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GBF 30/ Innovation

Im Dokument BEWERTUNGS- BERICHT 2018 (Seite 78-81)

1 Beantwortung der gemeinsamen Bewertungsfragen

1.3 Bewertungsfragen im Zusammenhang mit den Zielsetzungen auf EU-Ebene

1.3.9 GBF 30/ Innovation

Gemeinsame Bewertungsfrage (GBF) 30:

In welchem Umfang hat das Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums zur Förderung von Innovationen beigetragen?

1. Liste relevanter Maßnahmen/ Interventionslogik M04, 06, 07, 16, 19

2. Beantwortung der Bewertungsfrage

Bewertungskriterium: Innovation in ländlichen Gebieten und Sektoren wurde unterstützt

Im Hinblick auf die Unterstützung von Innovationsprozessen durch die o.g. können drei Wirkungspfade unterschieden werden.

· die Förderung der Umsetzung konkreter innovativer Ideen und Vorhaben

· die Verbesserung der Innovationsfähigkeit von Akteuren

· die Ausgestaltung von Fördermaßnahmen mit speziellen Anreizen für Innovationen.

Die Beiträge der einzelnen Maßnahmen zu den genannten Wirkungspfaden werden nachfolgend be-schrieben:

Wirkungspfad 1: Umsetzung konkreter innovativer Ideen und Vorhaben

Die Umsetzung konkreter innovativer Ideen und Vorhaben wird insbesondere durch Vorhaben der Existenzgründungsförderung, der EIP, des Netzwerks Stadt-Land und im Rahmen der LEADER-För-derung unterstützt.

Im Rahmen der Maßnahme M6 unterstützt das Programm mit Stand Ende 2018 die Existenzgründung von 29 Junglandwirten in Sachsen-Anhalt. Mit dem beruflichen Einstieg bzw. der Übernahme der Be-triebsleitung dürfte oft auch die Umsetzung neuer Ideen in die betriebliche Praxis verbunden sein.

Im Rahmen von EIP werden mit Stand Ende 2018 drei Operationelle Gruppen bei der Umsetzung ihrer Vorhaben unterstützt.

Das Netzwerk Stadt/Land hat im Ergebnis eines ersten, 2018 initiierten Projektaufrufs insgesamt 7 Ideenskizzen im Handlungsfeld „Wirtschaft“ zur Förderung ausgewählt. Innovationsgehalt, Modellhaf-tigkeit und Übertragbarkeit der Lösungsansätze waren wesentliche Auswahlkriterien. Die ausgewähl-ten Vorhabenträger stellen im Jahr 2019 formale Förderanträge und beginnen mit der Umsetzung ihrer Vorhaben.

Die Analyse der Umsetzung von LEADER zeigt, das in allen Lokalen Entwicklungsstrategien innova-tive Ansätze in Form neuer Herangehensweisen, Beteiligungsformen, Dienstleistungen, Angebote, Erzeugnisse und Verfahren verankert wurden. Die meisten LAG sehen im Förderbereich „LEADER außerhalb Mainstream“ mehr Möglichkeiten für neuartige Projekte.

In ihren Jahresberichten 2018 haben 12 LAG 136 neue Produkte bzw. Angebote aufgeführt. 13 LAG haben 75 Projekte zur Unterstützung eines innovativen Miteinander im bürgerschaftlichen Engage-ment, bei Vereinsaktivitäten und zur Erhöhung der Beteiligungsaktivität abgerechnet.

Innovative Angebote zum lebenslangen Lernen, generationsübergreifende Bildungsangebote und die Sicherung des Bedarfes an Auszubildenden sowie von Fachkräften wurden und werden mit 36 Pro-jekten in acht LAG umgesetzt.

Wirkungspfad 2: Verbesserung der Innovationsfähigkeit von Akteuren

Zur Verbesserung der Innovationsfähigkeit von Akteuren im landwirtschaftlichen Sektor und im länd-lichen Raum tragen insbesondere Maßnahmen des Wissenstransfers (im Rahmen von EIP, Netzwerk Stadt/Land und LEADER) und der IKT-Förderung (Breitbandausbau, IKT an Schulen) bei.

Die Umsetzung der EIP-Projekte ist erst gegen Ende 2017 angelaufen, die Projekte sind auf einen Umsetzungszeitraum von 4-5 Jahren angelegt. Insofern standen Maßnahmen des Wissens- bzw. Er-gebnistransfers an Externe bisher noch nicht im Vordergrund. Die Beauftragung eines EIP-Innovati-onsdienstleisters, finanziert aus Mitteln der Technischen Hilfe, kann dazu beitragen, sowohl die Ge-nerierung weiterer Vorhaben als auch die Transfer-Aktivitäten künftig zu verstärken.

Das Netzwerk Stadt/Land befördert den Transfer innovativer Ideen durch die Ausrichtung von Fach-veranstaltungen und über die Homepage des Netzwerks. Nach einer Auftaktveranstaltung im Jahr 2018 sind für 2019 weitere Veranstaltungen geplant.

Die LEADER-Aktionsgruppen tragen zur Verbesserung der Innovationsfähigkeit regionaler Akteure bei. In einer wachsenden Anzahl von LAG wurde die Zusammenarbeit zwischen Akteuren verschie-dener Bereiche weiterentwickelt, in einigen LAG wurden Plattformen für soziale Innovationen organi-siert, die neue Wege in der Regionalentwicklung suchen, propagieren und dafür private und zivilge-sellschaftliche Ressourcen erschließen.

Durch die geförderten Vorhaben des Breitband-Ausbaus kann für rd. 635 Tsd. Personen bzw. rd. 186 Tsd. private Haushalte, für rd. 13 Tsd. nichtlandwirtschaftliche Unternehmen, fast 1.400 öffentliche Einrichtungen sowie für 745 landwirtschaftliche Unternehmen mit Lage in bislang unterversorgten Ge-bieten die Versorgung verbessert werden. Durch die verbesserte Breitband-Versorgung werden die Unternehmen und Verwaltungen in die Lage versetzt, digitale Anwendungen stärker zu nutzen, Inno-vationspotenziale auszuschöpfen und damit ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern.

Die ELER-Förderung der IKT-Infrastruktur an Schulen trägt zur Verbesserung der Lehr- und Lernbe-dingungen in ca. 12 % aller Grund- und Sekundarschulen, 9 % aller Förderschulen und gut einem Viertel aller Gymnasien im ländlichen Raum Sachsen-Anhalts bei. Sie schafft damit Voraussetzungen für die langfristige Sicherung des Fachkräftepotenzials und der Innovationsfähigkeit in Sachsen-An-halt.

Wirkungspfad 3: Ausgestaltung von Fördermaßnahmen mit speziellen Anreizen für Innovationen Spezielle Anreize für die Umsetzung von Innovationen enthalten die Programme der AFP-Förderung, der Dorferneuerung und zur Förderung touristischer Infrastrukturen. In diesen Programmen erhalten Antragsteller zusätzliche Punkte für die Umsetzung innovativer Ansätze, die für die Wertung im Rah-men der Projektauswahlverfahren relevant sind.

In zwei Projekten der AFP-Förderung werden Investitionen in besonders innovative Vorhaben geför-dert Das Kriterium gilt als erfüllt, wenn eine wissenschaftliche Studie vorliegt oder eine wissenschaft-liche Begleitung des Vorhabens erfolgt.

In rd. der Hälfte aller ELER-Vorhaben der AFP-Förderung haben die Unternehmen nach den im An-tragsverfahren gemachten Angaben Beschäftigten die Teilnahme an fachlichen Weiterbildungsmaß-nahmen ermöglicht, die über CC-relevante bzw. gesetzlich vorgeschriebene Weiterbildungen hinaus-gehen. Die Teilnahme an derartigen Bildungsmaßnahmen kann die Anpassung der Beschäftigten an neue Anforderungen erleichtern.

Darüber hinaus lenken die Förderbedingungen der GAK die Investitionsgüternachfrage auf innovative technische Lösungen. So ist der Kauf von neuen Maschinen und Geräten der Außenwirtschaft förder-fähig, wenn diese zu einer deutlichen Minderung von Emissionen bei der Ausbringung von Wirt-schaftsdüngern oder zu einer deutlichen Minderung von Umweltbelastungen bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln oder zu einer deutlichen Minderung von Umweltbelastungen durch gezielte Un-krautbekämpfung mittels neuartiger mechanischer Verfahren führen.

In den Förderbereichen Dorferneuerung und Touristische Infrastruktur erhalten Antragsteller zusätzli-che, für die Projektauswahl relevante Punkte, „wenn das Vorhaben eine herausragende Bedeutung für die Region oder darüber hinaus hat oder es sich um neue Ansätze handelt“ (Projektauswahlkrite-rium). Nach Auswertung der entsprechenden Daten scheint dieses Kriterium in der Förderpraxis aller-dings sehr niedrigschwellig interpretiert worden zu sein: Für 84% der Vorhaben der Dorferneuerung und 87% der Vorhaben zur Förderung touristischer Infrastrukturen wurden entsprechende Punkte ver-geben.

3. Probleme, die die Validität und Verlässlichkeit der Evaluationsergebnisse beeinflussen -

4. Schlussfolgerungen und Empfehlungen

Die Maßnahmen des Programms wirken über unterschiedliche Mechanismen positiv auf Innovationen.

Verschiedene Fördermaßnahmen enthalten Anreize zur Umsetzung innovativer Vorhaben bzw. schaf-fen Grundlagen für die Verbesserung der Innovationsfähigkeit von Akteuren. Aktivitäten, die unmittel-bar auf die Anregung bzw. Umsetzung von Innovationen gerichtet sind – wie Beratung, Qualifizierung, Wissenstransfer – sind im Förderspektrum bislang nicht oder nur schwach vertreten und perspekti-visch ausbaufähig.

Im Dokument BEWERTUNGS- BERICHT 2018 (Seite 78-81)