• Keine Ergebnisse gefunden

Erzeugung und Marktentwicklung Milchproduktion

Im Dokument OPUS 4 | Agrarbericht 2004 (Seite 67-73)

2001/02 2002/03 Veränderung gegenüber dem Vorjahr (%)

3.4 Pflanzenproduktion .1 Flächennutzung

3.6.2 Erzeugung und Marktentwicklung Milchproduktion

Die Milchviehhaltung steht unter anhaltendem wirtschaftlichen Druck. Der Grundpreis je kg Milch (Ba-sis 3,7 Fett-%, 3,4 Eiw.-%) sank gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Cent/kg auf 28,5 Cent/kg, dem Tiefst-stand seit 1997. Die sich abzeichnenden Rahmenbedingungen lassen eine Fortsetzung des Trends erwarten. Zunehmend entscheidet die Beherrschung des Produktions- und Kostenmanagements über die Wirtschaftlichkeit der Milcherzeugung und somit über ihren Fortbestand im einzelnen Betrieb.

Mit einer Jahresleistung von 7.966 kg bei 4,10 % Fett und 3,45 % Eiweiß (Tab. 3.36) erreichten die unter Milchleistungsprüfung stehenden Kühe (98 % des Bestandes) wiederum eine deutliche Leis-tungssteigerung gegenüber dem Vorjahr.

Tabelle 3.36: Ergebnisse der Milchleistungsprüfung

1999 2000 2001 2002 2003 2003 zu 2002 (%)

Milchkühe 1000 Stück Milchmenge kg/Kuh

Quelle: Landeskontrollverband Brandenburg e.V.

Der Gehalt an somatischen Zellen/cm³ konnte 2003 zwar von 249.000 im Jahre 2002 auf durchschnitt-lich 241.000 gesenkt werden, kann jedoch in dieser Höhe nicht zufrieden stellen.

Leistungsentwicklung und Milchgüte sind in ihrer Ausprägung mit den Ergebnissen der anderen neuen Bundesländer vergleichbar.

Milchquote

Den Milcherzeugern der Länder Brandenburg und Berlin stand im Milchjahr 2002/2003 (1.April- 31.März) eine Anlieferungs-Referenzmenge in Höhe von 1.346.661 t zur Verfügung. Die Anzahl der Milcherzeuger hat sich seit Ende 1998, dem Jahr der Flexibilisierung der Milchquotenregelung im Land Brandenburg und der Einrichtung der Milchquotenbörse im Jahr 2000, um 228 auf 822 Betriebe verringert (Tab. 3.37).

Tabelle 3.37: Milcherzeugerstruktur

Rechtsform Milcherzeuger

(St.) Anteil

(%) Milchquoten

Gesamt (t) Anteil

(%) Ø je Betrieb (kg) natürliche Personen

davon Einzelpersonen Kooperationen

435 242 193

53 29 24

330.207 105.646 224.561

25 8 17

759.097 436.554 1.163.528 juristische Personen 387 47 1.016.454 75 2. 626.496

insgesamt 822 100 1.346.661 100 1.638.274

Stand 31. März 2003

Seit dem 1. April 2000 erfolgt die Übertragung von Milchquoten bis auf Ausnahmen im Rahmen von Betriebsübernahmen und gesellschaftsrechtlichen Beteiligungen grundsätzlich über eine sogenannte Milchquotenbörse (Verkaufsstelle). Seit diesem Zeitpunkt wurden 11 Börsentermine durchgeführt.

Daran haben 87 Anbieter und 99 Nachfrager erfolgreich teilgenommen. Von den Anbietern haben 31 Betriebe (10 juristische Personen, 17 natürliche Personen, 4 GbR) die Milchproduktion aufgegeben.

Bei den Nachfragern handelt es sich ausnahmslos um die Aufstockung vorhandener Milchquoten.

Insgesamt wurden 22.983.486 kg Milchquote gehandelt, das entspricht 2 % der insgesamt zur Verfü-gung stehenden Quote. Der Gleichgewichtspreis lag im ÜbertraVerfü-gungsgebiet Brandenburg/Berlin im Durchschnitt bei 0,34 €/kg, in Deutschland insgesamt bei 0,64 €/kg.

Schlachtrinderzeugung

In der Rindfleischproduktion ist ein anhaltender Abwärtstrend zu beobachten. Die Lebendvieherzeu-gung ging um 4 kt auf 78,4 kt zurück (95,1 %). Verglichen zum Durchschnitt aus den Jahren 1996-2000, beträgt der Rückgang bereits 12,6 %.

Ursache dieser Entwicklung sind die geringen Chancen, in Brandenburg Rindfleisch rentabel zu pro-duzieren, wozu nicht unwesentlich das niedrige Preisniveau in der Region beiträgt. Im Durchschnitt wurden 1,84 €/kg Rindfleisch realisiert, das sind 2 Cent/kg weniger als im Vorjahr (Tab. 3.38). Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1996-2000 beträgt der Preisverfall 16 %.

Die Zahl der Schlachtungen in den meldepflichtigen Schlachthöfen hat sich gegenüber dem Vorjahr bei deutlich geringerem Anteil an Jungbullen nur wenig verändert und entspricht knapp dem Durch-schnitt der zweiten Hälfte der 90er Jahre. Die Schlachtgewichte der Jungbullen sind um 11 kg auf durchschnittlich 362 kg gestiegen (103 % zum Vorjahr). Die Handelsklasseneinstufungen sind nahezu unverändert.

Durchschnitt

Schlachtgewicht (SG) kt 89,7

54,0 82,4 Rinder insgesamt Stck durchschnittl. Gewicht

1 meldepflichtige Schlachthöfe

Schweinehaltung

Die Schlachtungen sind gegenüber dem vergangenen Jahr um 9,9 % angestiegen. Das Absinken der Erzeugerpreise gegenüber 2002 um weitere 8 Cent auf 1,21 €/kg Schlachtmasse im Jahr 2003 ver-deutlicht die angespannte Situation auf dem Schweinesektor. Verglichen zum Durchschnitt aus den Jahren 1996 - 2001 ist der Preis auf 76,9 % gefallen (Tab. 3.39).

Tabelle 3.39: Schlachtschweineerzeugung

Durchschnittsgewicht kg 91,3 92,5 90,7 98,0 99,3

Schlachtmenge kt 98,3 85,8 90,7 105,4 92,3

Erzeugerpreise E - P €/kg 1,36 1,29 1,21 93,4 89,0

1 meldepflichtige Schlachthöfe (vorläufige Ergebnisse 2003)

In der Ferkelerzeugung (Tab. 3.40) konnte der erfreuliche Leistungsanstieg des letzten Jahres stabili-siert werden:

- Die Anzahl der abgesetzten Ferkel je Sau und Jahr erhöhte sich um 0,4 auf durchschnittlich 20,7, darunter in den 25 % besten Betrieben auf 22,2.

- Die Masttagszunahmen sind nahezu unverändert; der Futteraufwand ist weiter gesunken.

- Der Magerfleischanteil ist ebenfalls leicht um 0.4 % angestiegen.

Durch-schnitt 1996 - 2000

2001/

2002 2002/

2003

2002/03 zu 2001/02

(%)

2002/03 zu Durchschnitt 1996-2000 (%)

Ferkelerzeugung:

Würfe/Sau und Jahr (Stck.) 2,19 2,28 2,28 100,0 104,1 abgesetzte Ferkel

je Sau und Jahr (Stck.) 18,8 20,3 20,7 101,9 110,1 abgesetzte Ferkel/Wurf (Stck.) 8,7 9,0 9,2 102,2 105,7 Mast:

Masttagszunahme (g) 641 675 678 100,4 105,7

Futteraufwand (kg/kg) 3,35 3,24 3,18 98,1 94,9

Muskelfleischanteil (%) 55,2 55,1 55,5 100,0 100,5

Tierverluste (%) 4,8 4,2 4,3 102,3 89,6

Quelle: BSSB e.V.

Schaf-/ Ziegen- und Wildhaltung

Der Schafbestand hat sich um nahezu den gleichen Anteil wie im vorangegangenen Berichtsjahr ver-ringert. Die Anzahl prämienfähiger Mutterschafe verringerte sich zu 2002 um 3,8 %.

Tabelle 3.41: Entwicklung der Schaffleischproduktion

Durchschnitt 1996 - 2000

2002 2003 2003 zu 2002 (%)

2003 zu 1996-2000 (%)

Lebendgewicht t 3.794 4.194 4.037 96,3 106,4

Schlachtgewicht t 1.897 2.097 2.018 96,2 106,4

Das Aufkommen an Schaffleisch hat sich im Vergleich zu 2002 ebenfalls verringert. Dies geht sowohl auf eine geringere Anzahl gemerzter Mutterschafe als auch auf die verringerte Lammfleischproduktion (Abnahme der Anzahl produktiver Mutterschafe) zurück. Der durchschnittliche Preis für Lammfleisch stieg gegenüber dem Vorjahr um 0,02 € auf 1,74 €/kg Lebendgewicht. Er lag damit leicht über dem langjährigen Durchschnitt. Trotzdem ist in Anbetracht des langen Winters 2002/2003 sowie des tro-ckenen Sommers davon auszugehen, dass auf Grund der notwendigen Futterzukäufe Einkommens-einbußen hingenommen werden mussten.

Nach wie vor spielen Schafe und Ziegen durch ihren Beitrag zur Landschafts-, Biotop- und Deichpfle-ge eine wichtiDeichpfle-ge Rolle. Kontinuität bei der finanziellen Absicherung dieser Dienstleistung ist Voraus-setzung zur Sicherung des erzielten Pflegezustandes. Abstriche hierbei würden zu weiterem Be-standsabbau führen.

Der Ziegenbestand hat sich auf hohem Niveau etabliert. 1006 Halter betreuen einen Bestand von 5093 Ziegen (nahezu konstant im Vergleich zu 2002). Der weitaus größte Anteil wird in Hobbyhaltung bzw. im Nebenerwerb gehalten. Mittlerweile haben sich jedoch 18 Landwirte im Haupt- und Nebener-werb auf die Erzeugung von Ziegenmilch und Ziegenkäseprodukten spezialisiert. Die Milch wird z. T.

an Molkereien geliefert, überwiegend jedoch in der eigenen Hofkäserei verarbeitet. Der größte Anteil der Erzeugnisse wird direkt vermarktet.

Die Wildhaltung wird weiter ausgebaut. Im Fachverband sind 80 Gehege registriert. In diesen werden insgesamt 4.900 Damtiere auf einer Gesamtfläche von 1.100 ha gehalten. 40 % der Betriebe vermark-ten direkt.

Geflügelfleisch- und Eiererzeugung

Die brandenburgische Geflügelwirtschaft hat 2003 in der Wertschöpfung weiter zugelegt. Stark markt-beeinflussend war sowohl auf dem Eiermarkt als auch beim Geflügelfleisch die Geflügelpest in den Niederlanden. Insgesamt wuchs die Bruttowertschöpfung um 7,7 Mio. € auf 123,4 Mio. €.

Nach dem Abbau der Lagerbestände aus Importen in 2002 sowie aufgrund europäischer Produktions-ausfälle infolge der Geflügelpest stiegen ab Jahresmitte die Erzeugerpreise. Bei gleichzeitig um 10-15 % gestiegenen Mischfutterpreisen blieb die Einkommenssituation auch bei guten tierischen

moderaten Wachstum bei Puten. Auf der Grundlage von 3,9 Mio. Mastplätzen sowie einer leichten Erhöhung der Mastendmasse stieg die Erzeugung von Broilerfleisch gegenüber 2002 um 1 % auf 33,6 kt Schlachtgewicht. Die Broilerschlachtung erfuhr aufgrund zusätzlicher Auftragsschlachtungen vor dem Hintergrund der Geflügelpest eine starke vorübergehende Steigerung um 24 % auf 38,7 kt Schlachtgewicht. Die Erhöhung der Kapazitäten für die Putenmast um 7 % auf 675 Tausend Mastplät-ze sowie eine stärkere Orientierung der Betriebe auf die schwereren Putenhähne hatten eine Steige-rung der Putenfleischerzeugung um 10 % auf 16,5 kt Schlachtgewicht zur Folge. Leichte Einbrüche musste hingegen der Sektor der Pekingentenerzeugung verkraften. Billige Drittlandimporte, insbeson-dere aus Ungarn erschwerten den Marktzugang. So fiel die Zahl der Aufzucht- und Mastplätze gegen-über 2002 um 2 % auf 1,09 Mio. Plätze und die Erzeugung sank um 10 % auf 14,4 kt sowie die Schlachtung um 12 % auf 13,8 kt Schlachtgewicht. Insgesamt erreichte die Schlachtgeflügelerzeu-gung bei einem geringfügigen Wachstum von 0,1 kt gegenüber dem Vorjahr mit 67,5 kt Schlachtge-wicht einen neuen Höchststand. Positiv entwickelte sich auch die Geflügelschlachtung insgesamt (Broiler, Enten, Gänse) um 12 % auf 53,2 kt Schlachtgewicht.

Resultierend aus der nach Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung vom 28. Februar 2002 zum 1.1.2003 vorgeschriebenen Reduzierung der Besatzdichte in konventionellen Käfiganlagen verringerte sich in den Betrieben mit mehr als 3.000 Legehennenplätzen der Durchschnittsbestand des Jahres 2003 gegenüber dem Vorjahr um 5 % auf 2,58 Mio. Legehennen. Trotz einer überdurchschnittlichen Legeleistung von 297 Eiern je Henne in diesen Betrieben sank die Erzeugung gegenüber 2002 um 2 % auf 767 Mio. Hühnereier. Unter Einbeziehung der Betriebe mit weniger als 3.000 Legehennen-plätzen wurden im Jahr 2003 insgesamt 783 Mio. Hühnereier produziert.

Kaninchenfleischerzeugung und Bienenwirtschaft

Zur Kaninchenfleischerzeugung hielten im Jahr 2003 fünf Betriebe insgesamt 1.250 Häsinnen und damit 11 % weniger als noch 2002. Der anhaltende Preisdruck bei den konkurrierenden Fleischarten erschwerte spürbar den Absatz in diesem Segment. Bei durchschnittlich 45 aufgezogenen Mastkanin-chen je Häsin und Jahr wurde vor diesem Hintergrund mit 96 t Schlachtgewicht 11 % weniger Kanin-chenfleisch erzeugt als im Vorjahr.

Der Bestand an Bienenvölkern sank infolge der überdurchschnittlichen Winterverluste zu Beginn des vergangenen Jahres um 10 % auf 29.500 Völker. Bei hervorragenden Trachtverhältnissen stieg die durchschnittliche Leistung je Volk auf 45,5 kg und damit die Gesamterzeugung um 27 % auf 1.342 t.

Pferdezucht, -haltung und -sport

Tabelle 3.42 gibt einen Überblick über den Zuchtpferdebestand sowie über die Anzahl Pferdehalter, Züchter und Reitsportvereine.

Die Entwicklung des Pferdebestandes wird heute überwiegend vom Reitsport bestimmt, und zwar vom Freizeitreitsport. Fast 17.000 Reitsportler in 447 Sportvereinen sind Mitglied im Landesverband Pfer-desport Berlin-Brandenburg e.V.

Der Hauptanteil der Brandenburgischen Pferdezüchter wird durch den Pferdezuchtverband Berlin-Brandenburg e.V. betreut. Er hat 1.930 Mitglieder und einen eingetragenen Bestand von 2.916 Stuten aus 30 Rassen. Mit 1.826 Stuten stellt das Deutsche Sportpferd die größte Zuchtpopulation. Für diese Rasse wird seit dem Jahr 2003 das Ursprungszuchtbuch gemeinsam mit den Pferdezuchtverbänden in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen geführt.

Weiterhin sind 16 tierzuchtrechtlich anerkannte Pferdezuchtverbände mit bundesweiter Anerkennung in Brandenburg tätig.

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Pferdebestand1 25.000 28.000 28.000 28.200 28.200 28.500 28.500 Zuchtstutenbestand2 3.343 3.118 3.112 2.682 2.716 2.745 2.916

Deutsches Sportpferd 2.040 1.877 1.894 1.613 1.689 1.698 1.826

Trakehner 130 134 139 146 141 143 140

Kaltblut 34 34 27 37 32 41 50

Deutsches Reitpony 448 414 402 344 324 320 301

Haflinger 325 294 281 230 219 207 213

Shetlandpony 126 118 115 87 74 91 93

sonstige Rassen 240 222 254 271 249 245 293

deckberechtigte Hengste 237 215 206 192 189 190 185

dav. Landbeschäler 72 68 62 62 58 55 55

Pferdehalter gesamt 4.800 5.000 5.000 5.030 5.030 5.050 5.0501

Züchter 2.094 1.966 1.970 1.623 1.952 1.913 1.930

Reitsportvereine 371 402 422 419 413 455 447

Mitglieder in Reitsportvereinen 14.195 14.438 14.978 15.989 16.230 16.359 16.887

1 Schätzung LVL

2 Pferdezuchtverband Berlin-Brandenburg e.V., Trakehner Zuchtverband (Gebiet Brandenburg)

Die Pferdezüchter Brandenburgs konnte im Jahre 2003 u.a. die folgenden herausragenden Leistun-gen errinLeistun-gen:

Siegerin auf dem Bundeschampionat Stute "Poetin" (Stiftung Branden- und der Weltmeisterschaft burgisches Haupt- und Landgestüt) der sechsjährigen Dressurpferde

Europameistertitel der brandenburgischen Jungzüchter

Sieger in der Vielseitigkeit bzw. im Springen Hengste "Friedrichshof Nighttiger" * bei den sechsjährigen Deutschen Reitponys und "Friedrichshof Nightgun" *.

auf dem Bundeschampionat

Sieger der Bundesschau der Sportponys Welsh-Cob-Hengst "Trouble" *

(* Gestüt Friedrichshof)

Fischereiwirtschaft

Mit 1.963 t Speisefischen ist das Gesamtabfischungsergebnis 2003 gegenüber dem Vorjahr um 2 % geringer ausgefallen. Maßgeblichen Anteil an dem Rückgang hat die Seen- und Flussfischerei. Der geschätzte Jahresertrag lag mit 350 t Speisefischen (145 t Aal, 185 t sonstige Feinfische, 20 t Karp-fen) um mehr als 30 % unter dem Ertrag des Vorjahres. Nach wie vor werden schlechtwüchsige und nicht vermarktungsfähige Weißfische in erheblichem Umfang (700 t) angelandet.

Ursachen für den Ertragsrückgang sind neben dem anhaltenden negativen Einfluss des Kormorans Fischereibeschränkungen durch den Wassertourismus sowie der heiße Sommer. Die extremen Tem-peraturen brachten die Fischerei in einigen Regionen zum Erliegen. Das Land Brandenburg hat 22.000 € als Existenzhilfe an Fischereiunternehmen der Seen- und Flussfischerei ausgezahlt, womit allerdings den Bestimmungen entsprechend nur 20 % des dürrebedingten Schadens ausgeglichen werden konnten.

Die Teichwirtschaftsbetriebe erbrachten den Hauptanteil an der produzierten Gesamtfischmenge. Der aus teichwirtschaftlicher Sicht ungünstige Witterungsverlauf hat jedoch in Verbindung mit einer guten Satzfischbasis ein Abfischungsergebnis von 1.142 t Speisekarpfen ermöglicht. Zusätzlich sind 25 t sogenannter Nebenfische wie Schleie, Hecht, Wels u. a. abgefischt worden. Das Ergebnis ist somit stabil, liegt aber nach wie vor auf niedrigem Niveau. Regional kam es im Vergleich zu den Vorjahren auf Grund der Dürre zu einem Ausfall von mehr als 100 t Speisefisch. Infolgedessen wurden 42.000 € zur Existenzsicherung ausgezahlt. Die Produktion von 2,5 Mio. einsömmrigen Karpfen (K1) und 0,8 Mio. zwei- bzw. dreisömmrigen Karpfen (K2/ZK3) bietet gute Voraussetzungen für die Teichwirtschaft im Jahr 2004.

Nach wie vor bleibt die Fischzucht in Aquakulturanlagen damit hinter den Möglichkeiten zurück. Für eine Steigerung zwingend notwendige Investitionen werden durch die schlechte Kapitalausstattung der Unternehmen gebremst. Die Unternehmen sind vielfach nicht in der Lage, den für die Inanspruch-nahme des Finanzinstrumentes der EU zur Ausrichtung der Fischerei (FIAF) notwendigen Eigenanteil zu erbringen.

Die Diversifizierung der Einkommensmöglichkeiten der Unternehmen in allen Bereichen der Fischwirt-schaft hat sich mit einem umfangreicheren Angebot von Dienstleistungen im Fremdenverkehr, in der Direktvermarktung und in der Produktveredelung fortgesetzt. Die Landesregierung hat Aktivitäten in diesem Sinne auch 2003 gezielt gefördert. Im Rahmen einer Marketingkooperation wurde die Initiative zur Förderung des Absatzes von Fisch und des Tourismus im ländlichen Raum Brandenburgs unter dem Logo „Märkische Fischstraße“, der sich gegenwärtig mehr als 40 Unternehmen angeschlossen haben, fortgesetzt.

Auch im Jahre 2003 sind durch das Landesamt für Verbraucherschutz und Landwirtschaft Mittel aus der Fischereiabgabe für die Förderung des Fischereiwesens ausgereicht worden. Insgesamt 829,5 T€

wurden nach Förderschwerpunkten differenziert wie folgt eingesetzt:

1. Fischbesatz 213,5 T€ 5. Forschung 92,7 T€

2. Bestandsregulierung 119,3 T€ 6. Öffentlichkeitsarbeit 231,0 T€

3. Gewässerbonitierung 66,5 T€ 7. Verbandsförderung 92,8 T€

4. Gewässerökologie 13,7 T€

Im Dokument OPUS 4 | Agrarbericht 2004 (Seite 67-73)