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Energieverbrauch des Gebäudes .1 Wärme

5. Sporthalle Pegasuseck 1 Basisdaten

5.1.2 Energieverbrauch des Gebäudes .1 Wärme

Die Sporthalle Pegasuseck wird mit Fernwärme der Vattenfall Europe Wärme AG versorgt. Bis auf den Heizungsraum wird das gesamte Gebäude beheizt. Für die Jahre 2007-2010 liegen die im folgenden Dia-gramm dargestellten Angaben zum Fernwärmeverbrauch vor. Die Verbrauchsangaben umfassen neben dem Verbrauch der Sporthalle auch die Verbräuche des zugehörigen Schulgebäudes und der auf dem Gelände befindlichen Kindertagesstätte, da die Wärmemengen für die einzelnen Gebäude nicht separat erfasst werden. Die abgerechneten Zeiträume sind annähernd gleich lang. Hieraus errechnen sich die in Abbildung 29 aufgezeigten Mengen an Treibhausgasemissionen.

Fernwärmeverbrauch Schule und Kita am Pegasuseck

10.01.2007 - 15.01.2008

Abbildung 28: Fernwärmeverbrauch der Schule am Pegasuseck einschl. Sporthalle und Kita in den Jahren 2007 bis 2010

Produktion von Treibhausgasen infolge Wärmeerzeugung

10.01.2007 - 15.01.2008

Abbildung 29: Produzierte Treibhausgasemissionen (CO2) infolge Fernwärmeverbrauch28

28Laut Vattenfall Europe Wärme AG entstehen infolge 1 MWh Fernwärmeverbrauch in Berlin 155 kg des Treibhausgases CO2.

5.1.2.2 Strom

Für die Sporthalle wurde erst im Juni 2008 ein eigener Stromzähler installiert, so dass erst seit diesem Zeitpunkt eine separate Stromabrechnung erfolgt. Für den Zeitraum 06/2008 bis 09/2010 liegt nur die Angabe des Gesamtverbrauchs vor, der in der folgenden Abbildung angegeben wird. Die darauf folgende Abbildung zeigt die infolge der Stromherstellung produzierten Treibhausgasemissionen.

Stromverbrauch Sporthalle Pegasuseck

26.06.2008 - 29.09.2010

Jährlicher Mittelwert

0 5 10 15 20 25

2008-2010

MWh

Abbildung 30: Stromverbrauch der Sporthalle Pegasuseck in den Jahren 2008 bis 2010

Produktion von Treibhausgasen infolge Stromverbrauch

26.06.2008 - 29.09.2010

Jährlicher Mittelwert

0 2000 4000 6000 8000 10000 12000 14000 16000

2008-2010

kg CO2

Abbildung 31: Produzierte Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalent) infolge Stromverbrauch

5.1.2.3 Energiekennzahlen des Gebäudes

Eine Beurteilung der Energieverbräuche der Liegenschaft ist durch einen Vergleich mit den entsprechen-den Verbräuchen des deutschen Gebäudebestands möglich. Hierfür hat die ages GmbH für verschieentsprechen-dene Gebäudekategorien Heizenergie- und Stromverbrauchswerte erfasst und die Mittelwerte und Mittelwerte des Viertels mit dem geringsten Verbrauch bezogen auf die Bruttogrundfläche des jeweiligen Gebäudes erfasst und veröffentlicht.29 In der folgenden Tabelle sind die Verbrauchswerte der Liegenschaft den ent-sprechenden Vergleichswerten des Schulgebäudebestands (einschl. Kindertagesstätten und Sport-bauten) gegenübergestellt. Abbildung 32 verdeutlicht die Relationen grafisch.

Tabelle 32: Kennwertevergleich für den witterungsbereinigten Fernwärmeverbrauch der Pegasus-Schule einschl.

Sporthalle und Kindertagesstätte und den Stromverbrauch der Sporthalle Schule, SH u. Kita,

witterungsbereinigt ages -

Arithm. Mittel ages - Arithm. Mittel des besten Viertels

Heizenergieverbrauch - kWh/(m²BGFa)* 98,5 118,8 66,8 Treibhausgasenemissionen - kg/(m²BGFa) 15,3 18,4 10,3 Sporthalle

Stromverbrauch - kWh/(m²BGFa) 22,4 32,0 9,0

Treibhausgasenemissionen - kg/(m²BGFa)** 13,4 19,2 5,4

* Der Fernwärmeverbrauch für die Beheizung der Räume wurde durch Abzug des Fernwärmeverbrauchs für Warmwasser aus dem Gesamtwärmeverbrauch ermittelt. Der Fernwärmeverbrauch für Warmwasser wurde anhand der vorliegenden Fernwärme-abrechnungen auf 21.310 kWh pro Monat abgeschätzt. Die ages-Mittelwerte wurden entsprechend den Flächenanteilen von Schule und Kita bzw. Sporthalle aus den ages-Kennwerten für Schulen und Kindertagesstätten bzw. Sportbauten ermittelt.

** Berechnung der Treihausgasemissionen unter Ansatz eines einheitlichen Strommixes (Bundesmix der GEMIS-Datenbank)

Kennwertevergleich

Der Komplex aus Sporthalle, Schul- und Kindergartengebäude verbraucht demnach etwas weniger Heiz-energie als von ages GmbH für deutsche Schulen und Kindertagesstätten und Sportbauten im Mittel erfasst wurde. Ursache hierfür ist zum einen das Baujahr des Komplexes, zu dem bereits erhöhte Wärmeschutzvorschriften bestanden, zum anderen auch, dass in den letzten Jahren bereits energetische Sanierungen vorgenommen wurden. In welchem Umfang das für die Schule und den Kindergarten gilt, ist nicht bekannt. Verglichen mit dem Mittelwert des besten Viertels des entsprechenden deutschen Ge-bäudebestands zeigt sich gleichwohl ein deutliches Einsparpotential für den Heizenergieverbrauch und

29ages-Verbrauchskennwerte 2005: http://ages-gmbh.de

die zugehörigen Treibhausgasemissionen. Setzt man das arithmetische Mittel des besten Viertels des Schulbestandes als Zielgröße für den Heizenergieverbrauch, so berechnet sich das Kosteneinspar-potential bei einem Kostenansatz von 0,07 €/kWh30 für Fernwärme zu 14.300 €/Jahr für den gesamten Gebäudekomplex und bei Annahme eines ähnlichen energetischen Zustands für alle drei Gebäude an-teilig zu etwa 2.200 €/Jahr für die Sporthalle. Für die Treibhausgasemissionen infolge Heizwärmever-brauchs berechnet sich entsprechend ein Einsparpotential von 32%.

Der mittlere jährliche Stromverbrauch der Sporthalle Pegasuseck liegt ebenso unterhalb des von ages GmbH für deutsche Sportbauten im Mittel erfassten Stromverbrauchs, jedoch oberhalb des Mittelwerts des besten Viertels. Aussagen zum Einsparpotential lassen sich hieraus nur begrenzt ableiten, da die Gruppe der Sportbauten sehr heterogen ist. Allerdings lässt sich aus Alter und Sanierungsumfang der Sporthalle auf ein Einsparpotential beim Strom und daraus folgend bei den Treibhausgasen schließen.

30Kostenansatz berechnet aus dem Rechnungsbetrag der letzten vorliegenden Fernwärmerechnung.

5.2 Gebäudebewertung

5.2.1 Fotodokumentation

Süd-Ansicht Ost-Ansicht

Nord-Ansicht (Rückseite) West-Ansicht

Halle, Blick zur rückseitigen Stahl-Glasfassade Neue Fenster im OG

Abluftanlage Sanitärbereich Erneuerter Heizkörper mit dahinterliegendem Riss (Halle)

Fernwärmeanlage im Heizungsraum der Sporthalle Fernwärmeübergabestation Sporthalle

Warmwasserspeicher Verteilrohre Heizung und WW Notausgang mit Stolpergefahr

5.2.2 Gebäudehülle Vorbemerkung

Die Sporthalle der Grundschule am Pegasuseck wurde 1990 als DDR-Typenbau „Kleine Tunrhalle KT Berlin“ errichtet. Hierbei handelt es sich um eine Turnhalle in Stahlbetonskelettbauweise (Plattenbau) mit einer Dachkonstruktion aus Spannbetonelementen (VT-Falten). Für die konkrete Sporthalle liegen keine Bauunterlagen mehr vor. Jedoch konnte vom Bezirksamt Treptow-Köpenick ein Ordner mit Bestands-unterlagen in Form von Ausführungsplänen und Baubeschreibungen für andere Sporthallen dieses Typs zur Verfügung gestellt werden [5]. Diese Unterlagen wurden zur Ermittlung der Bauteilaufbauten der Sporthalle Pegasuseck verwendet. Da sie jedoch aus den 70er Jahren stammen, die begutachtete Sporthalle aber mehr als 10 Jahre später errichtet wurde und sich die Wärmeschutzanforderungen in der DDR in dieser Zeit erhöht haben, können Abweichungen in den Aufbauten nicht ausgeschlossen werden.

Bodenplatte

Den Bestandsunterlagen [5] konnte entnommen werden, dass sowohl der Parkettfußboden im Hallenbereich als auch die Fußböden mit Betonwerksteinen in den übrigen Bereichen ohne Wärmedämmung ausgeführt wurden. Für den Parkettfußboden berechnet sich der U-Wert unter Berück-sichtigung der übrigen Schichten zu ca. 1,2 W/(m²K), für die übrigen Bereiche zu etwa 2,8 W/(m²K). Der wärmetechnische Zustand der Bodenplatte entspricht damit nicht den heutigen Anforderungen.

Außenwände

Für die Giebelwände lässt sich [5] eine innenseitige, 50 mm dicke Holzwolleleichtbauplatte als Dämmschicht entnehmen, der ein mittlerer Wärmeleitfähigkeitswert von 0,08 W/(mK) zugeordnet wird.

Unter Berücksichtigung von Stahlbeton- und Putz- bzw. Gipskartonschichten berechnet sich der U-Wert der Giebelwände zu ca. 1,1 W/(m²K).

Die Brüstungselemente an der Eingangsseite verfügt laut [5] innenseitig ebenfalls über eine 50 mm dicke Dämmschicht, wobei davon auszugehen ist, dass es sich ebenfalls um eine Holzwolleleichtbauplatte handelt. Für die Brüstungselemente der Hallenrückseite liegen keine Angaben vor, so dass davon ausge-gangen wird, das der Aufbau der rückseitigen Elemente dem Aufbau der eingangsseitigen Elemente gleicht. Unter Berücksichtigung der Stahlbeton- und Putzschichten berechnet sich der U-Wert der Brüs-tungselemente ebenfalls zu ca. 1,1 W/(m²K).

Die Stahlbetonelemente oberhalb der Fenster direkt unter dem Dach verfügen laut [5] innenseitig über eine 2,5 cm dicke Dämmschicht aus Polystyrol. Ihr U-Wert berechnet sich zu etwa 1,2 W/(m²K).

Damit entspricht der wärmetechnische Zustand der Außenwände der Sporthalle nicht den heutigen Anforderungen.

Die Fugen der Außenwandelemente weisen vereinzelt Schädigungen auf. Die westliche Giebelwand und die Hallenrückwand weisen innenseitig größere Putzrisse auf, die vermutlich entlang von Bauteilfugen verlaufen und über die zusätzliche Wärmeanteile verloren gehen.

Fenster

Die straßenseitigen Fenster des Gebäudes wurden 2008 ausgetauscht und durch eine 2-scheibige Wärmeschutzverglasung ersetzt. Die Fenster verfügen mit einem U-Wert von etwa 1,4 W/(m²/K) über einen guten wärmetechnischen Standard.

Rückseitig existiert noch die bauzeitliche Stahl-Glasfassade, deren U-Wert gemäß [1] mit 3,2 W/(m²/K) anzunehmen ist und damit die heutigen wärmeschutztechnischen Anforderungen deutlich überschreitet.

Der äußere Anstrich der Fassade blättert bereits stellenweise ab, einzelne Fensterelemente schließen augenscheinlich nicht mehr dicht.

Außentüren

Bei der Eingangstür handelt es sich um eine Metalltür mit einfachverglasten Fenstern, deren U-Wert gemäß [1] mit 3,5 W/(m²/K) anzunehmen ist und damit über den heutigen Anforderungen liegt. Auch für die Stahl-Notausgangstür an der westlichen Giebelseite ist dieser U-Wert anzusetzen, da keine genaueren Angaben vorliegen. Beide Türen genügen nicht den heutigen wärmeschutztechnischen Anforderungen.

Es wird darauf hingewiesen, dass sich hinter der Notausgangstür eine Stolperfalle in Form ausgebroch-ener Schuhabtrittsgitter befindet.

Dach

Laut [5] besitzt das Spannbetondach der Sporthalle des Gebäudes im Originalzustand eine 50 mm dicke Dämmschicht aus Polystyrol. Im Zuge einer Dachsanierung im Jahr 2005 wurde auf das bestehende Dach ein zusätzliche Dämmschicht von 80 mm Dicke aufgebracht. Unter Berücksichtigung weiterer Bau-teilschichten berechnet sich der U-Wert des Dachs zu ca. 0,3 W/(m²/K). Das Dach besitzt damit einen guten wärmeschutztechnischen Standard, auch wenn dieser nicht ganz den heutigen Anforderungen genügt.

5.2.3 Technische Anlagen

Die Sporthalle wird gemeinsam mit dem zugehörigen Schulgebäude und der auf dem Gelände befindlichen Kindertagesstätte über Fernwärme beheizt. Auch die Warmwassererzeugung erfolgt mittels Fernwärme. Die Haupt-Fernwärmestation ist im Untergeschoss des Schulgebäudes untergebracht. Von dort führen gedämmte Fernwärmeleitungen im Erdreich zur Kita und zur Sporthalle. Die Sporthalle besitzt im Heizungsraum eine eigene Fernwärmeübergabestation. Im Rahmen dieses Klimaschutz-Teilkonzepts wird nur die Sporthalle bis zu ihrer Gebäudegrenze betrachtet. Die Leitungen zwischen Sporthalle und Schule sowie die Fernwärmestation in der Schule sind nicht Gegenstand der Untersuchungen. Generell ist für die Rohre zwischen Schulegebäude und Sporthalle davon auszugehen, dass ihr Dämmzustand nicht den heutigen Anforderungen entspricht, die Wärmeverluste allerdings nicht so groß sind, dass ihr Austausch wirtschaftlich zu rechtfertigen wäre.

Die Fernwärmestation der Sporthalle wurde im Jahr 2008 modernisiert. Alle erforderlichen Regel- und Ab-sperreinrichtungen sind dort integriert. Die Anlage verfügt über eine moderne elektronische geregelte Umwälzpumpe, die ihre Leistung dem aktuellen Wärmebedarf anpasst. Der Dämmzustand der Verteilleitungen ist gut. Ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage wurde nicht vorgenommen. Die Wärmeübergabe an die Räume erfolgt durch überwiegend an den Außenwänden angeordnete teilweise erneuerte Gliederheizkörper mit Thermostatventilen. Die Warmwasserbereitung erfolgt mittels eines 500 Liter-Warmwasserspeichers. Die Zapfstellen in den Sanitärräumen sind über eine Zirkulationsleitung an den Speicher angeschlossen.

In den Duschräumen wurde 2008 je eine bedarfsgeregelte Abluftanlage mit Hygrostaten eingebaut, die sich bei erhöhter Luftfeuchtigkeit selbsttätig einschaltet und nach Absenken der Luftfeuchtigkeit auch wieder abschaltet.

Die Beleuchtungsanlage der Sporthalle besteht aus Deckenleuchten mit stabförmigen Leuchtstofflampen, die im straßenseitigen Sanitär- und Umkleidebereich bereits modernisiert wurden und dort energie-sparende elektronische Vorschaltgeräte besitzen. Die Beleuchtung des Hallenbereichs befindet sich noch im alten Zustand und ist mit konventionellen Vorschaltgeräten ausgestattet.

5.2.4 Heizenergiebedarf des Gebäudes und Bedarfs-/Verbrauchsabgleich

Die energetische Bilanzierung des Gebäudes wurde nach DIN 4108-6 [9] in Verbindung mit DIN 4701-10 [10] durchgeführt. Die Bilanzierung erfolgte für den Standort Berlin (Klimareferenzort Potsdam). Die Abluftanlage wurde in der Berechnung nicht berücksichtigt, da zum einen keine Angaben zur Häufigkeit ihrer Nutzung vorliegen, zum anderen davon ausgegangen werden kann, dass sich die Luftwechselraten infolge ihrer Nutzung gegenüber einer Fensterlüftung nicht wesentlich verändern.

Die Größe des anzusetzenden Warmwasserbedarfs wurde aus dem mit Hilfe der Juni-Fernwärmeab-rechnung ermittelten Fernwärmeverbrauch nach Abzug der geschätzten Anteile für Schulgebäude und Kindertagesstätte berechnet. Dabei wurde für das Schulegebäude und die Kindertagesstätte der für die Bouché-Grundschule berechnete Ansatz des Warmwasserbedarfs verwendet (siehe Kapitel 3.2.4).

Tabelle 33: Gebäudeparameter für die Bedarfsberechnung Gebäudeparameter Eingabegröße Klimareferenzort Potsdam Raumtemperatur 20°C

Luftwechselrate 0,7/h

Heizungsabschaltung Nacht- und Wochenendsenkung Interne Wärmegewinne 2,5 W/m² (gemäß DIN V 18599-10) Wärmebrückenzuschlag 0,1 W/(m²K)

Heizungsanlage Fernwärmeübergabestation Warmwasserbedarf 90 kWh/(m²a)

Ein Abgleich des berechneten Endenergiebedarfswertes für Fernwärme mit dem Verbrauchswert für Fernwärme zur Validierung der Eingabewerte konnte nicht durchgeführt werden, da sich der abge-rechnete Fernwärmeverbrauch neben der untersuchten Sporthalle auch auf das Schulgebäude und eine Kindertagesstätte bezieht, über die jedoch keine Informationen zur energetischen Qualität erhoben wurden. Der in der nachfolgenden Tabelle angegebene Endenergiebedarfswert liegt nur deshalb so deutlich über den Werten der anderen untersuchten Gebäude, weil die als Bezug dienende Nettogrund-fläche des Sporthallengebäudes aufgrund der doppelten Raumhöhe der Halle im Vergleich zum beheizten Gebäudevolumen sehr gering ist.

Tabelle 34: Heizenergiebedarf der Sporthalle für das Normklima Berlins

Endenergiebedarf Fernwärme kWh/(m²NGFa) 305,9

5.2.5 Energiesparmaßnahmen und Sanierungsoptionen 5.2.5.1 Sanierung der Gebäudehülle

Bodenplatte

Über die ungedämmte Bodenplatte geht aufgrund ihres Angrenzens an das Erdreich nur ein relativ geringer Wärmeanteil verloren. Dennoch wäre es wärmetechnisch günstig, sie oberseitig zu dämmen. Da es sich hierbei um eine Innendämmung handeln würde, wäre diese Maßnahme bauphysikalisch sorgfältig zu planen. Darüber hinaus ist zu beachten, dass diese Maßnahme mit vorübergehenden Nutzungsein-schränkungen und ggf. erforderlichen Anpassungsmaßnahmen einhergeht. Mit einer 9 cm dicken ober-seitigen Dämmung der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 035 (oder 11 cm der WLG 040) könnte der wärme-technische Standard der Bodenplatte im Hallenbereich entsprechend den aktuellen Anforderungen der EnEV aufgerüstet werden. Für die übrigen Bereiche wäre eine 11 cm dicke oberseitige Dämmung der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 035 (oder 12 cm der WLG 040) erforderlich. Da die daraus resultierenden Ein-sparungen bezogen auf den Ist-Zustand des Gebäudes vergleichsweise gering sind und mit der Maß-nahme gleichzeitig relativ hohe Kosten und Nutzungseinschränkungen einhergehen, wird diese eine Dämmung der Bodenplatte zunächst nicht empfohlen. Sollte zu einem späteren Zeitpunkt eine Über-arbeitung des Hallenfußbodens oder der anderen Fußbodenbereiche erforderlich sein, sollte überprüft werden, in wiefern eine Dämmung wirtschaftlich ergänzt werden kann.

→ Sanierung eingeschränkt empfohlen

Außenwände

Die Außenwandelemente sind aufgrund ihrer großen Fläche auch für einen großen Teil der Wärmever-luste durch die Gebäudehülle verantwortlich. Da sie jedoch bereits gedämmt ausgeführt wurden, sind ihre wärmetechnischen Eigenschaften deutlich besser als bei ungedämmten Wänden. Zur Sanierung wird empfohlen, ein außenseitiges Wärmedämmverbundsystem auszuführen, das aufgrund der großflächigen Fassadengestaltung vergleichsweise einfach und damit kostengünstig aufzubringen ist. Mit einer 12 cm dicken Dämmung der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 035 (oder 13 cm der WLG 040) werden die gesetzlichen Anforderungen an den Wärmedurchgangskoeffizienten von Außenwänden nach Sanierungen erreicht.

Zur Vermeidung von Wärmebrücken ist das WDVS am auch Gebäudefuß als Sockeldämmung auszu-führen.

→ Sanierung empfohlen

Fenster

Es wird ein Austausch der Glas-Stahlfassade empfohlen, da ihre wärmeschutztechnischen Eigenschaften bei weitem nicht den heutigen Anforderungen genügen und sie zum Teil nicht mehr dicht schließen. Das Energie- und Treibhausgaseinsparpotential infolge der Fenstersanierung ist etwas höher als das der Bodenplattensanierung.

→ Sanierung empfohlen

Außentüren

Aufgrund ihrer anteilig sehr geringen Fläche geht über die Außentüren nur ein sehr geringer Wärmeanteil verloren. Der Einspareffekt für Erdgas und Treibhausgasemissionen infolge Austausch der Türen ist demnach ebenfalls sehr gering. Die Sanierung der an die Außenwand grenzenden Notausgangstür wird jedoch im Zuge der Ausführung eines Wärmedämmverbundsystems empfohlen, um Wärmebrücken zu reduzieren .

→ Sanierung empfohlen

Dach

Das Dach verfügt nach seiner Sanierung über einen guten wärmetechnischen Zustand, so dass keine weitere Sanierung empfohlen wird.

→ Sanierung nicht empfohlen

In der folgenden Tabelle sind alle empfehlenswerten Sanierungsmaßnahmen für die Gebäudehülle einschließlich einer Schätzung des damit einhergehenden Einsparpotentials für den Endenergiebedarf für Heizung und Warmwassererwärmung sowie den Treibhausgasen und einer Schätzung der Investitions-kosten zusammengestellt. Dabei ist zu beachten, dass die Einsparungen infolge des Aufbringens eines WDVS auf die Außenwände geringer ausfallen können, wenn die vorhandenen wärmeschutztechnischen Eigenschaften der Außenwände besser als die auf der Grundlage der vorliegenden Bestandsunterlagen ermittelten U-Werte sind. Die Kosten wurden jeweils für die Ausführung der Bauteile entsprechend den Mindestanforderungen an die U-Werte entsprechend der EnEV 2009 (siehe Tabelle 36) abgeschätzt und müssen anhand von konkreten Angeboten überprüft werden. In den Kostenansätzen sind keine Anteile für Planungsleistungen enthalten.

Tabelle 35: Sanierungsmaßnahmen Gebäudehülle

Schätzung der Investitionskosten (zzgl. MWSt)

Mehrkosten WDVS netto: 59.300 €

≤ 1,3 ≥ 7% ≥ 7% Einbau neuer Stahl-Glasfassade

Einzelpreis: 600 €/m²

Fläche: 110

Gesamtpreis: 66.000 €

Demontage und Entsorgung alter Fassade

Einzelpreis: 20 €/m²

Sowieso anfallende Kosten für Fenster-sanierung (Anstrich, Abdichtung)

Mehrkosten Fenster netto: 65.860 €

≤ 1,2 < 1% < 1% Türenaustausch

5.2.5.2 Sanierung der technischen Anlagen Heizungs- und Warmwasserbereitungsanlage

Für die Heizungsanlage der Sporthalle wird aufgrund der erst vor wenigen Jahren erfolgten Sanierung keine weitere Sanierungsmaßnahme empfohlen. Nach Durchführung von Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle sollte jedoch ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage vorgenommen werden. Die geschätzten Kosten hierfür belaufen sich auf ca. 1.000 €.

Zur Reduzierung des Warmwasserverbrauchs in den Sanitäranlagen sollten alle Warmwasser-Zapfstellen mit Wassermengen-Reglern ausgestattet werden, sofern diese nicht schon vorhanden sind.

→Einzelmaßnahmen empfohlen

Beleuchtung

Es wird empfohlen die Modernisierung der Beleuchtung fortzusetzen und die alten Leuchten der Halle gegen moderne energiesparende Leuchten auszutauschen. Alte Leuchtstoffröhren sind in diesem Zuge gegen moderne Leuchtstoffröhren mit elektronischem Vorschaltgerät ausgetauscht werden

→ Sanierung empfohlen

5.2.6 Zusammenfassung der Gebäudebewertung und Ableitung von Handlungsempfehlungen Die wärmeschutztechnischen Eigenschaften der Gebäudehülle der Sporthalle Pegasuseck sind für die bereits energetisch sanierten Bauteile mit gut zu bewerten, für alle anderen Bauteile besteht Sanierungs-bedarf. Da die Heizungsanlage erst vor wenigen Jahren saniert wurde, ist ihr energetischer Zustand noch als ausreichend gut zu bewerten.

Zur Realisierung von Energiekosten- und Treibhausgaseinsparungen wird kurz- bis mittelfristig die Dämmung der Außenwände mit einem Wärmedämmverbundsystem sowie der Austausch der Stahl-Glasfassade und der Notausgangstür empfohlen.

Sollte die Bodenplatte bzw. der Bodenplattenaufbau zu einem späteren Zeitpunkt aufgrund Schäden sowieso sanierungsbedürftig sein, so empfiehlt sich der Einbau einer Dämmschicht entsprechend den dann gültigen energetischen Anforderungen. Auch die innere Eingangstür sollte gegen eine gedämmte Tür ausgetauscht werden, sobald ihr baulicher Zustand einen Austausch sowieso erforderlich macht.

Darüber hinaus sollte nach der Durchführung von Maßnahmen an der Gebäudehülle ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage vorgenommen werden. Weiterhin sollten in die Warmwasser-Zapfstellen Durchflussregler eingebaut und die Sanierung der Beleuchtungsanlage fortgesetzt werden.

Bei der konkreten Planung der Sanierungsmaßnahmen sind die Anforderungen der gültigen Energie-einsparverordnung und des gültigen Erneuerbare Energien Wärmegesetzes zu beachten.

5.3 Feinanalyse des Gebäudes

5.3.1 Energetische Beurteilung der Gebäudehülle

Eine detaillierte Beschreibung des baulichen und wärmetechnischen Zustands der Bauteile der Gebäude-hülle der Sporthalle findet sich in Kapitel 5.2.2. Wie in der nachfolgenden Tabelle dokumentiert ist, erfüllt kein Außenbauteil der Sporthalle die wärmetechnischen Anforderungen, die nach der aktuellen Energie-einsparungsverordnung EnEV 2009 an zu sanierende Bauteile eines Nichtwohngebäudes gestellt wer-den.31 Die wärmetechnische Qualität der Gebäudehülle im derzeitigen Zustand ist demnach insgesamt nicht ausreichend, wobei die bereits sanierten Bauteile über gute Wärmeschutzeigenschaften verfügen.

Es sind keine besonderen konstruktions- oder materialbedingten Wärmebrücken hervorzuheben, so dass Wärmebrücken rechnerisch über einen U-Wert-Zuschlag von 0,1 W/(m²K) berücksichtigt werden.

Insgesamt besteht ein erhebliches Energie- und Treibhausgaseinsparungspotential. Die Überschrei-tungen der Anforderungen sind ebenfalls in der folgenden Tabelle angegeben. Zum Vergleich werden ebenfalls die Anforderungen der KfW für energetische Bauteilsanierungen angegeben.

Tabelle 36: Zusammenstellung der U-Werte der Bauteile und der aktuellen Anforderungen nach EnEV 2009 Bauteil Fläche [m²] U-Werte [W/(m²K)]

5.3.2 Beurteilung der technischen Anlagen