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Förderung der Frauen und der Jugend im ländlichen Raum

Im Dokument OPUS 4 | Agrarbericht 2002 (Seite 34-38)

2 Agrarpolitische Ziele, Förderung und übergreifende Maßnahmen

2.5 Förderung der Frauen und der Jugend im ländlichen Raum

Das politische Ziel der ganzheitlichen Entwicklung des ländlichen Raumes ist nicht ohne Beteiligung möglichst großer Teile der Bevölkerung, insbesondere der Frauen zu erreichen. Als Interessenvertretung der Frauen auf dem Lande war der Brandenburger Landfrauenverband e.V. (BLV) aktiv und wurde durch die Landesregierung unterstützt. Der Brandenburger Landfrauenverband e.V. (BLV) hatte sich zum Ziel gesetzt, u.a. die Interessen der Frauen auf dem Lande zu vertreten sowie die Lebensbedingungen der Frauen familienfreundlicher zu gestal-ten. Es liegt daher im besonderen Interesse des MLUR, Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Aktivitäten zu unterstützen und damit auch einen Beitrag zur Sicherung der Chancengleichheit von Frauen und Männern im ländlichen Raum zu leisten.

Zur Unterstützung einer kontinuierlichen Arbeit des Brandenburger Landfrauenverband e.V., mit ca. 1.150 Mit-gliedern wichtigste Interessenvertretung der Landfrauen, stellte das MLUR im Jahr 2001 dem Verband 50,0 TDM, insbesondere für die Koordinierung und Anleitung der ehrenamtlichen Tätigkeit von Frauen im ländlichen

Raum zur Verfügung. Darüber hinaus wurden arbeitsmarktpolitische und qualifizierende Projekte fortgeführt, wie

- Konzipierung und Organisation von Bildungsveranstaltungen für Frauen im ländlichen Raum. Dieses Pro-jekt wurde aus Mitteln zur SAM-Kofinanzierung * in Höhe von 31,0 TDM gefördert. (vgl. Seite 13)

- Aktivitäten des BLV zur Unterstützung von Maßnahmen der Absatzförderung (z.B. Landeserntefest, regio-nale Projekte) im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit pro agro e.V., die mit 210,0 TDM unterstützt wurden.

- das Transnationale LEONARDO-Projekt der Humboldt-Universität zu Berlin und des BLV unter Beteili-gung der BLAK zur Weiterbildung weiblicher Führungskräfte.

Hervorzuheben ist das ehrenamtliche Engagement der Landfrauen, die das Leben in den Dörfern entscheidend mitgestalten.

Jugendförderung

Als anerkannter freier Träger der Jugendhilfe unterstützt der Berlin-Brandenburgische Landjugend e.V.

(B.B.L.) junge Menschen im ländlichen Raum und versucht, das Leben für sie in den Dörfern attraktiver zu machen und so die Abwanderung der jungen Generation einzuschränken. Die Wirksamkeit der Arbeit der Land-jugend hat sich im Jahr 2001 spürbar erhöht. Das Ergebnis einer qualifizierten Öffentlichkeitsarbeit (Internet und Publikationen) ist unter anderem eine gestiegene Nachfrage der Jugendlichen nach Jugendbegegnungen, nicht nur mit Jugendlichen aus Brandenburg, sondern auch aus Polen und Frankreich sowie Betreuerschulungen.

Wichtige Höhepunkte waren die „48 Stundenaktion“, in der mit 800 Teilnehmern in 53 Orten Brandenburgs gemeinnützige Tätigkeiten geleistet wurden und die Hochwasserhilfe. Etwa 200 Kinder aus dem polnischen Hochwassergebiet verbrachten 10 Tage im Landjugendferienlager Prebelow. Spendengüter im Wert von mehr als 10,0 TDM wurden gesammelt und in Gorcyze übergeben.

Das MLUR unterstützt im Rahmen von Projekten die Arbeit der B.B.L. im Jahr 2001 mit 170,0 TDM.

2.6 Agrarforschung

Der Wandel der Landwirtschaft und Ernährungsindustrie von klassischen zu modernen Methoden und Verfah-ren, wie der Agrar- und Ernährungsbiotechnologie sowie der Erzeugung nachwachsender Rohstoffe als Ein-kommensalternative, erfordert eine neue Qualität der Vorlauf- und Begleitforschung über die gesamte Prozess-kette von der Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte bis hin zu ihrer optimierten Verarbeitung und Bereitstel-lung. Angesichts der hohen Erwartungen der Bevölkerung an die Sicherheit und Qualität der Lebensmittel und den Verbraucherschutz aber auch an die Qualität der Landnutzung hat die Agrarforschung einen wachsenden Stellenwert.

Die außeruniversitäre Agrarforschung schaffte im Jahre 2001 wesentliche Voraussetzungen für:

- eine wettbewerbsfähige nachhaltige Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft - Perspektiven für Landwirtschaft und ländliche Räume

- gesundheitlichen Verbraucherschutz durch verbesserte Lebensmittel und Produktsicherheit und

- Sicherung und Verbesserung der Produkt- und Prozessqualität bei Lebensmitteln und anderen Produkten.

Einrichtungen der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz

Das Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung e.V. Müncheberg (ZALF) untersucht aktuell zu erwartende Probleme bei der Nutzung von Agrarlandschaften. Dazu werden Strategien und Manage-mentkonzepte für eine dauerhaft umweltgerechte Landnutzung in Form eines modellgestützten Entscheidungs-unterstützungssystems entwickelt. Dies erfordert interdisziplinäre, sektorübergreifende Forschung, wie die Ana-lyse des Natur- und Landschaftshaushaltes, Einbeziehung ökonomischer, gesellschaftlicher und politischer Fak-toren sowie verlässliche Daten und optimale Modellkopplung. Kern dieses Ansatzes ist das Verbundprojekt

„Nachhaltige Landschaftsentwicklung – Nordmitteleuropa 2020“.

Das Verbundforschungsprojekt „GRANO“ entwickelte und erprobte Konzepte, die zu einer nachhaltigen Nut-zung von Agrarlandschaften in ausgewählten Regionen Nordostdeutschlands beitragen. Als Fallbeispiel dient ein Modellgebiet, dass die Landkreise Uckermark, Barnim und Elbe-Elster umfasst. Am Ende des Projektes sollen Methoden und Konzepte umgesetzt werden, die langfristig ökonomische, ökologische und soziale Wirkungen haben. Beteiligte Fachdisziplinen sind dabei die Agrarökonomie, Soziologie, Ökologie, Politikwissenschaft und Regionalplanung. Die Forschungsergebnisse wurden anlässlich des Rapstages und Feldtages in Dedelow, des havelländischen Grünlandtages sowie des Grünlandtages im Naturpark „Niederlausitzer Heidelandschaften“ an mehr als 800 interessierte Praktiker vermittelt.

Das Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V. (ATB) erarbeitet verfahrenstechnische Grundlagen für eine integrierte Landbewirtschaftung und entwickelt innovative technische Lösungen für die agrartechnische

Industrie. So erarbeitete das ATB gemeinsam mit der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), dem Kuratorium für Technik und Bauen in der Landwirtschaft (KTBL) und dem Umweltbundesamt einen Bericht zur Anpassung der deutschen Methodik zur rechnerischen Emissionsermittlung an internationale Richtlinien sowie zur Erfassung und Prognose der Ammoniakemissionen der Landwirtschaft und Szenarien zu deren Minderung bis zum Jahr 2010. Die Ergebnisse dieses Projektes ermöglichen eine präzisere Beurteilung von Ammoniakemis-sionen aus der Landwirtschaft und sind somit Grunderkenntnisse zur Umsetzung des aktuellen Wissensstandes in Regelwerke und Vorschriften.

Ein weiterer Teil der verfahrenstechnischen Entwicklungen des ATB zielt auf alternative Einkommensquellen für die Landwirtschaft. Weitere am ATB entwickelte Verfahren sind die Anwendung von pflanzlichen Ko-substraten bei der Erzeugung von Biogas sowie die kostengünstige Erzeugung von hochreinen Hanffasern aus feldgetrocknetem Grünhanf. Ein weiteres prägendes Forschungsgebiet des ATB ist die Qualitätsbestimmung und Qualitätssicherung im Nacherntebereich, insbesondere bei leicht verderblichen Produkten, wie Obst, Gemüse und Kartoffeln. Im Rahmen eines Projektes des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurde begon-nen, Sensoren für umweltgerechte und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit verbessernde Technologien zu entwickeln. Die in Teilprojekten angelegte Kooperation umfasst insgesamt 32 Partner im Bereich kleiner und mittlerer Unternehmen. Diese sind im Kompetenznetzwerk „Pro Senso.net“ verbunden, um Synergien zwischen Forschung, Entwicklung und Industrie zu erzielen.

Das Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V. (IGZ) führte im Rahmen der an-wendungsorientierten Grundlagenforschung in den Bereichen Gemüse- und Zierpflanzenbau interdisziplinäre Forschungsarbeiten

- zur Erarbeitung von Bewirtschaftungsstrategien zur nachhaltigen Gemüseproduktion im Freiland - zur integrierten Reproduktion von Zierpflanzen

- zur Schaffung von Grundlagen für Qualitätsmanagement- und Expertensysteme zum Freilandgemüseanbau sowie für Produktionsstrategien zu Gewächshauskulturen.

Die erfolgreiche Drittmitteleinwerbung ermöglichte die Einrichtung eines Diagnoselabors für Pflanzenqualität als Innovations- und Gründerlabor im Bereich der Analytik von sekundären Pflanzenstoffen und Mineralstoffen.

Damit wurde die Voraussetzung für die Aufklärung und Modellierung pflanzenphysiologischer und bodenbiolo-gischer Prozesse der Nährstoffaufnahme und -verfügbarkeit geschaffen. Des weiteren ist verstärkte grundlagen-orientierte Forschung in der Charakterisierung und Identifikation bisher nicht bestimmter bioaktiver, sekundärer Pflanzenstoffe möglich. Diese Stoffe werden im Bereich der Functional Food und Arzneimittelherstellung im zunehmenden Maße nachgefragt. Vor dem Hintergrund des steigenden Informationsbedarfes der gartenbaulichen Praxis wurden Beratungssysteme mit Kooperationspartnern zu Düngungs-, Pflanzenschutz- und Bewässerungs-systemen entwickelt und veröffentlicht.

Mehrländereinrichtungen

Im Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften Finsterwalde e.V. (FIB) wurden im Jahr 2001 die Ar-beiten zur Schaffung naturwissenschaftlicher Grundlagen zur Wiederherstellung intakter leistungsfähiger Berg-baufolgelandschaften im ländlichen Raum der Niederlausitzer Region fortgeführt. Besonders praxiswirksam bei der Rekultivierung der devastierten Flächen waren Erkenntnisse zur Entwicklung der Grundwasserneubildung und der Grundwasserqualität in Kippenkörpern für die Wiedernutzbarmachung der Kippenflächen, ihrer Wieder-eingliederung in den Landschaftshaushalt sowie die langfristige wasserwirtschaftliche und landbauliche Nut-zung. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Untersuchungen zur Entwicklung und Anwendung neuartiger stick-stoffreicher Humusstoffe auf Braunkohlenbasis mit ihren ertragssteigernden und bodenverbessernden Wirkungen bei der landwirtschaftlichen und forstlichen Rekultivierung von Bergbaufolgeflächen.

Im Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e.V. (LIB) wurden die anwendungsorientierten For-schungsgebiete der Bienenzucht und -krankheiten durch den Einsatz neuer molekularbiologischer Methoden erweitert. So wurde eine molekularbiologische Methode zur Diagnose der amerikanischen Faulbruterreger ent-wickelt. Die Verbesserung der diagnostischen Labormethoden führen zu einer Verkürzung der Untersuchungs-dauer und zur Erhöhung der Spezifik und Sensibilität des Nachweises. Die damit verbundenen Forschungsarbei-ten zur molekularen Epidemiologie sollen die Grundlage schaffen für nationale Entscheidungen zur Prävention und/oder Bekämpfung der Bienenkrankheiten. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten auf den Gebieten der Selektion varoatoleranter Honigbienen unter Berücksichtigung von Abwehrmechanismen sowie die Einfluss-nahme des Imkers auf die Varoamilbenpräsenz wurden in 61 Vorträgen, 28 Veröffentlichungen national und international sowie im Rahmen von 21 Lehrgängen an 313 Imker vermittelt. In 18 halbtätigen Kursen für Schul-klassen mit 313 Schülern wurde die Bedeutung der Imkerwirtschaft sowie die Bedeutung der Honigbiene als Bioindikator vorgestellt. Des weiteren erfolgten 400 Fachberatungen für Imker und Behörden.

Die Arbeiten des Institutes für Binnenfischerei Potsdam Sacrow e.V. (IBF) konzentrierten sich im Jahre 2001 vorrangig darauf, Fischerei und Fischartenschutz, insbesondere in den neu entstehenden

Bergbaurestge-wässern zu sichern und die Ausweitung der Aquakultur zu befördern. Die seit 1996 fortgeführte fischereiliche Bonitierung (Ertragsschätzung mit zum Teil ausführlichen Bewirtschaftungsempfehlungen) ergab besonderen Handlungsbedarf für einige durch Angelvereinigungen gepachtete Gewässer. Für eine Reihe von neu entstehen-den Braunkohletagebaurestseen wurentstehen-den fischereiliche Nutzungskonzepte erarbeitet und der Aufbau von gewä s-sertypischen Fischbeständen in Einzelgewässern fortgesetzt. Die Wiederansiedlung von Lachs und Meerforelle im Stepenitzsystem sowie von Nordseeschnäpeln in der Mittelelbe sind fortgeführt worden. Die Technologie der Zandermast mit Trockenfutter und/oder Fischfutter wurde soweit entwickelt, dass in einer zweiten Etappe die Überführung in die Praxis erfolgen kann. Im Rahmen der Berufsausbildung und beruflichen Weiterbildung auf dem Gebiet der Fischereiwirtschaft erfolgte eine Unterweisung von insgesamt 29 Teilnehmer auf dem Gebiet der Elektrofischerei. An der Jahrestagung des Institutes am 12.09.2001 nahmen 100 Personen teil.

Sonstige Einrichtungen

Die Milchwirtschaftliche Lehr- und Untersuchungsanstalt Oranienburg e.V. (MLUA) als Kompetenzzent-rum Milch im Land Brandenburg konnte 2001 auf den Tätigkeitsfeldern Lehre, Forschung und Untersuchung ihre fachliche Kompetenz bundesweit profilieren. In ihrer Funktion als überbetriebliche Ausbildungsstätte unter Nutzung der modernen Lehrmolkerei für die milchwirtschaftlichen Ausbildungsberufe in den neuen Ländern bildete die MLUA 233 angehende Molkereifachleute und milchwirtschaftliche Laboranten aus 40 Betrieben aus.

Ergebnisse von Forschung und Lehre nutzend, realisierte die MLUA die Fortbildung von 555 Teilnehmern aus dem Bereich Landwirtschaft, Molkereibranche, Lebensmittelüberwachung und Lebensmittelwirtschaft. Erhöhte Nachfrage bestand in der Schulung von Fachleuten aus Osteuropa zu Fragen des EU -Milchrechtes, der Analytik und des Qualitätsmanagements. Zu diesen Fragestellungen wurden 29 Teilnehmer aus Litauen, Polen und der Slowakei weitergebildet. Die Lehrmolkerei der MLUA wurde von 33 Gästen aus 11 Ländern unter dem Ge-sichtspunkt des Aufbaus von Kleinmolkereien in den Herkunftsländern der Gäste besucht. Zur Sicherstellung des Verbraucherschutzes und der Gesundheitsvorsorge auf dem Gebiet der Milchindustrie wurden 33.000 chemi-sche, mikrobiologische und sensorische Untersuchungen durch die MLUA erbracht. Zur Sicherstellung von Lebensmittelsicherheit und gesundheitlicher Unbedenklichkeit wurden Arbeiten zur Entwicklung von Methoden zum Nachweis von Bifidobakterien in probiotischen Milchprodukten sowie Methodenentwicklung zum Nach-weis von Krankheitserregern in der Milch durchgeführt. Vom 13.-16.11.2001 führte die MLUA das 9. Oranien-burger Milchforum zur Thematik „Verbrauchergrundrechte – Bestandaufnahme und Trends in der Milchbran-che“ mit 125 Teilnehmern als Fachtagung durch.

Im Institut für Getreideverarbeitung Bergholz-Rehbrücke GmbH (IGV) wurden neue Technologien zur Herstellung von Backwaren durch die Vermeidung unnötiger Stoffzusätze und die Verringerung des Energie-aufwandes entwickelt. Generelle Zielstellung des IGV bei der Produkt- und Verfahrensforschung ist die Bewah-rung und ErweiteBewah-rung des Anteils von Getreide, insbesondere Roggen, in der ErnähBewah-rung. Im Rahmen der Ernte-untersuchung zur Getreidequalität von Roggen und Weizen wurden neben der Bewertung der äußeren und inne-ren Beschaffenheit sowie der Verarbeitungsqualität des Getreides Untersuchungen zum Mykotoxinstatus in Bezug auf die Fumosienbelastung und die Kontamination mit den von Feldpilzen gebildeten Fusarientoxinen im Sinne der Gesundheitsvorsorge durchgeführt. Die Wirkung von Mikroalgenwirkstoffen als Zusatzstoffe in der Tierernährung wurde insbesondere bei der Putenmast, Legehennenhaltung und Fischzucht untersucht. Auf dem Gebiet der Nutzung des Rohstoffes Getreides für technische Applikationen wurden Weiterentwicklungen der Produktfamilie Ceralith sowie Untersuchungen zur Produktion geschäumter Baustoffe für den Akustikschall-schutz auf Getreidebasis durchgeführt. In der überbetrieblichen Lehrunterweisung auf dem Gebiet des Backwa-ren- und Konditoreigewerbes fanden insgesamt 436 Lehrunterweisungen statt. Innerhalb der Vorbereitungslehr-gänge für die Meisterprüfung sowie im Rahmen der Verbundausbildung wurden 29 Teilnehmer geschult. Wei-terbildungsseminare zu Fragen der Warenkunde und Innovationen in der Lebensmittelindustrie wurden für 244 Teilnehmer durchgeführt. Die 13. Internationale Tagung zu Problemen der Getreideverarbeitung und Getreide-chemie „Teige-Massen-Schäume“ wurden von 120 Teilnehmern aus 9 europäischen Ländern besucht.

Mit seinen Arbeiten zur Biotechnik der Fortpflanzung bei Rind, Schwein, Ziege/Schaf und Pferd ist das Institut für Fortpflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere Schönow e.V. (IfN) für die Tierzüchter aus Brandenburg und zunehmend darüber hinaus anerkannter Partner in Forschung und Service. Auf dem Gebiet der Abstam-mungskontrolle wurden durch das IfN im Jahre 2001 insgesamt 5.032 Rinder und 1.462 Schweine auf ihre Ab-stammung untersucht. Gendiagnostische Untersuchungen auf Erbfehler und Leistungsmarker erfolgten bei 709 Rindern. Das Leistungsangebot auf dem Gebiet der Gendiagnostik wurde erheblich ausgebaut. Damit unterstützt das IfN die Bemühungen der Tierzüchter um verbesserte Effizienz auf der einen aber auch um erhöhte Transpa-renz für den Verbraucher auf der anderen Seite. Am IfN wurden in 2001 insgesamt 26 Lehrgänge zur Aus- und Fortbildung auf tierzüchterischem Gebiet mit insgesamt 308 Teilnehmern durchgeführt. Im Rahmen von Fortbil-dungsveranstaltungen wurden in 4 Tageskursen für Landwirtschaftsschulen und Oberstufenzentren insgesamt 44 Landwirte, Meister und Schüler über den Stand der Nutzung biotechnischer Verfahren der Tierzucht informiert.

Erstmals wurde im Rahmen eines Projektes des pädagogischen Landesinstitutes Brandenburg 2 Tageskurse zur Weiterbildung von Lehrern aus der landwirtschaftlichen Berufsbildung durchgeführt.

Am Institut für Veterinärpharmakologie und Toxikologie Bernau GmbH (IVPT) wurde im Rahmen einer Verfahrensentwicklung die Komplexanalytik von ausgewählten Pflanzenschutzmitteln in pflanzlichen und tieri-schen Matrizes abgeschlossen. Im Ergebnis des Projektes können insgesamt 238 einzelne Wirksubstanzen von Pestiziden in Anlehnung an die Methode S 19 der Staatlichen Sammlung § 35 des Lebensmittelbedarfgegenstän-degesetzes (LMBG) analysiert werden. Weiterhin wurde ein Verfahren zur Multitoxinanalytik im Futter und in Lebensmitteln durch eine optimierte Kopplung von 2 Immunoaffinitätssäulen entwickelt. So können wichtige Mykotoxine in einem Analysengang mit hohen Nachweisgrenzen in Getreide-, Futter- und Lebensmittelproben bestimmt werden. Das Verfahren findet unter anderem Anwendung bei der Qualitätskontrolle in der Lebensmit-tel- und Futtermittelindustrie des Landes Brandenburg. Mit der Zielstellung, für die Verbraucher eine Transpa-renz der Produktion aufzuzeigen, die neben erfahrbaren Qualitätskriterien eine hohe Lebensmittelsicherheit ge-währleistet, wurden am IVPT die Qualitätsprogramme in der landwirtschaftlichen Erzeugung von Rindfleisch, Obst und Gemüse weiter entwickelt und kamen bei namhaften Erzeugern zum Einsatz.

Die Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung Ruhlsdorf/Groß Kreutz e.V. (LVAT) konn-te sich 2001 als Versuchsbetrieb und bedeukonn-tendskonn-ter Kooperationspartner der Landesanstalt für Landwirtschaft weiter profilieren. Die LVAT ist die wichtigste praktische Versuchs- und Untersuchungsbasis der brandenburg i-schen Agrarforschung in der Tierhaltung. Als hoheitliche Aufgaben wurden der LVAT die Durchführung der stationären Leistungsprüfung als Nachkommen- und Herkunftsprüfung für die Tierarten Rind, Schwein und Schaf sowie der Futterwertleistungsprüfung übertragen. Die LVAT ist die zentrale Versuchsstätte zur standort-angepassten Umsetzung nationaler und internationale Forschungsergebnisse in die Praxis und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der Brandenburger Betriebe.

Ein Schwerpunkt waren unter anderem wissenschaftliche Untersuchungen neuer Technologien in der Tierhal-tung, wie z.B. der Einsatz automatischer Melksysteme und ihrer Auswirkungen auf Wirtschaftlichkeit und Tier-schutz bei der Praxiseinführung. Im Sinne der Verbraucher- und Konsumentenaufklärung sowie im Hinblick auf erhöhte Transparenz der landwirtschaftlichen Produktion wurden Betriebsbesichtigungen von insgesamt ca.

2.500 Schülern, Verbrauchern und Studenten in Anspruch genommen. Im Rahmen der Aus- und Weiterbildung führte die LVAT in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Landwirtschaft insgesamt 17 Lehrgänge bzw.

Schulungen durch. Des Weiteren war die LVAT im Jahr 2001 Gastgeber der Nachwuchstagung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft.

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