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3. Luftschadstoffe, Treibhausgase: Luftbelastung und Verursacher

3.2 Verursacher der Luftbelastung

3.2.1 Flüchtige organische Stoffe

Flüchtige organische Verbindungen (VOC = volatile organic compounds) gelangen durch Verdunstung von Lösemitteln und Treibstoffen sowie durch unvollständige Verbrennungs-prozesse in die Atmosphäre. Zu den VOC zählen hauptsächlich organische Lösemittel, wel-che in der Industrie und Gewerbe eingesetzt sowie in Lacken, Farben und in verschiedenen Produkten verwendet werden.

Benzindämpfe und unverbrannte Kohlenwasserstoffe aus Fahrzeugabgasen, anderen mobi-len Quelmobi-len und Geräte wie z.B. Rasenmäher zähmobi-len ebenfalls zu den VOC.

3.2.1.1 Emissionsentwicklung

Die VOC-Emissionen in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft betragen im Jahr 2010 rund 5'100 Tonnen. Die Hauptquelle der VOC ist die Verwendung von Lösemitteln und lösemittelhaltigen Produkten im Bereich Industrie / Gewerbe mit einem Anteil von 40% sowie in den Haushalten mit einem Anteil von 18% (Abb. 15). Der Anteil des Strassenverkehrs und anderer mobiler Quellen beträgt 34 %.Die restlichen Emissionen stammen von Feuerungen (3%), der Landwirtschaft (3%) und der Abfallentsorgung (2%).

VOC-Emissionen BS/BL in 2010

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020

[Jahr]

Abb. 15: VOC-Emissionen der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft im Jahr 2010

Die VOC-Emissionen in den Kantonen Stadt und Basel-Landschaft betragen im Jahr 2010 rund 5100 Tonnen. Anteile der wichtigsten Verursacher in %

Abb. 16: Verlauf VOC-Emissionen in Tonnen pro Jahr von 1990 bis 2020

Die VOC-Emissionen konnten gegenüber 1990 bis heute um rund 70% reduziert werden (Abb. 16). Diese Reduktion ist vor allem durch die Installierung von Abluftreinigungsanlagen in Industrie und Gewerbe sowie durch die Wirkung der VOC-Lenkungsabgabe erzielt wor-den.

Die VOC-Emissionen des Strassenverkehrs wurden seit 1990 um über 50% reduziert und werden auch in Zukunft weiter abnehmen. Die Emissionen der Haushalte haben entgegen dem allgemeinen Trend zugenommen.

3.2.1.2 Verwendung von Lösemittel

Über die Hälfte der gesamten VOC-Emissionen wurden im Jahr 2010 bei der Verwendung von lösungsmittelhaltigen Produkten emittiert, dies in den Bereichen Industrie und Gewerbe sowie in den Haushalten. Im Bereich Industrie und Gewerbe stammt die Hälfte der Emissio-nen aus der Farbenanwendung (Abb. 17).

Verwendung Lösemittel Industrie/Gewerbe 2010

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020

[Jahr]

Abb. 17: Anteile der wichtigsten VOC-Anwendungsbereiche Industrie / Gewerbe in %

Die VOC-Emissionen aus dem Bereich Industrie und Gewerbe betragen im Jahr 2010 rund 2100 Tonnen.

Abb. 18: VOC-Emissionen Industrie/Gewerbe in Tonnen pro Jahr von 1990 bis 2020

Der Anteil der Chemieproduktion/Forschung und der gewerblichen Prozesse beträgt jeweils

den Kosmetik- und Coiffeursalons (2%) sowie der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (1%).

Die VOC-Emissionen aus der chemischen Industrie und dem chemischen Gewerbe an den gesamten Emissionen hat sich während der 90er Jahren markant verringert (Abb. 18). Dies ist u.a. eine Folge der Einführung der Lenkungsabgabe auf VOC. Seit 2005 nehmen die Emissionen jedoch wieder zu. Gerade im Laborbereich, bei den diffusen und allgemeinen stationären Quellen sind deutliche Mehremissionen feststellbar.

Mit rund 60% der Emissionen sind die Reinigungsmittel die Hauptquelle der VOC-Emissionen bei den Haushalten (Abb. 19). Der Anteil der VOC-Emissionen aus den Farbanwen-dungen beträgt 25 %. Die restlichen Emissionen stammen hauptsächlich von Spraydosen (14%), welche zum Versprühen von Flüssigkeiten wie Haarspray, Deodorant, Rasierschaum und Rahm verwendet werden. Die restlichen 3% stammen aus der Anwendung von Arznei-mitteln.

Verwendung Lösemittel Haushalte 2010

Reinigungsmittel 58 %

Übrige Verwendungen 17%

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020

[Jahr]

Abb. 19: Anteile der wichtigsten VOC-Anwendungsbereiche bei den Haushalten in %

Die VOC-Emissionen aus dem Bereich Haushalte betragen im Jahr 2010 rund 940 Tonnen.

Abb. 20: VOC-Emissionen der Haushalte in Tonnen pro Jahr von 1990 bis 2020

Bei den Haushaltprodukten ist nach einer deutlichen Zunahme Ende der 90er keine wesent-liche Abnahme feststellbar (Abb. 20). Dies hängt damit zusammen, dass die VOC-Abgabe in diesem Bereich keine Lenkungswirkung entfalten konnte. Andere Kostenfaktoren wie z.B.

Marketing und Vertrieb erlauben es den Produzenten, dass die VOC-Abgabe ohne spürbare Kostenfolge dem Konsumenten überwälzt werden kann. Um VOC-freie Produkte zu fördern, muss primär das Kundenbewusstsein erhöht werden.

3.2.1.3 Fazit

Durch die umgesetzten Massnahmen, insbesondere im Bereich Industrie und Gewerbe so-wie im Strassenverkehr, ist es gelungen, die VOC-Emissionen seit 1990 deutlich zu reduzie-ren. Der Bereich der Lösemittelanwendung, bei denen die Farbanwendung sowie der Reini-gungsbereich einen Grossteil der VOC-Emissionen ausmachen, konnte hingegen keine Re-duktion erzielt werden.

Bei den stationären Anlagen ist ein Trend in Richtung diffuse Emissionen feststellbar. Es müssen geeignete Massnahmen umgesetzt werden, um einen Anstieg dieser Emissionen zu

3.2.2 Stickoxide

3.2.2.1 Emissionsentwicklung

Die Emissionen von NOx betragen in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft im Jahr 2010 rund 3'900 Tonnen. Diese Emissionen verteilen sich zu zwei Dritteln auf den Kan-ton Basel-Landschaft und zu einem Drittel auf den KanKan-ton Basel-Stadt.

Hauptquelle der NOx-Emissionen ist der Strassenverkehr mit über 55% der Gesamtemissio-nen (Abb. 21). Die Feuerungen sind für rund 25% und der Offroad-Sektor für rund 20% der Emissionen verantwortlich. Der Offroad-Sektor umfasst alle mit einem Verbrennungsmotor ausgerüsteten mobilen Maschinen und Geräte, z.B. Baumaschinen und Traktoren. Die übri-gen Quellen, zu denen die Landwirtschaft dazu zählt, traübri-gen mit 6 % nur einen relativ kleinen Teil zur Belastung bei.

NOx-Emissionen BS/BL in 2010

Off-Road 14%

NOx-Emissionen BS/BL in Tonnen/Jahr

0

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020

[Jahr]

Abb. 21: NOx-Emissionen der Kantone Basel-Stadt und Ba-sel-Landschaft im Jahr 2010 in %

Die NOx-Emissionen in den Kantonen Stadt und Basel-Landschaft betragen im Jahr 2010 rund 3900 Tonnen.

Abb. 22: Verlauf NOx-Emissionen in Tonnen pro Jahr von 1990 bis 2020

Seit 1990 konnten die NOx-Emissionen insgesamt um rund 50% reduziert werden (Abb. 22).

Der starke Rückgang der NOx-Emissionen in den letzen Jahren ist hauptsächlich auf techno-logische Entwicklungen bei den Fahrzeug-Motoren zurückzuführen. Seit 1990 konnten die NOx-Emissionen des Strassenverkehrs von rund 4700 Tonnen pro Jahr (59% der Gesamt-emissionen) auf rund 2200 Tonnen pro Jahr (56%) gesenkt werden. Es ist zu erwarten, dass sich dieser Trend durch die Einführung neuer Abgasvorschriften bei allen Fahrzeug- und Maschinenkategorien weiter fortsetzt.

Positive Synergien zwischen Luftreinhaltung und Klimaschutz entstehen durch die Installati-on vInstallati-on SInstallati-onnenkollektoren und Wärmepumpen. Dadurch nimmt die Anzahl der Öl- und Gas-feuerungen weiter ab.

Dennoch ist nicht mit einer wesentlichen Reduktion der feuerungsbedingten NOx-Emissionen zu rechnen, da einzelne Öl- und Gasfeuerungen durch Holzfeuerungen ersetzt werden. Dies führt insgesamt zu einer Zunahme der NOx-Belastung, da Holzfeuerungen vergleichsweise hohe NOx-Emissionen aufweisen. Der Anteil der Holzfeuerungen an den NOx -Feuerungsemissionen beträgt dementsprechend heute bereits rund 13%, bei vergleichswei-se wenigen Anlagen.

3.2.2.2 Fazit

Die Hauptquelle der NOx-Emissionen ist der Strassenverkehr. Deshalb werden die NO2 -Jahresmittelwerte vor allem an den verkehrsbelasteten städtisch geprägten Standorten über-schritten. Durch die Einführung neuer Abgasvorschriften ist mit einer weiteren Reduktion der NOx-Emissionen zu rechnen. Die NOX-Emissionen aus Holzfeuerungsanlagen nehmen hin-gegen überproportional zu.

3.2.3 Feinstaub (PM10)