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Ergebnisse der Bedingung mit verlängertem Interstimulusintervall

4.3.3 Prädiktoren der Sprachentwicklung und Sprachdiagnose in der Gesamtgruppe . .125

4.4.1.3 Ergebnisse der Bedingung mit verlängertem Interstimulusintervall

Abb. 35: überlagerte Differenzkurven für Kontrollkinder und Late Talkers (MMN500)

F3

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100

Fz

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100

F4

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100

C4

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100 Cz

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100 C3

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100

Late Talkers Kontrollkinder

Abb. 36: Verläufe für Standard-, Deviant- und Differenzkurven getrennt für beide Gruppen (MMN2000)

F3

0 -4

6 -6

-2 0 2 4

500 [ms]

400 300 200 100

Fz

0 -4

6 -6

-2 0 2 4

500 [ms]

400 300 200 100

F4

0 -4

6 -6

-2 0 2 4

500 [ms]

400 300 200 100

C4

0 -4

6 -6

-2 0 2 4

500 [ms]

400 300 200 100 Cz

0 -4

6 -6

-2 0 2 4

500 [ms]

400 300 200 100 C3

0 -4

6 -6

-2 0 2 4

500 [ms]

400 300 200 100

Kontrollkinder DeviantStandard

Differenz

F3

0 -4

6 -6

-2 0 2 4

500 [ms]

400 300 200 100

Fz

0 -4

6 -6

-2 0 2 4

500 [ms]

400 300 200 100

F4

0 -4

6 -6

-2 0 2 4

500 [ms]

400 300 200 100

C4

0 -4

6 -6

-2 0 2 4

500 [ms]

400 300 200 100 Cz

0 -4

6 -6

-2 0 2 4

500 [ms]

400 300 200 100 C3

0 -4

6 -6

-2 0 2 4

500 [ms]

400 300 200 100

Late Talkers DeviantStandard

Differenz

Parametrisierung I – Festlegung der Zeitfenster

Nach dem gleichen Schema, wie für die erste experimentelle Bedingung MMN500 wurden die EKP-Kurven der Bedingung MMN2000 parametrisiert. Running T-Tests über die Daten der Kontrollkinder zeigen in Abb. 37, welche Bereiche der Differenzkurvenverläufe signifikant von Null verschieden sind. Wiederum ausgehend von Fz zeigen sich signifikante Zeitbereiche für die Positivierungen zwischen 132 und 184 ms und 248 – 348 ms sowie für die spätere Ne-gativierung zwischen 408 – 532 ms. Vergleicht man diese Zeitfenster mit den signifikanten Bereichen auf den anderen Elektroden, beginnt die Positivierung etwas früher auf C4 und Cz (bei 108 bzw. 120 ms) und dauert etwas länger (bis 212 bzw. 216 ms) an. Die Intervalle der mittleren signifikanten Positivierung aller anderen Elektroden fallen in den Fz-Zeitbereich. Die Negativierung stimmt ebenfalls gut überein, lediglich auf F4 und C4 beginnt sie etwas eher (bei 400 bzw. 396 ms) und hält auf F4 und F3 länger an (bis 552 bzw. 540 ms). Insgesamt reprä-sentiert Fz aber gut den Gesamtverlauf auf allen Elektroden und wird deshalb zur Definition der Zeitbereiche herangezogen.

Abb. 37: Verläufe der Differenzkurve und Signifikanzniveaus der running-T-Tests für Kontrollkinder (MMN2000)

p < ,05 ,01 ,001 F3

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100

Fz

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100

F4

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100

C4

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100 Cz

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100 C3

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100

Kontrollkinder

Die Berechnung von running T-Tests für die Gruppe der Late Talkers führte zu keinem wi-dersprüchlichen Ergebnis (Abb. 38). Bis auf die frühe Positivierung, die etwas länger anhält, fallen alle anderen signifikant von Null verschiedenen Zeitbereiche in die der Gruppe der Kontrollkinder.

Abb. 38: Verläufe der Differenzkurve und Signifikanzniveaus der running-T-Tests für Late Talkers (MMN2000)

p < ,05 ,01 ,001 F3

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100

Fz

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100

F4

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100

C4

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100

Cz

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100

C3

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100

Late Talkers

Damit erscheint gerechtfertigt, auch für die Bedingung MMN2000 die interessierenden Zeit-bereiche auf Grundlage der über Fz signifikanten Bereiche in der Gruppe der Kontrollkinder festzulegen (s. Abb. 39).

Abb. 39: Kurvenverläufe für Late Talkers und Kontrollkinder und Zeitfenster der Bedingung MMN2000

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 [ms]

4.0 3.0 2.0 1.0 0.0 -1.0 -2.0 -3.0 -4.0 -5.0

132 -184 ms 248 -348 ms 408 -532 ms

Late Talkers Kontrollkinder

Parametrisierung II – Berechnung mittlerer Amplituden

Mittlere Amplituden wurden auf allen sechs Elektroden für Standard- und Deviantkurven über die festgelegten interessierenden Zeitintervalle berechnet (s. Anhang, Tab. A21). Die mittleren Amplituden der Differenzkurven sind in Abb. 40 dargestellt.

Abb. 40: mittlere Amplituden der Differenzkurven für beide Gruppen (MMN2000)

-0,5 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0

F3 Fz F4 C3 Cz C4

Kontrollkinder Late Talkers

Zeitbereich 1

-0,5 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0

F3 Fz F4 C3 Cz C4

Kontrollkinder Late Talkers

Zeitbereich 2

F3 Fz F4 C3 Cz C4

Kontrollkinder Late Talkers

-2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5

1,0 Zeitbereich 3

Anmerkung: dargestellt sind Mittelwerte und Standardfehler

Vergleich von Late Talkers und Kontrollkindern

Veranschaulicht man sich zunächst die Unterschiede zwischen Late Talkers und Kontroll-kindern anhand der mittleren Differenzamplituden, wird ersichtlich, dass die Positivierung im mittleren Zeitabschnitt bei den Kontrollkindern deutlicher ausgeprägt erscheint (s. Abb.

40/2), ebenso wie die späte Negativierung (s. Abb. 40/3). Die statistische Beurteilung dieser eventuellen Unterschiede erfolgte mittels Varianzanalysen mit Messwiederholungen mit den Faktoren Bedingung, frontozentral, lateral sowie Gruppe. In Tab. 60 sind wiederum alle möglichen Interaktionen dargestellt. Diese werden nur dann betrachtet und mit Post-Hoc-Testungen aufgelöst, wenn sie die Faktoren Bedingung und Gruppe enthalten.

Tab. 60: Varianzanalyse über mittlere Amplituden für Standard und Deviant und beide Gruppen – MMN2000 Varianzquelle Zeitbereich 1 Zeitbereich 2 Zeitbereich 3

df F p F p F p

Bed 1;52 15,473 ,000 13,977 ,000 17,286 ,000

Bed x Gruppe 1;52 ,000 ,995 1,706 ,197 2,708 ,106

frontozentral 1;52 1,253 ,268 20,642 ,000 2,699 ,106

frontozentral x Gruppe 1;52 ,911 ,344 ,356 ,553 1,026 ,316

lateral 2;104 1,381 ,256 4,087 ,025 ,892 ,413

lateral x Gruppe 2;104 2,252 ,110 1,876 ,164 ,396 ,674

Bed x frontozentral 1;52 1,634 ,207 9,376 ,003 ,193 ,662

Bed x frontozentral x Gruppe 1;52 4,762 ,034 ,164 ,687 14,915 ,000

Bed x lateral 2;104 5,848 ,004 1,249 ,288 1,983 ,143

Bed x lateral x Gruppe 2;104 3,490 ,034 5,622 ,008 ,749 ,476

frontozentral x lateral 2;104 3,358 ,039 3,375 ,038 10,790 ,000 frontozentral x lateral x Gruppe 2;104 ,204 ,816 ,129 ,879 ,154 ,858 Bed x frontozentral x lateral 2;104 3,388 ,038 1,211 ,302 1,321 ,271 Bed x frontozentral x lateral x Gruppe 2;104 ,640 ,529 2,297 ,106 3,401 ,037 Anmerkung: Bed = Faktor Bedingung (Standard vs. Deviant), lateral = Faktor Lateralität (Links vs. Mitte vs. Rechts), frontozentral = Faktor für den Einfluss vorderer und zentraler Elektrodenposition (frontal vs. zentral) und Gruppe = Faktor Diagnosegruppe (Late Talkers vs. Kontrollkinder)

Im Ergebnis der übergreifenden Varianzanalyse (s. Tab. 60) stellt sich ein signifikanter Un-terschied zwischen Standard- und Deviantkurve im Sinne eines Bedingungseffektes in allen drei Zeitbereichen dar. Die Ausprägung dieses Potenzialverläufe in Abhängigkeit von der Gruppenzugehörigkeit zeigt sich im Zusammenhang mit der Elektrodenposition in allen drei Zeitbereichen. Um diese Abhängigkeiten aufzeigen zu können, sind in Tab. 61 die Ergebnisse der gleichen Varianzanalysen auf Gruppenlevel dargestellt.

Tab. 61: Varianzanalyse über mittlere Amplituden für Standard und Deviant getrennt für beide Gruppen (MMN2000) Varianzquelle Zeitbereich 1 Zeitbereich 2 Zeitbereich 3

df F p F p F p

Kontrollkinder

Bed 1;25 9,561 ,005 10,548 ,003 16,296 ,000

frontozentral 1;25 ,010 ,920 17,390 ,000 ,176 ,678

lateral 2;50 ,653 ,525 1,886 ,162 ,669 ,517

Bed x frontozentral 1;25 ,377 ,544 3,658 ,067 13,379 ,001

Bed x lateral 2;50 8,523 ,001 5,225 ,009 2,586 ,085

frontozentral x lateral 2;50 2,005 ,145 1,135 ,329 7,021 ,002

Bed x frontozentral x lateral 2;50 1,348 ,267 2,551 ,088 2,425 ,099

Late Talkers

Bed 1;27 6,667 ,016 3,619 ,098 3,265 ,082

frontozentral 1;27 2,973 ,096 6,482 ,017 3,986 ,056

lateral 2;54 2,848 ,067 4,461 ,025 ,625 ,539

Bed x frontozentral 1;27 6,480 ,017 5,864 ,022 4,648 ,040

Bed x lateral 2;54 ,476 ,624 1,615 ,213 ,154 ,858

frontozentral x lateral 2;54 1,301 ,281 2,701 ,076 4,227 ,020

Bed x frontozentral x lateral 2;54 2,949 ,061 ,942 ,396 2,319 ,108 Anmerkung: Bed = Faktor Bedingung (Standard vs. Deviant), lateral = Faktor Lateralität (Links vs. Mitte vs. Rechts), frontozentral = Faktor für den Einfluss vorderer und zentraler Elektrodenposition (frontal vs. zentral)

Für die Kontrollkinder zeigt sich dabei der Bedingungseffekt in allen Zeitbereichen. Zu-sätzlich ist er von der Elektrodenposition abhängig – in den ersten beiden Zeitfenstern eher von der Rechts/Mitte/Links-Position, im dritten Zeitbereich in Abhängigkeit von frontaler vs.

zentraler Position. Für die Late Talkers stellen sich die Ergebnisse etwas anders dar. Ein direkter signifikanter Bedingungseffekt ist nur für das erste Zeitfenster ersichtlich, dabei zusätzlich in Abhängigkeit von der Elektrodenposition frontal vs. zentral. Im mittleren und späten Zeitfenster ergeben sich noch tendenziell signifikante Bedingungseffekte, die in Abhängigkeit der Position der Elektroden zu erkennen sind. Um dies genauer bewerten zu können, sind nachfolgende Varianzanalysen auf Elektrodenlevel sinnvoll (Tab. 62)

Tab. 62: Varianzanalyse über mittlere Amplituden für Standard und Deviant für alle sechs Elektroden und getrennt für beide Gruppen (MMN2000)

Varianzquelle Zeitbereich 1 Zeitbereich 2 Zeitbereich 3

df F p F p F p

Kontrollkinder

F3 Bed 1;25 5,963 ,022 11,533 ,002 17,737 ,000

Fz Bed 1;25 12,572 ,002 12,810 ,001 15,956 ,001

F4 Bed 1;25 1,723 ,201 8,922 ,006 22,023 ,000

C3 Bed 1;25 14,576 ,001 10,900 ,003 16,855 ,000

Cz Bed 1;25 7,180 ,013 10,274 ,004 3,091 ,091

C4 Bed 1;25 1,880 ,182 2,783 ,108 14,818 ,001

Late Talkers

F3 Bed 1;27 6,708 ,015 3,400 ,076 2,071 ,162

Fz Bed 1;27 11,227 ,002 6,999 ,013 ,326 ,573

F4 Bed 1;27 9,158 ,005 7,059 ,013 1,127 ,298

C3 Bed 1;27 4,448 ,044 ,630 ,434 2,706 ,112

Cz Bed 1;27 ,823 ,372 ,604 ,444 4,628 ,041

C4 Bed 1;27 1,802 ,191 2,381 ,134 8,915 ,006

Anmerkung: Bed = Faktor Bedingung (Standard vs. Deviant)

Bei den Varianzanalysen auf Elektrodenlevel, zur Beantwortung der Frage, ob sich für Late Talkers und Kontrollkinder Unterschiede zwischen Standard- und Deviantreizen im Sinne von signifikanten Positivierungen oder Negativierungen auf den einzelnen Elektroden zeigen, ergibt sich, dass die frühe Positivierung in beiden Gruppen auf mehreren Elektroden sichtbar wird, bei den Late Talkers allerdings deutlicher frontal. Hier spiegelt sich die Interaktion zwischen Bedingung und frontozentral der vorherigen Varianzanalysen wider. Im mittleren Zeitintervall finden sich für die Kontrollkinder signifikante Bedingungseffekte auf fast allen Elektroden, etwas deutlicher links und frontal ausgeprägt. Late Talkers weisen nur eine signifikante fron-tale Positivierung auf. Im späten Zeitfenster zeigen die Kontrollkinder einen signifikanten Bedingungseffekt der Negativierung auf allen Elektroden, der frontal noch stärker sichtbar wird. Bei den Late Talkers dagegen ist der Unterschied zwischen Standard- und Deviantton nur auf Cz und C4 nachweisbar.

An den überlagerten Differenzkurven für Late Talkers und Kontrollkinder (Abb. 41) lassen sich die eben geschilderten Unterschiede zwischen beiden Gruppen noch einmal graphisch verdeutlichen: Im mittleren Zeitabschnitt findet sich eine deutlichere Positivierung und im letzten Intervall auf frontalen Elektroden eine stärkere Negativierung in der Gruppe der Kon-trollkinder.

Abb. 41: überlagerte Differenzkurven für Kontrollkinder und Late Talkers (MMN2000)

F3

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 100200

Fz

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100

F4

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100

C4

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100 Cz

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100 C3

4 0 -4 -2 0 2

500 [ms]

400 300 200 100

Late Talkers Kontrollkinder