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3 Pädagogisch diagnostizieren im Schulalltag

5.2 Kompetenzraster ‚Motivation‘ – Berufliches Schulzentrum Regensburger Land /

5.2.4 Erfahrungen und Ergebnisse

schätzten und somit Klärungs- und Schlichtungsbedarf entstand. Blitzlichtabfragen oder Feedbackgespräche im Plenum dazu motivierten oft wieder neu. Wichtig ist, dass man konti-nuierlich daran erinnert und nicht aufgibt – dies ist die Aufgabe der Lehrkraft!

Sehr erfreulich war, dass sich das Klassenklima deutlich verbesserte, die Schüler offener zueinander wurden, Kameradschaft entstand und sich dies auch deutlich im Unterrichtsge-schehen niederschlug. Die Zusammenarbeit in den Stamm- und Fördergruppen verlief rei-bungsloser, verständnisvoller und die Kommunikation sowie die Kooperation gewannen deutlich an Qualität. „VOK“ wurde zum Motto des Prozesses: verständnisvoll, offen und ka-meradschaftlich.

Am Ende der drei Monate stuften sich die Schüler selbst noch einmal mit dem Selbstreflexi-onsbogen der Einführungsphase ein, ausgewählte Mitschüler mittels Partnerdiagnosebogen und die Lehrkraft auf Basis ihres Beobachtungsbogens. Die aktuelle Kompetenzstufe wurde somit erneut festgelegt. In Feedbackgesprächen erfolgten detaillierte Rückmeldungen und ggf. weitere Zielfestlegungen.

Zum Schulhalbjahr (Probezeit) wurde die Evaluation durchgeführt. Die meisten Schüler gaben an, mit dem Kompetenzraster gut zurechtzukom-men. Ihre Ziele konnten sie ohne Probleme festlegen, wobei die Checklis-ten als große Hilfe angesehen wurden. Was die Übereinstimmung von Selbst- und Fremdbild betraf, gaben die meisten an, dass diese eher nicht übereinstimmten. Die Partnerdiagnose sowie auch das Feedback durch

die Lehrkräfte empfand der Großteil als hilfreich und unterstützend. Das Bewusstsein im Hinblick auf ihre Motivation wurde bei allen Schülern erweitert. Besonders positiv empfanden die Schüler das Dreiergespräch. Im Individualfeedback mit der Lehrkraft fiel auf, dass viele Schüler den wesentlichen Nutzen dieses Projekts für sich erkannten, dass sie jedoch auch den Sekundäreffekt, die enorme Verbesserung des Klassenklimas, als äußert positiv emp-fanden und damit auch eine wesentliche Steigerung ihrer Motivation verbanden.

5.2.4 Erfahrungen und Ergebnisse

Erfolge

 Durch die überarbeiteten Formulierungen der Kompetenzraster durch die Schüler identi-fizierten sie sich sehr schnell damit und fühlten sich in der Verantwortung und ernst ge-nommen.

 Die Transparenz der Erwartungen an sie gab den Schülerinnen und Schülern eine große Sicherheit und vor allem auch die Möglichkeit der Selbsteinschätzung.

 Die gute Vorstrukturierung der Kompetenzstufen und Checklisten durch das Formulieren aller Fähigkeiten und Fertigkeiten ermöglichte eine gute Übersicht, gute Verknüpfungs-möglichkeiten und eine individuell sinnvolle und effektive Selbstorganisation.

 Schülerinnen und Schüler mit erhöhtem Entwicklungsbedarf profitierten vor allem von der hohen Transparenz, da sie sich langfristig orientieren konnten.

 Die Arbeit mit Kompetenzlisten förderte die Selbstbeobachtung, aber auch die Selbst-wahrnehmung der Schülerinnen und Schüler, da sie immer wieder bewusst eine Einstu-fung vornehmen konnten.

 Stärkere Schüler werden motiviert und gefördert, wenn sie Zielformulierungen im Bereich der Checklisten finden, mit denen sie sich identifizieren können.

Abzuleitende Entwicklungsbedarfe der Schüler

 Inwieweit können bzw. wollen die Lernenden sich mental anpassen?

 Welche Annahmen werden hinsichtlich der Fähigkeit der Lernenden gemacht, relevante Merkmale wahrzunehmen und zu identifizieren?

 In welcher Beziehung stehen Problemlösungsaktivitäten zu den Einstellungen, Erwartun-gen und Interessen der Lernenden?

 In welcher Weise bedingen und beschränken die mentalen Eigenschaften der Lernenden ihre Kompetenzentwicklung?

Abzuleitende Entwicklungsbedarfe der Lehrer

 Wie kann man Lernende am besten darauf vorbereiten, die notwendige Anpassung vor-zunehmen?

 Erreichbare und sinnvolle Kompetenzen werden durch die Lernenden selbst ausgewählt und festgelegt.

 Es wird ein Bewusstsein der Lernenden für den Kompetenzstand, den sie erreicht haben, entwickelt.

 Unterricht wird mit dem Ziel der Entfaltung von Kompetenzen konzipiert, um Methoden einer modernen Lernkultur zu fördern, die die Unabhängigkeit des Denkens, des Urtei-lens und des Handelns ermöglichen und auf eine Stärkung sozialer Fähigkeiten und Ver-antwortungsbewusstsein ausgerichtet sind (Selbstreflexion, Feedback, Entwicklungsge-spräche).

Abzuleitende Entwicklungsbedarfe der schulischen Organisation

 Flexibel: für die ganze Bandbreite von Zwecken und Zielsetzungen bei der Planung und Bereitstellung von Entwicklungsmöglichkeiten in allen Facetten

 Offen: für Erweiterungen und Verfeinerungen zur Förderung aller Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler (Rahmenbedingungen)

 Dynamisch: schnelles Einstellen auf die kontinuierliche Weiterentwicklung als Reaktion auf Erfahrungen

 Undogmatisch: nicht unwiderruflich und ausschließliches Konzentrieren, z. B. aufgrund bewährter Strukturen

Kompetenzraster zur Fremdeinschätzung der ‚Motivation‘

Kriterien Stufe A Stufe B Stufe C Stufe D

Steigern des eigenen Interes-ses

Der Schüler stellt Aspekte bei der Arbeit heraus, die ihn hemmen, die Arbeit zu begin-nen.

Der Schüler stellt Aspekte bei der Arbeit heraus, die ihn hemmen, die Arbeit zu begin-nen.

Er überlegt sich einen Weg, die Arbeit für sich motivierender zu gestalten.

Der Schüler stellt Aspekte bei der Arbeit heraus, die ihn hemmen, die Arbeit zu begin-nen. Er überlegt sich einen Weg, die Arbeit für sich moti-vierender zu gestalten.

Außerdem bemüht er sich, die Arbeit mit seinen eigenen Er-fahrungen in Beziehung zu setzen.

Der Schüler stellt Aspekte bei der Arbeit heraus, die ihn hemmen, die Arbeit zu begin-nen. Er überlegt sich einen Weg, die Arbeit für sich motivie-render zu gestalten. Außerdem bemüht er sich, die Arbeit mit seinen eigenen Erfahrungen in Beziehung zu setzen. Er stellt dabei auch Beziehungen zwi-schen seiner Arbeit und seinen persönlichen Interessen her und nutzt diese sinnvoll. Eigene Werthaltungen werden hinter-fragt und ggf. korrigiert.

Leistungsziel-orientierung

Der Schüler ist sich bewusst, dass sein Beitrag von anderen Personen bewertet wird.

Der Schüler ist sich bewusst, dass sein Beitrag nicht nur von anderen Personen bewertet wird,

sondern auch von Mitschülern zum Lernen genutzt wird.

Der Schüler ist sich bewusst, dass sein Beitrag nicht nur von anderen Personen bewertet wird, sondern auch von Mit-schülern zum Lernen genutzt wird.

Der Schüler realisiert somit nicht nur, dass seine Arbeit für alle Beteiligten wichtig ist, son-dern achtet auch auf die Quali-tät der Leistung und übernimmt Verantwortung in seinem Team.

Der Schüler ist sich bewusst, dass sein Beitrag nicht nur von anderen Personen bewertet wird, sondern auch von Mit-schülern zum Lernen genutzt wird. Der Schüler realisiert so-mit nicht nur, dass seine Arbeit für alle Beteiligten wichtig ist, sondern achtet auch auf die Qualität der Leistung und über-nimmt Verantwortung in seinem Team. Ihm wird bewusst, dass er in einer leistungsorientierten Gesellschaft lebenslanges Ler-nen umsetzen muss, um in der Arbeitswelt bestehen zu kön-nen.

Kriterien Stufe A Stufe B Stufe C Stufe D Aussicht auf

Belohnung

Der Schüler stellt sich flexibel auf eine neue Situation ein und ist bereit zu arbeiten, wenn er dafür eine Belohnung dafür erhält.

Der Schüler stellt sich flexibel auf eine neue Situation ein und ist bereit, weiter zu arbeiten, indem er sich selbst eine Be-lohnung in Aussicht stellt.

Er setzt sich sein individuelles Ziel und konkretisiert in diesem Zusammenhang seine Beloh-nung im Anschluss an die Ar-beit etwas zu machen, was ihm Spaß macht.

Der Schüler stellt sich flexibel auf eine neue Situation ein und ist bereit, weiter zu arbeiten, indem er sich selbst irgendeine Belohnung in Aussicht stellt, wenn er die Arbeit erledigt hat.

Dabei entwickelt er Strategien, strukturiert und zielgerecht zu arbeiten.

Der Schüler stellt sich flexibel auf eine neue Situation ein und ist bereit, weiter zu arbeiten, indem er sich selbst irgendeine Belohnung in Aussicht stellt, wenn er die Arbeit erledigt hat.

Dabei entwickelt er Strategien, strukturiert und zielgerecht zu arbeiten. Er reflektiert seine Arbeit und korrigiert sie bei Bedarf.

Persönlicher Zugewinn

Der Schüler ist von sich aus motiviert, weil er seinen per-sönlichen Zugewinn erkennt und geht somit offen und auf-geschlossen an die Arbeit.

Der Schüler ist von sich aus motiviert, weil er seinen persön-lichen Zugewinn erkennt und geht somit offen und aufge-schlossen an die Arbeit.

Er wägt seine eigenen Interes-sen und Meinungen mit dem Gelernten ab und erweitert somit seinen persönlichen Zu-gewinn.

Der Schüler ist von sich aus motiviert, weil er seinen per-sönlichen Zugewinn erkennt und geht somit offen und auf-geschlossen an die Arbeit. Er wägt seine eigenen Interessen und Meinungen mit dem Ge-lernten ab und erweitert somit seinen persönlichen Zugewinn.

Er realisiert, wie wichtig es ist, kontinuierlich weiter zu arbei-ten, um für sich persönlich so viel wie möglich zu lernen.

Der Schüler ist von sich aus motiviert, weil er seinen persön-lichen Zugewinn erkennt und geht somit offen und aufge-schlossen an die Arbeit. Er wägt seine eigenen Interessen und Meinungen mit dem Ge-lernten ab und erweitert somit seinen persönlichen Zugewinn.

Er realisiert, wie wichtig es ist, kontinuierlich weiter zu arbei-ten, um für sich persönlich so viel wie möglich zu lernen. Er entwickelt Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein und ist überzeugt, dass nur lebenslan-ges Lernen kontinuierliche Wei-terentwicklung ermöglicht.

5.3 Kompetenzraster ‚Studierfähigkeit‘ – Berufliche Oberschule