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(8) Excellens 32 nativa et genuina venustate corporis cultum aspernabatur, anxiam formae curam feminis convenire

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dictitans, quae nulla alia dote aeque commendarentur. Si

28 6 quas] Dion Chrys. 2[,25] om. BC; Gell. 9,3

29 18 Leonidas] Plut. Alex. [5,7f.] om. BC

30 19 nationis] Curt. 3,6,1

31 20 filia] Iust. 12,6,10; Arr. anab. 4,9,3; Curt. 8,2,8

32 27 Excellens] Paneg. 6,17; Ael. var. 12,14; Arr. anab. 7,28,2; Sol. 9[,20]

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des Nachfolgers die Werkzeuge für Großtaten, die er sich mit solcher Energie beschaffte, zunichtemachte. (3)  Unter seinen Briefen voller Eleganz und Klugheit findet sich einer, den er an Aristoteles nach Athen schickte, der bei Platon studierte. Der Wortlaut war in etwa folgender:

(4) „Philipp grüßt Aristoteles. Ich setze dich davon in Kenntnis, dass mir ein Sohn geboren wurde. Den Göttern aber danke ich nicht so sehr dafür, dass er überhaupt geboren ist, sondern dass er zu deinen Lebzeiten das Licht der Welt erblicken durfte. Von dir erzogen und unterrichtet wird er sich, so hoffe ich, nicht zu jemandem entwickeln, der meiner unwürdig oder der Nachfolge in meinem Reich nicht gewachsen wäre. Es ist näm­

lich besser, so meine ich, auf Kinder zu verzichten als zur eigenen Bestra­

fung ein solches zu zeugen, das den Vorfahren zur Schande gereicht.“

(5) Und die Erwartung täuschte ihn nicht. Als Junge lernte er lange bei Aristoteles und verschaffte sich ausgezeichnete Voraussetzungen für die Aufgaben, die er in jungen Jahren zu bewältigen hatte; doch das ereignete sich später. Unterdessen wurden ihm Leonidas, ein Verwandter Olympias’, und der Arkanier Lysimachos als Erzieher und Aufseher zuge wiesen.

(6) Hinzu kam noch dessen Landsmann Philipp, der für die Gesundheit des Jungen zuständig war. Hellanike – sie war eine Tochter des Dropidas und eine ziemlich angesehene makedonische Frau – wurde die Ammentätigkeit anvertraut, weil man sie für ihren gesunden wie auch sittlichen Lebens­

wandel schätzte. (7) Durch diese Betreuung wurde innerhalb weniger Jahre erreicht, dass er schon damals denjenigen König zu ver heißen schien, als der er sich bald darauf wirklich erwies. Denn in der Tat zeigte sich in dem kindlichen Körper eine unbändige Energie, und die Darbie­

tungen seines außerordentlichen Talents waren seinem Alter weit voraus.

(8)  Er war von natürlicher angeborener Schönheit und mochte keine Schönheitspflege. Die ängstliche Sorge um das Äußere, so erklärte er immer wieder, sei etwas für Frauen – die ja durch keine andere Gabe in gleichem Maße beeindrucken könnten. Wenn er in den Besitz von Tugend kommen könnte, werde er schön genug sein. (9) Als er erwach­

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virtutis potiri contigisset, satis se speciosum fore. (9)  Fuit autem, cum adolevisset, iusta membrorum proportione conspicuus, artubus robustis probeque compactis, vi tamen quam specie validior,

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quippe corporis eius habitus intra proceritatem stetit. (10) Cutem habuit candidam,

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nisi quod in malis itemque pectore grato rubore suffundebatur; capillum flavum, leniter intortum; nasum aquilinum; oculos varios,

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nam laevus glaucus fuisse traditur, altero nigerrimo. Inerat autem ipsis occulta quaedam vis, ut sine veneratione atque horrore quodam intuentium non adspiceretur. (11) Pernicitate pedum admirabili fuit; quam

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ut magnae in expeditionibus utilitatis etiam rex non omisit exercere saepeque cum velocissimis suorum cursu certare visus est. Patientia laboris supra fidem eximia, qua saepe una difficillimis temporibus sibi exercitibusque suis salutem peperit. (12)  Exercitationibus crebris et calidissima corporis temperie adeo quidquid vitiosi humoris sub cute conlegi solet expugnavit, ut suavem ex ore membrisque exhalaret odorem eoque etiam tunicas, quibus uteretur, impleret. Ob easdem causas, ut quidam putant, ad vinum

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iramque proclivior. (13) Visuntur adhuc imagines eius statuaeque, summorum artificum opera. Ne enim

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vulgarium sculptorum pictorumve temeritate oris sui honor obsolesceret, studiose cavit poenam comminatus, si quis iniussu suo conaretur. Ergo abundante tum artificum copia volentem unus Apelles pinxit, sculpsit Pyrgoteles, Lysippus et Polycletus aere duxerunt. (14)  Citatiorem gressum Leonidae vitium fuisse

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33 4 validior] Curt. 3,12,16; 6,5,29

34 5 nisi] Sol. 9[,20]; Plut. Alex. 4,3f.

35 7 nam] Tzetzes hist. [11,368]; Glykas chron. [p. 268, Z. 3f.]; Ael. var. 12,14

36 11 ut] Plut. de adul. 16 (mor. 58E); de tranq. anim. 12 (mor. 471E); Arr. anab.

7,28,1

37 20 vinum] Plut. qu. conv. 1,6,1 (mor. 623D­624A)

38 21 enim] Freins. Curt. 2,5,27 om. BC; Apul. flor. 7; Hor. epist. 2,1,237­241;

Phot. bibl. 243 [375a6­9]; Plin. nat. 7,125; 35,85; 37,8; Cic. fam. 5,12,7

39 26 fuisse] Hier. epist. 107[,4,7]; Hinkmar de ord. pal. cap. 1 1

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sen geworden war, machte ihn das ebenmäßige Verhältnis der Körpertei­

le ansehnlich. Durch die kräftigen, geradezu untersetzten Gliedmaßen war er dennoch eher schlagkräftig als Aufsehen er regend, fiel doch seine Körpergröße eher mittelmäßig aus. (10) Er hatte schneeweiße Haut – bis auf die Wangen und die Brust mit ihrem angenehm roten Teint, außer­

dem blonde, leicht gelockte Haare, eine Adler nase und verschieden­

farbige Augen: Das linke nämlich soll blau gewesen sein, das andere tief­

schwarz. Jedoch wohnte ihnen eine verborgene Kraft inne, sodass ihn niemand ohne Ehrfurcht und ein gewisses Erschaudern ansehen konnte.

(11)  Seine Schnelligkeit im Laufen war bewundernswert; selbst als König trainierte er sie noch weiter, weil sie auf den Kriegszügen von gro­

ßem Nutzen war. Oft konnte man ihn dabei beobachten, wie er sich mit den schnellsten seiner Leute im Wettlauf maß. Seine Belastbarkeit war enorm – oftmals rettete sie allein ihn selbst und das Heer aus brenzligen Situationen. (12) Durch regelmäßiges Training und seine hohe Körper­

wärme sonderte er die schlechte Feuchtigkeit aus, die sich normalerweise unter der Haut sammelt. Deshalb verströmte er aus Mund und Gliedern einen angenehmen Geruch, der auch auf die Kleidung überging, die er trug. Aus demselben Grund neigte er, wie manche meinen, auch leichter zu Wein und Wutausbrüchen. (13) Bis heute kann man seine Bildnisse und Statuen, die Werke der besten Künstler, besichtigen. Um die Würde seiner äußeren Erscheinung nicht durch die Unbedarftheit eines daherge­

laufenen Bildhauers oder Malers verunstalten zu lassen, achtete er unter Strafandrohung sorgsam darauf, dass sich niemand ans Werk machte, ohne von ihm beauftragt worden zu sein. Obwohl also damals an Künst­

lern kein Mangel herrschte, durften ihn nur Apelles malen, Pyrgoteles in Stein schneiden, Lysipp und Polyklet in Bronze gießen.11 (14) Der etwas zu schnelle Gang soll die Schuld von Leonidas gewesen sein. Alexander habe ihn sich durch den Umgang mit ihm angewöhnt und später trotz Anstrengung nicht mehr ablegen können. Freilich stelle ich nicht in Ab­

rede, dass das meiste der Ausbildung zuzuschreiben ist; dennoch rechne

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ferunt. Ex ipsius consuetudine id haesisse Alexandro, quod postea, cum enixe vellet, conrigere non potuerit. Equidem educationi plurimum tribui debere non infiteor; ceterum hoc quidem naturae potius adolescentis quam adsuetudini deputo.

Etenim in homine velocissimae mentis necessum erat, ut

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