5. AUSWERTUNG DER INTERVIEWS
5.7 Fazit
Die Forschungsfrage „OB und WENN ja, wie fördern selbstproduzierte Videos und Filme im Fremdsprachenunterricht die mündliche Kommunikation und Motivation der Lernenden?“ wurde erstmals versucht im 3. Kapitel mittels Literaturrecherche zu beantworten, um im Nachhinein mit praktischen Beispielen aus den Interviews die Antworten zu untermauern.
Selbstproduzierte Videos und Filme im Unterricht stellen authentisches Sprachmaterial dar (siehe dazu Kapitel 3.), welches sowohl die Autonomie der LernerInnen als auch die Motivation fördert und falls Lehrpersonen im Fremdsprachenunterricht ihre LernerInnen auf die Relevanz dieser Aktivität, die nebenbei noch die Gruppendynamik stärkt, nicht hinweisen, so bleiben die Lernenden weniger bzw. (un)motiviert und diverse Möglichkeiten an sprachlicher Weiterentwicklung werden ihnen vorenthalten. Obwohl dies durch die Befragung der ExpertiInnen nicht zu 100% nachzuweisen ist, bestätigen die Interviews, dass die filmischen Aktivitäten die mündliche Kommunikation und Motivation der Lernenden fördern (5 von 6 Interviewpartner). Alle Interviewpartner sind darüber hinaus der Ansicht, dass solche projektorientierte Aufgaben im Fremdsprachenunterricht allgemein sehr positiv auf die Lernenden wirken. Sie stärken die Gruppendynamik, nehmen Hemmungen, Fehler zu machen und fördern die selbstständige Arbeit an Projekten uvm.
Allerdings gibt es heutzutage immer noch sehr viele Lehrpersonen, die Angst vor neuen Medien haben und deswegen ihren Lernenden die Herstellung von Videos und Filmen im Unterricht vorenthalten. Experte 3 meint hierzu, dass es allerdings nicht nur an der Angst liege, sondern viel mehr am Unwissen, da sich viele Lehrende auch dazu nichts aneignen können, da es auf diesem Sektor sehr wenig Publikationen gibt. Es gibt nicht genügend Ideen,
die man eins zu eins nehmen und sagen kann, OK das probiere ich einfach mal aus.
Also es werden wenig Fortbildungen angeboten, es gibt wenig einschlägige Literatur dazu und woher nehmen wir die Ideen, wenn wir sie nicht irgendwo her bekommen. In erster Linie kommen Kollegen, die in die Richtung gehen und arbeiten, aus dem Eck Film, Filmanalyse und bringen ihren Know-how, das sie von Außen haben einfach in den Unterricht mit, weil es ihnen Spaß macht, weil sie außerhalb das ohnehin machen, das kommt dann halt auch in den Unterricht hinein. (Interview 3, Zeile 131-137)
93
Zusammenfassung
In dieser Arbeit wurde gezeigt, aus welchem Grund technisch innovative Medien wie zum Beispiel selbstproduzierte Videos und Filme im Fremdsprachenunterricht zu integrieren sind, welche Vorteile sie für die Lernenden und den Lernprozess haben und welchen Herausforderungen sich dabei die Lehrpersonen stellen müssen.
Zunächst wurde der Begriff Medium definiert, der sowohl Gegenstand als auch Mittel des Fremdsprachenunterrichts zugleich ist und der schon seit Jahrzehnten nicht nur alle Lebens- und Arbeitsbereiche durchdringt, sondern auch alle unsere Sinne auf unterschiedlichste Weise stimuliert. (vgl. Kapitel 1.1) Medien begleiten uns immer und überall. In Bezug auf den FU ist ihr herausragendes Ziel aber, verschiedene Kompetenzen zu trainieren und zu fördern. (vgl. Kapitel 1.2)
Diese Arbeit weist auf die Relevanz von Film und Video für den FU hin. Die Bedeutsamkeit audiovisueller Medien war, blicken wir auf die Geschichte des Fremdsprachenunterrichts zurück, nicht von Beginn an essenziell. Allerdings nahm ihr Stellenwert mit der Zeit kontinuierlich zu. Bereits ab Ende der 1970er- und in den 1980er-Jahren wurden die Möglichkeiten des Mediums Film für den Unterricht gelobt und dessen unterschiedliches methodisches Potenzial hervorgehoben. (vgl. Kapitel 2)
In den darauffolgenden Jahren wurde mehrfach betont, dass Fremdsprachenlernen als handlungsorientierter Prozess gesehen werden soll, dessen Ziel der authentische Gebrauch der Sprache und die Fähigkeit der Lernenden, sprachlich angemessen zu handeln, sei. In diesem Zusammenhang entwickelte sich auch der Film- und Videogebrauch im Unterricht weiter. Schwerdtfeger (1989) erwähnte zum ersten Mal den Zusammenhang zwischen Kognition und die durch Videos und Filme hervorgerufenen Emotionen, der den Zugang zum Einsatz von Videos und Filmen im FU veränderte. Das lustbetonte Arbeiten mit dem Medium sowie die Förderung des Sehverstehens (als 5.
Fertigkeit) standen im Vordergrund und es wurden überwiegend authentische und didaktische Medientexte verwendet. (vgl. Kapitel 2.2)
Auch Biechele (2006) fordert die Entwicklung eines komplexen Verstehens von Hör-Seh-Texten im FU und publiziert Entwicklungslinien, die Lehrpersonen zu einem filmspezifischen, lerner- und lernprozessbezogenen didaktisch-methodischen Handeln
94
mit Video und Film im FU ermutigen sollen. Des Weiteren erklärt Brandi (1996), dass und warum eine Unterrichtseinheit zum Hör-Seh-Verstehen in drei Phasen eingeteilt werden soll. Diese wurden in dieser Arbeit auch detailliert beschrieben. (vgl. Kapitel 2.2.4) Da als Grundlage des Sprachunterrichts idealerweise authentisches Sprachmaterial angenommen wird, wurden zudem authentische Videomaterialien definiert, die sowohl Sachinformationen als auch die Sprache selbst vermitteln, wobei die Sprache des jeweiligen Sprechers unverfälscht ist. Heutzutage reicht das Spektrum an Videomaterialien von Spielfilmen über Dokumentarfilme, Werbespots und Zeichentrickfilme bis hin zu Selbstproduktionen durch Lehrpersonen und Lernende. (vgl.
Kapitel 3)
Vor allem selbstproduzierte Videomaterialien sind für den FU von großer Bedeutung. Es passiert heutzutage häufig, dass man für die gerade aktuellen Unterrichtsbedürfnisse das passende Medium nicht zur Hand hat oder dass die kommerziellen Medien nicht ausreichend oder geeignet sind. Dabei können Lehrpersonen zahlreiche Videomaterialien auch selbst mit den Lernenden herstellen (Wetterberichte, Talkshows, Trailers, Kurzfilme uvm.) und auf diese Art und Weise nicht nur rezeptive und kognitive, sondern auch imaginative, affektive und (inter)kulturelle Fähigkeiten der Lernenden fördern. (vgl.
Kapitel 3.4)
Doch auch wenn selbstproduzierte Videos und Filme mit den von Fritz und Faistauer (2008) beschriebenen Prinzipien eines zeitgemäßen Fremdsprachenunterrichts zu vereinbaren sind, gibt es heute in der Forschungsliteratur nur wenig Publikationen auf diesem Sektor, worauf ebenfalls seitens der ExpertInnen in den Interviews hingewiesen wurde.
Letztendlich sind im empirischen Teil dieser Masterarbeit zahlreiche Erfahrungen von ExpertInnen auf dem Gebiet Video- und Filmproduktion im FU geschildert. Das heißt, diverse Möglichkeiten filmischer Aktivitäten wurden dargestellt, das beschriebene theoretische vielschichtige Potenzial der authentischen selbstgemachten Videos/Filme hervorgehoben und potenzielle Hürden bezüglich der Herstellung angesprochen. (vgl.
Kapitel 5)
95
Literatur:
BARKOWSKI, Hans/WOLFF, Armin (Hrsg.): Umbrüche. Materialien Deutsch als Fremdsprache. Heft 76. – Regensburg: Wolff, 2006
BARKOWSKI, Hans/ KRUMM, Hans-Jürgen (Hrsg): Fachlexikon Deutsch als Fre,md- und Zweitsprache. – Ulm: A. Francke, 2010
BAUSCH, Karl/CHRIST, Herbert/KRUMM, Hans-Jürgen (Hrsg.): Handbuch Fremdsprachenunterricht. – Tübingen: Francke, 2003
BIECHELE, Barbara: Film/ Video/ DVD in Deutsch als Fremsprache – Bestandsaufnahme und Perspektiven. In: Barkowski, Hans/Wolff, Armin (Hrsg.): Umbrüche. Materialien Deutsch als Fremdsprache. Heft 76. – Regensburg: Wolff, 2006; S. 309, 324
BIECHELE, Barbara: Verstehen braucht Sehen: entdeckendes Lernen mit Spielfilm im Unterricht Deutch als Fremdsprache. In: Welke, Tina/Faistauer, Renate (Hrsg.): Lust auf Film heißt Lust auf Lernen. Der Einsatz des Mediums Film im Unterricht Deutsch als Fremdsprache. – Wien: Praesens Verlag, 2010; S. 15, 20f
BIECHELE, Barbara: Sehverstehen. In: Fachlexikon Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. – Ulm, 2010; S. 288
BLELL, Gabriele/LÜTGE, Christiane: Sehen, Hören, Verstehen und Handeln. Filme im Fremdspracheunterricht. In: Praxis Fremdsprachenunterricht, 2004; S. 404
BLELL, Gabriele/LÜTGE, Christiane: Filmbildung im Fremdsprachenunterricht: neue Lernziele, Begründungen und Methoden. In: FluL 37, 2008; S. 129
BOECKMANN; Klaus-Börge: Der Mensch als Sprachwesen – das Gehirn als Sprachorgan.
In: Fremdsprache Deutsch, Heft 38, 2008; S. 7ff
96
BOECKMANN, Klaus-Börge/RIEDER-BÜNEMANN, Angelika/VETTER, Eva:
eLernen/eLearning/Apprentissage en ligne in der sprachbezogenen Lehre. Prinzipien, Praxiserfahrungen und Unterrichtskonzepte. – Frankfurt: Peter Lang, 2008; S.7
BORSTNAR, Nils/PABST, Eckhard/WULFF, Hans Jürgen: Einführung in die Filmund Fernsehwissenschaft. – Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft mbH, 2008; S. 11ff
BÖSIGER,Robert: Einbrecher grillt Huhn auf Veranda. Ein Projekt zur Filmproduktion einer nicht ganz ernsten Nachrichtensendung. In: IDE (Informationen zur
Deutschdidaktik. Zeitschrift für den Deutschunterricht in Wissenschaft und Schule):
Bewegte Bilder. Studien Verlag Innsbruck, Heft 1, 2015; S. 90ff
BRANDI, Marie-Luise: Video im Deutschunterricht. Eine Übungstypologie zur Arbeit mit fiktionalen und dokumentarischen Filmsequenzen. – Berlin, Wien et al.:
Langenscheidt, 1996; S. 18
BRÜNNER, Ines: Gehirngerechtes Lernen mit digitalen Medien. Ein Unterrichtskonzept für den integrativen DaF-Unterricht. – München, IUDICIUM, 2009; S. 14-40
CHUDAK, Sebastian: Lehrwerk … oder vielleicht doch Filme? Überlegungen zu den Möglichkeiten effektiver Förderung der interkulturellen kommunikativen Kompetenz im Unterricht DaF durch den Einsatz von Lehrwerken und Filmen. In: Welke,
Tina/Faistauer, Renate (Hrsg.): Lust auf Film heißt Lust auf Lernen. Der Einsatz des Mediums Film im Unterricht Deutsch als Fremdsprache. – Wien: Praesens Verlag, 2010; S. 61f, 74
CIVEGNA, Klaus : Authentische Texte. In: Krechel, H.-L. (Hrsg.), Mehrsprachiger Fachunterricht in Ländern Europas. - Tübingen: Gunter Narr, 2005; S. 168f DE CILLIA, Rudolf: Linguistik und Fremdsprachenunterricht. In: Erziehung und Unterricht, 3-4, 1990; S. 166-172
DOHMEN, Günther: Medienwahl und Medienforschung im didaktischen Problemzusammenhang. In: Unterrichtswissenschaft 2/3, 1973; S. 2ff
97
DOHMEN, Günther: Medien-(Didaktik). In: Wulf, Chr.: Wörterbuch der Erziehung.- München, 1974, S. 409. In: Hochmuth, K., 1976; S. 9
DÖRR, G./STRITTMATTER, P.: Multimedia aus pädagogischer Sicht. In: Issing, L. J./Klimsa, P. (Hrsg.): Information und Lernen mit Multimedia und Internet. Lehrbuch für Studium und Praxis. – Weinheim: Verlagsgruppe Beltz, 2002; S. 29-43.
DÖRNYEI, Z.: Motivation in second and foreign language learning. Language Teaching, 31, 1998; S. 117-135
DÜWELL, Henning: Fremdsprachenlerner. In: Bausch K.-R./Christ H./Krumm H.-J. (Hgg.), Handbuch Fremdsprachenunterricht, 4. Auflage. – Tübingen-Basel: Francke UTB, 2003; S.
347-352
EDELHOFF, Christoph: Authentizität im Fremdsprachenunterricht. In: Edelhoff, Ch.
(Hrsg.), Authentische Texte im Deutschunterricht. – Ismaning: Max Hueber, 1985; S. 7 EDELHOFF, Christoph: Die Funktion der Medien im Fremdsprachenunterricht. In: Ehnert, Rolf/Piepho, Hans-Eberhard: Fremdsprachenlernen mit Medien. Festschrift für Helm von Faber zum 70. Geburtstag. Max Hueber Verlag, 1986; S. 15
EHLICH, Konrad: kommunikative Kompetenz. In: Fachlexikon Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. – Ulm, 2010; S. 158
EHNERT, Rolf: Video im Unterricht Deutsch als Fremdsprache. In: Binder, H./Schröder, H., (Hrsg.), Video im allgemein-und fachsprachlichen Deutschunterricht. Reports from Language Center. – Iyvӓskyla, 1984; S. 6
EHNERT, Rolf: Audiovisuelle Medien. In: Helbig, Gerhard/ Götze, Lutz/ Henrici, Gerd / Krumm, Hans-Jürgen (Hrsg.): Deutsch als Fremdsprache. Ein internationales Handbuch.
– Berlin/New York: de Gruyter, 2. Halbband 2001; S. 1097ff
ERDMENGER, Manfred: Medien im Fremdsprachenunterricht. Hardware, Software und Methodik. – Braunschweig, 1997; S. 11ff, 128, 183, 191
FRITZ, Thomas/FAISTAUER, Renate: Prinzipien des Sprachunterrichts. In: Bogenreiter- Feigl, Elisabeth: Paradigmenwechsel im 21. Jahrhundert. Edition Sprachen 2. – Wien
98 2008; S. 127
FAISTAUER, Renate: Prinzipien im Sprachunterricht = Prinzipien für die Arbeit mit Filmen im Sprachunterricht?! In: Welke, Tina/Faistauer, Renate (Hrsg.): Lust auf Film heißt Lust auf Lernen. Der Einsatz des Mediums Film im Unterricht Deutsch als Fremdsprache. – Wien: Praesens Verlag, 2010; 34f
FAISTAUER, Renate: audiolingual/Audiolinguale Methode, die (ALM). In: Fachlexikon Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. – Ulm, 2010; S. 16
FAISTAUER, Renate: audiovisuell/audiovisuelle Methode, die (AVM). In: Fachlexikon Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. – Ulm, 2010; S. 17
FAISTAUER, Renate: kommunikativer Fremdsprachenunterricht. In: Fachlexikon Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. – Ulm, 2010; S. 158
FLICK, Uwe/Ernst von Kardorff/Ines Steinke (Hrsg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Rohwohlt. – Reinbek bei Hamburg, 2000; S. 263ff
GADAMER, Hans Georg: Wahrheit und Methode, 2. Aufl. – Tübingen, 1965; S. 359
GIENOW, Wilfried/HELLWIG, Karlheinz: Prozessorientierung als subjekt- und
medienbezogenes Konzept: Sprach- und Sinnbildung im neusprachlichen Unterricht. In:
Siebold, Jörg (Hrsg.), Sprache und Medien im Fremdsprachenunterricht. Rostocker Beiträge zur Sprachwissenschaft. Heft 3, Universität Rostock. – Rostock, 1997; S. 14ff
GLÄSER, Jochen/LAUDEL, Grit: Experteninterviews und qualititative Inhaltsanalyse als Instrument rekonstruierender Untersuchungen. – Wiesbaden, 2006; S. 10, 44, 107, 131ff, 188f
GLÄSER, Johann/ LUADEL, Grit: Experteninterviews und qualitative Inhaltsanalyse. – Wiesbaden: VS Verlag, 2010; S. 115, S. 111ff
99
GRIMM, Thomas: Interkulturelle Kompetenz. In: Barkowski, Hans & Krumm, Hans-Jürgen (Hrsg.), Fachlexikon Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. – Tübingen/Basel:
Francke, 2010; S. 140.
GÜGOLD, Barbara: Zum Einsatz des Spielfilms im Fremdsprachenunterricht. In:
Fremdsprache Deutsch. Zeitschrift für die Praxis des Deutschunterrichts 4, 1991; S. 239
GÜLDNER, Gerhard: Vom Text zum Film. Schüler drehen Videofilme nach literarischen Vorlagen. In: Praxis Deutsch, Heft 140, 1996; S. 62
HAGEMANN, Wilhelm: Einführung in die Mediendidaktik. Studientexte. 1. Auflage. – Köln: Verlagsgesellschaft Schulfernsehen, 1978; S. 31
HELFFERICH, Cornelia: Die Qualität qualitativer Daten. Manuel für die Durchführung qualitativer Interviews. – Wiesbaden: Lehrbuch, 2005, S. 10ff
HEIDECKER, Berit: „Video“. In: G. Henrici/C. Riemer (Hrsg.): Einführung in die Didaktik des Unterrichts Deutsch als Fremdsprache mit Videobeispielen. – Baltmannsweiler:
Schneider, 1994; S. 439
HEYD, Gertraude: Deutsch lehren. Grundwissen für den Unterricht in Deutsch als Fremdsprache. – Frankfurt am Main: Diesterweg, 1990; S. 180
HILDEBRAND, Jens: Film: Ratgeber für Lehrer. – Köln: Aulis-Verl. Deubner, 2006
HUNEKE, Hans-Werner/STEINIG, Wolfgang: Deutsch als Fremdsprache: eine Einführung.
– Berlin: Erich Schmidt, 2002; S. 179
HUNEKE, Hans-Werner/STEINIG, Wolfgang: Deutsch als Fremdsprache: eine Einführung Band 34 von Grundlagen der Germanistik. – Berlin: Erich Schmidt, 2005; S. 180
HÜHOLDT, Jürgen: Wunderland des Lernens. Lernbiologie, Lernmethodik, Lerntechnik, 12.,neubearbarbeitete Auflage. – Bochum: Verlag für Didaktik, 2001; S. 262ff
100
JÜRGEN, Quetz: GeR/GeRS (Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen).
In: Fachlexikon Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. – Ulm, 2010; S. 101
KENNEDY, Keith: Film im Unterricht. - Ravensburg: Maier, 1975
KNIFFKA, Gabriele/SIEBER-OTT, Gesa: Deutsch als Zweitsprache. Lehren und lernen. 3.
Auflage. – Stuttgart: Schöningh 2012; S. 76
KÖNIGS, Frank G.: kommunikative Didaktik. In: Fachlexikon Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. – Ulm, 2010; S. 157
KRAPP, Andreas/WEIDENMANN, Berd (Hrsg): Pädagogische Psychologie. 5. Auflage. – Weinheim: Beltz, 2006; S. 210
LAY, TRISTAN (2009): Filme sehen lernen. Filmspezifische Arbeit im Fremdsprachenunterricht am Beispiel von Rolf Schübels Film Ein Lied von Liebe und Tod – Gloomy Sunday (1999). In: GFL (German as a foreign language), gfl-journal No. 1, 2009;
S. 33
LONERGAN, Jack: Fremdsprachenunterricht mit Video. Ein Handbuch mit Materialien. - Ismanig: Hueber, 1987; S. 16ff, 116-124
MAYRING, Philipp: Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. – Weinheim:
Beltz, 2003; S. 74f
MEUSER, Michael/NAGEL, Ulrike: Experteninterviews -vielfach erprobt, wenig bedacht.
Ein Beitrag zur qualitativen Methodendiskussion. In: Bogner, Alexander; Littig, Beate;
Menz, Wolfgang: Das Experteninterview-Theorie, Methode, Anwendung. – Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2. Auflage, 2005; S. 80-88
MIEG, H. A./ BRUNNER, B.: Experteninterviews: Reflexionen zur Methodologie und Erhebungstechnik [Expert interviews: Methodological reflections]. Schweizerische Zeitschrift für Soziologie / Swiss Journal of Sociology, 30(2), 2004; S. 199
101
MOHR, Imke: Authentizität. In: Fachlexikon Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. – Ulm, 2010; S. 21
NEUNER, Gerhard/HUNFELD, Hans: "Vermittlungsmethoden: Historischer Überblick". In:
Karl-Richard Bausch et al. (Hrsg.): Handbuch Fremdsprachenunterricht. – Tübingen, Basel: Francke, 2003; S. 227-233
RIEMER, Claudia: Motivation. In: Fachlexikon Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. – Ulm, 2010; S. 219f
ROTH, Gerhard: Möglichkeiten und Grenzen von Wissensvermittlung und Wissenserwerb.
Erklärungsansätze aus Lernpsychologie und HirnforschungBeitrag. In: Ralf Caspary (Hrsg.): Lernen und Gehirn. – Freiburg, Herder, 2006; S. 56
RÖSCH, Heidi: Deutsch als Zweit- und Fremdsprache. Oldenbourg Akademieverlag, 2011;
S. 69f
RÖSSLER, Lydia: Viel weniger an Film ist mehr! In: Fremdsprache Deutsch. Zeitschrift für die Praxis des Deutschunterrichts 36, 2007; S. 17-20
RÖTTGER, Evelyn: Handlungsorientierung. In: Fachlexikon Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. – Ulm, 2010; S. 112f
RÜSCHOFF, Bernd/WOLFF, Dieter: Fremdsprachenlernen in der Wissensgesellschaft.
Zum Einsatz der Neuen Technologien in Schule und Unterricht. – Ismaning: Max Hueber, 1999, S. 61
SASS, Anne: Filme im Unterricht Sehen(d) lernen. In: Fremdsprache Deutsch.
Zeitschrift für die Praxis des Deutschunterrichts 36, 2007; S. 7
SCHAUB, Horst/ZENKE, Karl G.: Wörterbuch Pädagogik. 5. Aufl. – München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 2002, S. 380f
102
SCHMIDT, Christiane: Analyse von Leitfadeninterviews. In: Flick, Uwe/Ernst von Kardorff/Ines Steinke (Hg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2005; S. 447
SCHWERDTFEGER, Inge: Sehen und Verstehen. Arbeit mit Filmen im Unterricht Deutsch als Fremdsprache. – Berlin, München: Langenscheidt, 1989; S. 13-16, 20ff
SHERMAN, Jane: Using authentic video in the language classroom. Cambridge [u.a.]:
Cambridge Univ. Press, 2003; S. 1, 29-34
SURKAMP, Carola (Hrsg.): Metzler Lexikon Fremdsprachendidaktik. Ansätze – Methoden – Grundbegriffe. – Stuttgart: Metzler, 2010; S. 6, 61-64, 139
WEIAND, Hermann J.: Film und Fernsehen im Englischunterricht. Theorie, Praxis und kritische Dokumentation. – Kronberg, 1987; S. 67
WELKE, Tina/FAISTAUER, Renate (Hg.): Lust auf Film heißt Lust auf Lernen. Der Einsatz des Mediums Film im Unterricht Deutsch als Fremdsprache. – Wien: Praesens Verlag, 2010; S. 114
WELKE, Tina: Film als Erzählung – Filmisches Erzählen. Formen und Möglichkeiten audio-visuellen Erzählens. In: ÖDaF-Mitteilungen 2, 2011; S. 62
WELKE, Tina: Zwischen Phantasie und Wirklichkeit. Zur Arbeit mit fiktionalen Filmen im DaF/DaZ-Unterricht. In: ÖDaF-Mitteilungen 1, 2012; S. 40
WELKE, Tina: 'Haben Sie den gesehen?' Film-Filmbildung-Filmdidaktik in Deutsch als Fremd- und Zweitsprache". In: Horizonte. Sonderheft zur IDT 2013, (Hg: ÖdaF). – Göttingen: V&R unipress, 2013; S. 48-60
WILLIAMS, M./BURDEN, R.: Psychology for language teachers. – Cambridge: Cambridge University Press, 1997
103
Internetquellen
http://www.itwissen.info/definition/lexikon/Video-video.html, Stand 1.2.2015, 23:09 http://www.oxforddictionaries.com/definition/english/video, Stand 2.2.2015, 22:26
http://www.nageldinger-film.de/videoproduktion-filmproduktion-bildfrequenz-bildwiederholfrequenz/ Stand 1.2.2015, 00.13
http://www.wehrhan-tps.at/index.php?option=com_docman&Itemid=55, Stand 1.2.2015, 22:26 http://www.duden.de/rechtschreibung/Videotechnik, Stand 2.2.2015 21:35
104
Abstract
Die Masterarbeit handelt von selbstproduzierten Videos und Filmen im Fremdsprachenunterricht. Es werden zunächst Begriffe wie Medium, Video und Film definiert, danach werden Einblicke in die Geschichte der audiovisuellen Medien und authentischen Videomaterialien gegeben.
Weiters wird auf Basis von Experten-Interviews der Fragestellung nach der Förderung der mündlichen Kommunikation und Motivation im Fremdsprachenunterricht durch selbstproduzierte Videos nachgegangen.
Hierbei wird deutlich, wie und mit welchen Möglichkeiten filmische Aktivitäten im Fremdsprachenunterricht zu integrieren sind.
Die Analyse der Interviews zeigt, welches vielfältige Potenzial selbstproduzierte Videos und Filme mit sich bringen. Obwohl nicht eindeutig festzustellen ist, dass solch ein selbstproduziertes Medium die Motivation und mündliche Kommunikation der Lernenden fördert, betonten alle Interviewten die positiven Ergebnisse im Unterricht:
Die Mehrheit der ExpertInnen vertritt die Meinung, dass projektorientierte Aufgaben wie z.B. Selbstproduktion von Videomaterialien mit den Lernenden einen positiven Einfluss auf die gesamte Gruppe haben, bzw. dass sie die Gruppendynamik stärken, die Atmosphäre lockern und ebenfalls die Motivation erhöhen und den Lernenden die Angst nehmen, frei zu sprechen.
105
Nejira Cardaklija
Berufserfahrung
Design Studio Assistant bei taliaYstudio, Administration, graphic design seit Dezember 2014
Deutschlehrerin im Sprachinstitut Integrationskurse A1 und A2 Aktives Lernen, Dezember 2013 -
Mai 2014
Ehrenamtliche Mitarbeiterin
im ÖJAB-Haus Liesing, Studentinnen- und Studentenwohnheim
Juni 2012 – Juli 2015
Promotorin in p4uagency April 2012 - November 2013
Betreuung von Studenten, administrative Tätigkeiten im Büro
Promotion für Samsung IT und Epson Drucker
Studium
seit Oktober 2011 MA-Studium DaF/DaZ an der Universität Wien
09/2010 bis 07/2011 Masterstudium Lehramt, Germanistik an der Universität in Sarajevo
16.09.2010 abgeschlossenes BA-Studium, Titel: Bachelor der deutschen Sprache und Literatur
09/2007 bis 09/2010 Bachelorstudium, Germanistik an der Universität in Sarajevo
Praktika
04/2013 bis 07/2013 Viermonatiges Auslandspraktikum im Fach „Deutsch als
Fremdsprache“ an der Dokkyo Universität in Soka/Japan (Gutachten von der Mentorin im Anhang)
12/2012 Unterrichts- und Hospitationspraktikum im Österreichischen Institut Budapest, Ungarn
106 Studienbegleitende Tätigkeiten
12/2011 bis 02/2012 20h Hospitation an der ÖOG (Österreichische Orient-Gesellschaft) 07/2011 Participant „Travel to Europe“
03/2011 bis 04/2011 Teilnahme am Gemeinschaftsprojekt vom DAAD und dem
Goetheinstitut zum Thema „Deutschlernen mit Comics“ (Publikation des Comics im Comicband „Versprochen! Deutsch lernen von Jugendlichen für Jugendliche“)
06/2009 bis 10/2010 Mitarbeit in der Jugendorganisation SLAVIKA (zuständig für PR)
05/2009 Teilnehmerin am Projekt mit Studenten aus der Universität in Graz (Abteilung für Geschichte) zum Thema „Was blieb von der
Österreichisch-Ungarischen Monarchie in Sarajevo“ (Übersetzerin, zuständig für Organisation der Stadtbesuche)
Zusatzqualifikationen
Musikschule in Sarajevo, Querflöte (Abschlussnote: 1) 07/1997 bis 06/2003
MS-Word, MS-Exel, PowerPoint (Grundkenntnisse)
Erste-Hilfe-Kurs (Wiener Rotes Kreuz) 20.05.2014
Sprachkenntnisse
Bosnisch (Muttersprache) Deutsch (C2)
Englisch (C1) Japanisch (A1)
Interessen und Hobbys
Zeichnen und Malen Pilates
Film und Musik Kochen
Lesen
Wien, 03. August 2015
107
Anhang
Interview 1: Experte 1
Beruf: Lehrer mit Inn- und Auslandserfahrung Datum: 30.06.2104
Dauer: 32 Minuten
I: Welche Erfahrungen haben Sie mit Produktion von Videos und Filmen mit ihren 1
Lernenden im Unterricht gemacht?
2
E 1: Also ich würde diese Frage jetzt anders stellen, und zwar, es gibt in meinem Leben 3
zwei Gruppen: erstens die Studierenden an der Uni Wien und die zweite Gruppe sind dann 4
die DaF-Lernenden im Ausland und auch im Innland. Die erste Erfahrungen die ich 5
gemacht habe, die ist glaube ich schon drei oder vier Jahre alt und vor vier Jahren (glaub 6
ich war das) habe ich mich zum ersten Mal getraut, wirklich so ein Video im Unterricht zu 7
Unterricht zu drehen. Die zweite Phase meiner Erfahrung war dann an der Universität 11
Wien. Ich leite eine Lehrveranstaltung, bei der es in einer Einheit um das Thema Film geht, 12
aber ganz genau um die Standbilder im DaF-Unterricht. Das heißt, wir haben Fotos... mit 13
Fotos gearbeitet, die dann zu einem Film gemacht wurden.
14
I: Und wie oft machen sie solche Aufgaben? Also die erste Erfahrung war vor vier 15
Jahren und ist es danach zum Standard geworden, Filme im Unterricht zu drehen?
16
E 1: Ich versuche grundsätzlich alles Mögliche in den Unterricht einzubauen. Wenn ich 17
einen Deutschkurs leite, dort versuche ich natürlich mit verschiedenen Medien zu 18
arbeiten und verschiedene Aktivitäten in den Unterricht einzubauen und eine der 19
Aktivitäten, die immer da ist, ist natürlich die Arbeit mit dem Film. Einerseits auf der 20
rezeptiven, andererseits auf der produktiven Ebene. Rezeptive Ebene betrifft dann die 21
Filmrezeption, d.h. wir schauen uns irgendeinen österreichischen, deutschen oder 22
schweizer Film an und zu dem Film gibt es dann unterschiedliche Aufgaben. Ich arbeite 23
sehr gerne mit den Materialien des Österreich Instituts. Die haben bereits didaktisierte 24
108
Materialien, die man sehr gut im Unterricht einsetzten kann. Das wäre diese rezeptive 25
Ebene und die produktive Ebene betrifft dann die eigentliche Produktion der, jetzt würde 26
Nachbereitungsphase. Was die Länge oder überhaupt den Aufwand angeht, da ist es sehr
Nachbereitungsphase. Was die Länge oder überhaupt den Aufwand angeht, da ist es sehr