Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
3.8 Funktionale Anforderungen
Es ist eine klare Trennung zwischen Besucherverkehr und Lieferverkehr nachzuweisen. Eine Logistikzone einschließlich Anlieferung kann auch im Untergeschoss vorgesehen werden.
Im Bereich der Warenanlieferung ist eine Überdachung von mindestens 10m² einzuplanen soweit diese nicht über eine Tiefgarage o.ä. erfolgt.
Für die Anfahrt mit LKW sind ausreichende Rangiermöglichkeiten auch im Hinblick auf die verkehrliche Anbindung ausschließlich von Süden einzu
planen. Bei einer funktionalen Verknüpfung der Ver- und Entsorgung der ZLB mit einer Stellplatz-Variante muss die Ver- und Entsorgung der ZLB auch ohne Realisierung der Stellplatzanlage gewährleistet sein
Die Anlieferung muss barrierefrei sein, entsprechende Hubtische sind ein
zuplanen.
Die Verknüpfung der Anfahrt für die Ver- und Entsorgung mit dem Per
sonaleingang / Pförtner ist aus organisatorischen und betriebswirtschaft
lichen Gründen gewünscht.
Die Entsorgungseinrichtungen der Gastronomie sind von denen der Bibli
othek zu trennen.
Zusätzlich zu den Müllräumen im Gebäude (siehe Raumprogramm) ist ein Müllplatz im Außenbereich mit ca. 100 m² im Bereich der Ver- und Ent
sorgung vorzusehen. Er ist vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.
Sämtliche innenliegende Müll-Lagerräume sind so anzuordnen, dass eine Geruchsausbreitung im Gebäude verhindert wird.
Gebäudeerschließung
Die Hauptzugänge sollen das Gebäude sowohl stadt- als auch parkseitig für alle Besucher erschließen. Ein Hauptzugang soll sich zur „Stadtseite“
mit direkter Verbindung an den öffentlichen Nahverkehr orientieren.
Für Gebäudezugänge von außen sind keine Drehflügeltüranlagen vorzu
sehen.
79 Neubau Zentral- und Landesbibliothek / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
Die gastronomischen und Veranstaltungsbereiche, Veranstaltungs- und Tagungsraum, Magazinflächen mit Zwischennutzung müssen auch bei geschlossener Bibliothek erreichbar sein.
Der Personaleingang soll alle Hintergrundbereiche, Magazine und Zwi
schennutzungs-Flächen erschließen. Er sollte auch der Knotenpunkt für die Anlieferungs- und Entsorgungsbereiche für Medien und andere Pack
stücke sein und an den Pförtner angebunden sein.
Eine direkte Anbindung der Poststelle an die Medientransportanlage ist erforderlich.
Die gesamte Gebäudehülle muss von außen mittels Hubsteigern etc. an
gefahren werden können. Hierfür muss in einem Abstand von 5 m bis zur Gebäudehülle die Geländeoberfläche eine Tragfähigkeit von 500 kg/m² aufweisen.
Feuerwehr
Maßgeblich für die Einhaltung der Feuerwehrflächen ist die Muster-Richtlinie für die Feuerwehr / Fassung Juli 1998, siehe digitalen Anhang 4_1_11_Richtlinien. Es ist eine Feuerwehrumfahrung um den Neubau zu gewährleisten. Die Inanspruchnahme des Taxiway ist möglich.
80 Neubau Zentral- und Landesbibliothek / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
Nummer
Nutzung
Nutzfläche [m²]
1 Eingangsbereich 1.356
1.1 - 1.2 Eingangshalle mit Windfängen - 340 m² - Verkehrsfläche VF 1.3 - 1.4 Erstinfo / Nutzeranmeldung (je 2 Thekenanlagen) 40 1.5 Metropolitan Lounge einschl. Bar/Theke, Lager 200
1.6 Kinderbetreuung 100
1.7-1.8 a,b 3 Shopflächen à 60 m² 180
1.9 Geldausgabeautomat 6
1.10 Allgemeiner Zeitungs-/Zeitschriftenbereich/Presse 200
1.11 Tempelhofer Park - Infopoint 10
1.12 Schließfachanlagen 575
1.13 Pförtnerraum 15
1.14 Stehterminals für kurze Recherchen 20 Stk. je 1,5 m² 30
2 Gastronomie 1.381
2.1 - 2.2 Café-Bistro, einschl. Nebenflächen 513 2.3 - 2.4 Besucher- /Personalkantine einschl. Nebenflächen 868
3 Veranstaltungsbereiche 2.920
3.1 - 3.2 Foyer mit Garderobenfläche und Nebenflächen 570
3.3 Großer Veranstaltungsraum 460
3.4 Kleiner Veranstaltungsraum 150
3.5 - 3.12 Nebenflächen Veranstaltungen 930
3.13 Multifunktionsraum 150
3.14 Parkarena - 600 m² - Außenanlage Außen
3.15 - 3.17 Tagungsraum einschl. Nebenflächen 660
4 Zentrale Medienlogistik 497
4.1 Mediensicherungsgates, 10 Stk. à 3,5 m² - Verkehrsfläche VF 4.2 - 4.11 Verbuchungs-/, Rückgabeautomaten, Info-Counter /
Leihstelle, Backoffice Leihstelle, Bereitstellungsbereich 497
5 PublikumsflächenBibliothek 20.355
5.1 Zentraler allgemeiner Infobereich 927
5.2 FB 1: Geistes- und Sozialwissenschaften 3.833 5.3 FB 2: Kunst / Musik / Film / Artothek 4.338
81 Neubau Zentral- und Landesbibliothek / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
Nummer
Nutzung
Nutzfläche [m²]
5.3.20 Artothek 300
5.4 FB 3: Naturwissenschaften / Technik 2.593
5.5 FB 4: Senatsbibl. Berlin/Kommunalwissen./Recht 2.138 5.6 FB 5: Berlin-Studien und Historische Sammlungen 2.942
5.6.14-15 Sonderlesesaal mit Schauraum 370
5.7 FB 6: Kinderbibliothek und Jugendbibliothek 2.860
5.7.1 Kinderbibliothek 1.312
5.7.2 Jugendbibliothek 663
5.7.3 Junges Lernen 885
5.8 Nebenräume Publikum 724
6 Geschlossene Magazine 15.680
6.1 - 6.15 Geschlossene Magazinflächen 12.690
6.16 - 6.25 Magazinflächen mit Zwischennutzung 2.990 7 Hintergrundbereiche - Büros, Werkstätten 8.576
7.1 Bibliotheksleitung 290
7.2 Öffentlichkeitsarbeit 139
7.3 Verwaltung 531
7.4 Beschäftigtenvertretungen 83
7.5 Gebäudemanagement 1.842
7.6 Bestandsentwicklung 1.363
7.7 Historische Sammlungen und Bestandserhaltung 953
7.8 Zentrale Einarbeitung 1.101
7.9 Benutzung 564
7.10 Lokale IT, Digitalisierungen, Publikationen 967
7.11 Verbundservicesystem 452
7.12 Sanitäre Anlagen Hintergrundbereiche 291
SummeNutzflächeZLBGesamtinm² 50.765
TF TechnischeFunktionsfläche 8.222
TF - 4.12 Sortier- u.Transportanlage(inTFenthalten) 100
82 Neubau Zentral- und Landesbibliothek / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
3.8 Funktionale Anforderungen
DieBibliothekgliedertsichfunktionalin3großeBlöcke:
1. - 5. Publikumsbereiche (26.509 m²)
1. Eingangsbereich (1.356 m²), 2. Gastronomie (1.381 m²), 3.Veranstaltungsbereiche (2.920), 4. Zentrale Medienlogistik (497 m²), 5. Publikumsflächen Bibliothek (20.355 m²)
6. Geschlossene Magazine (15.680 m²) 7. Hintergrundbereiche (8.576 m²)
Abb. 20. Funktions- und Zuordnungsdiagramm Publikumsbereiche.
83 Neubau Zentral- und Landesbibliothek / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
Publikumsbereiche
Die Publikumsbereiche stellen den größten und wichtigsten Funktions
block im Gebäude dar, siehe hierzu auch Punkt 3.3 Städtebaulich-archi
tektonische Zielsetzung.
Die Publikumsbereiche setzen sich zusammen aus den Eingangs-, Ver
anstaltungs- und Gastronomieflächen und aus dem bibliothekischen An
gebot der sechs Fachbereiche mit ihren Freihandbeständen. Sie sind als niedrigschwellige und offene Bereiche zu verstehen, alle Nutzungen sind für die Besucher frei zugänglich. Einen Zwang zum Einschließen von Ta
schen und Garderobe gibt es nicht.
Die Gliederung des Publikumsbereichs in den öffentlichen, ungesicherten Bereich und den gesicherter Bereich hat ausschließlich zu gewährleisten, dass keine Medien unverbucht aus der Bibliothek gelangen können (siehe auch 4.1).
Um auch künftig mit knappen Personalressourcen die Bibliothekspubli
kumsbereiche mit ausgedehnten Öffnungszeiten effizient bespielen zu können, muss das Gebäudekonzept den öffentlichen Betrieb des Hauses mit möglichst geringem Personaleinsatz zulassen. Das erfordert unter an
derem ein hohes Maß an Transparenzen, intelligente Wegeführungen mit kurzen Strecken und insgesamt eine optimale Übersichtlichkeit der Publi
kumsbereiche.
1. Eingangsbereiche und Café-Bistro
Die unter 1. Eingangsbereich aufgeführten Funktionen und die Café-Bi
stro-Gastronomie (2.1 - 2.2) stehen in direktem Zusammenhang mit dem Entrée der ZLB und sind in der Eingangsebene des Neubaus nachzuwei
sen. Welche weiteren Funktionen des Raumprogramms in der Eingangse
bene untergebracht werden können, ist entwurfsabhängig zu lösen.
Der Eingangsbereich soll als offen zugängliches, städtisches Forum ein
ladend und großzügig gestaltet werden. Sowohl Stadt- als auch Parkseite sollen großzügige, überdachte Eingangssituationen bieten.
Eingangstüren von außen sind nicht als Drehflügeltüranlagen auszufüh
ren.
1.1 Windfänge
Der Eingangsbereich ist mit Windfängen zu versehen. Es ist kein di
rekter Zugang von Außen in den eigentlichen Bibliotheksbereich vorzuse
hen. Die notwendigen technischen Anlagen sind vor Witterungsbeschädi
gungen zu schützen.
1.2 Eingangshalle
Der Eingangshalle sind alle Publikumseingänge zuzuordnen. Sie dient als zentrale Hauptverteilung zur Gastronomie, Veranstaltungsbereichen und zum eigentlichen Bibliotheksbereich. Sie soll ein hohes Maß an Flexibilität aufweisen und für Events multifunktional zu nutzen sein. Die lichte Raum
höhe beträgt mindestens 6 m.
1.3 Erstinformation
Von den Eingängen sofort sichtbar und gut auffindbar müssen die Coun
ter für die Erstinformation als Thekenanlagen auf dem Weg in die eigent
lichen Bibliotheksbereiche angeordnet sein.
84 Neubau Zentral- und Landesbibliothek / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
1.4 Nutzeranmeldung
Die Anordnung muss in direktem räumlichem Zusammenhang mit der Erstinformation erfolgen, die Anforderungen sind entsprechend. Die Nutzeranmeldung kann hierbei an weniger prominenter Stelle, z. B. hin
ter der Erstinformation angeordnet werden. Beide Nutzungen werden vom selben Personal bedient.
1.5aTreffpunktMetropolitanLounge
Die Eingangsebene beherbergt die Metropolitan Lounge mit verteilten lobbyartigen Sitzelementen und flachen Ablageflächen für etwa 100 Per
sonen und kleiner Kaffeetheke. Erwartet wird ein urbaner, belebter, lob
byartiger Ankunfts- und Begegnungsort. Er soll als „Visitenkarte“ der Bibli
othek im Eingangsbereich gestaltet sein.
1.5b BarTheke
Die BarThekenanlage ist ein Bestandteil der Metropolitan Lounge und dient der Versorgung mit Getränken und kleinen Speisen. Sie soll densel
ben Betreiber wie das Café-Bistro haben.
1.5c Tageslager
An die BarTheke der Metropolitan Lounge im rückwärtigen Bereich an
grenzend ist ein Lager mit Spüle und Kühlmöglichkeiten vorzusehen.
1.6 Kinderbetreuung
Zentral in der Eingangsebene ist eine (extern organisierte) Kinderbetreu
ung vorzusehen.
1.7Bibliotheksshop
Der Bibliotheksshop und die folgenden zwei weiteren Shops mit vorwie
gend bibliotheksaffinen Nutzungen sind dem Eingangsbereich zuzuord
nen. Eine zusätzliche separate Erschließung und die störungsfreie Ver- und Entsorgung sind nachzuweisen.
1.8a,bShopflächen
Die Anordnung soll in Nähe des Bibliotheksshops erfolgen, die Anforde
rungen sind analog zum Bibliotheksshop. Je nach Mieterbedürfnissen sol
len die Shopflächen als Gesamtfläche frei aufteilbar sein.
1.9 Geldausgabeautomat
Es soll in der Außenfassade oder in Nähe der Shopflächen ein Geldauto
mat untergebracht werden.
1.10AllgemeinerZeitungs-/ZeitschriftenbereichmitPressebestand Diese Nutzung ist als Lesebereich mit ca. 100 Sitzgelegenheiten in der Nähe der Erstinformation lobbyartig in einer ruhigen Zone anzuordnen, ohne den transparenten Charakter der Eingangsebene zu verlieren. Wün
schenswert ist die Nähe zur Gastronomie und zur Erstinformation und zur Poststelle.
1.11TempelhoferParkInfopoint
Thekenanlage, gut sichtbar für Besucher aus dem Park
85 Neubau Zentral- und Landesbibliothek / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
1.12Schließfachanlagen
Die Schließfachanlagen sind in einem erschließungstechnischen Knoten
punkt nachzuweisen. Die umliegenden Flächen, vor allem die ruhigen Zo
nen, sind von der Lärmbelästigung durch die Schließfachanlagennutzung zu schützen. Es gibt keinen Zwang zum Einschließen der persönlichen Gegenstände.
Die Schließfächer sollen auch den Besuchern von Veranstaltungen als Garderobe dienen. Eine mechanische Be- und Entlüftung ist notwendig.
1.13Pförtnerraum
Der Pförtnerraum ist zentral im Eingangsbereich als Wachschutz für den Publikumsbereich mit gutem Überblick auf die Zugänge und zur Absiche
rung der Mediensicherungsgates unterzubringen. Er kann auch als Theke ausgebildet werden. Es ist eine ungestörte Sichtachse auf die Mediensi
cherungsgates und in den anschließenden Bibliotheksbereich notwendig.
1.14 Stehterminals für kurze Recherchen
Die Steharbeitsplätze für Besucher sind in der Nähe des Zeitungs- und Zeitschriftenbereichs und unweit des Bibliotheksbereichs anzuordnen.
2. Gastronomie
Die gastronomischen Flächen werden durch Pächter betrieben. Es sind für diese Bereiche eine separate Zugänglichkeit und eine störungsfreie Ver- und Entsorgung zu gewährleisten (auch außerhalb der Öffnungs
zeiten der Bibliothek). Die Nutzung der Gastronomie durch die Veranstal
tungsbereiche ist über eine gute Anbindung zu gewährleisten.
2.1a Café-Bistro „Luftseite“, Publikumsraum
Das Café-Bistro soll mit Außensitzfläche zum Park und mit Bezug zum Bereich für aktuelle Presseerzeugnisse (1.10) mit ca. 200 Sitzplätzen vor
gesehen werden. Der Publikumsraum soll von außen für Parkbesucher und von innen zugänglich sein. Wünschenswert sind Terrassenplätze zum Park.
2.1b – 2.2n Funktionsbereiche Café-Bistro „Luftseite“
Angeschlossen an den Publikumsraum des Café-Bistro sind in funktio
naler Zuordnung ein BarSpeisenTresen mit Rücktresen und eine Produk
tionsküche. Mit Anbindung an die Produktionsküche sind mehrere Tages
lager und Lagerräume vorzusehen. Die Unterbringung der Lager 2.2h – 2.2n im Untergeschoss mit Aufzugsverbindung ist möglich.
2.3aMarktplatzkantine(Besucher- /Personalkantine),Publikumsraum Bei der Marktplatzkantine (Besucher- und Personalkantine) handelt es sich um gehobene Selbstbedienungs-Küche mit ca. 350 Sitzplätzen. Mit
tags soll sie auch zur Versorgung des Personals der ZLB dienen, anson
sten soll sie als Restaurant an den Veranstaltungs- und Tagungsraum (3.16) angebunden sein. Die Fläche soll in exponierter Lage mit einem besonderen Ausblick auf die Stadt und einer Terrassenfläche ausgebildet werden. Es ist eine separate Zugänglichkeit unabhängig vom übrigen Ge
bäude und dessen Öffnungszeiten zu gewährleisten.
86 Neubau Zentral- und Landesbibliothek / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
2.3b–2.4oFunktionsbereicheMarktplatzkantine
Angeschlossen an den Publikumsraum der Marktplatzkantine sind in funk
tionaler Zuordnung ein BarSpeisenTresen mit Rücktresen, eine Speisen
ausgabe und eine Produktionsküche unterzubringen. Mit Anbindung an die Produktionsküche sind mehrere Tageslager und Lagerräume vorzuse
hen. Die Unterbringung der Lager 2.4i – 2.4o im Untergeschoss mit Auf
zugsverbindung zur Produktionsküche ist möglich.
3. Veranstaltungsbereiche
Die Veranstaltungsflächen werden von der ZLB selbst genutzt oder für unterschiedliche Events und Veranstaltungen vermietet. Die Zugänglich
keit auch außerhalb der Bibliotheksöffnungszeiten und die störungsfreie Ver- und Entsorgung sowie die Anbindung an die Gastronomie sind für alle Veranstaltungsbereiche zu gewährleisten. Es ist eine sehr gute Anbin
dung an die Eingangsebene vorzusehen.
3.1GarderobenflächenfürVeranstaltungen
Die Flächen sollen für Veranstaltungen fakultativ nutzbar sein und in der Schnittstelle zwischen Eingangsbereich und Veranstaltungsbereich ange
ordnet werden. Die Garderobenausstattung soll verfahrbar sein.
3.2aFoyer- undVerteilungsfläche
Das Foyer ist als Verteiler mit Anbindung an die Veranstaltungsbereiche (außer Veranstaltungs- und Tagungsraum (3.16) als multifunktionale, fle
xible Fläche für unterschiedliche Veranstaltungen zu planen. Das Foyer ist funktional gut an die Gastronomien der Eingangsebene anzubinden.
Während der Nichtnutzung durch Veranstaltungen soll sich die Fläche als Gruppenarbeitsbereich für Bibliotheksnutzer eignen.
3.2b–3.2fAnrichte/Catering
Die Anrichte / Catering Finishing Küche mit mehreren Lagerräumen ist dem Veranstaltungsbereich zuzuordnen.
3.3GroßerVeranstaltungsraum
Der große Veranstaltungsraum soll ca. 350 Besucherplätze aufnehmen und direkt mit der Möglichkeit der Öffnung mit dem Veranstaltungsfoyer verbunden sein. Die Nutzung der fakultativen Garderobenflächen und La
gerräume ist zu gewährleisten.
3.4 Kleiner Veranstaltungsraum
Der kleine Veranstaltungsraum soll ca. 100 Besucherplätze aufnehmen und an die fakultativen Garderobenflächen und die Lagerräume angebun
den sein.
3.5NebenflächenTechnik
Es handelt sich um den Backstagebereich der Veranstaltungsflächen mit direktem Anschluss an diese Bereiche.
3.6 Lager für Veranstaltungsbereiche
Hier sollen Stühle und Veranstaltungstechnik in direktem Anschluss an die Veranstaltungsbereiche untergebracht werden.
87 Neubau Zentral- und Landesbibliothek / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
3.7a-f – 3.8a-b Künstlergarderoben
Es sind sechs Solo-Künstlergarderoben und zwei Sammelgarderoben in direktem Anschluss der Veranstaltungsräume und in Nähe der Parkarena vorzusehen.
3.9 – 3.12 Veranstaltungstechnik
Eine Werkstatt für Veranstaltungstechnik, ein Aufenthaltsraum für Veran
staltungspersonal mit Umkleiden und ein Meisterbüroraum sind in Nähe des großen und kleinen Veranstaltungsraumes anzuordnen.
3.13 Multifunktionsraum
Der Multifunktionsraum mit ca. 80 Besucherplätzen ist im Zusammenhang mit dem Foyer und den Veranstaltungsräumen zu planen. Wünschens
wert ist eine gute Anbindung an die Magazinflächen mit Zwischennutzung (6.16 - 6.25).
3.14 ZLB-Parkarena
siehe Außenanlage am Ende des Kapitels
3.15GarderobenflächenfürVeranstaltungs- undTagungsraum Die Flächen sollen für Veranstaltungen fakultativ nutzbar sein und in der Schnittstelle zwischen Marktplatzkantine und Veranstaltungs- und Ta
gungsbereich angeordnet werden. Die Garderobenausstattung soll ver
fahrbar sein.
3.16a Veranstaltungs- und Tagungsraum
Der Veranstaltungs- und Tagungsraum soll an exponierter Stelle im Ge
bäude mit Blickbezug zum Flughafengebäude und auf das Tempelhofer Feld angeordnet werden und für Veranstaltungen als Einheit mit der Besu
cher-Kantine zu nutzen sein.
3.16b-f Funktionsbereiche Veranstaltungs- und Tagungsraum Angeschlossen an den Veranstaltungs- und Tagungsraum sind in funk
tionaler Zuordnung eine Anrichte / Catering Finishing Küche und Lager
flächen. Es ist eine störungsfreie Ver- und Entsorgung für alle Veranstal
tungsbereiche zu gewährleisten. Weiterhin sind Nebenflächen für Technik mit Backstage- und Lagerflächen in direktem Anschluss zum Veranstal
tungs- und Tagungsraum nachzuweisen.
4. Zentrale Medienlogistik
Der eigentliche Bibliotheksbereich (gesicherter Bereich) beginnt mit der zentralen Medienlogistik.
4.1 Mediensicherungsgates
Der Übergang zwischen gesicherten und ungesicherten Bereichen erfolgt ausschließlich über Mediensicherungsgates (10 Stück à 3,5 m²), die auf unverbuchte Medieneinheiten mit akustischen und visuellen Signalen re
agieren, so dass das Wachschutzpersonal eingreifen kann. Eine Sichtbe
ziehung zum Pförtnerraum (1.13) ist zu gewährleisten.
Hinter den Gates befindet sich der Servicebereich der Medienlogistik, in dem die Bibliotheksbesucher ihre aus dem Freihandbestand oder von der Bereitstellung abgeholten Medien an Selbstbedienungsautomaten zur
88 Neubau Zentral- und Landesbibliothek / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
Entleihung bzw. als Rückgabe verbuchen können. Zur Rückbuchung der Medien werden diese von den Automaten in die Mediensortier- und Trans
portanlage eingespeist, die die Medieneinheiten automatisch und einzeln (in Einzelmedienförderung) an ihre Bestimmungsorte transportiert (Frei
handetagen, Magazinetagen, Bereitstellungsbereich, Medienbearbeitung usw.).
Flächen der zentralen Medienlogistik sind zentral in einem Knotenpunkt der Bibliothek anzuordnen. Bei Lage im OG ist eine öffentliche Erschlie
ßung durch Rolltreppen vorzusehen.
Es ist eine schnelle interne Anbindung an die Hintergrundbereiche der Be
nutzung (7.9) zu berücksichtigen.
4.2 Verbuchungsautomaten
Es sind 14 Stück zentrale Selbstbedienungs-Verbuchungsautomaten mit integrierter Kassenfunktion in Nähe des Zugangs zum Freihandbereich im eigentlichen Bibliotheksbereich, konzentriert platziert, vorzusehen.
4.3 SB-Rückgabeautomaten
Es sind 10 Stück Selbstbedienungs-Rückgabeautomaten mit integrierter Kassenfunktion für die automatisierte Medienrückgabe unterzubringen.
Zwei Automaten sollen über die Fassade für die Rückgabe außerhalb der Öffnungszeiten von außen bedienbar sein. Die übrigen sollen in der Ein
gangsebene, unweit des Zugangs zum eigentlichen Bibliotheksbereich, schnell von außen kommend erreichbar sein. Es ist eine direkte Anbin
dung der Automaten an die Sortier- und Transportanlage notwendig.
4.4–4.6Leihstelle,Backoffice,Materiallager
Die Leihstelle ist als personenbediente Verbuchungstheke (ein Theken
arbeitsplatz für das Personal) gut sichtbar als Anlaufstelle im eigentlichen Bibliotheksbereiche unweit der SB-Verbuchungsautomaten zu platzieren.
Sie dient der Verbuchung von Medien, die nicht in SB verbuchbar sind und zur Information zum Kontostand. Direkt an die Leihstelle angegliedert sind ein Backofficeraum(4.5)mit drei PC-Arbeitsplätzen für das Perso
nal und ein Materiallager(4.6) anzuordnen.
4.7 Sortierraum
Der Raum dient der manuellen Sortierung von Medien mit zwei Sortierar
beitsplätzen und Abstellflächen für 10 Transportbücherwagen. Die Medien werden in die Medientransportanlage eingegeben. Er ist in direktem An
schluss zur Leihstelle und zur zentralen Mediensortierung nachzuweisen.
4.8 Bereitstellungsbereich
Im Bereitstellungsbereich werden bestellte Medien in Regalsystemen vor
gehalten. Für Kundeninformationen und teilweise erforderliche manuelle Verbuchungen gibt es eine kleine Bedientheke. Die Ausgabe erfolgt aus der Sortieranlage, es ist deshalb ein direkter Anschluss an die Sortieranla
ge zu gewährleisten.
4.9–4.11LeitungLeihstelle,AufenthaltundTeeküche,Garderoben Der Büroraum für die Leitung der Leihstelle (1 Mitarbeiter) soll in direktem Anschluss an die Leihstelle platziert werden. Es ist eine Verglasung zum Publikumsbereich und zur Leihstelle vorzusehen.
89 Neubau Zentral- und Landesbibliothek / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
In direktem Zusammenhang sind ein Personal-Aufenthaltsraum mit Tee
küche und eine Garderobenraum unterzubringen.
4.12ZentraleMediensortierung/Medientransportanlage(TF) Die Medientransportanlage ist das Herz der Medienlogistik.
Knotenpunkt der Medientransportanlage bildet die zentrale Mediensortie
rung mit einer Sortiermaschine. Hier werden die mit RFID-Tags ausgestat
teten und hierdurch identifizierbaren Medien maschinell sortiert und über die Medientransportanlage an ihre jeweiligen Bestimmungsorte geleitet.
Die zentrale Mediensortierung ist entsprechend Raumprogramm (TF 4.12) als Technikfläche mit einer Größe von ca. 100 m² (entwurfsabhän
gig) nachzuweisen.
Von der zentralen Mediensortierung muss sich die Medientransportanlage als technische Förderanlage in revisionsfähigen Schächten horizontal und vertikal durch das ganze Gebäude ziehen. Sie ist mit entsprechenden Ein- und Ausgabestationen für das Bibliothekspersonal zu versehen.
Transport-Anschlüsse an die Medientransportanlage müssen auf allen Etagen der Hintergrundbereiche mit Medienbearbeitung und -logistik, auf den Etagen der geschlossenen Magazine und der Freihandbereiche, zwi
schen der Mediensortierung und Bereitstellungsbereich, Leihstelle und Rückgabestationen vorgesehen werden. Die Transportwege sind auf Abb.
21 „Schema Mediensortier- und Transportanlage“ dargestellt.
Die publikumsrelevanten Anschlüsse müssen täglich ca. 20.000 - 30.000 Medienumschlagsvorgänge (Erwartung der gesamten Ausleih- und Rück
gabevorgänge je Tag) bestandsschonend bewerkstelligen.
Die Medientransportanlage erfordert die Umsetzung von günstigen Trans
portstreckengeometrien im Gebäude.
Die Medientransportanlage ist als Schemazeichnung (s. Pkt. 1.10. Gefor
derte Leistungen) darzustellen.
Zur Verdeutlichung der Funktionsweise einer Medientransportanlage sind im Anhang, siehe 4_1_06, Beispiele bestehender Anlagen beigelegt.
Abb. 21. Schema Mediensortier- und Transportanlage.
90 Neubau Zentral- und Landesbibliothek / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
5.PublikumsflächenBibliothek
Die bibliothekischen Kernbereiche des Hauses beginnen nach den Flä
chen der zentralen Medienlogistik und bestehen aus den Fachbereichen mit ihren Angeboten.
Zentraler allgemeiner Informationsbereich
Fachbereich 1: Geistes- und Sozialwissenschaften Fachbereich 2: Kunst / Musik / Film / Artothek Fachbereich 3: Naturwissenschaften / Technik
Fachbereich 4: Senatsbibliothek Berlin / Kommunalwissenschaften / Recht Fachbereich 5: Berlin-Studien und Historische Sammlungen
Fachbereich 6: Kinderbibliothek und Jugendbibliothek und Junges Lernen Da mit großen Publikumsströmen zu rechnen ist, muss die Erschließung entsprechend darauf reagieren. Dabei können Rolltreppen zum Einsatz kommen.
Aufenthaltszonen sind je nach Raumsituation fassadenorientiert unterzu
bringen.
5.1ZentralerInfobereich
Der Infobereich mit zentraler Fachinformation, Servicebüro und Bereich für Kurzrecherchen folgt direkt hinter den Flächen der zentralen Medien-logistik und ist den Fachbereichen vorgeschaltet. Der Infobereich ist eine Durchgangszone mit erhöhtem Lärmpegel.
5.1.1–5.1.2ZentraleFachinformationInfobereich,Sevicebüro Infobereich
Die Thekenanlage für zwei Mitarbeiter ist zentrale Auskunft für Besucher und Personalstützpunkt im Publikumsbereich. Sie soll zentral im Informa
tionsbereich der Bibliothek liegen. Das Servicebüro soll direkt am Infobe
reich anschließen.
5.1.3–5.1.5IT-Arbeitsplätze,konventionelleArbeitsplätze, ArbeitskabineSehbehinderte- Infobereich
Im zentralen Infobereich ist eine zusammenhängende Fläche für ca. 40 Besucher-IT-Arbeitsplätze für kurze Recherchen im Netz oder in Daten
banken und eine Fläche für 40 Besucher-Arbeitsplätze für Einzelarbeit (zum Anlesen etc. mit kurzer Verweildauer) sowie eine Arbeitskabine für Sehbehinderte nachzuweisen.
5.1.6–5.1.7ReferenzbestandInfobereich,PC-Pool
Am Publikumsbereich in Nähe des zentralen Informationsbereiches ist eine Fläche mit Systemregalen für den Referenzbestand, Nachschlage
werke etc. zur direkten Entnahme aus dem Regal anzuordnen.
In gleicher Zuordnung ist ein PC-Pool mit 30 Computerarbeitsplätzen für Besucher unterzubringen.
5.1.8 Schulungsraum
Der Raum für 25 Personen dient Nutzerschulungen und zur Vermietung.
Er ist nicht zwingend im Infobereich unterzubringen, muss jedoch gut da
ran angebunden sein.
91 Neubau Zentral- und Landesbibliothek / Teil 3 Wettbewerbsaufgabe
5.1.9–5.10ZentralerReproservice,Freihandbereich,Mikroformen Der zentrale Reproservice soll im zentralen Infobereich zusammen mit dem Freihandbereich Mikroformen untergebracht werden. Es ist der zen
trale Kopier-, Digitalisier-, Scan- und Druckbereich. Im Freihandbereich Mikroformen werden Mikrofiches und Mikrofilme verfügbar gehalten.
5.2 - 5.6 Fachbereiche 1 bis Fachbereich 5
Auf den Infobereich folgen die fachspezifischen sechs Fachbereiche der ZLB. Sie folgen im Publikumsbereich einer jeweils ähnlichen Zusammen
setzungslogik. Jeder Fachbereich beginnt mit einer ersten Anlaufstelle, ei
ner dezentralen Fachinformationstheke mit angedockten Rechercheplät
zen für Nutzer.
Die Fachbereiche 1 bis 5 setzten sich aus folgenden Standard-Funktionen und Freihandbeständen zusammen:
Standard- Funktionen FB 1 FB 2 FB 3 FB 4 FB 5 Fläche Fachbereich Gesamt m² 3.833 4.338 2.593 2.138 2.942 Flächenanteil Freihandbestand m² 2.147 2.296 1.160 660 1.139 Dezentr. Fachinformationstheke Stk. 1 1 1 1 1 Konvent. Arbeitsplätze Stk. 160 160 160 240 160
Einzelleseplätze Stk. 40 50 50 20 50
Sitzgruppen, Stk. Stk. 15 20 20 20 20
IT-Arbeitsplätze, Stk. Stk. 50 50 50 50 50 Einzelarbeitskabinen Stk. 10 10 10 10 10 Gruppenarbeitsraum 5 Pers. Stk. 10 6 6 2 6 Gruppenarbeitsraum 10 Pers. Stk. 6 4 4 2 4 Gruppenarbeitsraum 15 Pers. Stk. 1 1 1 1 1 Gruppenarbeitsnischen Stk. 10 10 10 10 10 Eltern-Kind-Arbeitsplätze Stk. 5 5 5 5 5 Sehbehindert.-Arbeitskabine Stk. 1 1 1 1 1 Die Medien werden in Freihandaufstellung, also frei zugänglich präsen
tiert. Die Fachbereiche können entsprechend ihrer Schwerpunkte gestal
terisch unterschiedlich akzentuiert werden, dabei ist aus funktionaler Sicht auf gleich bleibende Standards und technische Lösungen zu achten. Eine Verknüpfung bzw. Verwebung der Fachbereiche in räumlicher Hinsicht ist erwünscht, die jeweiligen Bereiche sollen nicht als „Einzelbibliotheken“ im Gebäude dargestellt werden.
Der Freihandbestand wird in der Freihandaufstellung systematisch in Sys
tem-Regalen und anderen Präsentationssystemen zugänglich gemacht