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Es entweicht nach indischer Anschauung durch eine Öffnung im Scheitel

b) Prosaischer Auszug aus Pürnabhadra

I. Die auf den Textus simplicior und auf Pürnabhadras Rezension zurückgehenden Erzählungen

3) Es entweicht nach indischer Anschauung durch eine Öffnung im Scheitel

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II Der 4. Päda bei Hemavijaya: t u f d R

Altgnjaräti: Pancäkhyänavärttika, II. 143

Diese Strophe hörte Garada. Dem Weibe aber vertraute die Schlange kein Ge-heimnis mehr an.

Hemavijaya, Kathäratnäkara 140. Hier sagt der Schlangendämon Öesa den Garuda in den-Wald entführt hat, beide Strophen, die zweite, weil Garuda ihn auf die erste hin noch nicht freigibt. — Weiteres hoffe ich in meinen „Altind. Natursagen" zu geben.

Nr. 20. K ö n i g , H a m s a u n d Krähe.1) Ein König rastet mit seinem Heer.

Auf dem Baume, unter dem der König ruht, wohnen Hamsa und Krähe, zwei Freunde. Die Krähe läßt ihren, Kot dem König auf den Rücken fallen und fliegt davon. Der König schießt den Hamsa. Als dieser zappelnd vor ihm niederfallt, fragt er ihn, warum er als g u t e r Vogel, als Reittier Brahmans und Säradas, eine so gemeine Tat getan habe. Da antwortet der Hamsa mit der Überschriftsstrophe:

„Ich bin nicht die Krähe, Großkönig; ich bin ein Hamsa im reinen Wasser. Wenn man mit einem Niederträchtigen Umgang pflegt, so muß man zweifelsohne sterben."

Hitöpadeöa III, 4a. Hemavijaya, Kathär. 90. Jätaka 140, Anfang.

Paksi-Pak. 6, Anfang (Kap. X, C). Vgl. Pürnabhadra I, 12.

Nr. 21. D e r G e l e h r t e s t e b r a u c h t P r o t e k t i o n .2) In dör Stadt Vidarbhä im Dekhan regiert König Vijayasena. Zu diesem kommt ein Gelehrter, welcher Cintamani heißt, und welcher im stolzen Vertrauen auf sein Wissen den Bat wohl-gesinnter Leute in den Wind schlägt, dem Minister einen Besuch zu machen, bevor er vor den König tritt. Der König ist über seine Kenntnisse so erfreut, daß der Gelehrte Zutritt in den Harem erhält, wo er der Großkönigin die heiligen Schriften erläutert. Eines Tages gibt ihm die Königin eine Betelrolle. Tags darauf sagt der Minister, der das gesehen hat, zu dem Gelehrten, der König habe diesen Vorgang erfahren, sei auf ihn sehr zornig und habe seine Absicht geäußert, ihn schimpflich zu bestrafen. Auf des Gelehrten Frage, wie er dem entgehen könne, rät ihm der Minister, sich krank zu melden und ins Bett zu legen. Der Minister meldet dem König die angebliche Krankheit; der König, sehr betrübt, will dem Gelehrten einen Krankenbesuch abstatten, aber der Minister rät ihm, zunächst ihn selbst zu dem Kranken zu lassen. Diesem sagt er, der König zürne ihm gewaltig. Er möge sich tot stellen und von einigen Sklaven hinaustragen lassen. Dem König meldet er den Tod des Kranken. Da schickt der König den Minister nebst einigen Sklaven nach dem Bestattungsplatz und läßt sagen, er selbst werde der Bestattungsfeier beiwohnen. Als der Minister das hört, rät er dem Gelehrten, nackt, wie er als an-gebliche Leiche ist, auf einen hohen Pippala-Baum zu steigen. Unter diesen setzt sich der König nach seiner Ankunft. Als er zufällig in die Höhe blickt, hält ihm der Minister den Saum seines Gewandes vor die Augen mit der Begründung, auf den Pippala-Bäumen der Bestattungsplätze hausten Dämonen. Da der König wirk-lich einen Schatten über sich bemerkt hat, besteigt er schleunigst seine Sänfte und läßt sich heimtragen. Darauf schickt der Minister die Teilnehmer an der Trauer-feier und nach diesen den Gelehrten heim. Nach einiger Zeit erfährt der Gelehrte, daß er den Ränken des Ministers zum Opfer gefallen ist und spricht die Über-schriftsstrophe: „Dem Gouverneur soll man huldigen, dem König soll man huldigen;

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144 7. Kapitel. Nordwestindische Mischrezensionen, Auszüge und Entlehnungen.

nicht soll man huldigen dem König allein. Siehe, durch die Macht des Gouverneurs wurde der Gelehrte totgesagt [oder: für ein Gespenst ausgegeben]."

In der Überschriftsstrophe ist von einem cakrin die Rede, was „Gou-verneur" bedeutet. Die Prosa stimmt also hier nicht ganz zur überschrifts-strophe.

Nr 24. Die d a n k b a r e n Fische.1) In der Stadt Campävati regiert König

€andrasekhara und wohnt ein reicher Töpfer. Dieser bemerkt auf seinem Wege zur Tongrube einen fast wasserleeren Pfuhl, in welchem fünf große Fische zappeln.

Mitleidig holt er einen großen Wasserkrug, setzt sie hinein und trägt sie nach einem großen, mit einem Strom in Verbindung stehenden Teich. Nachdem sie an ihr Lebensziel gelangt und gestorben sind, werden sie zu fünf Yaksa im Weich-bild der Stadt Sakösalä und wohnen daselbst in einem heüigen Feigenbaum. Eines Nachts stirbt unvermutet der König dieser Stadt ohne männliche Nachkommen-schaft. Der dortige Minister hat eine wissende Elefantenkuh. Diese schmückt er, füllt den goldenen Krug und gibt ihn der Elefantenkuh, welche, vom Minister und dem ganzen Heere begleitet, unter Tamtamschlagen aus der Stadt hinausgeht. Der Töpfer ist nach seinem Tode ein Ksatriya geworden. Zu dieser Zeit sitzt er mit seiner Frau hungrig und durstig unter jenem Feigenbaum. Der Einfluß der fünf Yaksa bewirkt es, daß die Elefantenkuh den Krug auf sein Haupt leert, und zu günstiger Stunde wird er im Triumph in die Stadt geholt und besteigt den Thron.

Bald darauf belagern die Verwandten des verstorbenen Königs die Stadt, um den Fremdling zu entthronen. Dieser aber vergnügt sich mit der Königin am Würfel-spiel. Als die Königin ihn auffordert, die Stadt zu befreien, antwortet er mit der Überschriftsstrophe: „Die fünf Yaksa mit dem Feigenbaum geben und nehmen. Laß nur die Würfel fallen, meine Holde. Was geschehen soll, das wird geschehen. In der nächsten Nacht vernichten die Yaksa das Heer der Feinde, deren Rosse und Elefanten als Beute in die Stadt geführt werden.

Nr. 26. Das b e l a u s c h t e Gespräch.2) In der Stadt Navahamsapura in Kaschmir regiert König Navahamsa. Dieser hat einen Saal, in welchem sich die verschiedensten Papageien aus den verschiedensten Ländern befinden. Ein Ge-lehrter ist fortwährend damit beschäftigt, ihnen allerlei Strophen m Sanskrit, Präkrit und der Landessprache3) beizubringen. Wenn der König kommt, die Vogel auf die Hand nimmt und sie fragt, so sagen sie ihm das Gelernte her. Emst nimmt er einen frisch gefangenen Papageien auf die Hand, dem der Gelehrte noch nichts beigebracht hat, und fragt ihn: „Welche Länder hast du gesehen?" — „Ich habe gar kein Land gesehen." - „Wie kommt das?" - „Weil ich ganz jung vom Vogelsteller gefangen wurde. Glücklicherweise bin ich einem edlen König in die Hände gefallen." — Da beurlaubt ihn der König, damit er sich die Welt besehen könne und hängt ihm ein Perlenhalsband um, worauf sich der Papagei mit dem Versprechen entfernt, in sechs Monaten wiederzukommen. Er kommt ins Land der Amazonen, in dem es keine Männer gibt, sondern in dem Herren und Knechte nur Frauen sind. Er setzt sich in der Nähe der Königin und einer alten Frau auf einen Turm. Da er

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3) Der Text sagt ^TL*H T T T T

Altgujaräti: Pancäkhyänavärfctika, II. 145 der Königin gefällt, so zieht ihn die Alte dadurch ins Gemach der Königin, daß sie ihm mit einem Zauberspruch besprochene Reiskörner entgegenwirft. Die Königin liebkost und bewirtet ihn, und auf ihre Frage erzählt er ihr seine Geschichte. Sie bittet ihn, seinem Herrn als Rätsel zu melden, was sie ihm zeigen werde. Darauf zeigt sie ihm erstens eine Lotusblume, zweitens Gewichte einer Wage, drittens ihr Stirnzeichen (Tilaka) und viertens ihre zehn Pinger, die sie in den Mund steckt.

Da sie aber fürchtet, der Papagei könne die Rätsel vergessen, weil er nur ein Tier sei, so schreibt sie diese auf ein Blatt Papier und hängt es ihm in Form einer Rolle an den Hals. Dann läßt sie den Papageien wieder fliegen. Nach sechs Mo-naten setzt er sich dem König auf die Hand, der ihn zunächst nicht wiedererkennt, weil das Tier sehr gewachsen ist, und überbringt ihm die Rätsel in Wort und Schrift. Die o00 Gelehrten, welche in des Königs Audienzsaal sitzen, zerbrechen sich vergeblich ihre Köpfe und bitten um Bedenkzeit. Der König droht ihnen schwere Strafe an, wenn ihm am siebenten Tage keiner von ihnen die Lösung bringe. Nach Ablauf der sechs Tage wiederholt er seine Drohung. An demselben Abend geht einer der Gelehrten, Ylröcana, in den Wald und verbirgt sich in einem hohlen Baum, auf welchem 500 Bhäranda-Vögel nisten. Ein kleiner Bhäranda klagt seinem Vater, daß ihn hungere. Der Yater vertröstet ihn auf große Genüsse am folgenden Tag, an welchem der König 500 Gelehrte vernichten werde. Dann könne er deren Blut trinken. Auf des Jungen Frage erzählt der Alte die Geschichte und gibt als Lösung die Präkritstrophe1): „In der Stadt Pöghanapura8) wohnt eine

Kaufmannstochter namens Tilakamanjari 8)

Der Gelehrte Vayaröcana [spr. Yairöcan] hört diese Strophe und entfernt sich. Der alte Yogel erkennt ihn und sagt dem Jungen,* er müsse nun auf das erhoffte Mahl verzichten, da der König die Gelehrten nicht hinrichten lassen, sondern belohnen werde. Dann sagt er die Überschriftsstrophe: „Bei Tage soll man reden, nachdem man sich vorher umgesehen hat, unter keinen Umständen aber in der Nacht. Es gehen sehr verschmitzte Leute umher, wie Vararuci im Feigenbaum."

Hier ist in der Überschriftsstrophe ein anderer Name genannt, als in der Erzählung selbst. Entweder hat der ungelehrte Verfasser der Prosa Vlrocan oder Vairöcan für das Äquivalent von Vararuci gehalten, oder es

•liegt eine Unstimmigkeit vor, wie in Nr. 21. — Die Überschriftsstrophe steht wörtlich so als Überschriftsstrophe von H e m a v i j a y a s 29. Erzählung, in der aber die Apraäikha-Geschichte damit verbunden ist. Vergleiche zu dieser Z a c h a r i a e , ZVfV. 1903, S. 216ff. (wo weitere Quellen). Vgl. auch P a k s i p a k . Nr. 24 (unten Kap. X, C). — Es ist klar, daß der Verfasser auch die Präkrit-strophe nicht verstand, die in so verderbter Form im Texte steht; sonst hätte er gewiß die K a u f m a n n s t o c h t e r der Strophe nicht zur Amazonenkönigin gemacht. Freilich erzählt er auch den Zug von den gezeigten Gewichten, der auf eine Kaufmannstochter, nicht aber auf eine Amazonenkönigin paßt.

Nr. 27. K a l b t die S t u t e , b r e n n t das Meer.4) In der Stadt Tejapura regiert König Tejavanta. Dieser erfährt, daß in seiner Stadt die Kuh eines Brahmanen

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2) Der Name ist verderbt. Da er „Lotusstadt" bedeuten soll, so wird P o k k h a r a -pura die ursprüngliche Lesart der Strophe sein.

3) Der Sinn der sehr entstellten zweiten Zeile, deren Wortlaut ich nicht