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Insgesamt wurden 193 Anregungen der Bürgerschaft im Rahmen der aufsuchenden Dialoge aufgenom-men. Dabei wurden die Anregungen entsprechend der Themenfeldanalyse des ersten Bürgerforums im Mai in Oberthemen aufgeteilt. Diese sind: Öffentlicher Personennahverkehr (grün), Planung B27-Anschluss (blau), betriebliches Mobilitätsmanagement/ Mitfahr-App (gelb), Parken / Shuttle / Parkleit-systeme (rot), Rad- und Fußwege (orange) und zusätzlich die das Themenfeld Sonstiges (grau).

In den folgenden Abschnitten finden sich nun alle Anregungen der Bürgerschaft als Text formuliert und auf die Oberthemen bezogen wieder. So werden Bezüge deutlich, die über die Darstellungsmöglich-keiten einer reinen Liste hinausgehen. Alle genannten Anregungen finden sich auch in den Listen im Anhang (Kap. 4) wieder. Diese sind fortlaufend durchnummeriert, so dass eine eindeutige Zuordnung über die Laufende Nummer (Lfd. Nr.) möglich ist. Die Anregungen unterteilen sich dabei in Bürgeran-regungen / Bürgerideen mit und ohne konkreten Raumbezug in Neckarsulm. Mit konkretem Raumbe-zug bedeutet, dass Bürgerinnen und Bürger eine Idee zu einem bestimmten Ort in Neckarsulm ange-regt haben. Dies ist auf einem Luftbild je Oberthema grafisch festgehalten. Ohne Raumbezug heißt, dass es sich um Anregungen allgemeiner Natur für das ganze Stadtgebiet bzw. für die Region handelte.

Damit transparent nachvollzogen werden kann, dass alle Anmerkungen aufgenommen wurden, ist im Text die wörtliche Empfehlung fett markiert und mit der Lfd. Nr. in Klammern angegeben. Wenn ein konkreter Raumbezug gegeben ist, steht hinter der Lfd. Nr. die Verortungsnummer des Luftbildes (z.B.

79/2). Im Anschluss finden sich dann die Luftbilder, auf denen alle Anregungen eines Oberthemas mit konkretem Raumbezug verortet sind.

5 Anregungen mit konkretem Raumbezug in Neckarsulm

Zum Beispiel: [...] Mitfahrbänke im Stadtraum aufstellen. Bank vom ZOB nach Heilbronn / Bad Wimpfen (79/2)

(79) Die Ziffer 79 zeigt, welche Nummer die Anregung in der fortlaufend durchnummerier-ten Liste sämtlicher Anregungen hat.

(79/2) Die Ziffer 2 nach dem Schrägstrich macht die Verortung in den Luftbildern möglich.

Diese finden Sie im Anschluss an jeden Text.

Auf dem Luftbild findet sich die Anregung dann unter der letztgenannten Nummer (2) wieder.

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i. Öffentlicher Personennahverkehr

Zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kamen zahlreiche Anregungen aus der Bürgerschaft.

Themen wie die passende Anbindung der öffentlichen Verkehrsmittel zu Schichtzeiten der großen Ar-beitgeber, die verbesserte Abstimmung zwischen den öffentlichen Verkehrsmitteln sowie eine Opti-mierung der Fahrt- und Taktzeiten standen mit Blick auf das Neckarsulmer Stadtgebiet im Vorder-grund. Es kamen überdies zahlreiche Hinweise, die Taktung und Anbindung öffentlicher Verkehrsmittel auch mit Blick auf die Region zu optimieren. Auch die Echtzeitinformation über Ausfälle im ÖPNV und Alternativen ist ein Thema.

Die Bürgerschaft verwies darauf, dass an der S-Bahn-Station Neckarsulm Nord, also in unmittelbarer Nähe zum Werksgelände von Audi, die Aufzüge häufig defekt (1/1) seien, weswegen der Komfort, gerade wenn ein Fahrrad mitgenommen wird, eingeschränkt sei. Es kam darüber hinaus der Wunsch auf, eine Direktverbindung der Bahn für Audi-Mitarbeiter von Öhringen aus zu schaffen, da dort eine Spur ungenutzt sei (2/2). Ferner wurde öfters darauf hingewiesen, dass der Busverkehr aus Oberei-sesheim pünktlich vor dem Schichtbeginn am Audi-Werk, auch zu allen Toren (15 bis 30 Minuten vor Arbeitsbeginn) ankommen soll (3/3). Dies wurde auch für die Abfahrt des ÖPNVs nach Schichtende diskutiert.

Mit Blick ins Stadtzentrum wurde darauf verwiesen, dass der Busverkehr von Dahenfeld (Buslinien 624 und 692) nicht nahtlos an der Ballei angebunden ist, so dass beim Umsteigen die Wartezeit bis zu einer Stunde beträgt (4/4). Eine ungenügende Abstimmung zwischen den verschiedenen Verkehrsmit-teln wird auch am Bahnhof in Neckarsulm angesprochen: So ist bspw. der Bus von Untereisesheim falsch an die Stadtbahn in Neckarsulm angebunden, gewünscht wird auch hier eine Taktverbesserung (5/5). Eine verbesserte Kopplung an S- und Regionalbahn soll auch für die Buslinie 92 hergestellt wer-den (6/6). Von vielen Bürgerinnen und Bürger werwer-den die Umsteigezeiten am ZOB im Allgemeinen kritisiert. So werden sich längere Umsteigezeiten am ZOB gewünscht (7/7) und es wird kritisiert, dass die Umsteigezeiten (Bus-Bahn, Bus-Bus) am Bahnhof sehr knapp bemessen sind (8/8). Mit Blick in die Region wird anregt, den Regionalverkehr in Richtung Stuttgart dichter zu takten, bspw. durch einen Sprinter, der zweimal pro Stunde bzw. nach Bedarf im Berufsverkehr fährt (9/9). Auch wird vorge-schlagen, die S-Bahn von Weinsberg / Erlenbach nach Neckarsulm zu verlängern (10/10).

Spezifischere Anregungen werden mit Blick auf den Bereich östlich des Stadtzentrums genannt: Es wird angeregt, kleinere Busse in der Hohenloher Straße fahren zu lassen (11/11). Nebstdem, so der Hin-weis einer Person, haben ältere Menschen zum Teil Probleme mit den Stationsnamen des ÖPNVs.

Diese sind zum Teil irritierend, so bspw. die Busstation Mozartstraße, an der der Bus aber nicht hält, sondern in der Friedensstraße (12/12). Überdies ist es ein Wunsch eines Bürgers, die Haltestelle Saar-straße / ehemaliges Hallenbad wiedereinzuführen, da die Buslinie 92 dort nicht mehr hält (13/13).

Auf die Teilorte Neckarsulms blickend wird darauf hingewiesen, dass der Bus aus Amorbach (691 & 692) morgens zu voll ist, da die Schülerinnen und Schüler diesen nutzen. Dies hat zur Folge, dass es für andere Menschen nicht möglich ist zuzusteigen, bspw. an der Wolgastraße, so der Hinweis einer Bürgerin (14/14). Des Weiteren wird kritisiert, dass die Direktverbindung von Amorbach nach Heilbronn weggefallen ist, daher wird vorgeschlagen, die Linie 620 unter der Woche ins Amorbacher Zentrum fahren zu lassen (15/15). Ein Bürger wünscht sich einen Bus von Amorbach nach Bad Wimp-fen, der gegen 05:30 Uhr ankommt (16/16). Mit Blick auf die Tarife könnte es für die Attraktivierung

7 öffentlicher Verkehrsmittel erstrebenswert sein, im Busverkehr aus Amorbach

Pend-lertarife für Arbeitnehmer insbesondere zu Stoßzeiten einzuführen (17/17). Auch wird moniert, dass keine 4er Karte mehr im Bus von Amorbach zum Zentrum Neckarsulms zu erwerben ist (18/18). Mit Blick auf alle Teilorte wird eine Ausweitung des kommunalen Bahnnetztes gewünscht: So sollen nach Ansicht eines Bürgers die Straßen- und Stadtbahn auch in alle Teilorte (Amorbach etc.) fahren (19/19). In Obereisesheim werden mehr Haltestellen gewünscht, so bspw. im Bereich Hessestraße / Keidäckerstraße (20/20).

Auf die Region blickend schlägt eine Bürgerin vor, die Busvertaktung von Roigheim nach Neckarsulm zu erhöhen (21). Außerdem wird gewünscht, dass aus Erlenbach mehr Busse nach Neckarsulm fahren, auch am Sonntagabend, da der letzte Bus um 18:30 Uhr fährt (22). Die Attraktivierung des ÖPNVs ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass Veränderungen auch in der Region vollzogen werden müssen:

Wenn die Busvertaktung zu Stoßzeiten von Oedheim zum Bahnhof Bad Friedrichshall Jagstfeld er-höht wird (23), würde eine Pendlerin häufiger den Weg zur Arbeit mit den öffentlichen Verkehrsmit-teln zurücklegen. Damit einhergehend sollen auch die Zugzeiten von Bad Rappenau nach Neckarsulm auf die Audianer angepasst werden (24). Ein Mitarbeiter von Audi pendelt von Auerbach nach Neckarsulm, weshalb er sich eine direkte Zugverbindung wünscht (25). Viele Bürgerinnen und Bürger kritisieren grundsätzlich, dass die Taktung des ÖPNVs nicht an die Arbeitszeiten der großen Arbeitge-ber angepasst ist (26). Es werden sich mehr Bahnverbindungen im 10-Minuten-Takt zu Arbeitsbeginn (27) gewünscht. So kommt von einem Mitarbeiter von Audi der Vorschlag, die Arbeitszeit der Audia-ner zu beachten und die Taktung des ÖPNVs entsprechend anzupassen (28). Um mehr direkte Ver-bindungen in der Region zu haben, wird z.B. auch eine direkte Busverbindung von Untereisesheim nach Heilbronn / Bad Wimpfen (29) gewünscht.

Ein weiterer Vorschlag ist es, eine schnellere und frühere Busverbindung von Elsenz nach Neckarsulm zu schaffen (30), um die öffentlichen Verkehrsmittel zu Schichtzeiten zu nutzen. Überdies wird kriti-siert, dass die Linien 41 & 42 von Schwaigern aus nicht nach Neckarsulm durchfahren (31). Auch emp-fiehlt ein Bürger eine häufigere Taktung des Busses aus Neuenstadt am Kocher, bspw. alle 15 Minu-ten (32). Außerdem wird eine Direktverbindung mit dem Bus aus Billigheim vorgeschlagen (33).

Auch die Fahrzeiten der Busse sind ein Thema in der Bürgerschaft: Die Busverbindung aus Weinsberg nach Neckarsulm dauert zu lange (34), ebenso kommt der Hinweis, dass die S42 von Neckarsulm nach Bad Friedrichshall häufig zehn Minuten am Bahnhof in Bad Friedrichshall steht und nicht weiterfährt (35), wodurch die Fahrzeit unnötig verlängert wird. Nebstdem wird kritisiert, dass an der S-Bahn-Sta-tion Heilbronn Kaufland die Bahnen vor allem im Winter ausfallen und es keine InformaS-Bahn-Sta-tionen dar-über gibt, wie lange die Bahn ausfällt (36). Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger wünschen sich daher Echtzeitinformationen zum ÖPNV und Alternativen (37), digitale Weginformationen über Echtzeit beim ÖPNV (38) sowie Echtzeit Verkehrsmeldungen (39). Mit Blick auf Fahrtbeginn und -ende werden einige Vorschläge genannt. Eine in Neckarsulm berufstätige Person macht den Vorschlag, dass die Busse vor 07:00 Uhr fahren, zumindest einmal die Stunde (40). Einige andere regen an, dass die letzte S-Bahn am Wochenende nicht um 01:00 Uhr (41), sondern auch noch zu weiteren Stunden im Nacht-verlauf fahren sollte. Für Neckarsulm wünscht sich eine Person auch eine engere Taktung bzw. mehr Busse zu Schulbeginn und -ende (42). In die gleiche Richtung geht der Hinweis, dass die Schulbusse chronisch überfüllt sind (43). Überdies wird der Vorschlag geäußert, die Buslinie 91 auch am Sonntag zu betreiben (44).

8 Wie schon konkret für den Neckarsulmer Bahnhof erwähnt, weisen viele Personen

da-rauf hin, dass die Ankunft- und Abfahrtzeiten der öffentlichen Verkehrsmittel untereinander abzustim-men sind. So soll der Umstieg von der Stadtbahn in den Bus verbessert werden und Informationen hierfür bereitgestellt werden (45). Konkret sollen Bahn und Bus besser miteinander verknüpft wer-den, da die Umsteigezeiten zu kurz sind (46). Zu überlegen ist außerdem, inwiefern die Kommunika-tion zwischen den Busfahren zu einer besseren Koppelung (Taktung und Umsteigen) beitragen kann (47). Auch sollte darauf geachtet werden, dass die Busse aus den Randgebieten zwischen 05:30 Uhr und 06:30 Uhr pünktlich an den Regionalverkehr angebunden werden (48). Wichtig ist es dabei, dass der ÖPNV pünktlich, also weder zu früh, noch zu spät (49) abfährt. Eine weitere Idee einer Person ist es, schnellere Verbindungen zwischen den Ortsteilen und Heilbronn zu schaffen (50). Erstrebenswert wäre es nach Meinung einer Person auch, das Stadtbahnnetz in Heilbronn ebenfalls auszubauen (51).

Insbesondere ältere Menschen sind auf den ÖPNV in Neckarsulm angewiesen. Daher ist es ein Wunsch einer Seniorin, die Erreichbarkeit der Notdienste, Krankenhäuser und Arztpraxen mit öffentlichen Verkehrsmitteln sicherzustellen (52). Hierfür und für weitere Fahrten können bspw. kleinere Bürger-busse für ältere Menschen eingesetzt werden (53). Für insbesondere ältere Menschen kommt es aber dann auch zu Herausforderungen im innerstädtischen Busverkehr: Zum einen warten einige Busfahrer nicht bis Menschen mit eingeschränkter Mobilität sitzen (54) und zum anderen ist der ebenerdige Zugang zu den Bussen insbesondere für Rollstuhlfahrer nicht immer gewährleistet (55). Mit letzterem einhergehend wird auch angemahnt, dass das Ein- und Aussteigen aus dem Bus zu schwer ist, da die Kante aus dem Bus zu hoch ist, wodurch es zu Zeitstress vor allem bei älteren Personen kommen kann (56).

Ein letzter großer Punkt in Hinblick auf den ÖPNV sind die Tarifsystem und die Ticketpreise. Eine Person kommt zu folgendem Resümee: Das Preisleistungsverhältnis ist unstimmig, das Auto ist günstiger und bequemer (57). Es wird vorgeschlagen, den öffentlichen Personennahverkehr billiger zu machen, bspw. durch ein 1-Euro-Ticket (58). Die billigeren ÖPNV-Tickets beziehen sich dabei nicht nur auf den Stadtverkehr, sondern auch auf die Region (59). Die Bustickets sind insbesondere für Seniorinnen und Senioren zu teuer (60), so ein Hinweis. Darüber hinaus wird ein Seniorenruftaxi mit günstigeren Tari-fen (61) gewünscht. Die Abschaffung des Sozial-Tickets wäre ein großer Verlust (62), kommunizierte ein Bürger. Es wird der Vorschlag unterbreitet, am Wochenende kostenlose Tickets für den ÖPNV anzubieten, auch nach Heilbronn (63). Eine Person regt an, den ÖPNV zur BUGA 2019 in Heilbronn billiger / kostenlos für Dauerkartenbesitzer von Neckarsulm anzubieten (64). Ein Bürger verweist da-rauf, dass das Tarifsystem nach Weinsberg zu kompliziert sei (65).

Eine jüngere Person verweist darauf, dass sie sich mehr Privatsphäre im Bus und Zug (66) wünscht, und aufgrund der fehlenden Privatsphäre trotz hohem Verkehrsaufkommen noch lieber das Auto nutzt. Attraktiver und komfortabler könnte es dabei sein, wenn es freies WLAN in Zügen (67) und mehr Sitzplätze in der Bahn, insbesondere zu Stoßzeiten gäbe (68). Insbesondere für Frauen soll der ÖPNV sicherer sein (69), bspw. durch Frauensitzplätze in der Nähe des Fahrers.

Um die Straßen zu entlasten wird durch eine Person vorgeschlagen, außerhalb der Stoßzeiten kleinere Elektrobusse verstärkt einzusetzen (70). Eine weitere Person schlägt vor, den ÖPNV als Schwebebahn über Neckarsulm fahren (71) zu lassen, um die Straßen zu entlasten.

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ii. Planung B27- Anschluss

Im Rahmen der aufsuchenden Dialoge wurden die Planungen zum B27 Anschluss an die Binswanger Straße nicht umfassender diskutiert. Vielmehr war es der Bürgerschaft ein Bedürfnis, ihre Erfahrungen im Alltag im Rad-, Fuß- und Autoverkehr sowie mit öffentlichen Verkehrsmitteln mitzuteilen und Ver-besserungsvorschläge einzubringen.

Zu den Planungen des B27-Anschlusses wird angemahnt, dass der vierspurige Ausbau der B27 nach Norden nicht funktionieren würde, da es zur Engstelle an der Tankstelle kommt, so dass keine Einfä-delung aus Neuberg möglich ist (72/1). Dieses Nadelöhr ist nach der Fertigstellung des B27-Anschlus-ses zu entlasten (73/2). Mit Blick auf die Binswanger Straße soll zum einen nach Fertigstellung des B27-Anschlusses Parallelparkraum für Anwohner im Straßenraum geschaffen werden (74/3) und zum anderen soll nach Konzepten gesucht werden, inwiefern die Binswanger Straße bei Stau auf der B27 von Schleichverkehr (75/4) geschützt werden kann. Ein Bürger mahnt an, den Lärmschutz nach dem Ausbau der B27 in der Südstadt zu verbessern (76/5). Ein weiterer indirekt mit dem geplanten Bau des B27-Anschlusses an die Binswanger Straße einhergehender Punkt ist die Erweiterung gewerb-licher Flächen. So spricht sich ein Bürger dafür aus, das Gewerbegebiet nicht im Zuge des Anschlusses zu erweitern, sondern stattdessen Grünflächen für die Naherholung auszubauen (77/6).

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iii. Betriebliches Mobilitätsmanagement / Mitfahr-App

Das Themenfeld „Betriebliches Mobilitätsmanagement / Mitfahr-App“ wird von einigen Bürgerinnen und Bürgern thematisiert. Viele Vorschläge der Bürgerschaft versprechen sich durch Anreize eine Ver-änderung des Mobilitätsverhaltens. Dabei sind nicht nur Arbeitgeber, sondern auch die Kommune ge-fragt, ebendiese Anreize zu setzen.

Von den Bürgerinnen und Bürgern kommt die Anregung, eine verpflichtende Mitfahr-Möglichkeit für die Einfahrt von A6 auf die B27 in Richtung Neckarsulm einzuführen, so dass Autos ohne Mitfahrer eine Maut zu bezahlen haben (78/1). Ebenso wird vorgeschlagen, Mitfahrbänke im Stadtraum aufzu-stellen, so beispielsweise eine Bank in der Nähe des ZOBs nach Heilbronn / Bad Wimpfen (79/2).

Personen ohne Auto wird dadurch die Möglichkeit gegeben, an verschiedenen Stellen im Stadtraum durch Autofahrer mitgenommen zu werden. Zum Thema Car-Sharing wird gewünscht, dass das Auto überall abgestellt werden darf, insbesondere am Markplatz sollen mehr Möglichkeiten geschaffen werden (80/3). Als idealen Standort für das Car Sharing wird das Parkhaus Ballei genannt (81/4). Um weitere Möglichkeiten des Personentransports in Neckarsulm zu bieten, soll ein Bürger-Taxi ins Leben gerufen werden, das sich am Stil von Uber (82) orientiert. Hier knüpft auch der nächste Punkt an. Es soll ein Infosystem geschaffen werden (83), das typische W-Fragen klärt: Wann werde ich von meinem Fahrer abgeholt? Wo fährt er ab? Wer ist mein Fahrer? Außerdem sollen Echtzeit Verkehrsmeldungen (84) dafür sorgen, dass man möglichst schnell von Staus erfährt, um diese dann auch umfahren zu können.

Der Zugang zu Car-Sharing soll im ganzen Stadtgebiet ausgeweitet und per App gesteuert werden (85). Dabei gilt es aber zu beachten, dass Car-Sharing-Angebote per App nicht immer für ältere Men-schen händelbar sind (86). Diskutiert wird in diesem Zusammenhang, inwiefern auch nicht digitale Angebote für die Nutzung von Car-Sharing System im Stadtraum etabliert werden können.

Im Allgemeinen soll eine Anreizsystem für Fahrgemeinschaften (87) entwickelt werden. Es ist zu über-prüfen, inwiefern die Stadt Neckarsulm hierbei tätig werden kann. Mit Blick auf das betriebliche Mo-bilitätsmanagement lautet ein Vorschlag, dass große Unternehmen bspw. lokale Taxiunternehmen nutzen und unterstützen sollen, um „private“ Fahrgemeinschaften zu fördern (88). Es wird auch vor-geschlagen, Anreize zu setzen, um Fahrgemeinschaften in den Unternehmen zu fördern, bspw. durch Tankgutscheine, Urlaubstage oder Dienstwagen (89). Eine Person äußert den Wunsch, vom Unter-nehmen organisierte Fahrgemeinschaften zu nutzen (90). Generell wird vorgeschlagen, das betriebli-che Mobilitätsmanagement für Unternehmen auszubauen, dieses soll bequem und kostengünstig sein (91). Genannt wird die Idee, dass Unternehmen E-Bikes (92) für ihre Mitarbeiter zur Verfügung stellen.

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iv. Parken / Shuttle / Parkleitsysteme

Zum Themenfeld Parken / Shuttle / Parkleitsysteme werden einige Ideen eingebracht. Gerade mit Blick auf die hohen Pendlerzahlen aus der Region stehen dabei Ansätze im Fokus, den Verkehr dezentral in der Region zu sammeln und gebündelt nach Neckarsulm zu führen.

Daher werden Sammelparkplätze in allen Himmelsrichtungen bspw. in Bad Friedrichshall, Abzweigung von Dahenfeld und viele weitere (93/1) genannt. Auch ein Großparkhaus rund um Amorbach mit einer direkten Verbindung zu Audi (94/2) wird vorgeschlagen. Eine Person nennt als einen möglichen Park und Ride (P&R) Standort die Tankstellen entlang der B27 (95/3). Gerade mit Blick auf das Unternehmen Audi kommen einige Vorschläge zur Verkehrsführung. So wird gefragt, inwiefern vom KS Parkplatz eine Brücke zu Audi (96/4) denk-bar wäre. Auch wird der Vorschlag geäußert, ein zentrales Parkhaus entlang der Autobahn zu schaffen und dieses mit einer Magnetschwebebahn mit dem Audi Werk (97/5) zu verbinden. Auf die aktuelle Parksituation der Audi-Mitarbeitenden blickend wird angemahnt, dass das Parkhaus Ballei durch Dauerparker von Audi immer voll ist, so dass in der Konsequenz Besucher der Volkshochschule dort nicht mehr kostenfrei parken können (98/6). Parkmöglichkeiten dort sollen aber nicht nur für Autofahrer geschaffen werden: Ein Bürger macht den Vorschlag, an der Volkshochschule Parkmöglichkeiten für Fahrradfahrer vor dem Gebäude (99/7) zu schaffen. Am Beispiel des Gehwegs vor dem VHS Parkhaus wird angemerkt, dass Autos häufig auf dem Gehweg parken, so dass Menschen mit Rollatoren nicht mehr durchkommen (100/8). Aus Sicht eines Bürgers sollte das Schwarzparken an der Postbankfiliale an der Engelgasse / Marktstraße vermieden werden (101/9).

Das Parken in der Innenstadt ist ein häufig angesprochenes Thema: Es wird zum einen ein drohender Park-platzmangel für Mitarbeiter in der Innenstadt / Kelterngasse (102/10) prognostiziert. Zum anderen wird wie-derholt angemerkt, das kostenfreie Parken in der Innenstadt zu erhalten, um den Einzelhandel zu stärken (103/11) sowie ausreichend und kostenlose Parkplätze im Gebiet Ratsgasse / Marktplatz beizubehalten (104/12). Auf Höhe der Quergasse ist es ein Wunsch, das Parken länger als zwei Stunden zu ermöglichen (105/13).

Außerhalb des Stadtzentrums kommen Hinweise aus der Hohenloher Straße, vom Neuberg und aus Amor-bach: Mit Blick auf die Hohenloher Straße wird durch eine Bürgerin darauf verwiesen, dass das Parken vor der Kindertagesstätte (Richard-Wagner-Str.) den Verkehr behindert, insbesondere aufgrund der aktuellen Baustelle auf der Südtagente (106/14). Die Parksituation auf dem Neuberg wird von mehreren Personen an-gesprochen. Es kommt der Hinweis, dass über Nacht LKWs auf den Gehwegen u.a. am Küchenstudio (107/15) parken. Auch wird angemahnt, dass es generell auf dem Neuberg zu unkontrolliertem Parken kommt, so dass Rettungswagen nicht durchkommen (108/16). Ebenfalls wird das Parken auf den Gehwegen in Höhe Leipzi-ger Straße / Dahenfelder Weg (109/17) kritisiert. Einen spezifischen Hinweis gibt es noch aus Amorbach. Auf Höhe der Zschopaustraße / Hölderlinstraße werden Parkplätze, die vorher 20 Jahre lang für die Allgemein-heit zur Verfügung standen, jetzt gewerblich durch einen Autoverkäufer genutzt. Daher fragt sich die Person, inwiefern eine gewerbliche Nutzung im Wohngebiet (110/18) überhaupt möglich ist.

Um wie schon erwähnt, den Verkehr dezentral zu bündeln und dann gebündelt in das Stadtgebiet von Neckarsulm fließen zu lassen, kommt die Idee eines Ruftaxis / Shuttle durch die Stadt, die bei Bedarf Perso-nen abholen (111). Ein Bürger wünscht sich eiPerso-nen kostenlosen Shuttle alle zehn Minuten im Stadtgebiet, der die Innenstadt mit Stadtteilen und den Gewerbegebieten verbindet (112). Nebstdem kommt der Vorschlag, insbesondere im Zentrum, Parkraumflächen sukzessive zu reduzieren, um ein Bewusstsein für den öffentli-chen Raum zu entwickeln (113).

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v. Rad- und Fußwege

Die Themen Rad- und Fußwege werden umfassend von der Bürgerschaft angesprochen. Insbesondere stehen

Die Themen Rad- und Fußwege werden umfassend von der Bürgerschaft angesprochen. Insbesondere stehen

Im Dokument Aufsuchender Dialog in Neckarsulm (Seite 4-23)