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Agrarumweltmaßnahmen

Im Dokument OPUS 4 | Agrarbericht 2004 (Seite 73-79)

2001/02 2002/03 Veränderung gegenüber dem Vorjahr (%)

3.7 Landwirtschaft und Umwelt

3.7.1 Agrarumweltmaßnahmen

Auf der Grundlage der Verordnung (EG) Nr. 1257/1999 und der Richtlinie des MLUR zur Förderung umweltgerechter landwirtschaftlicher Produktionsverfahren (KULAP 2000) werden in Brandenburg seit dem Wirtschaftsjahr 2000/01 vielfältige Agrarumweltmaßnahmen durchgeführt. Im Rahmen der ange-botenen Förderprogramme gehen Landwirte fünfjährige freiwillige Verpflichtungen ein, für die sie Zu-wendungsbeträge als Ausgleich für zusätzliche Kosten und Einkommensverluste erhalten.

Parallel zum KULAP 2000 wurden Förderprogramme des Vorgängerprogramms KULAP auf der Basis der Verordnung (EWG) Nr. 2078/1992 in 2003 letztmalig und nur noch in geringem Umfang in An-spruch genommen.

Landwirte, die Flächen mit gesetzlich verordneten Auflagen in Schutzgebieten der Gebietskulisse Natura 2000 (Fauna-Flora-Habitat- und Vogelschutzgebiete) bewirtschaften, erhalten Ausgleichszah-lungen über die Richtlinie des MLUR zum Ausgleich von Kosten und Einkommensverlusten in Gebie-ten mit umweltspezifischen Einschränkungen (Art. 16-Richtlinie) nach Art. 16 der Verordnung (EG) Nr.

1257/1999. Die Förderung betrifft ausschließlich die Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) und die Vogelschutzgebiete (SPA-Gebiete) der Gebietskulisse Natura 2000. Für das kohärente europäi-sche ökologieuropäi-sche Netz Natura 2000 hat Brandenburg 12 Vogelschutzgebiete und 605 FFH-Gebiete einschließlich der Nachmeldung per Kabinettbeschluss vom 09.09.2003 gemeldet. Sie nehmen insge-samt etwa 16 % der Landesfläche ein. Im Jahr 2003 wurden 40 Naturschutzgebiete, davon sind 34 FFH-Gebiete, per Rechtsverordnungen festgesetzt.

Direktzahlungen einbehaltenen Finanzmittel können für Agrarumweltmaßnahmen eingesetzt werden.

Mit Maßnahmebeginn 1. Juli 2003 wurden auf dieser Basis die neuen Förderprogramme „Winterbe-grünung“, „Fruchtartendiversifizierung“ und „Biologischer und biotechnischer Pflanzenschutz“ im Rah-men des KULAP 2000 eingeführt. Für diese MaßnahRah-men werden 2004 erstmals Fördermittel ausge-reicht.

Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der Anwendungsumfang der Agrarumweltmaßnahmen um 34.560 ha auf 274 Tausend ha bzw. 114 % (Tab. 3.43). Der Anteil der Flächen mit eingeschränktem oder ohne Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln an der landwirtschaftlich genutzten Fläche des Landes beträgt nunmehr 17 %, darunter 56 % des gesamten Grünlandes.

Der Umfang der ausgereichten Fördermittel stieg um etwa 4 Mio. € auf rund 40 Mio. € und entsprach 112 % zum Vorjahr. Abgesehen von den Förderprogrammen „Extensive Bewirtschaftung und Pflege von Flussauengrünland“, „Hohe Wasserhaltung“ und „Umwandlung von Ackerland in extensiv zu nut-zendes Grünland“ waren in allen anderen Förderprogrammen Steigerungen der Flächenumfänge bzw.

Fördermittelsummen zu verzeichnen. Bei den Maßnahmen „Extensive Grünlandnutzung“ und „Ökolo-gischer Landbau“ wurden im Vergleich zum Vorjahr jeweils etwa 1 Mio. € mehr bewilligt. Für die Maß-nahmen „Mosaikartige Grünlandnutzung“ und „Dauerstilllegung von ökologisch sensiblen Flächen“

wurden 2003 erstmals Zuwendungen gezahlt.

Tabelle 3.43: Anwendungsumfang und Zuwendungen der Maßnahmen im Rahmen des Kul-turlandschaftsprogramms (KULAP) und in Gebieten mit umweltspezifischen Einschränkungen (Artikel 16) Extensive Grünlandnutzung 124.193 500 113.729 9.964 107 16.512 107 Extensive Bewirtschaftung und Pflege von

Flussauengrünland 5.215 681 4.535 - 79 694 77 Späte und eingeschränkte

Grünlandnut-zung 22.827 280 20.966 1.581 351 2.015 364

Mosaikartige Grünlandnutzung 978 - 978 - - 116 -

Hohe Wasserhaltung (Grünland) 27 - - 27 78 1 62

Erschwerte Bewirtschaftung und Pflege

von Spreewaldwiesen 2.581 108 2.473 - 115 191 112 Pflege von ertragsschwachem Grünland

und Heiden mittels Beweidung 3.519 - 2.243 1.276 102 369 98 Pflege von Streuobstwiesen 253 8 245 - 133 201 136 Kontrolliert-integrierter Gartenbau 8.123 18 8.105 - 112 2.799 114 Extensive Produktionsverfahren im

Acker-bau 223 - - 223 205 33 206

Ökologischer Landbau 83.848 102 83.746 - 109 12.875 109 Erosionsmindernde, bodenschonende

Verfahren 17.175 1.002 16.173 - 120 1.757 156 Umwandlung von Ackerland in extensiv zu

nutzendes Grünland 4.807 66 4.741 - 88 1.230 85 Dauerstilllegung ökologisch sensibler

Flächen 3 - 3 - - 1 -

Züchtung/Haltung vom Aussterben

be-drohter lokaler Nutztierrassen 2.693

Tiere - 2.693

Tiere - 119 314 117 Erhaltung von Generosion bedrohter

regionaler Kulturpflanzen 16 - 16 - 618 3 398

Pflege und Erhaltung von Teichlandschaf-ten

Summe 273.8063) 2.765 257.954 13.071 114 40.254 112

1) nach Verordnung (EWG) Nr. 2078/1992 2) nach Verordnung (EG)Nr. 1257/1999 3) nur LF

Der ökologische Landbau hat auch 2003 weiter an Bedeutung zugenommen (Abb. 3.8). Die Zahl der Unternehmen, die nach der EU-Öko-Richtlinie oder darüber hinausgehenden Verbandsrichtlinien ar-beiten, stieg gegenüber dem Vorjahr per Saldo (Zugänge – Abgänge) um 39 auf 665. Mit knapp 118.000 ha liegt der Flächenanteil des ökologischen Landbaus an der landwirtschaftlich genutzten Fläche nunmehr bei 8,8 % und nach wie vor weit über dem Durchschnitt Deutschlands.

Abbildung 3.8: Entwicklung des ökologischen Landbaues in Brandenburg (einschließlich Betriebe der Verarbeitung und des Handels)

17 28 33 41 48 55 61

73 87

102 111 118

0 20 40 60 80 100 120

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003

1000 ha LF

0 100 200 300 400 500 600 700

Anzahl Betriebe

Fläche Betriebe

Quelle: InVeKos

Trotz Fortschritten bleibt die Verarbeitung und Vermarktung ökologisch erzeugter Produkte aus der Region zu höheren Preisen ein Entwicklungsschwerpunkt. Zwei Erzeugergemeinschaften haben sich dauerhaft für Getreide und Fleisch etabliert. Der Anteil an Betrieben mit ausschließlicher Verarbeitung und/oder Vermarktung ökologischer Produkte an der Gesamtzahl aller kontrollierten Betriebe beträgt 15 % (Abb. 3.9).

Abbildung 3.9: Öko-Betriebe nach Betriebsform/Produktionsausrichtung (% an Betriebe gesamt)

lw. Verbund- und

Gemischt-betriebe 36%

Vermarktung Verarbeitung

ohne LF 15%

Obst-, Gemüsebau,

Imker 12%

Futterbau, spezial

21%

Marktfrucht, spezial

16%

Quelle: InVeKos

Von den Erzeugerbetrieben sind im Vergleich zu den konventionellen Betrieben die Obst- und Gemü-sebauern (12 %) sowie die Futterbauspezialbetriebe (21 %), meist mit Mutterkuhhaltung, überpropor-tional vertreten.

an der landwirtschaftlich genutzten Fläche ist nach wie vor in den Landkreisen Dahme-Spreewald und Spree-Neiße und in Cottbus am höchsten und liegt deutlich über dem Landesdurchschnitt.

Tabelle 3.44: Regionale Verteilung des ökologischen Landbaues

% an LF des Kreises % an ökologisch bewirtschaf-teter Fläche, gesamt

Zuwachs an ökologischer Fläche zum Vorjahr Kreis

2002 2003 2002 2003 ha %

Cottbus 53,0 53,1 2,2 2,1 2 0,1

Frankfurt 0,8 0,8 0,0 0,0 2 3,7

Barnim 9,3 9,3 4,3 4,0 2 0,0

Dahme-Spreewald 30,3 29,8 20,6 19,2 -336 -1,5

Elbe-Elster 4,2 4,1 3,4 3,5 -57 -1,5

Havelland 4,7 4,4 3,9 3,5 -242 -5,6

Märkisch-Oderland 4,7 5,0 5,3 5,3 398 6,8

Oberhavel 4,4 5,8 2,8 3,5 1.025 33,4

Oberspreewald-Lausitz 9,6 9,5 3,5 3,3 -57 -1,5

Oder-Spree 8,8 9,1 6,3 6,2 297 4,2

Ostprignitz-Ruppin 8,7 10,6 10,1 11,7 2.504 22,3 Potsdam-Mittelmark 5,4 6,5 5,7 6,4 1.267 20,1

Prignitz 6,0 6,4 7,6 7,7 643 7,6

Spree-Neiße 15,0 16,3 6,8 7,0 673 8,8

Teltow-Fläming 4,6 4,8 3,8 3,7 146 3,5

Uckermark 8,7 8,8 13,9 13,2 120 0,8

Land, gesamt 8,3 8,8 100,0 100,0 6.387 5,7 Quelle: InVeKos

52 % der ökologisch wirtschaftenden Betriebe sind Mitglied eines anerkannten Verbandes, wobei

„Biopark“ mit 41 % den größten Anteil stellt. Auf „Bioland“ entfallen 24 %, auf „Gäa“ 22 %, auf “Deme-ter“ 10 % und auf „Naturland“ 3 %.

3.7.3 Düngung

Der sachgerechte Einsatz von Düngemitteln ist eines der zentralen fachlichen Problem pflanzenbauli-cher Produktion zur Erzielung ökonomisch optimaler Erträge, eines sparsamen Umganges mit natürli-chen Ressourcen und dem gleichzeitigen Schutz der Umwelt vor unerwünschten Einträgen. Zur Ver-sorgung der Pflanzen mit Nährstoffen sind im Sinne der Schaffung geschlossener Stoffkreisläufe zu-nächst die mit Wirtschaftsdüngern, Ernterückständen und Nebenprodukten anfallenden Nährstoffe und ergänzend dazu Mineraldünger und extern anfallende organische Dünger einzusetzen.

Auf Grund des niedrigen Tierbesatzes von 0,48 GV/ha LF ist der Wirtschaftsdüngeranfall im Land Brandenburg gering. Abzüglich der N-Lagerverluste ist mit einem durchschnittlichem Wirtschaftsdün-geranfall von 39 kg N, 8 kg P (18 kg P2O5) und 43 kg K (60 kg K2O) je ha LF zu rechnen. Der Einsatz an mineralischen Düngemitteln im Land Brandenburg hat sich gegenüber den Vorjahren um 10 bis 35 % verringert (Tab. 3.45).

Tabelle 3.45: Mineraldüngereinsatz in Brandenburg im Vergleich zu Deutschland (Angaben in kg/ha LF)

Phosphor Kalium Jahr Stickstoff

N P2O5 P K2O K

Kalk CaO

ø 1998-2002 63,4 10,2 4,5 26,4 21,1 99

BB 2003 56,5 6,6 2,9 20,5 16,4 64

ø D 2003 114 20,4 9,0 29,9 23,9 122

Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt wird danach in Brandenburg wesentlich weniger Mineraldünger eingesetzt, was bei den Nährstoffen N und K auf Grund des Ertragsniveaus nachvollziehbar ist. Be-denklich sind auf Dauer aber die zu geringen Phosphor- und Kalkgaben, die die Nährstoffabfuhr bzw.

die Verluste auf den sandigen, zur Versauerung neigenden Standorten nicht ausgleichen.

rung nach Kulturlandschaftsprogrammen keine Mineraldüngung erhalten. Unter diesen Voraussetzun-gen wurden mit mineralischen und extern anfallenden, organischen Düngemitteln nach statistischen Angaben im Wirtschaftsjahr 2002/2003 zusätzlich 84 kg N, 5 kg P und 26 kg K je ha eingesetzt.

Beim Nährstoffvergleich wird der Zufuhr insgesamt die tatsächliche Abfuhr von der Fläche gegenüber-gestellt. Alle im landwirtschaftlichen Stoffkreislauf verbleibenden Nebenprodukte, insbesondere das Stroh, werden dabei nicht als Abfuhr gerechnet (Tab. 3.46).

Tabelle 3.46: Nährstoffbilanz für die Jahr 1998 - 2002 (in kg/ha)

Bilanzgröße N P K

Zufuhr org. Dünger 35 8 51

min. Dünger 88 7 30

Zufuhr insgesamt 123 15 81

Abfuhr mit Ernteprodukten 88 18 46

Zufuhr minus Abfuhr 35 -3 35

Aus den Ergebnissen der Vorjahre ergibt sich, dass mit einem jährlichen Stickstoffsaldo von 30 bis 50 kg/ha zu rechnen ist. Hierbei handelt es sich um unvermeidbare Verluste, die bei pflanzenbaulicher Produktion unter diesen Standortbedingungen sowie der N-Dynamik im Boden kaum weiter zu redu-zieren sind . Diese werden u.a. dadurch verursacht, dass die Nährstoffentzüge durch die Pflanzen infolge der Ausbildung des Wurzelsystems und der vollständigen Entwicklung der Pflanze stets größer sind als die mit den Ernteprodukten abgefahrenen Nährstoffmengen. Daher stimmen diese scheinba-ren Nährstoffüberschüsse nicht unbedingt mit dem verfügbascheinba-ren Nährstoffüberangebot überein.

Infolge einer zu trockenen Witterung während der Hauptwachstumsperiode von März bis August sind die Erträge und damit auch die Nährstoffabfuhren im Jahr 2003 wesentlich geringer (Tab. 3.47)

Tabelle 3.47: Nährstoffbilanz für das Jahr 2003 (in kg/ha)

Bilanzgröße N P K

Zufuhr org. Dünger 39 8 43

min. Dünger 84 5 26

Zufuhr insgesamt 123 13 69

Abfuhr mit Ernteprodukten 55 12 29

Zufuhr minus Abfuhr 68 1 40

Der Stickstoffsaldo mit 68 kg/ha liegt damit weit über den Ergebnissen der Vorjahre. Dieser von den Pflanzen nicht ausgenutzte Stickstoff konnte, anhand der im Herbst entnommenen Proben auf den Testflächen, als mineralischer Stickstoff im Boden noch nachgewiesen werden. Brandenburger Er-gebnisse aus statistischen Erhebungen (1998-2002) bestätigen im Wesentlichen diese Aussagen.

Neben einem durchschnittlichen Mineraldüngereinsatz von 92 kg N/ha wird auch hier eine Stick-stoffabfuhr mit pflanzlichen Produkten in Höhe von 88 kg/ha erzielt. In Abhängigkeit vom Viehbesatz, dem Mineraldüngereinsatz, der Fruchtartenauswahl, den Standort- und Bewirtschaftungsbedin-gungen wurden zwischen den Betrieben erhebliche Unterschiede in den Nährstoffsalden festgestellt (Abb. 3.10).

Die Nährstoffüber- und -unterbilanzen aus nur einem Jahr im Betrieb können mit erheblichen Fehlern behaftet sein, so dass zuverlässige Ergebnisse für den Einzelbetrieb nur in mehrjähriger Bilanz erzielt werden können. In diesen Fällen ist dann zu prüfen, ob in Betrieben festgestellte Nährstoffüberschüs-se mit einem Eintrag von Nährstoffen in die Umwelt verbunden sind oder andererNährstoffüberschüs-seits bei Unterbilan-zen die Fruchtbarkeit und damit die Ertragsfähigkeit des Bodens langfristig beeinträchtigt wird.

4 -37

59 -2

-14

20 34 -49

143

1

Max [kg/ha]

Stickstoff

Phosphor

Kalium Zufuhr-Abfuhr [kg/ha]

Min

3.7.4 Pflanzenschutz

Einhaltung des Pflanzenschutzrechts

Ein Schwerpunkt der Tätigkeit des Pflanzenschutzdienstes lag auf der Sicherung des Verbraucher-schutzes und der Einhaltung der für den Pflanzenschutz geltenden Gesetze und Verordnungen sowie der Umsetzung des sachgerechten, umweltschonenden Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln nach Guter fachlicher Praxis. Es wurden umfangreiche Kontrollen im Feld- und Gartenbau sowie öffentli-chen Grün zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln durchgeführt. Im Vergleich zu den Vorjahren sank der Anteil der Kontrollen mit Beanstandungen. Im Handel wurden in 183 Einrichtungen die Ein-haltung des Selbstbedienungsverbotes und die Sachkunde der Verkäufer überprüft.

Tabelle 3.48: Kontrollen Anwendungsbestimmungen Pflanzenschutzrecht 2003

Einhaltung von Abstands-auflagen bei der Anwendung

von PSM Anzahl

(Bodenproben ) (visuell)

Einhaltung der Anwendungs-verbote für die Anwendung von

PSM

Einhaltung der Guten fachlichen Praxis

Einhaltung Bienenschutz- bestimmungen

Sonstige

Kontrollen 129 125 148 470 7 79

Verstöße 3 2 4 12 0 1 Pflanzengesundheitskontrolle

Für den Export in 51 Drittländer wurden 2.661 Sendungen pflanzlichen Ursprungs phytosanitär bear-beitet. In Brandenburg sind 116 Betriebe zum Inverkehrbringen von Pflanzen und Pflanzenerzeugnis-sen gemäß PBVO, 25 Betriebe gemäß PBVO und AGOZV sowie 2 Betriebe gemäß AGOZV regist-riert. Diese Betriebe wurden in 215 Betriebskontrollen hinsichtlich der gesetzlichen und phytosanitären Anforderungen überprüft. In den Grenzeinlassstellen wurden 5.087 Sendungen, einschließlich 1.789 für andere EU-Staaten, aus 25 Drittländern kontrolliert und phytosanitär freigeschrieben. 156 Sendun-gen wurden weSendun-gen Verstößen geSendun-gen die Pflanzenbeschauverordnung nicht zur Einfuhr zugelassen.

Von 229 gemäß Anbaumaterialverordnung kontrollierten Sendungen wurden 4 beanstandet.

Ackerbau- und Grünland

Der Pflanzenschutzwarndienst wurde von der Papierform auf elektronische Datenträger umgestellt (www.luis-bb.de/l/psd/index.aspx). Dadurch wurde es möglich den Anwendern die notwendigen Hin-weise, Warnungen und Prognosen zum Schaderregerauftreten und zum gesetzeskonformen Einsatz von Pflanzenschutzmittel schneller und kostengünstiger zu informieren. Durch die schnelle Umsetzung der Ergebnisse der Schaderreger - Bonituren konnte der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Jahr 2003 deutlich reduziert werden, z.B. durch die Verminderung von Aufwandmengen bzw. die Unterlas-sung der Behandlung von Pilzkrankheiten in Raps und Getreide. Zur Absicherung des für Branden-burg wichtigen Lupinen- und Ölleinanbaues wurden Bekämpfungsmöglichkeiten auf der Grundlage

terstützen.

Obstbau

Der Feuerbranderreger trat nach mehreren befallsfreien Jahren wieder auf Obstbauflächen auf. Zahl-reiche Pilzkrankheiten an Obstgehölzen waren bedingt durch die im Frühling und Sommer vorherr-schende warm – trockene Witterung in der Ausbreitung deutlich eingeschränkt. Dagegen konnten sich tierische Schädlinge, u.a. Spinnmilben, Wicklerarten, Rüsselkäfer und die Kirschfruchtfliege sehr stark entwickeln. Ausdruck der Förderung wärmeliebender Schadinsektenarten war der Nachweis einer partiellen 3.Generation des Pflaumenwicklers sowie das erstmalige Auftreten der an vielen Obstarten schädigenden Mittelmeerfruchtfliege (Ceratitis capitata) an Pfirsichen auf zwei Standorten.

Gemüsebau

Auch in den verschiedenen Gemüsearten war bei anhaltend trocken-warmer Witterung der Befall durch pilzliche Blatterkrankungen allgemein gering. Günstige Entwicklungs- und Ausbreitungsbedin-gungen bestanden jedoch für tierische Schaderreger. Der Falsche Mehltau der Gurke, eine schwer zu bekämpfende Krankheit, trat später (ab 04.07.03) und schwächer als im Vorjahr auf. Die Tendenz der Zunahme von Fusarium - Stängelgrundfäule im Spargel setzte sich 2003 weiter fort. Ab Ende Juni waren örtlich Fraßschäden durch Erdraupen an Spargel und Möhren zu beobachten. In Kohlgemüse war neben dem alljährlich starken Auftreten der Kohlfliege in 3 Generationen die Bekämpfung der Mehligen Kohlblattlaus im Zeitraum Juni/Juli und teilweise von Thripsen sehr schwierig. Darüber hin-aus trat lokal sehr stark die Kohlmottenschildlhin-aus auf.

Diagnostik von Schädlingen und Krankheiten

Als Voraussetzung für die Anerkennung von Saatgut aus Brandenburg erfolgten Gesundheitsprüfun-gen an Proben von Lupine, Erbsen und Lein, dabei wurden die pflanzenpathoGesundheitsprüfun-genen Schadpilze Colle-totrichum lupini, Ascochyta spp. und Alternaria linicola lediglich in geringem Umfang festgestellt. Bei der Bestimmung von Quarantäneschaderregern wurden folgende pilzliche Erreger diagnostiziert: Phy-tophthora ramorum an Viburnum (Zufuhr aus einem anderem Bundesland) sowie Cryphonectria para-sitica an Kastanienrinde (Einfuhr aus Russland). Durch Prüfung auf Infektionen mit pflanzenpathoge-nen Viren (ASP) im Rahmen der Anerkennung von Pflanzkartoffelpartien kam es zu Aberkennungen durch Überschreitungen von Grenzwerten durch Kartoffel-Y-Virus (Potato virus Y) bei etwa 9 Prozent der Partien. Betroffen waren vor allem Sorten der mittleren und späten Reifegruppen. Der bakterielle Erreger des Feuerbrandes Erwinia amylovora wurde örtlich an Apfel und Weißdorn festgestellt, gele-gentlich auch an Birne, Felsenmispel, Feuerdorn und Quitte. An zugekauften Gehölzen in einer Han-delsbaumschule wurde Befall mit dem Mittelmeernelkenwickler Cacoecimorpha pronubana nachge-wiesen.

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