphasige Deforma- tion konnte von JACOBS (1991) auch in Sivorgfjella-Nord festgestellt werden:

1) Entwicklung der Foliation, Anlage von sheath folds 2) Uberfaltung um steile Faltenachsen.

Sheath folds treten vor allem bei Steenstruphorten an Stelle der sonst verbreiten zylin- drischen B2-Falten und markieren Bereiche einer intensiveren, z. T. mylonitischen Interndeformation. Die spätere steilachsige Tektonik ist durch Faltung um steilstehende B3-Achsen entstanden, nicht durch Rotation ursprünglic flacher B-Achsen in eine steile Position.

Die Auswertung der tektonischen Gefügeelement in den Gebieten mit steilachsiger Tektonik zeigt eine Anordnung der S-Flächenpol an der Peripherie des Schmidt'schen Netzes (Abb. 5.-2d) und steil einfallende B-Achsen (Abb. 5.-2b). Zur Klärun der Altersabfolge verschiedener B-Achsen-Generationen eignen sich Aufschlüsse in denen Faltenachsen-Vergitterung zu beobachten ist. An wenigen Stellen konnten überfaltet Falten eingemessen werden. Die ältere B2-Achsen tauchen nach E bis SE ein, wohingegen jünger B3-Achsen SW-NE orientiert sind (Abb. 5.-2g,h). Die Abtauch- winke1 von B3 sind sehr unterschiedlich, weil einige Werte aus dem Gebiet steilachsi- ger Tektonik im SW Milorgfjellas stammen.

Faß man alle in Milorgfjella gemessenen S2-Fläche in einer Polfigur zusammen, zeigt sich eine Anordnung auf einem Großkrei mit einem Maximum bei den mittelsteil nach SW fallenden Fläche (Abb. 5.-2f). Der X-Pol dieses Großkreise (208154) liegt in der Näh des Maximums der B3-Achsen in den südwestliche Nunataks (197163). Die Fal- tung um B3 ist offensichtlich jünge als die Anlage der S2-Flächen die um diese Achsen verfaltet wurden. Vor allem die S2-Werte aus dem zentralen Teil Milorgfjellas erzeugen das Maximum der nach SW einfallenden Fläche um 215160. Das S-Flächen

Maximum fü die Magmatite der Laudalkammen-Suite (Abb. 5.-2e) liegt bei 220165 und stimmt auffallend gut mit dem 82-Maximum überein Die währen der vermutlich panafrikanischen D3-Phase entstandenen Transversalschieferungsfläche S2 entwickelten sich parallel zu den Faltenachsenfläche von B2. Sie bilden die einzige Flächenscha innerhalb der spätkibarische Laudalkammen-Granite. Ihr steiles SW- Fallen paß zu einem NE-SW gerichteten Spannungsplan, der auch die NE-vergenten Falten erzeugt hat. In den südwestliche Nunataks wurden 82-Fläche währen D3 mitgefaltet, wohingegen 82-Fläche in den relativ starren Orthogneis-Körper vorwie- gend ihre prä-D3-Raumlag beibehalten haben.

5.2 Scherzonen