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vor allem unzureichende oder zu spezifische Dienstmodelle, fehlende Modellierungsmetho-diken sowie ineffektive oder fehlende Mechanismen zur Etablierung von Dienstg¨utevereinba-rungen in System. Aufgrund dieser Defizite musste die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit die Konzeption eines Service-Level-Management-Ansatzes beinhalten, der

• ein generisches und flexibles Modell f¨ur Dienstg¨utevereinbarungen bietet,

• eine Modellierungsmethodik bereitstellt und

• eine Architektur f¨ur die effektive Etablierung von Service Level Agreements im System definiert.

Zur L¨osung dieser Problemstellung wurde in dieser Arbeit ein modellbasierter Ansatz f¨ur das Service Level Management entwickelt. Der L¨osungsansatz baut auf der Model Driven Architecture auf. Die zentrale Idee der Arbeit besteht daher in der neuartigen Anwendung und ¨Ubertragung der Prinzipien der Model Driven Architecture auf die Problemdom¨ane des Service Level Managements. Hierzu musste zun¨achst definiert werden, welche Semantik die verschiedenen MDA-Modelle in Hinblick auf das Service Level Management haben. In der vorliegenden Arbeit wurden die folgenden Festlegungen getroffen:

SLA-Muster⇐⇒Platform Independent Model

Analog zum plattformunabh¨angigen Modell der Model Driven Architecture bildet das SLA-Muster den Ausgangspunkt f¨ur das Service Level Management. Ein SLA-Muster stellt eine Abstraktion einer realen Dienstg¨utevereinbarung dar. Zum Einem betrachtet ein SLA-Muster lediglich die Aspekte einer Dienstg¨utevereinbarung, die f¨ur deren tech-nische ¨Uberwachung notwendig sind, und zum Anderen stellt ein SLA-Muster einen ab-strakten Typ einer Dienstvereinbarung dar. Konkret bedeutet dies, dass ein SLA-Muster keine konkreten Instanzen zu ¨uberwachender Dienste enth¨alt, sondern lediglich deren Typen. Weiterhin werden auch keine konkreten Metrikinstanzen benannt, sondern le-diglich Metriktypen, aus denen die Dienstg¨uteparameter des Dienstes bestimmt werden.

Ein SLA-Muster wird formal mit Hilfe der Unified Modeling Language modelliert. Da-zu wurde UML mit Hilfe eines Metamodells um die notwendigen Konstrukte und deren Semantik erweitert.

SLA-Instanz⇐⇒Platform Specific Model

Um eine konkrete Dienstg¨utevereinbarung ¨uberwachen zu k¨onnen, muss ein abstraktes SLA-Muster in eine konkrete SLA-Instanz transformiert werden. Dieser Prozess ent-spricht in der MDA der Transformation des plattformunabh¨angigen Modells in das platt-formspezifische Modell. Dabei werden die abstrakten Typen des SLA-Musters aufgel¨ost und an konkrete Instanzen einer zu ¨uberwachenden Konfiguration gebunden.

Bei der Transformation eines SLA-Musters wird ebenfalls festgelegt, mit welcher Ma-nagementplattform die ¨Uberwachung der Dienstg¨utevereinbarung vorgenommen wer-den soll. Damit ist eine SLA-Instanz, im Gegensatz zu einem SLA-Muster, spezifisch f¨ur

8 Zusammenfassung und Ausblick

ein Managementsystem. Weiterhin ist f¨ur jedes Managementsystem eine eigene Trans-formation notwendig.

Prinzipiell ist w¨ahlbar, ob die Bindung der Konfigurationsinformationen und der Mana-gementplattform in einem Schritt erfolgen soll oder ob zun¨achst nur die Konfiguration oder nur die Managementplattform gebunden werden soll und die Bindung an den je-weilig fehlenden Teil sp¨ater erfolgen soll.

Etablierte SLA-Instanz⇐⇒Platform Specific Code

Die finale Schritt ist die Etablierung einer zuvor generierten SLA-Instanz. Dies ent-spricht in der MDA der Generierung des plattformspezifischen Codes aus dem platt-formspezifischen Modell. Durch die Etablierung der SLA-Instanz wird die einzusetzen-de Managementplattform konfiguriert und ist damit selbst¨andig in einzusetzen-der Lage, die etablier-te Dienstg¨uetablier-tevereinbarung auf Konformit¨at zu ¨uberwachen.

Die Etablierung einer SLA-Instanz ist spezifisch f¨ur die eingesetzte Managementplatt-form. Typischerweise existiert ein geeigneter Deployment-Dienst, der die Etablierung

¨ubernimmt.

Zur effektiven Beschreibung von SLA-Mustern mit Hilfe der Unified Modeling Language wurde ein Metamodell entwickelt. Dieses basiert auf dem WSLA-Modell, welches sich bei der Analyse existierender Ans¨atze als m¨achtigstes Modell herausstellte. Mit dem Metamodell k¨onnen die f¨ur die technische ¨Uberwachung einer Dienstg¨utevereinbarung relevanten Teile definiert werden:

• die grundlegenden Dienstzusammenh¨ange einschließlich der Dienststruktur,

• vordefinierte und kundenspezifische Dienstg¨uteparameter,

• Dienstg¨uteziele und -garantien,

• Ereignisse und Aktionen.

Neben der rein graphischen Modellierung von SLA-Mustern ist auch die Verwendung der Object Constraint Language f¨ur die Definition von Berechnungsausdr¨ucken im Rahmen von kundenspezifischen Metriken und f¨ur die Beschreibung von Ausdr¨ucken innerhalb von Dienst-g¨utezielen und -garantien m¨oglich. Durch die Verwendung von OCL k¨onnen SLA-Muster einerseits kompakter beschrieben werden, andererseits erfordert dies aber auch speziellere UML-Kenntnisse des SLA-Designers.

Um SLA-Muster effektiv modellieren zu k¨onnen, wurde ein Vorgehensmodell definiert, wel-ches den SLA-Designer w¨ahrend der Definition anleitet. Hierbei werden zun¨achst die grund-legenden SLA-Zusammenh¨ange modelliert, anschließend folgen die Modellierung der Metri-ken und der Obligationen, wobei hier jeweils ein Top-Down- oder ein Bottom-Up-Vorgehen m¨oglich ist.

Der entworfene und implementierte Prototyp weist die Tragf¨ahigkeit des modellbasierten Ma-nagementansatzes nach. Hierbei wurde das entwickelte Metamodell zur Beschreibung von Dienstg¨utevereinbarungen mittels des an der TU Berlin entwickelten UML-Werkzeugs Ka-se als Profil realisiert. Damit werden SLA-Designer in die Lage verKa-setzt, SLA-Muster mit Hilfe von UML-Modellen beschreiben zu k¨onnen. Ein solches UML-Modell wird als XMI-Dokument exportiert und mit Hilfe der realisierten Managementkonsole in ein SLA-Muster transformiert, welches als Dokument entsprechend einem entwickelten XML-Schema vorliegt. Die SLA-Managementkonsole bietet weiterhin die M¨oglichkeit, SLA-In-stanzen zu erzeugen, indem sie den Anwender interaktiv durch den Transformationsprozess leitet und somit fehlende Informationen eingeben kann. Die vollst¨andig automatisierte Instan-ziierung von SLAs wurde im Rahmen dieser Arbeit konzeptionell entwickelt. Da f¨ur die Rea-lisierung die gleichen Modelltransformationen notwendig sind, wurde auf eine prototypische Umsetzung verzichtet.

Die durchgef¨uhrte Fallstudie diente der Evaluation des Gesamtansatzes. Hierbei wurde ein SLA-Muster f¨ur einen Aktienhandelsdienst modelliert. Dieser Dienst war als mehrstr¨angi-ge Anwendung innerhalb einer heteromehrstr¨angi-genen und verteilten E-Business-Infrastruktur realisiert, die aus Web Services, Enterprise Java Beans, CORBA-Objekten und einer relationalen Daten-bank besteht. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass der Einsatz von SLA-Mustern die Effekti-vit¨at des Managements steigert. Die Abstraktheit der Muster ist die Basis f¨ur Technologieun-abh¨angigkeit und Wiederverwendbarkeit.