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Teilhaushalt 9 – Allgemeine Finanzwirtschaft

VI. Der Haushaltsplan 2020

5. Querschnittsanalyse des Ergebnishaushalts

5.1. Erträge

Mit Hebesatzsatzung vom 08.06.2016 beschloss der Gemeinderat die Anhebung der Realsteuerhebesätze  der Grundsteuer A und B ab 01.01.2017 wie folgt: 

 

Grundsteuer A    von 340 v.H. auf 380 v.H. 

 

Grundsteuer B    von 380 v.H. auf 395 v.H. 

 

Bei der Gewerbesteuer wird der seit 01.01.2010 geltende Hebesatz auf der bisherigen Höhe belassen. 

 

Gewerbesteuer       400 v.H. 

 

Neben der schlechten Haushalts‐ und Finanzlage war ein Grund für die Hebesatzerhöhungen, dass damit  zunehmende Kostensteigerungen bei den städtischen Dienstleistungsangeboten, wie bspw. dem Ausbau  der Kinderbetreuungseinrichtungen finanziert werden sollten. Um die steigenden Personal‐, Sach‐ und  Transferaufwendungen dauerhaft tragen zu können, war die Anhebung der Grundsteuerhebesätze uner‐

lässlich.  

 

Aus der Besteuerung land‐ und forstwirtschaftlicher Flächen wird bei der Grundsteuer A im Haushaltsjahr  2020 ein Betrag von 38.800 € erwartet. Der Ansatz bei der Grundsteuer B für bebaute oder bebaubare  Grundstücke und Gebäude wurde von 6.600.000 € im Vorjahr auf 6.750.000 € erhöht, da der Gebäudebe‐

Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer wurde nach Vorliegen der Mai‐Steuerschätzung 2019 mit  30.434.050 € berechnet. Die Schlüsselzahl zur Verteilung des Gemeindeanteils an der Einkommensteuer  wurde zum 01.01.2018 für drei Jahre auf 0,0043790 erhöht. Der landesweite Anteil wurde wegen der Unsi‐

cherheiten über die Weiterentwicklung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf 6,95 Mrd. €  geschätzt. 

 

Für Ostfildern bedeutet dies im Vergleich zum Vorjahresansatz einen Rückgang um ca. 0,2 Mio. €. Im Haus‐

haltserlass 2019 betrug der Anteil der Gemeinden an der Einkommensteuer im Land Baden‐Württemberg  7,0 Mrd. €. Aufgrund der frühzeitigen Einbringung des Haushalts konnte die November‐Steuerschätzung  2019 nicht mehr in den Haushaltsplan 2020 aufgenommen werden. 

   

Die geschätzten Anteile am Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer (3.227.750 €) sowie am Familienleis‐

tungsausgleich (2.250.810 €) liegen leicht über dem Vorjahresansatz. In künftigen Jahren wird mit Steige‐

Im Vergleich mit dem Landesdurchschnitt von 1.660 € je Einwohner ist die Steuerkraftsumme 2020 der  Stadt Ostfildern mit 1.645 € eher unterdurchschnittlich. Die Basis der Steuerkraftsumme liegt im Jahr 2018, 

2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019

2004 ‐2018 Rechnungsergebnisse 2019 ‐2020 Haushaltsansätze

Gewerbesteuererträge

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Zuweisungen und Zuwendungen sowie Umlagen 

 

Der Grundkopfbetrag wurde mangels Vorliegen eines Haushaltserlasses defensiv mit 1.410 € geschätzt, dies  entspricht einer leichten Steigerung. Aufgrund der erhöhten Steuerkraftmesszahl der Stadt Ostfildern sin‐

ken die Schlüsselzuweisungen nach der mangelnden Steuerkraft im Haushaltsjahr 2020 um 3.640.380 €  gegenüber dem Vorjahr auf 12.008.050 € ab. Die kommunale Investitionspauschale beträgt 91 € je gewich‐

tetem Einwohner (Vorjahr 90 €) und führt damit 2020 zu einem Ansatz in Höhe von 3.592.230 € (2019: 

3.720.960 €) mit einer 100 %‐Gewichtung. Diese Gewichtung wurde aufgrund der guten Steuerkraft 2018  um fünf Punkte gesenkt.   Stadthaus (34.500 €) und die Sprach‐Kita (25.000 €) eingeplant. Außerdem wurden bei den Erträgen   60.000 € für das Programm „Partnerschaft für Demokratie“ für die Kinder‐ und Jugendarbeit veranschlagt.  

Hinzu kommt die Einigung zwischen den kommunalen Spitzenverbänden mit dem Land, nach welcher die  Pauschalierung der Kindergartenförderung für die 3 bis 6‐Jährigen von 529 Mio. € im Jahr 2018 auf über   1 Mrd. € im Jahr 2021 angehoben wird. Ebenfalls verabschiedet wurde das Gute‐Kita‐Gesetz, womit der  Bund die Länder mit 5,5 Mrd. € bei der Verbesserung der Kita‐Qualität unterstützt. Auch die Sachkostenbei‐

träge bei den Schulen, bei denen 90 Prozent der Kosten vom Land getragen werden, entwickeln sich positiv. 

 

Die Zuweisungen für die Kernzeitbetreuung sind mit einem Ansatz von 179.630 € geplant. Für das Jugend‐

begleiterprogramm erhält die Stadt voraussichtlich 15.100 €. Zudem sind 17.400 € für die Anschlussunter‐

bringungspauschale eingestellt, die Zuweisungen im Rahmen des Integrationslastenausgleichs sind entfal‐

len. Die übrigen Zuweisungen bewegen sich im Vorjahresrahmen. 

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023

T€

Wegen der vorgezogenen Einbringung der Haushaltssatzung und des Haushaltsplans 2020 konnten die  neuen Schülerzahlen für das Schuljahr 2019/2020 nicht im Haushalt berücksichtigt werden. Für schülerbe‐

zogene Ansätze wurde daher mit den Schülerzahlen des Schuljahres 2018/2019 gerechnet. Als Grundlage  für die Berechnung der Sachkostenbeiträge 2020 wurde die Schullastenverordnung 2019 verwendet. Die  Summe der Ansätze für Sachkostenbeiträge beträgt so kalkuliert 1.258.600 € (2019: 1.134.040 €). Darüber  hinaus wurde der DigitalPakt Schule beschlossen, woraus der Bund insgesamt 5 Milliarden Euro für die  digitale Infrastruktur der Schulen zur Verfügung stellt. Die Stadt Ostfildern wird im Zeitraum bis 2022 hie‐

raus einen Betrag von 885.700 € erhalten. Die Höhe des Betrags bemisst sich an der jeweiligen Schulart,  ähnlich der Verteilung der Sachkostenbeiträge. Auch beim Gymnasialen Schulverband wird mit einem För‐

Produkt‐gruppe  Gebühren / Entgelte  Haushalt  2019 

12 20 00 00   Ordnungswesen  36.000  41.000  5.000  13,89 

12 21 00 00  Verkehrswesen  35.000  51.000  16.000  45,71 

12 22 00 01  Einwohnerwesen  294.000  294.000  0  0,00 

12 22 00 02  Zuwanderung u. Integration  70.000  95.000  25.000  35,71 

12 23 00 00  Standesamt  90.000  90.000  0  0,00 

12 60 00 00  Feuerwehr Ostfildern  85.000  85.000  0  0,00 

21 10 / 21 20  Kernzeitenbetreuung u.ä.  305.600  363.010  57.410  18,79 

26 30       Musikschule  920.000  900.000  ‐20.000  ‐2,17 

27 10       Volkshochschule  600.000  650.000  50.000  8,33 

27 20 00 0X   Stadtbücherei  62.600  57.100  ‐5.500  ‐8,79 

28 10 02   Theater / Konzerte  26.000  26.000  0  0,00 

31 40 01 XX  Benutzungsgeb. Treffpunkte  142.500  133.500  ‐9.000  ‐6,32  31 40 02 00   Tagespflege Ostfildern  614.000  645.000  31.000  5,05  31 40 05 00   Obdachlosenunterkünfte  130.000  250.000  120.000  92,31  31 40 07 00  Anschlussunterbringung  720.000  1.000.000  280.000  38,89  36 50  Kindertagesstätten, Horte  2.015.080  2.094.790  79.710  3,96 

51 11 1X 00   Gutachterausschuss  32.600  32.600  0  0,00 

52 10 00 00  Bauordnung  299.750  372.650  72.900  24,32 

53 50 00 0X  Energiezentralen  146.710  273.500  126.790  86,42 

54 60 01 00   Parkgebühren  237.500  243.000  5.500  2,32 

55 30 00 01   Bestattungsgebühren   493.000  503.000  10.000  2,03 

57 30 00 01   Marktgebühren  22.500  20.000  ‐2.500  ‐11,11 

verschiedene  Sonstige Gebühren  24.730  33.830  9.100  36,80 

   Summe  7.402.570  8.253.980  851.410  11,50 

 

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Sowohl bei den Benutzungsgebühren für die Anschlussunterbringung für Flüchtlinge als auch bei den Ob‐ und Eintrittsgeldern. Im Haushaltsjahr 2020 wurden insgesamt 2.565.950 € (2019: 2.229.490 €) veran‐

schlagt. Die Miet‐ und Pachteinnahmen sind mit insgesamt 1.487.780 € (2019: 1.401.080 €) leicht gestie‐

gen. Die Verkaufserlöse von 85.500 € (2019: 87.000 €) gehen unmerklich zurück.  

 

Bei den sonstigen privatrechtlichen Entgelten steigt der Ansatz um 156.210 € auf 802.130 €. Höhere Erträge  sind auch aus vermischten privatrechtlichen Entgelten zu erwarten. Die Summe der Ansätze liegt mit  190.440 € um 95.000 € über den Vorjahresansätzen. Dies liegt vor allem an den gestiegenen Mitteln für die  Gebäudeunterhaltung des Samariterstifts und des Gradmann‐Hauses in Ruit, die von der Gradmann‐

Stiftung vollständig ersetzt werden. Durch die Rückholung der Leitstelle in den städtischen Haushalt werden  nun auch hier die Erträge und Aufwendungen brutto dargestellt. Gleichzeitig erhalten die Leitstelle, der  Treffpunkt Parksiedlung sowie die Tagespflege geringere Erstattungen von der Stiftung.  

 

Kostenerstattungen und Kostenumlagen 

 

Als Ersatz für Leistungen an andere Stellen erhält die Stadt Ostfildern Kostenerstattungen und Umlagen. 

Ihnen liegt in der Regel ein auftragsähnliches Verhältnis zu Grunde. Es handelt sich um Erstattungen von  staatlichen Stellen, von Zweckverbänden sowie von Eigenbetrieben, um nur die wichtigsten Kostenträger zu  nennen. Insgesamt sinken die Erträge aus diesen Erstattungen von 2019 auf 2020 um 58.070 € auf  1.449.670 €. 

 

Aufgrund der Förderung für die Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher, woraus die Stadt einen  Bundeszuschuss i.H.v. 16.120 € erhält, steigen die Erstattungen von 18.600 € auf 31.270 € an. Die Erstat‐

tungen vom Land mit insgesamt 96.000 € (2019: 117.000 €) reduzieren sich wieder auf den ursprünglichen  Wert, da im Jahr 2020 keine Wahlen anstehen. 

 

Die Erstattungen des Zweckverbands Gymnasialer Schulverband Ostfilder sinken um 114.500 € auf den  ursprünglichen Wert mit 58.000 €, da der ab dem Haushaltsjahr 2019 laut einer Prüfungsbemerkung der  Gemeindeprüfungsanstalt Baden‐Württemberg geplante Verwaltungskostenbeitrag zwischen Stadt und  Schulverband nicht eingeführt werden konnte. Vom sonstigen öffentlichen Bereich steigen die Erstattungen  um 34.040 € auf 143.040 € an.  

 

Der Ansatz für die Erstattungen der städtischen Eigenbetriebe steigt um 30.770 € auf 644.310 €. Infolge der  Trennung der Einheitskasse von Stadt und Stadtwerken seit 01.01.2018 müssen die Personalkosten von  Mitarbeiter/‐innen, welche anteilig bei der Stadt und den Stadtwerken beschäftigt sind, brutto im Gesamt‐

anteile aus verbundenen Unternehmen sinken auf 17.800 €. Dahinter stehen die Ausschüttung des hälfti‐

gen Jahresüberschusses 2019 des Neckar‐Elektrizitätsverbands sowie verschiedene kleinere Dividendener‐

träge. 

 

Aktivierte Eigenleistungen 

Bei den sonstigen ordentlichen Erträgen ergeben sich keine größeren Veränderungen im Vergleich zum  Vorjahr. Die geplanten Erträge liegen summarisch bei 2.916.800 € (2019: 2.965.800 €). Änderungen sind bei  der Konzessionsabgabe mit 1.821.000 € (+11.000 €), bei den Verwarnungs‐ und Bußgeldern (‐20.000 €)  sowie bei den Säumniszuschlägen (‐40.000 €) zu verzeichnen.  

 

Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen für die Finanzausgleichs‐ und die Kreisumlage werden  seit dem Nachtragsplan 2018 aufgrund einer Prüfungsfeststellung der Gemeindeprüfungsanstalt nicht mehr  als Ertrag, sondern als negativer Aufwand behandelt und somit unter den Transferaufwendungen veran‐

schlagt und verbucht.   Kinderbetreuungsangebotes sowie im Bereich Hochbau für die Durchführung verschiedener Projekte ent‐

fällt. Insgesamt steigt die Gesamtzahl der Planstellen von 656,1 im Jahr 2019 um 12,4 auf 668,5 im Jahr  2020 (mit Eigenbetrieben). Einsparungen und Reduzierungen von insgesamt 13,8 Stellen stehen Neuschaf‐

fungen sowie Aufstockungen von insgesamt 26,2 Stellen gegenüber (hierin enthalten die Reduzierung der  Leerstellen um insgesamt 7,2). Ohne Eigenbetriebe erhöht sich die Zahl der Stellen von 620,6 (2019) auf  632,0 (2020).  

 

Der Globale Minderaufwand (pauschales Einsparziel) wird im Haushaltsjahr 2020 mit rund 1,0 % der Sum‐

me der Personalaufwendungen, also einem Betrag von ‐350.000 € eingeplant.  

 

Die Grundlage für den Gesamtfinanzierungsbedarf bei den Personalausgaben bildet der gesetzlich vorge‐

schriebene Stellenplan, der als Anlage (gelbe Seiten) dem Haushaltsplan beigefügt ist. Das folgende Schau‐

bild soll die Entwicklung der Personalaufwendungen in den letzten Jahren im Vergleich zum Volumen des  Ergebnishaushalts graphisch verdeutlichen. Dabei ist erkennbar, dass der Anteil der Personalaufwendungen  am Gesamtvolumen der Aufwendungen im Ergebnishaushalt leicht steigt.  

 

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Im Dokument Haushaltssatzung und Haushaltsplan (Seite 29-34)